Jesu Vorhersagen von Strafgerichten über falsche Propheten und abgefallenes Priestertum

Thematische Zusammenfassung aus den Neuoffenbarungen Jesu durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)

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Inhaltsübersicht:


Vorhersage des Untergangs des priesterlichen Ansehens, ihrer Macht- und Vertrauensstellung

Strafgerichtsvorhersage über Priestertum und falsche Propheten zu allen Zeiten

Petersdom Rom

Petersdom, Rom

    Ev09.121,22] Jesus zu Pharisäern und ihren Nachfolgern im Heidenchristentum: »Ich sage es euch: Ihr seid als Zedern auf Zion faul geworden; darum ist euch nun die Axt an die Wurzel gelegt. Ihr werdet gefällt und im Feuer Meines Grimmes und Zornes zu Asche verbrannt werden, spricht der Herr Herr, der nun Sein Volk erretten will und wird!
    Ev09.121,23] Was aber der Herr aus Seiner höchsteigenen Macht nun tut, das wird er allzeit tun, wo sich ein Pharisäertum irgend auf dieselbe Weise entfalten wird, wie es sich in Jerusalem entfaltet hat!
    Ev09.121,24] Wie oftmals sind an Jerusalem von Gott aus dem Munde der wahren Propheten Mahnungen gekommen! Was haben aber die Templer getan? Statt sich an die Mahnungen zu kehren, haben sie die Propheten gesteinigt und erwürgt und erklärten dem Volke, daß solche Propheten, die wider den Tempel predigen, Abgesandte des Teufels der Teufel sind und daher von der Erde vertilgt werden müssen.
    Ev09.121,25] Und so habt ihr gar viele Propheten getötet bis auf Zacharias und zuletzt auch durch eure Vermittlung den Johannes, und ihr unschuldig vergossenes Blut wird strafend kommen über euch und eure Kinder bis ans Ende der Zeiten.
    Ev09.121,26] Wie Spreu werdet ihr verweht werden in alle Teile der Welt! Ihr werdet kein Volk mehr sein und als niedrige Sklaven werdet ihr den Heiden, denen das von euch genommene Licht gegeben wird, dienen müssen; und wie die Juden einst das erste Volk der Erde waren, also werden sie bald das letzte und allenthalben verachtetste werden! Denn sie haben an den vielen Propheten, deren Gräber sie nun des Volkes wegen auch mit ihrem losen Kalk übertünchen, noch nicht sattsam gemordet, - sie wollen sich nun auch an den Herrn Selbst machen, Ihn fangen und töten! Aber es wird der Herr auch noch das zulassen, aber nicht zum Heile der falschen Propheten, sondern zu ihrem Gerichte; und also wird Er Selbst sein der mächtige Wirbelwind, der sie alle zerreißen und in alle Pfützen der Erde zerschmeißen wird!
    Ev09.121,27] Und was der Herr mit den Pharisäern tun wird, das wird Er auch tun mit allem euch ähnlich sich irgend entfaltenden Pharisäertum auf der ganzen Erde

Klerusmachtverlust wegen Bekämpfung von Erfindungen; Vorhersagen neuzeitlicher Erfindungen

Ev05.046,01] (Raphael:) »Ich sage dir, daß es kommen wird, daß Menschen auf Eisenstraßen so schnell, wie da fliegt ein abgeschossener Pfeil, dahinfahren werden und werden reden mit der Zunge des Blitzes von einem Ende der Welt bis zum andern, und werden in der Luft herumfliegen wie die Vögel, weithin über Meere, Länder, - und doch wird sie niemand für Magier und noch weniger für Götter halten! Wohl wird sich die allzeit bestehende Priesterschaft stets alle Mühe geben, beim Volke solch eine Aufklärung zu verhindern; aber es wird ihre Mühe auch allzeit eine völlig vergebliche sein!
Ev05.046,02] Je mehr sie sich vornehmen wird, das Volk in die Nacht und alle Finsternis zu führen, desto mehr wird sie dadurch die allzeit daseienden Lichtgeister wecken zur desto größeren Gegentätigkeit, und es wird dadurch stets ein größeres und intensiveres Licht unters Volk ausgebreitet werden, bis am Ende die Priesterschaften selbst werden genötigt sein, in den für sie äußerst sauren Apfel des Lichtes zu beißen und Apostel des Lichtes zu werden; aber es wird dazu viel Kampfes benötigen.
Ev05.046,03] Es wird kommen, daß die Magier höchst verfolgt werden, und der Keim zu diesen Verfolgungen besteht bereits schon zum Teil im Pharisäertume, das den Magiern sehr ungeneigt ist, und zum größten Teile aber bei euch Essäern, die ihr euch nun von aller Welt die Zauberkünste zusammenkaufet. Ihr sehet nun schon mit heimlich sehr eifersüchtigen Augen auf jeden Wundertäter, besonders wenn er etwa irgendein Wunder bewerkstelligt, das ihr schon zu eurem volkstäuschenden Erwerbe in eure Mauern eingereiht und eingeschlossen habt.
Ev05.046,04] Es ist aber Gott dem Herrn nun also gefällig, nach und nach nicht die Priester, sondern ganz unscheinbare Menschen ganz außerordentliche Erfindungen machen zu lassen, durch die die Menschen in einen außerordentlichen Kulturzustand versetzt werden.
Ev05.046,05] Dagegen werden die Priesterschaften freilich überlaut und gar mit Feuer und Schwert zu eifern anfangen, aber es wird ihnen das alles nichts nützen; denn je heftiger sie dagegen au kämpfen beginnen werden, desto nackter werden sie ihre selbst- und herrschsüchtigen, bösen Begierden vor die Augen des Volkes stellen und sich dadurch jedes Glaubens und Vertrauens verlustig machen.
Ev05.046,06] Denn bei dem man einmal nur gemerkt hat, daß er jemanden hat betrügen wollen, auf den wird man künftighin auch kein Vertrauen setzen, ja sogar dann nicht, wenn er mit einer ganz reellen und wahren Sache zum Vorscheine käme; denn man fürchtet dabei irgendeine, auf böser Lauer im Hintergrunde steckende, schlechte Absicht. Daher wird es mit einer Priesterschaft, die durch ihren argen Eifer sich einmal zu sehr entblödet hat, nicht nur teilweise, sondern ganz aus sein.
Ev05.046,07] Solches aber hat Gott der Herr aus Seiner Ordnung schon für immer also eingerichtet, daß alles Schlechte und Falsche sich allzeit selbst zerstört; und je mehr dieses nach einer Alleinherrschaft zu streben anfängt, desto eher wird es sich selbst zerstören.
Ev05.046,08] Es gleicht alles Argtun der Menschen dieser Erde einer losen Maschine, die um so eher ganz unbrauchbar wird, je unausgesetzter und emsiger sie gebraucht wird. Auch des Menschen Leib nützt sich selbst ab und zerstört sich um so eher, je leidenschaftlicher er in seinem habgierigen Bestreben tätig wird.«

Wahrheitsdrang als Reaktion auf Priesterlügen

Ev05.046,09] »Es ist daher für einen wahren Lebensphilosophen nimmer ein Grund, darum an keinen wahren Gott zu glauben, weil er alle die Priesterschaften Arges wirken und Dinge begehen sieht, darob sich seine Vernunft ganz umkehren möchte. Denn alles das läßt der Herr also zu: erstens, daß dabei die wahre, reine Vernunft desto geweckter werde zur wahren Tätigkeit, und zweitens, daß sich das Arge dadurch desto eher selbst zerstöre und gänzlich zugrunde richte.
Ev05.046,10] Am Tage sucht niemand ein Licht und achtet nicht einmal den wahren Wert desselben; denn es drückt ihn ja nirgends die Bürde der Nacht. Am Tage läßt sich gut wandeln, weil man da jedem Graben, jedem Steine an der Straße und jedem Abgrunde ausweichen kann, da man alles das schon von weitem sehen kann. Aber in einer stockfinstern Nacht ist das ganz anders; da kann man nur mühsam und höchst vorsichtig vorwärts kommen!
Ev05.046,11] Wie willkommen ist dem Wandler da auch nur ein kleines Lichtflämmchen, das ihm den Pfad zur Not nur auf einige Schritte weit erleuchtet, und mit welcher Sehnsucht wird der lichtfreundliche Wanderer in der Wüste dem kommenden Morgen entgegenharren!
Ev05.046,12] Und siehe, gerade also ergeht es den geistigen Lichtfreunden in der Mitte einer geistigen Nacht, die zum größten Teile die schnöde Hab- und Herrschgier der Priester unter die oft zu leichtgläubigen Menschen gebracht hat; aber je finsterer es wird, desto mehr wird auch stets der Lichtmangel wahrgenommen und desto höher geschätzt der volle Wert des geistigen Lichtes.
Ev05.046,13] Menschen, die einmal durch die Erziehung schon von der Wiege an völlig verfinstert sind, die merken den geistigen Lichtmangel freilich nicht und fühlen sich ganz behaglich unter den blinden Tröstungen ihrer Priester, die ihnen stets eine Menge erbaulicher Geschichten zwar schon lange Verstorbener, aber nach den Satzungen der Priester dereinst fromm und treu gelebt habender Menschen zu erzählen verstehen, und das mit der möglichst frischesten Färbung. Das beruhigt die total Blinden ganz und gar; sie weinen dabei oft vor lauter Rührung und werden ganz gemütlich gestimmt, was natürlich dem Priester niemals einen Schaden bringt.
Ev05.046,14] Solche Menschen, wie gesagt, verspüren den Druck ihrer geistigen Nacht ebensowenig, wie da ein Stockblindgeborener von dem Drucke einer noch so finstern Nacht je etwas verspürt hat; ihm geht nie eine Sonne auf noch unter! Aber ganz anders drückt die Nacht den, der fortwährend im Lichte des ewigen Wahrheitstages zu wandeln gewohnt war und dann als ein bester Sänger mit den Wölfen mitzuheulen anfangen muß, wenn er seine gesunde Haut erhalten will!
Ev05.046,15] Stelle dir eine Lage vor, wo einige wenige Sehende sich unter einer Gemeinde befänden, in der jeder ein Blinder ist! Es finge nun aber einer der Sehenden an, eine Beschreibung von der großen Herrlichkeit des Lichtes zu machen und von seinem herrlichsten Farbenspiele. Die Blinden würden ihm aber sogleich zu schweigen gebieten und ihn einen frechen und böswilligen Lügner schelten, während er von der hellsten Wahrheit doch mehr als handgreiflich überzeugt wäre! - Sage mir oder denke dir es, wies da den Sehenden nach und nach zumute werden müßte, und besonders, so die Sehenden die besten Mittel besäßen, die meisten Blinden der ganzen Gemeinde sehend zu machen, so diese es nur wollten! Wie würde es dir da mit deiner reinen Vernunft zumute werden?«
Ev05.047,01] Sagt Roklus: »Das wäre ein allerverzweifeltster Zustand, für einen sehenden Arzt auch noch dazu! Da wäre es ja tausend Male besser, schon gar nicht zu bestehen, denn als Sehender unter den Blinden, die voll Mißtrauens, Eigendünkels und Hochmutes sind, zu leben! Aber du hast recht, lieber wohl- und hochweiser Junge! Es ist in der Welt einmal so und nicht anders; daher ist es meines Erachtens besser, die Blinden zu verlassen und jeden Zusammenstoß mit ihnen soviel als möglich zu vermeiden. Werden sie dadurch jedes sehenden Führers bar, so müssen sie alle endlich über kurz oder auch der Zeit nach etwas länger an den Rand eines Abgrundes gelangen, der sie alle unvermeidbar verschlingen wird. Ihr Ende ist zwar ein trauriges, aber ein sicheres, und niemand kann sie bewahren vor demselben!«

Göttliche Führung lichtloser Völker zu Wahrheit und Umkehr

Ev05.047,02] (Raphael:) »Nun hast du einmal ganz gut geurteilt, und siehe, also handelt der Herr mit den Menschen auch gleichfort aus Seiner Ordnung heraus! Wenn immer irgendeine Menschengemeinde oder auch ein ganzes Volk frei- und böswillig der Wahrheit und dem Lichte aus den Himmeln feind wird, so läßt der Herr es dann auch zu, daß solch ein Volk in die vollkommenste Lebensnacht übergeht. In dieser begeht es dann bald eine schreiende Unklugheit um die andere und offenbart dadurch allen nur ein wenig Sehenden die eigene böse Blindheit und Lüge in allem Wollen, Streben und Handeln. Solch ein unheilbares Volk muß dann ja endlich an den Rand eines Abgrundes kommen, der es ohne alle Gnade und Erbarmung verschlingen muß. Die Sehenden aber werden sich auszubreiten und mit ihrem Lichte zu segnen anfangen den Erdboden, geistig und körperlich.
Ev05.047,03] Aber der Herr läßt ein Volk, solange es nur einen ganz leisen Schimmer des wahren Lichtes unter sich hat, sicher nicht an den Rand des Abgrundes gelangen, weil im Schimmer doch noch eine warnende Ahnung vor dem Verderben wohnt.
Ev05.047,04] Aber wo bei einem Volke einmal ein förmlicher Haß gegen das Licht der Wahrheit eingetreten ist und das Volk und seine Priester einmal die Sehenden auf jede mögliche Weise anzufeinden und zu verfolgen anfangen, wie es nun, ich sage es dir, soeben schon seit langem bei den Juden der Fall ist, da hat dann auch des Herrn Geduld ein Ende, und solch ein Volk entgeht seinem Untergange nimmer.
Ev05.047,05] Da ist es dann, daß der Herr aus den Himmeln Selbst zur Erde kommt und ein Gericht hält über die bösblinden Frevler, wie es nun auch soeben auf der Erde, und zwar im schönsten Lande der Juden, dem einstigen Volke Gottes, der Fall ist!
Ev05.047,06] Der Herr aber wird nun noch die wenigen Treuen und Sehenden um Sich versammeln und ihnen geben ein vollstes Licht aus den Himmeln: aber neben diesem Lichte wird alles Lichtlose nicht bestehen können, sondern getrieben werden an den vollsten Rand des unvermeidlichen Abgrundes. Da nützet dir vor den Sehenden kein falsches Wunder mehr, sondern nur ein solches, das ganz wahrhaftigst aus der Kraft Gottes hervorgeht, die Er in eines jeden Wahrheit sehenden Menschen Herz gelegt hat.
Ev05.047,07] Denn wie der falsche und der blinde Glaube, der eigentlich ein Aberglaube ist, sich nur zu bald erweist durch allerlei Lüge und Trugwerke und durch eine stets steigende Lieblosigkeit, also erweist sich ein wahrer, lebendiger Glaube durch die vollste Wahrheit in allen Dingen ohne irgendeinen Rückhalt und durch eine stets steigende Liebe unter den Menschen und zu Gott und aus solcher Wahrheit und Liebe in der Gotteskraft und Macht, die Gott in eines jeden wahrsehenden Menschen Herz gelegt hat.
Ev05.047,08] Was nützen dem Menschen dann alle seine geheime Kunst und Wissenschaft, wenn sogar am Ende die sehenden Sperlinge von den Dächern herab es dem falschen Propheten vor aller Welt zurufen: "Du bist ein stets eigennütziger, arger Betrüger und machst deine Wunder so und so vor den Blinden! Aber die wahren, sehenden Kinder Gottes täuschest du nimmer; denn diese vermögen etwas anderes aus der Gotteskraft in ihren Herzen, welche da ist der Geist der ewigen Liebe, und durchschauen dein elend Machwerk und deine schnöde Absicht auf das allergenaueste. Packe daher zusammen deine alten Trugmittel und werde ein sehender Mensch in der wahren Kraft Gottes, - oder wir Sperlinge werden dich noch des bißchen Schimmers, den du besitzest, berauben!" - Sage! Könntest du den Sperlingen darum gram werden? Wohl ist dem Betrüger sicher nichts ärgerlicher, als so man ihm mit dem Vollichte der Wahrheit entgegentritt; aber anerkennen muß er sie am Ende dennoch auf Gnade oder Ungnade!«


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