Rettung für jedes verlorene Wesen durch Umkehr


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Gott = Jesus wäre kein Gott mit den Ureigenschaften der Liebe, Weisheit, Macht, Ordnung, Ernsthaftigung, Geduld und Barmherzigkeit, wenn er keinen Weg gefunden hätte, Satan und den abgefallenen Engeln oder Menschen Wege zur Umkehr zu schaffen, ohne ihren Willen einem unnötigen Zwang zu unterwerfen. Er will Satan und seine Engel aus der Verbannung in der Materie befreien.
   Satan als erstes und größtes Geschöpf, aber auch die übrigen abtrünnigen Engel sind nicht für ewig verdammt, sondern nur so lange, als sie selbst in ihrer selbsterzeugten Verdammnis durch Widerstand gegen Gott verharren wollen.
   Gott gibt allen jenseitigen und diesseitigen Geistwesen die Möglichkeit, durch Reue und Umkehr als neuer Geist wiedergeboren zu werden. Freilich müssen sie das schon selbst auch wollen!
   Offenbarungen dazu:

1) Jesus ist ein Feind der Sünde, aber nicht des Sünders, der bereut und demütig zum Guten zurückkehrt; Jesus richtet und verurteilt nicht. (a jl.ev04.018,04)

2) Jeder Höllenbewohner, der bereit zur Reue und Umkehr ist, kann in den Himmel zurückkehren, wenn er nach Jesu Lehre lebt. Solche Umkehrmöglichkeiten muß ein liebevoller Vater geradezu schaffen, wenn eines seiner Kinder verloren ging, weil dies die Barmherzigkeit verlangt. Jesus wies darauf hin, daß es eine ewig dauernde Höllengefangenschaft für einen barmherzigen Vater-Gott nicht geben kann - wohl aber eine ewig dauernde Hölle als Strafeinrichtung. (a jl.ev06.243,09-10)

3) Jesu Gleichnisse vom verlorenen Sohn, dem guten Hirten und der armen Witwe, die einen Groschen verlor und so lange suchte, bis sie ihn wiederfand, zeigen, daß jeder gerettet werden kann, der es selbst will. (a Lk.15.04-07; Mt.18,12-14; b Lk.19.10; Hes.34.12; Joh.10,11; Joh.10.12; jl.ev06.242,01-02; jl.ev06.242,02-03; Lk.15,08-10; jl.ev06.242,09; Lk.15.12-32)

4) Gott als Vater läßt nicht das Kleinste und Geringste verloren gehen, sondern schafft Möglichkeiten zur Umkehr und freut sich über die Rückkehr der verlorenen Kinder. (a jl.ev05.247,13; Mt.18,14; 2 Petr.03,09)

5) Da der gesamte Kosmos aus Seelenpartikeln Satans und seiner mitgebannten Dämonen besteht, symbolisiert der Gesamtkosmos auch den 'verlorenen Sohn', der ins himmlische Vaterhaus zurückkehren soll und es auch kann - sofern er selbst es will! Jesus ist der ihm entgegenkommende Vater. (a jl.ev06.246,08)


Originaltexte 'Jedes verlorene Wesen kann und soll umkehren':

zu 1) Bereuen der Fehler, demütige Rückkehr zum Wahren und Guten, Einhalten der Gottes- und Nächstenliebe und Meiden weiterer Sünden bringt positive Früchte. a Jesus ist »keines Menschen Feind, sondern ein Wohltäter aller, die zu Ihm kommen und Hilfe bei Ihm suchen. Er ist zwar wohl ein Feind der Sünde, aber nicht des Sünders, der seine Sünde bereut und demütig zum Guten zurückkehrt. Von Ihm ist noch kein Mensch gerichtet und verurteilt worden, und wären seiner Sünden mehr gewesen als des Sandes im Meer und des Grases auf der Erde. (a jl.ev04.018,04)
   Seine Lehre aber besteht ganz kurz darin, daß der Mensch Gott erkenne und Ihn über alles liebe und seinen Nebenmenschen, was und wer er auch sei, hoch oder nieder, arm oder reich, männlich oder weiblich, jung oder alt, ebenso liebe wie sich selbst.« (jl.ev04.018,05)

zu 2) Umkehrmöglichkeiten muß ein liebevoller Vater geradezu schaffen, wenn eines seiner Kinder verloren ging, weil dies die Barmherzigkeit verlangt. Jesus wies darauf hin, warum es eine ewig dauernde Höllengefangenschaft für einen barmherzigen Vater-Gott nicht geben kann : a »Gibt es wohl einen Vater von nur einiger Liebe zu seinen Kindern, der ein Kind, das gegen sein Gebot einen Fehler beging, auf lebenslänglich in einen Kerker werfen ließe und es dazu noch züchtigen lassen möchte alle Tage, solange es lebte?! Wenn aber das ein menschlicher Vater nicht tun wird, der im Grunde als Mensch doch schlecht ist, um wieviel weniger wird das der Vater im Himmel tun, der die ewige und purste Liebe und Güte Selbst ist! Oder denke dir nur auf der Erde einen wahrhaft weisen und sehr verstandesvollen Menschen! Wird der je eine ewig währende Bestrafung an einem Sünder billigen können, oder wird er jemandem eine solche Strafe zuerkennen? Sicher nicht, - und der höchstweise Gott um so weniger!« (a jl.ev06.243,09-10)

zu 3) In mehreren Gleichnissen verhieß Jesus Christus Satan und allen abtrünnigen Engeln die Möglichkeit der Rückkehr in den Himmel, sofern sie wirkliche Reue zeigen und Buße tun, d.h. umkehren und bereit zur Rückkehr zur göttlichen Ordnung sind.
   Im Falle eines verlorenen Schafes aus einer Herde von 100 Tieren wird der Besitzer versuchen, es wiederzufinden: a »Wo ist unter euch ein Mensch, der da hundert Schafe hat, und so er eines davon verliert, daß er dann nicht alsbald lasse die neunundneunzig in der Wüste und hinginge nach dem verlorenen und es suche so lange, bis er es wiederfinde, und, wenn er es gefunden hat, es auflege auf seine Achseln vor Freude? Und wenn er dann heimkommt, so wird er alle seine Nachbarn zu sich laden und sagen: "Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf, das verloren war, wiedergefunden und gebe ein Gastmahl!" Und Ich sage es euch: b So wird auch mehr Freude sein über einen Sünder, der verloren war, so er sich ernstlich gebessert hat, denn über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nie bedurft haben!« (a Lk.15.04-07; Mt.18,12-14; b Lk.19.10; Hes.34.12; Joh.10,11; Joh.10.12; jl.ev06.242,01-02)
   Ein weiteres Beispiel Jesu weist auf denselben Sachverhalt hin: a »Welches Weib ist, das zehn Groschen hat und einen davon verliert, das da nicht alsbald ein Licht anzünde, das ganze Haus kehre und suche mit allem Fleiße, bis es finde den verlorenen Groschen? Und so das Weib den verlorenen Groschen wiedergefunden hat, wird es nicht seine Freundinnen und Nachbarinnen zusammenrufen und sagen: "Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Groschen gefunden, den ich verloren hatte!?" Und Ich sage es: Also wird auch eine große Freude sein im Himmel bei den Engeln Gottes über einen Sünder, der verloren war, aber durch eine wahre und ernste Buße sich wieder für die Himmel hat finden lassen!« (a jl.ev06.242,02-03; Lk.15,08-10)
   Das wohl aufschlußreichste Beispiel für die Möglichkeit der Umkehr Satans und aller gefallenen Wesen ist das Gleichnis des verlorenen und umkehrwilligen Sohnes. a »Es war ein gar sehr angesehener und über und über reicher Mensch, der hatte zwei Söhne. Und der jüngste Sohn ging zum Vater und sagte zu ihm: "Gib mir den Teil oder den Wert meiner Güter, was mir als deinem Erben zukommt; denn ich will von dannen ziehen und in der Welt mein Glück machen!" Und der Vater teilte das Gut der Söhne und gab dem Jüngeren seinen Teil heraus. Und bald darauf sammelte der Jüngere all das Seine zusammen und zog ferne von dannen über Land und Land. Und als er einen Ort fand, da es seinen Sinnen gefiel, brachte er daselbst all sein Geld mit Prassen durch. Und als er bald all das Seinige verzehrt hatte, kam eine große Teuerung in dasselbe Land, und er fing an zu darben. Darauf ging er hin und hängte sich an einen Bürger desselben Landes, daß er ihm einen Dienst gäbe, und der sandte ihn auf seinen Acker, seine Säue zu hüten. Als er aber ein paar Tage die Säue hütete, da fing es ihn sehr zu hungern an, und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen, und niemand gab sie ihm.
   Da er aber also stark darbte und sich zur höchsten Not nur mit Wurzeln und Gras ernährte, so ging er endlich in sich und sagte in seinen Gedanken: "Wie gar viele Tagelöhner hat daheim mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe vor Hunger! Ich will mich aber aufmachen und zum Vater ziehen und ihm sagen: "Vater, ich habe gesündigt in dem Himmel und vor dir! Ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße; mache mich aber doch zu einem geringsten deiner Tagelöhner!" Und also machte sich der Sohn auf und zog zu seinem Vater. Als er aber noch ferne von dannen war, da ersah der Vater den Sohn schon, und es jammerte ihn. Darum lief er ihm mit offenen Armen entgegen, fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: "Vater, ich habe gesündigt im Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße!" Aber der Vater sagte zu seinen Knechten: "Bringt sogleich das beste Kleid hervor und tut es ihm an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand, und zieht ihm Schuhe an! Und bringt ein gemästetes Kalb her, schlachtet es und laßt uns essen und fröhlich sein! Denn dieser, mein Sohn, war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden! Und so laßt uns nun singen und fröhlich sein!"
   Aber der älteste Sohn war auf dem Felde, und als er nach Hause kam, hörte er Gesänge und den Reigen. Und er rief der Knechte einen zu sich und fragte ihn, was das wäre. Der Knecht aber sagte zu ihm: "Dein Bruder ist gekommen, und der Vater hat ihm ein gemästetes Kalb geschlachtet, da er den verlorenen Sohn gesund wieder hat." Da ward der älteste Sohn zornig und wollte nicht hineingehen. Der Vater aber ging hinaus und bat ihn sogar darum. Der älteste Sohn aber antwortete und sprach zum Vater: "Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie auch nur einen Bock gegeben, daß ich dabei mit meinen Freunden gar fröhlich hätte sein können! Da nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, so hast du ihm ein gemästetes Kalb geschlachtet!" "Mein Sohn, du bist allzeit bei mir", sprach der Vater, "und alles, was mein ist, ist auch dein! Darum sollst auch du fröhlich sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, und er war verloren und ist wiedergefunden worden!" Da ging auch der älteste Bruder hinein und hatte eine große Freude an dem jüngsten Bruder.« (a jl.ev06.242,09; Lk.15.12-32)

zu 4) Jesus weist klar darauf hin, daß a »es des Vaters Wille ist, daß auch nicht selbst der Allerkleinste und Geringste von ihnen je verlorengehe.« (a jl.ev05.247,13; Mt.18,14; 2 Petr.03,09)
   Statt verloren zu gehen, sollen sie durch Einsicht, Reue und bereitwillige Umkehr zur göttl. Ordnung in einem neuen Geiste wiedergeboren werden!

zu 5) Da der gesamte Kosmos aus Seelenpartikeln Satans und seiner mitgebannten Dämonen besteht, symbolisiert der Gesamtkosmos auch den 'verlorenen Sohn'. Weil aus der sich auflösenden Materie der Gestirne und Erde immer neue Menschen entstehen, die bei einer Erdinkarnation einen göttlichen Geistfunken miterhalten, kehrt nolens volens Satan allmählich um, d.h. er verliert immer mehr an Seelenanteilen und entsprechend an Macht. Auf diesem Umkehrweg kam ihm Gott selbst in der Person Jesu Christi bereits entgegen: Der ganze Kosmos ist insgesamt a »der euch ehedem dargestellte verlorene Sohn, nun auf der Umkehr begriffen, und der Vater, der ihm entgegenkommt, bin Ich nun als Mensch unter euch, und Ich nehme ihn in einem jeden Menschen, der nach Meiner Lehre lebt, wieder in Mein Vaterhaus auf.« (a jl.ev06.246,08)


Home |  Katholische Kirche |  Zurück zur Themaübersicht Sünde, Schuld, Sühne