Auslegung und Zielsetzung der Offenbarung des Johannes
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Ganz kurz zusammengefasst beschreibt die 'Offenbarung des Johannes'
(jl.him3.358,11) »Man stellt zwar jetzt von einer gewissen gelehrten Seite die Behauptung auf, daß das Evangelium Johannis nicht von seiner Hand geschrieben sei. Ich aber sage es, daß es von seiner Hand geschrieben ist. Freilich, solange er als Apostel mit Mir herumreiste, verfaßte er nur Bruchstücke, indem er das Denkwürdigste aufzeichnete. Aber in seiner sogenannten Verbannung auf der Insel Patmos - die für ihn aber durchaus keine Verbannung war, indem ihn durch diesen Akt nur ein redlicher und machthabender Römer der Verfolgungswut der Juden entzogen hatte - konnte er in der euch schon aus dem Evangelium Johannes bekannten Veste des Griechen Cado, der zeitweilig auch in Jericho lebte, an der Seite der Maria unbeanstandet sein Evangelium in eine rechte Ordnung bringen und gab darin für die Nachwelt soviel kund, als sie zu ihrer Beseligung nötig hat. Von allem andern aber sagte er am Ende, daß Ich noch gar vieles getan und gelehrt habe, was nicht in diesem Buche geschrieben ist, und würde jemand das in die Bücher schreiben, so würde solches die Welt nicht fassen. Und mit dieser triftigen Bemerkung schloß er sein Evangelium - nahe gerade um die Zeit, als Jerusalem von den Römern zerstört wurde (70 n. Chr., d. Hg.), worauf Johannes noch eine geraume Zeit lebte und seine Gesichte unter dem Titel 'Offenbarung Johannis' aufs Pergament brachte.
(jl.him3.358,12) Bei dieser Gelegenheit wurde er wohl zu öfteren Malen von einem ihm über die Maßen geneigten Freunde im Schreiben unterstützt, da er in dieser Zeit schon über hundert Jahre Alters zahlte. Dieser sein Freund führte auch den Namen Johannes, den er sich aber von Johannes bei der Gelegenheit geben ließ, als der Evangelist ihn taufte und Meinen Geist über ihn ausgoß; denn von Geburt war dieser Johannesfreund ein Grieche und führte natürlich auch einen ganz anderen Namen, an dem für uns wenig oder nichts gelegen ist, weil er durchgehend keine historische Berühmtheit war, obschon er zu der Dienerschaft des Griechen Cado gehörte.
(jl.him3.358,13) Wer da Zeit und Vermögen besitzen würde, könnte sich noch heutigentags von dem Aufenthalt des Johannes im Südosten dieser asiatisch-griechischen Halbinsel überzeugen, welche Halbinsel aber zur Zeit der Flut des Meeres nahe ganz eine vollkommene Insel darstellt, indem sie nur durch eine außerst schmale felsenriffige Landzunge mit dem Festlande Asiens zusammenhangt.«
(gm.pred.014,04) »Johannes, Mein Liebling, war bestimmt - durch sein spezielles Wirken und dadurch, daß gerade er langer am Leben blieb als alle seine übrigen Mitjünger -, noch in seinen letzten Jahren in seiner Offenbarung der Welt ihren geistigen Gang bis zur Läuterung im voraus zu beschreiben und ein Zeugnis zu hinterlassen, daß die Gesetze, die Ich in Meine Schöpfung gelegt habe - seien es moralische oder physische -, nicht mit Füßen getreten werden dürfen.« Wo diese geistig-kosmischen Gesetze übertreten werden, folgen zwangslaufig negative Konsequenzen daraus. Die Offenbarung des Johannes nennt unter den '7 Zornschalen' solche Konsequenzen als Beispiele.
(gm.widk.099,01) »Die Offenbarung Johannis ist ein SittenGemälde der ganzen Zeit, welche nach Meinem Übergang ins Geisterreich bis nun und bis zu Meiner Wiederkunft über eure Erde kam. Diese Offenbarung ist schon von so manchem erklärt, durchforscht und auseinandergesetzt worden. Und doch hat noch keiner den rechten Schlüssel gefunden, die Bücher dieses hl. Wortes zu erschließen, noch die Begebenheiten und Zeitabschnitte richtig zu beurteilen, welche alle nach Meinem Heimgange kommen mußten, solange der Mensch als freies Wesen der eigene Herr seiner Handlungen war. Jetzt, da wir beinahe am Ende der ganzen Prophezeiung stehen und das meiste schon vorüber ist, will Ich euch Schritt für Schritt diese Offenbarung erklären. Damit könnt ihr dann selbst beurteilen, wie weit alle von dem eigentlichen Sinn entfernt waren, die nur buchstablich herausfinden wollten, was doch nur durch Entsprechungen erklärt werden kann.
(gm.widk.099,02) Solange der Mensch die Deutung oder den geistigen Sinn der Worte - was man Entsprechung heißt - nicht begreift, ist es umsonst, Meine Worte im innersten Sinne fassen zu wollen. Selbst die große Masse der neuen Worte, welche ihr bis jetzt erhalten habt, zeugen von dem namlichen. Denn je öfter ihr sie lest, desto geistiger, oft auch gegen früher verschiedener, wird euch deren Inhalt klar. Ihr müßt von dem Grundsatze ausgehen, daß Ich als höchster Geist nur geistig denken und reden kann. Und auch, daß Ich dem Standpunkte des menschlichen Geistes gemaß geistige Gedanken und Ideen in für euch faßliche Worte einkleide. Darum ist bei diesen Worten - so wie ihr sie auffasset und lest - dies noch lange nicht ihre letzte Deutung.
(gm.widk.100,03) So ließ ich auch einst Johannes diese Geschichte niederschreiben, indem Ich seiner Auffassungsgabe Meine Ideen anpaßte. Hatte Ich anders mit ihm gesprochen, so hatte er Mich nicht verstanden, Meine Worte entweder mißdeutet oder selbe gar nicht zu schreiben getraut - aus Furcht, das Opfer einer Tauschung zu werden.«
(gm.widk.100,04) »So findet ihr in dieser Offenbarung nur symbolische Bilder! Ihr findet den 'Zorn Gottes', die 'Plagen' und noch mehreres, was in jener Zeit selbst bei den Propheten öfters gebraucht wurde, aber nicht hatte wörtlich verstanden werden sollen. Ich, der Gott der Liebe kann weder Zorn, Haß noch Rache üben, was durchaus nicht möglich ist, wenngleich Ich als Gott durch plötzliche Vernichtung oder durch moralischen Zwang alles sogleich in die rechte Ordnung bringen könnte.
(gm.widk.100,05) Sollte Ich vielleicht in Brand geraten über Dinge, die Ich selbst so und nicht anders geschaffen habe? Sollte Ich etwa einen Fluch aussprechen über Geschöpfe, die - eben, weil Ich sie als frei hinstellte - fehlen und fallen mußten, damit sie die großen göttlichen Eigenschaften und ihren Wert durch das Gegenteil erkennen sollen! Wie könntet ihr das Licht schatzen, wüßtet ihr von Schatten oder Finsternis nichts! Wie die wohltuende Kraft der Warme, kenntet ihr die Kalte nicht! Wie die erhabene Tugend, Sittlichkeit, moralischen Gefühle begreifen, wenn nicht die Gegensatze davon existieren würden! Wie die Idee eines geistigen Fortschrittes begreifen, wenn ihr nicht den Weg nach abwarts wüßtet?
(gm.widk.100,06) Seht, daraus geht hervor, daß in allen Schriften des Alten und Neuen Testaments manches enthalten ist, was nicht so gemeint ist, wie der Buchstabe es zeigt, sondern der Auffassung jener Zeit angemessen dennoch für ewig den großen Keim des Geistigen enthalt. Darum werden die Geister im höchsten Jenseits und selbst die Engelsgeister noch immer etwas Höheres darin finden, je höher sie selbst stehen und je größer ihre eigene geistige Einsicht ist. So sind alle Meine Worte für immer eine reiche Fundgrube geistiger Schatze, die nie ein Ende erreichen werden, weil Ich als unendlicher Geist nur Unendliches denken und reden und durch Meine Knechte schreiben lassen konnte. Jetzt wollen wir alo einen Schritt weiter gehen und mit den ersten Kapiteln der Offenbarung anfangen.«
(gm.widk.112,43) »So ging Meine Lehre alle Phasen durch, deren das menschliche Gemüt fahig ist, von der reinsten Pietat bis zum krassesten Unglauben und Verwerfung alles dessen, was gegeben wurde. Von der strengen Befolgung Meiner Gebote, von der pedantischen Auslegung Meiner Worte bis auf gänzliches Verwerfen alles durch tausend Stimmen in der sicht- und unsichtbaren Natur gepredigten Geistigen sehet ihr im Bilde vor euch. Gegeben wurde es in Form von Mahn- und Posaunenrufen, denen aber wegen Nichtbefolgung die Tat oder Strafe am Fuße folgte. Von den Zornschalen und ihrer Ausgießung - als Symbol, daß das Böse und moralisch und physisch Unnaturmaßige sich selbst bestrafen muß - seht ihr alles klar vor euch:
Wie Meine sieben Eigenschaften nach und nach zum Besten antreiben, wie die freie Natur des Menschen demselben sich widersetzt, wie Verirrungen auf Verirrungen, Fehler auf Fehler folgen. Wie alle Mühe vergebens ist, Meine Worte der Menschheit ganzlich aus dem Kopfe zu treiben und wie selbst das Ärgste doch zum Besten führen muß und wird.
(gm.widk.113,44a) Dieser langjahrige Kampf des Drachen (Satans und der menschl. Leidenschaften, d. Hg.) mit dem Himmel, dieses Verfolgen des Weibes mit ihrem Knäblein Christus als Friedensstifter, alles dieses wird euch jetzt klar vor Augen liegen.«
(gm.widk.115,51) »Dieses alles ist der eigentliche Grundstoff der Offenbarung Johannis. Bildlich gegeben, aber mit geistigen Augen und der Sprache der Entsprechung gelesen, wird es euch klar zeigen, wie dieses kleine Blümchen der Liebe, welche Ich in die Herzen der Menschen pflanzte, nie auszuroden ist. Und wie trotz aller Pläne der Machthaber im geistigen oder materiellen Sinn dieser Keim göttlichen Ursprungs nie zu vernichten war. Macht doch die Liebe die Grundeigenschaft Meines eigenen Ichs aus und war das Warum, aus welchem Ich das ganze Universum hervorgerufen habe! Wie könnte dieser Funke sich verlieren, sich zerstören lassen? Vergebens rüttelten alle an diesem Gebaude, vergebens suchten Menschen Meine Worte falsch auszulegen. Alles fiel wieder auf sie selbst zurück und sie mußten ernten, was sie gesät hatten. So sehet ihr jetzt nach und nach alle wissenschaftlichen und spitzfindigen Auslegung des Liebewortes der Hl. Schrift wie Schnee von der Sonne der Wahrheit vergehen.
(gm.widk.116,52a) Je größer der Widerstand auf einer Seite ist, um so rascher vollführt sich der Prozeß auf der anderen Seite. Und so wird auch das Endresultat alles Treibens nur Meine Lehre fördern, mehr ins rechte Licht bringen und so immer mehr den Übergang zum Tausendjahrigen Reiche vorbereiten.«
(gm.widk.118,58) »Ich will euch die friedlichen Bilder zu verstehen allein überlassen und nur die strengeren der Offenbarung erklären, wo scheinbar nur Gottes Zorn und unerbittliche Vergeltung waltet - damit ihr den Gott, der nur Liebe ist, auch in diesen Bildern nicht verkennet.
Es naht eine Zeit heran, wo der geistige Wind, der jetzt schon in seinen Bewegungen sich kundgibt, stärker wehen wird. Wo ihr dann nicht Schilfrohren gleich bald da, bald dorthin euch neigen, sondern den Weg genau gehen sollt, welchen Ich euch vorgezeichnet habe. Es werden, wie es bildlich in der Bibel steht, falsche Propheten aufstehen. Es wird Unfug mit der reinsten Lehre, mit der Geisterkommunikation (Spiritismus, d. Hg.), ja mit allem getrieben werden, damit es dem Menschen zur Befriedigung seiner tierischen Leidenschaften dient.
Und ehe das Friedensreich sich nähern kann, wird noch manche Zornschale über die Menschheit von den Menschen selbst ausgegossen werden, da sich die Parteien geistig und materiell schroffer gegenüberstehen werden, je mehr die Zeit zum Abschlusse drängt. Durch diesen Kampf werden auch die letzten Zornschalen in Erfüllung gehen, denen, nachdem alles Widerstreben nichts mehr helfen wird, Niedergeschlagenheit, Jammer und Heulen folgen wird. Die einen werden trostlos, die andern trostvoll das Ende und auch den Sieg der guten Sache mit Resignation erwarten.«
(jl.3Tag.019,02) »So gib denn acht allein auf die einzelnen Wurzeln der althebräischen Zunge: Je (dies ist), Ruh oder Ruha (die Wohnstatte), sa (für den), lem oder lehem (großen König); Me oder mei (meines), l'chi oder lichi - gelesen litzi - (Angesichtes oder Lichtes), sedek (Sitzt).
(jl.3Tag.019,03) Ihr wißt, daß die Alten die Selbstlaute bei der Wortbildung zwischen den Mitlauten wohl aussprachen, aber aus einer gewissen Pietät (Aus Pietät und Ehrfurcht vor Gott, dessen Name 'Jehova' aus den 5 Vokalen i e o u a gebildet ist.) nicht niederschrieben. Man muß alsonach bei solchen über tausend Jahre alten Worten die Vokale zwischen die Konsonanten zu setzen verstehen, und der wahre Begriff eines so alten Namens erklärt sich dann von selbst aus seinen Wurzeln.«
(jl.ev08.049,07) »Sehet und betrachtet nun lieber die herrliche Morgennatur des Tages, und wie das stets kräftiger werdende Licht der Sonne alle Dünste und Trübnisse der Erde verscheucht, und lernet daraus, wie in der Folge das geistig auch euer Geschäft sein wird, und ihr werdet besser daran tun, als so ihr euch zu emsig um das erkundiget, was euch nun noch lange hin nichts angeht!
(jl.ev08.049,08) a Um was ihr euch zu sorgen habt, das habe Ich euch schon gar oft gezeigt; um alles andere aber habt ihr euch gar nicht zu sorgen! Ja, Ich sage auch, daß es sogar unnötig und eitel ist - so ihr lebendig an Mich haltet im Glauben und in der Liebe -, daß ihr euch sorget um den kommenden Tag, was ihr essen und trinken und womit ihr euren Leib bekleiden werdet! (a Mt.06,33; Lk.12,31; b Mt.06,25; Lk.12,22)
(jl.ev08.049,09) a Bekommt man auf dem Markte nicht hundert Sperlinge um einen Pfennig? Wie gering ist also ihr Wert vor den Menschen, und dennoch sorgt der Vater im Himmel für sie und bekleidet sie wohl! Ihr seid als Menschen aber doch sicher mehr wert als die Sperlinge? (a Mt.10,29; Lk.12,06)
(jl.ev08.049,10) a Betrachtet da diese Feldblumen und Lilien! Salomo in aller seiner Pracht war nicht so herrlich bekleidet, wie sie da sind. Wer sorgt denn da für ihr Gewand? Darum ist alle derlei Sorge eitel von euch, und noch eitler die ums einstige völlige Zeitenende dieser Erde! - Habt ihr alle Mich nun wohl verstanden?« (a Mt.06,28-29; Lk.12,27: jl.ev06.069,04*; jl.ev08.049,10; jl.ev09.155,13; 1 Kön.10,05; 1 Kön.04,21 f.; Lk.12,27; jl.ev06.069,04*; jl.ev06.193,07; jl.ev08.049,10; jl.ev09.155,13)