Engelkunde aus dem Jenseits; s. FAQs über Engel
Der VATER hat dann zahllose Milliarden Urgeister mit Luzifer erschaffen, die lange Zeit belehrt wurden (jl.ev02.230,06+07, jl.hag3.025,17-19)
Auch wenn Satan und die beiden weiteren Urengel selbst Wesen erschufen, so stammen diese letztlich doch aus Gott, da alle Engel bei der Erschaffung weiterer Wesen letztlich nur eine Mittlerrolle spielen.
Wenn es heißt, 'Ewig zeugte Ich mit diesem
Meinem treuesten Weibe (Satana) zahllose Milliarden Wesen" (jl.hag3.027,14
= 3.HG 27,14), dann ist das nur entsprechungsmäßig zu verstehen,
denn der VATER bedarf nicht eines Weibes, um damit Seine Kinder
zu erschaffen (jl.hag3.026,14
= 3.HG 26,14), was auch an der Erschaffung Adams
und Evas zu sehen ist.
Auch die weiteren geschaffenen Wesen konnten unzählige weitere Geister erzeugen: a »(Gott) gab ihnen eine grosse Macht und eine ebenso grosse Weisheit, dass dadurch auch sie vermochten, Gott gleich, kleinere ihnen völlig ähnliche Geister in höchster Anzahl zu erschaffen, und es ward also der ewige Raum mit zahllosen Geisterheeren angefüllt.« (a jl.ev07.017,13)
Jedes Geistwesen bekam eine enorme Fülle von Anlagen und Fähigkeiten als Ausstattung mit, freilich mit verschiedenen Schwerpunkten: a »Jedem Wesen ward Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn, Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderleiartiges als vollends zu eigen gegeben - nur war zwischen dem Masse darin ein Unterschied.« (a jl.ev02.229,06)
Alle Eigenschaften haben zwei Pole, die durch Übertreibung oder Untertreibung entstehen können.
So kann z.B. Fürsorge durch Übertreibung zu Überbehütung, durch Untertreibung zur Vernachlässigung werden.
Eine der Hauptaufgaben eines jeden freien Wesens besteht darin, sich jederzeit neu zu entscheiden, ob es bereit ist, in seinen Eigenschaften im 'ordnungsgemässen, goldenen Mittelbereich' zu verbleiben bzw. im Falle von Abweichungen freiwillig dahin zurückzukehren.
Das setzt einerseits das Wissen um Regeln, Freiräume und Grenzen voraus, andererseits erfordert es eine ständige Auseinandersetzung mit den Verlockungen und Versuchungen von innen und von aussen.
Auch wenn die Erzengel und Engel alle göttlichen Fähigkeiten und Eigenschaften besassen, mussten sie dennoch die ihnen innewohnende Tendenz zu Extremausprägungen der Eigenschaften, also diesen Drang zu a Polaritäten zum Ausgleich bringen und ihre Selbständigkeit erst nach und nach erlernen. (a jl.ev02.229,07)
Das galt schon für Satan bzw. gilt heute noch für alle Menschen.
Ziel dieses ständigen Bemühens sollte also die a harmonische Ausprägung aller Eigenschaften bzw. die ordnungsentsprechende Anwendung aller Fähigkeiten sein. Dieser Zustand entspricht der Vollkommenheit, wie sie der Vater im Himmel aufweist. Er ist erst bei den 'himmlischen Engeln' in hohem Masse vorzufinden. (a jl.ev02.229,09)
Gott konnte die geschaffenen Wesen sehen, sie aber konnten ihn nicht sehen. (jl.hag3.027,14)
Eine Ausnahme machte Luzifer, der Gott schauen konnte. (jl.hag3.027,18
= 3.HG 27,18).
Aufgabe aller Wesen (Engeln, Menschen) war und ist es u.a., einen Harmoniezustand im Charakter zu erlangen, beizubehalten und an Nachkommen weiterzuvermitteln. Dasselbe gilt auch für alle übrigen Wesen im Diesseits oder Jenseits bis heute.
Um die freie Entfaltung zu ermöglichen, wurden die Urgeister zur Einhaltung der Gebote nicht gezwungen, sondern sie erhielten lediglich 'Du-sollst-Gebote', also ernsthafte Empfehlungen.
Gleichzeitig existierten Anreize zur Gebots-Übertretung, denn »das Gebot allein würde auch umsonst gegeben sein, so mit dem Gebote nicht auch zugleich der Trieb oder Reiz zur Übertretung desselben dem neugeschaffenen Wesen mit eingegeben wäre. Ist aber der Übertretungsreiz dem Wesen eingegeben, so muss auch irgendeine daraus wie von selbst hervorgehende schlimme Folge - als gewisserart eine Strafe - eingegeben sein, und es müssen dem Wesen die Folgen gezeigt werden, dass sie wirklich sind, und wie und warum sie einer dem gegebenen Gebote zuwiderlaufenden Handlung allzeit folgen werden und müssen. (jl.ev02.227,08)
Ja, man muss dem Wesen sogar zeigen, dass sich möglicherweise für das Wesen, - das das Gebot übertretende Wesen nämlich, - wohl anfangs irgendein kurz währender Vorteil erreichen lässt, aus dem es aber späterhin stets einen lange währenden Nachteil herausziehen wird, dem zu begegnen es dann viel harte Mühe und schmerzliche Anstrengungen kosten wird. Mit allem dem versehen, kann erst das neugeschaffene Wesen einen wahren Gebrauch von seiner freien Intelligenz und der daraus hervorgehenden Tatfähigkeit zu machen beginnen, gehe es dann wie es wolle, krumm oder gerade, recht oder unrecht. Kurz und gut, das neugeschaffene Wesen wird nun einmal aus sich heraus selbsttätig und beginnt dadurch den Hauptakt zur vollen und wahren Selbständigkeit, und das ist es, um was es sich am Ende bei allen geschaffenen Intelligenzwesen handelt, denn die Selbständigkeit wird dadurch erreicht, so oder so, entweder auf einem kürzeren oder längeren Wege... (jl.ev02.227,09)
Ob aber das Selbständigsein vorderhand ein seliges oder unseliges ist, das ist dann ein und dasselbe, natürlich dem Schöpfer gegenüber, denn es ist einem jeden Wesen das Tor offen gelassen, auf den vorgezeichneten Wegen zur Seligkeit einzugehen. Will es - (ist es) wohl und gut fürs Wesen; will es aber nicht - auch gut! Denn daran trägt dann niemand die Schuld als das Wesen selbst. Es behält seine Selbständigkeit ewig. Ob selig oder nicht, das ist dann ganz ein Ding; denn im Grunde des Grundes muss es als Geschöpf dennoch der Totalordnung des Schöpfers entsprechen.« (jl.ev02.227,10)
An anderer Stelle wird ergänzt: a »Eine solche Bewährung war für jeden Geist, vor allem aber für den mächtigsten unter ihnen, für Satan, nötig, denn da dieser Geist eine so endlos grosse Bestimmung hatte, ein zweiter Gott neben Mir zu sein, so musste er auch eine seiner Bestimmung entsprechende Freiheitsprobe bestehen.« (a jl.erde.056,03)
Auch alle weiteren Geistwesen hatten ihre Freiheitsprobe abzulegen, die darin bestand, ob sie freiwillig jene Ordnungsgebote einhielten, die ihnen von Gott gegeben worden waren. Für deren Übertretungen waren ihnen die Konsequenzen bekannt. Sie sollten in Liebe zu Gott und zueinander leben und sich der Ordnung fügen, also Demut und Gehorsam lernen. Das war nötig, weil sie ja ihre ungeheuer grosse Machtfülle erlebten und einsetzten.
Die Prüfung Satans und aller Engel bestand darin, freiwillig der von Gott festgelegten Ordnung zu gehorchen. Sie konnten sie aber auch übertreten.
Erst durch die Entscheidungsmöglichkeit zwischen Einhaltung oder Übertretung der Ordnungsregeln Gottes (= Demut) und der Willensfreiheit, das zu tun, was sie selbst wollten (= Egoismus und Hochmut), entstand für sie Entscheidungsfreiheit. Diese Entscheidungsfreiheit machte sie erst zu selbständigen und freien Wesen. Jeder Geist hatte und hat immer noch die Wahlfreiheit. Dasselbe gilt auch für uns Menschen.
Die Engel sollten also a in Liebe und Demut gegenüber Gott leben und die göttlichen Gesetze freiwillig in sich verinnerlichen; im Falle von Gesetzesübertretungen waren ihnen strenge Konsequenzen vorhergesagt worden. (a jl.hag1.005,13)
Dieser Entwicklungsprozess bis zur völligen Selbstständigkeit verlief allerdings nicht innerhalb kurzer Zeit: Es a »ging viel Unterricht voran, und es vergingen lange Zeiträume zwischen dem ersten Werden der erstgeschaffenen Ordnung in den ersten Wesen und der Periode, in der dann solche Geister ihrer selbsttätigen Bildung anheimgestellt wurden ... b und ihren Willen frei gebrauchen konnten.« (a jl.ev02.230,06-07; bjl.ev02.231,01)
Folglich ist anzunehmen, dass auch die Rebellion Satans und seiner Engel erst beträchtliche Zeit nach ihrer Erschaffung erfolgte.