Woher stammen neg. Charakterzüge, Untugenden und Laster?
Inhaltsübersicht:
Die meisten Menschen weisen außer positiven Eigenschaften (Tugenden) auch zahlreiche gemeinsame Grundeigenschaften auf, die zumindest jene Menschen als negativ erleben und empfinden, die davon betroffen werden, bzw. man empfindet sie meist auch selbst als negativ. Diese sog. neg. Eigenschaften, Untugenden oder Laster zeigen sich meist als
- extreme Ausprägung einer an sich positiven Ausgangseigenschaft im Sinne von zu viel oder zu wenig,
- oder als direkte Umkehrung, als polarer Gegensatz zur betreffenden göttlichen Ureigenschaft
Sie sind also nicht nur eine abgeschwächte oder fehlende Tugend.
Die krasse Umkehrung der Motivation und Polarität zeigt sich z.B. als
- Liebe - Hass
- Weisheit u. Wahrheit - Unwissenheit, Lüge
- Wille, Kraft - Willenlosigkeit, Kraftlosigkeit als Extremisierung nach unten, Übermacht und Beherrschung als Extremisierung der Willensbetätigung nach oben
- Ordnung, Regeln - Unordnung, Chaos, Regellosigkeit, Gegenregeln
- Ernst, Beständigkeit, Beharrlichkeit - Unbeständigkeit, Flüchtigkeit, Oberflächlichkeit
- Geduld - Ungeduld
- Barmherzigkeit, Sanftheit, Milde - Unbarmherzigkeit, Härte, Aggressivität
Da alle Menschen ein äußeres und inneres Abbild Gottes darstellen, besitzen sie auch von ihrer Uranlage her Gottes 7 Ureigenschaften und sonstigen Eigenschaften, wenngleich nicht annähernd in gleicher Vollkommenheit. Diese sollen sie ja erst während ihrer Entwicklung entfalten.
Die positiv sich auswirkenden 7 Ureigenschaften des Menschen entstammen Gott und sind bei ihm am reinsten und klarsten ausgeprägt. Untereinander befinden sich diese 7 Ureigenschaften bei Gott in höchster Harmonie. In etwas weniger vollkommenem Maße sind sie je nach Vollendungsgrad und Harmonie bei den Engeln ausgeprägt. Auch jene Menschen, die eine göttliche Ordnung anerkennen und einhalten, können schon ein sehr hohes Maß an positiven Eigenschaften, Tugenden und entsprechend guten Gemütszuständen (Glück, Seligkeit, Frieden, Harmonie, Ausgeglichenheit etc.) aufweisen.
Wenn nun alle Geistwesen und Menschen in ihrem Uranfang aber die positiven Ureigenschaften Gottes mit bekamen, - wenngleich in unvollkommenerer Ausprägung - stellt sich die Frage, woher dann die irgendwann zutage getretenen und bis heute erkennbaren negativen Eigenschaften, Untugenden oder Laster ihren Ausgang nahmen?
Bibel und Neuoffenbarungen Jesu durch Lorber sagen klar aus, daß Luzifer als erstes Geistgeschöpf und alle weiteren Engel Wesen waren, die Gott glichen, wenngleich in weniger vollkommener Form. Um ihrer Bestimmung gemäß vollkommener zu werden, bekamen sie einen freien Willen und Regeln (Gebote). Hielten sie diese ein, waren sie in Harmonie und voller Kraft. Sie wurden dadurch vollkommener in allen Eigenschaften. Übertraten sie jedoch die Regeln, schwächten sich die positiven Eigenschaften ab. Zugleich schwächten sie auch die damit verbunden Energie in den jeweiligen Bereichen. (s. Ausführungen über Satan und Engel)
Bestimmte Anlagen oder Ereignisse sorgten dafür, daß es auch Anreize (Polarität) gab, die ihnen bekannte göttl. Ordnung zu übertreten (Versuchungen). Durch die Einhaltung der Regeln konnten sie ihren Gehorsam bzw. Ungehorsam zeigen.
Jede Eigenschaft ist vom Ausgang her wie der Mittelpunkt einer Linie, von dem aus man sich beliebig weit vom Mittelpunkt entfernen kann. Somit konnte jeder Charakterzug, jede Fähigkeit und Eigenschaft in der Harmonie = Mitte bleiben, oder extrem nach oben oder unten sich entwickeln.
Sofern gar bewußt gegen die Ordnung und Regeln gehandelt wurden, bildeten sich die oppositionellen Muster im Denken, Fühlen, Wollen und Handeln aus und zeigten sich in neg. Eigenschaften, Charakterzügen, Lastern und entsprechend negativen Gemütszuständen.
Der erstgeschaffene Engel Luzifer übertrat nicht nur in zunehmend größerem Maße bewußt die göttliche Ordnung, sondern in seinem Bemühen, Gott zu bekämpfen und zu vernichten, kehrte er alles, was Gottes Eigenschaften und Gottes Ordnung entsprach, ins krasse Gegenteil um. Aus dieser Entwicklung stammen bei ihm bzw. auch allen Geistwesen, die mit ihm gegen Gott und seine Ordnung rebellierten, die extrem übersteigerten Eigenschaften bzw. die entgegengesetzten, negativen Eigenschaften.
Diese Rebellion gegen Gottes Ordnung und die Entwicklung extrem neg. Eigenschaften hatte Auswirkungen, die letztlich Konsequenzen nach sich zog, die für das Schicksal und Charakterprägung der Menschen bis heute erkennbare Auswirkungen hat. (s. Satans Rebellion und die Folgen)
Da die Erdenmenschen vor der materiellen Inkarnation alle schon irgendwann als Geistwesen existierten, bringen sie bei der irdischen Inkarnation auch schon jene Fähigkeiten, Eigenschaften und Gemütsgrundstimmungen mit, die sie sich zuvor in der geistigen Existenz selbst geschaffen haben.
Wenn daher Menschen schon von Geburt an bestimmte seelische und geistige Stärken oder Schwächen erkennen lassen, hängt dies nicht nur von Erbanlagen der Eltern ab, sondern noch mehr von ihrer geistigen Vorexistenz bzw. Vorinkarnationen .
Kurzfristig versprechen sich viele Menschen eher Vorteile von ihren Untugenden bzw. sie werden von der heutigen westl. Gesellschaft geradezu bekräftigt oder als Norm hingestellt, z.B. Egoismus, Härte, Ehrgeiz, Machtstreben, Gewinnsucht, Rücksichtslosigkeit, Verschlagenheit, Tücke, Rekordsucht, sexuelle Enthemmtheit etc.
Jedes Übermaß, Fehlen oder gar Verkehrung einer positiven Eigenschaft hat nach göttl. Ordnung jedoch logische Konsequenzen, die sich auf der materiellen, seelischen oder geistigen Ebene zeigen können.
Generell bewirken Extrementwicklungen bzw. Verkehrungen des Ordnungsgemäßen
- Störung der Harmonie im Geist, in der Seele und letztlich im Energiehaushalt und in der Organfunktion eines Menschen.
- Aus diesen Disharmonien entstehen zunächst auf energetisch-seelischer Ebene Defizite, Unausgewogenheiten oder gar Mangel an Energie und bestimmten Fehl-Informationen. Daraus können letztlich funktionelle und organische Erkrankungen jeder Art erwachsen. Die meisten Krankheiten haben solche Fehlentwicklungen als seelisch-geistige Ursache
- Sobald in einem Bereich die göttl. Ordnung übertreten und verlassen wird, zieht das solche Geister an, die ebenfalls diese Ordnung verlassen haben und der Widerordnung Satans gehorchen und dienen. Diese Wesen versuchen, jede Fehlentwicklung zu bekräftigen und ins Extreme, z.B. zu suchtartiger Ausprägung zu steigern. Dies verstärkt die geistig-seelische Disharmonie und wirkt sich letztlich aus organisch-körperlich aus.
- Massives Verlassen der Ordnung Gottes ermöglicht Geistern aus der höllischen Gegenordnung, solche Menschen zu umlagern bzw. in sie einzudringen (sie besessen zu machen). Solche Fremdeinwirkungen haben fast immer in Übertretungen der göttl. Ordnung und in Charakterfehlentwicklungen bzw. ordnungswidrigen Gedanken, Worten oder Taten ihre Ursache. Die Fremdeinflüsse durch Höllengeister zeigen sich in sehr vielfältigen Symptomen, die aber meist falsch interpretiert werden.
- So ziemlich jede organische, seelische und geistige Störung hängt zunächst mit solchen Ordnungsübertretungen zusammen (= Sünden) und aufgrunddessen meist auch mit Besetzung durch solche ordnungswidrigen Geister. Sie verstärken auf energetischer Ebene die Disharmonie und sind oft gezielte Verursacher funktioneller und körperlicher Störungen und Erkrankungen. (s. Krankheitsursachen und Besessenheitsursachen)
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Geistige Wiedergeburt