Reue und Verhaltensänderung als Voraussetzungen zur Schuldvergebung

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Wer die Wahrheit sucht, erkennt leichter das Ausmaß seiner Fehler oder Untaten. Die begangenen Fehler und Untaten sollen von Herzen bereut und verabscheut werden. Daraus soll eine umfassende Einstellungs- und Verhaltensänderung bei sich selbst erwachsen.

1) Ohne ehrliche und schonungslose Auseinandersetzung mit den Fehlern und Vergehen der eigenen Vergangenheit, d.h. ohne Suche nach der Wahrheit, Reue und Unterlassen der Sünden kann niemand seine Schuld bereinigen. (a jl.hag2.196,16-18)

2) Jesus verzeiht jedem Sünder, der seine Fehler und Untaten bereut und demütig zum Guten zurückkehrt; Jesus richtet und verurteilt nicht. (a jl.ev04.018,04 f.)

3) Häufige und ehrliche Erforschung seines Gewissens ist empfehlenswert, weil dadurch die ganze Größe der Sünden und Laster erst erkennbar wird. Dann sollte man vor ihnen Abscheu bekommen, sie ernsthaft bereuen und den Vorsatz fassen, keine weitere Sünde mehr zu begehen. (a jl.ev07.163,17 f.)

4) Bei Uneinsichtigkeit und Verharren in Bosheit bleibt eine Sündenlast so lange bestehen, bis man die Sünde erkennt, bereut, verabscheut und völlig ablegt hat und nicht wieder begeht. (a jl.ev08.194,05)


Originaltexte: Reue und Umkehr als Voraussetzungen zur Schuldvergebung

zu 1) Mit den Fehlern der Vergangenheit muß man sich auseinandersetzen und sie bereinigen. Sonst wird man von ihrer Last nicht frei. a »Kannst du das Geschehene ungeschehen machen? Kannst du dich je frei machen von deinen Taten? - Ich sage dir, solches ist dir ewig unmöglich, solange du die Erinnerung deines Gefühls an dieselben fliehst! (a jl.hag2.196,16)
   Nur eines kann dein Herz und sodann auch deinen Geist frei machen, und dieses Eine ist die Wahrheit! (a jl.hag2.196,17)
   Diese mußt du suchen in allem, so wird ihr Feuer den Unflat in dir verzehren, und du wirst dann freien Geistes einhergehen und in diesem frei Geiste erst dann völlig erkennen, was eigentlich die Sünde ist, und wie es dem Herrn ein leichtes ist, dich endlich deiner Sünden zu entheben, und wäre ihre Zahl größer denn die des Grases auf der Erde und des Sandes im Meere!« (a jl.hag2.196,18)

zu 2) Bereuen der Fehler, demütige Rückkehr zum Wahren und Guten, Einhalten der Gottes- und Nächstenliebe und Meiden weiterer Sünden bringt positive Früchte. a Jesus ist »keines Menschen Feind, sondern ein Wohltäter aller, die zu Ihm kommen und Hilfe bei Ihm suchen. Er ist zwar wohl ein Feind der Sünde, aber nicht des Sünders, der seine b Sünde bereut und c demütig zum Guten zurückkehrt. Von Ihm ist noch kein Mensch gerichtet und verurteilt worden, und wären seiner Sünden mehr gewesen als des Sandes im Meer und des Grases auf der Erde. (a jl.ev04.018,04 f.; b+c jl.him2.322,06a)

zu 3) Um seine Fehler zu erkennen und sie loszuwerden, empfahl Jesus: a »Es ist für euch gut, daß ihr euer Gewissen genau durchforscht und so die ganze Größe all eurer Sünden und Laster, die ihr begangen habt, durchschaut. Habt ihr das getan, dann habt ihr euch fürs erste der Sünden entäußert, werdet auch einen rechten Abscheu vor ihnen überkommen und sie wahrhaft im Herzen bereuen; dazu werdet ihr dann auch leicht und wirksam den festen Vorsatz fassen, ja keine Sünde mehr zu begehen.« (a jl.ev07.163,17 f.)

zu 4) Bei Uneinsichtigkeit und Starrsinn bleibt die Schuld bis zur Einhaltung der Bedingungen für Selbstbereinigung von Sünden: a »Sieht der Bruder sein an dich begangenes Unrecht aber nicht ein und verharrt in seiner Bosheit, da ... werden dem Bruder seine Sünden bleiben, solange er sie sich selbst nicht gänzlich vergibt, was dadurch geschehen kann, daß er sie völlig als Sünden erkennt, sie an sich verabscheut und vollends ablegt und nicht mehr begeht.« (a jl.ev08.194,05)


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