Eignungsvoraussetzungen für Religionsoberhäupter; Richtlinien zur Amtsführung

Thematische Zusammenfassung aus den Neuoffenbarungen Jesu durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)

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Inhaltsübersicht:


Eignungsvoraussetzungen für Gemeindeoberhäupter; Verhalten ihnen gegenüber

Gemeindeaufseher (Episkopos)-Auswahlkriterien; Übertragung der Geistesgaben; Unterhaltsspenden

Bild von Bischof Otto von Bamberg

Bischof Otto von Bamberg (Bildquelle)
    Ev08.023,14] »Wo und wann ihr irgendeine solche Gemeinde bekehrt, sie geheilt und in Meinem Namen gefestet habt, so stellet dann aus ihrer Mitte den kundigsten und getreuesten Mitbürger zu einem freundlichen Hüter und Aufseher (griech. Episkopos = davon leitet sich das Bischofsamt ab, d. Hg.) über die Gemeinde. Erteilet ihm besonders die Gaben des Heiligen Geistes, auf daß er ein wahrer Wohltäter der ihm anvertrauten Gemeinde werden und sein kann. Aber bindet ihn auch nicht mit einem Mußgesetz, was auch er gegen die Glieder der Gemeinde zu beachten haben soll, mit Ausnahme der Kinder, wie Ich euch dafür schon eine Weisung gegeben habe.
    Ev08.023,15] Aber obwohl ein solcher Hüter von euch bestellt wird in Meinem Namen, so soll er aber dennoch darum keinen irdischen Rang haben, sondern er soll sein gleich euch ein demütigster und wie ein geringster Diener der ihm anvertrauten Brüder und Schwestern und soll sich von ihnen nicht ehren oder von ihnen für seine ihnen geleisteten Dienste gar belohnen lassen; denn was er umsonst erhalten hat, das soll er umsonst wieder geben in aller Liebe zu seinen irgend schwächer begabten Brüdern und Schwestern.
    Ev08.023,16] Was ihm aber die freie Liebe seiner Gemeinde bieten wird, das soll er auch annehmen gleich also, wie Ich solches auch euch gestattet habe; denn wer einem von Mir Gesandten etwas Gutes tun wird, der wird auch den Lohn eines Gesandten ernten. Und somit wisset ihr nun alles, was euch vor allem zu wissen nötig war; vieles andere werdet ihr zur rechten Zeit überkommen.«

Erfahrenster als Gemeindeleiter (Bischof); keinerlei Rangvorzug, aber Liebe, Achtung und Ratbefolgung durch Gläubige

Ev02.150,04] »... Sehet nur ihr darauf, daß unter euch in der Folge keine Rangstreitigkeiten entstehen! Der Erfahrenste von euch sei wohl der Leiter und Führer eurer Sache; aber er bilde sich darum nie ein, mehr zu sein, als da ist einer der Geringsten unter euch! Aber damit sei gar nicht gesagt und gemeint, daß die Schwächeren ihm darum die gebührende Achtung versagen sollen. Er werde geliebt und geachtet, und sein Rat werde von allen befolgt also, als wäre er ein Gesetz; wehe dem, der sich vergriffe an ihm! Wahrlich, der soll von Mir mit zornigen Augen angesehen werden!
Ev02.150,05] So ihr aber erwählet einen Vorsteher und Leiter eurer Sache, so betet und prüfet, daß nicht einem Unwürdigen das Amt verliehen werde; denn ein schlechter, unkluger Leiter ist einer Gesellschaft das, was ein schlechter Hirte ist seiner Herde. So er sieht den Wolf kommen, da ergreift er zuerst die Flucht, und die Schafe überläßt er dem Wolfe, oder er wird am Ende selbst zu einem Wolfe und also zum Würger seiner Lämmer geistig, wie es nun die Pharisäer und ihre Hohenpriester sind. Sie gehen in Schafskleidern einher, aber inwendig sind sie reißende Wölfe! Sie geben kaum den Mücken eine Nahrung; aber was sie für eine Mücke gaben, dafür verlangen sie ein ganzes Kamel!
Ev02.150,06] Darum werdet nicht denen gleich! Sie wohnen in Gemächern von Steinen gemauert, die stets also wohl verwahrt und versperrt sind, daß ja niemand zu ihnen kommen kann und auch nicht kommen darf, auf daß ja niemand käme hinter ihre Betrügereien; und würde auch ein Mutiger es wagen, in ein solches Templergemach einzudringen, so würde er als ein Schänder des Heiligtums erklärt und gleich darauf gesteinigt!«

Richtlinien für Ämter und Amtsinhaber

Empfänger geistiger Gaben sind anderen Gläubigen gleichgestellt, sie sollen aus Gabe kein festes Amt machen!

Ev01.202,08] »Ich gebe euch nun eine vollkommen freieste Kirche, die keiner andern Einfriedung benötigt als bei jedem Menschen für sich das höchst eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, allwo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will!
Ev01.202,09] Ihr sollet als diejenigen, denen Ich zuerst Meinen Geist mitteilte, euch darum nicht um ein Haar besser dünken, als da ist ein jeder andere Mensch, und sollet aus der Gabe nicht irgendein festes Amt machen, gleichwie solches tun die Heiden und die doppelt finsteren Juden und Pharisäer, sondern da ist nur Einer euer aller Herr; ihr alle aber seid ganz gleich als Brüder und Schwestern, und soll nie darinnen ein Unterschied sein unter euch!« (vgl. Mt.23,08)

Völlige Läuterung sowie Dankbarkeit als Voraussetzung für höhere geistliche Ämter

HaG2.267,12] »Aber scheelsüchtige (neidische) Amtleute kann Ich in Meiner großen Haushaltung durchaus nicht brauchen.
llaG2.267,13] Reiniget sonach zuvor eure Herzen von aller Scheelsucht, und denket allzeit - selbst wenn ihr euch noch so wirklich werdet gereinigt haben, als es euch nur immer möglich sein dürfte -: "Wir sind auch der allergeringste Gnade nicht wert!"
HaG2.267,14] Dann erst werde Ich euch erforschen, ob ihr im Ernste völlig rein seid vor Mir, und werde die völlig Reinen dann auch wohl erwählen für eine höhere Amtsgnade aus Mir; sonst aber genüge euch allen die freie Gnade des Lebens aus Mir!
HaG2.267,15] Achtet der kleinen Gaben aus Meiner Hand, wollet ihr Meine Kinder sein; dann werde Ich euch schon ohnehin zur rechten Zeit der größeren teilhaftig machen!«

Was an Amt verdienstvoll und gottgefällig ist

Wertlosigkeit von Ämtern und Rängen vor Gott

Ev06.143,01] »Was das Weltliche (Berufswahl) betrifft, so geht Mich das nichts an; denn das ist eine Sache des menschlichen Weltverstandes. Sie können weltlich werden, was sich für sie ehrlichermaßen ergeben kann, das kommt bei mir zu gar keinem Ansehen, sondern nur das, was sie wirken werden nach Meiner Lehre und dadurch nach dem Willen Gottes.
Ev06.143,02] Das äußere Ansehen der Person hat vor Mir nicht den allergeringsten Wert, wohl aber das Ansehen seines durch Gottes Wort erleuchteten Herzens, das voll Leben ist durch die Liebe zu Gott und durch die Liebe zum Nächsten. Aber so da jemand ein hohes weltliches Amt bekleidet, so ist er dadurch auch in den Stand gesetzt, desto mehr Gutes zu wirken; und tut er das, so wird auch sein Amt vor Mir einen verdienstlichen Wert haben, - aber das hohe Amt für sich gar keinen.
Ev06.143,03] Kaiser und Bettler sind vor Mir ganz gleich und haben als das, was sie sind, gar kein Ansehen vor Mir, - sondern nur das hat vor Mir einen Wert, wie sie das sind In Meinem Namen; denn vor Mir gilt an und für sich das weltliche Ansehen gar nichts. Das lasset euch alle wohl und hoch und teuer gesagt sein!«

Ansehen von Amt und Amtsinhaber; rechte innere Haltung des Amtsinhabers

Ev06.143,04] »Elend sei der, der seinen Nebenmenschen darum für gering achtet, weil er selbst ein hohes weltliches Amt bekleidet! Das Amt soll ein wohlrespektiertes Ansehen haben und der Beamte nur insoweit, als er ein Amt vorstellt; aber der Beamte tue sich darauf ja nichts zugute, da er nur ein Diener des Amtes, nicht aber das Amt selbst ist!
Ev06.143,05] Ich sagte hier euch dieses nur darum, daß sich niemand irgendeines weltlichen Amtes wegen übernehme; denn wer das tut, der ist nicht mehr in Meiner Liebe, und sein Amt dient ihm dann nicht zu seinem Leben, sondern zu seinem Untergang.«
Ev06.143,06] Da sagten Meine alten Jünger: »Herr, wenn also, da ist es nicht gut, ein Amt zu übernehmen! Wir haben von Dir auch ein Amt übernommen und werden mit der Zeit wahrlich nicht dafür können, so wir dieses Amtes wegen von den Menschen geehrt und irgend als etwas Besseres angesehen werden.«
Ev06.143,07] Sagte Ich: »Daß euch die Menschen darum nicht ehren sollen, dafür habe Ich noch nirgends ein Gebot gegeben; aber so ihr euch darum etwas einbildet, als wäret ihr mehr als die, welche euch ehren, so habt ihr dadurch euren Lohn schon empfangen, und eure Arbeit würde da vor Mir als gar keine und somit auch als ganz unverdienstlich dastehen.«

Demut als Bedingung für wahre Verdienste vor Gott

Ev06.143,08] »Wollt ihr aber als Meine Arbeiter vor Mir als verdienstlich und wohl angesehen dastehen, so saget in euren Herzen, wenn ihr alles auf das gewissenhafteste in Meinem Namen getan habt: "Herr, wir sind vor Dir faule und unnütze Knechte gewesen!" (vgl. Lk.17,10) Wenn ihr das lebendig wahr in euch fühlen werdet und einsehen, daß ihr nur freiwillige Diener Meines allein wirkenden Geistes waret, so werde Ich eure Arbeit also ansehen, als hätte Ich Selbst gehandelt, und werde aber euch dafür den gerechten Lohn geben.«
Ev06.143,09] Sagten einige der Jünger: »Herr, wenn so, da sind wir Dir ja ganz entbehrlich; denn Du hast die Macht ja ohnehin, ohne unsere Mithilfe alles Selbst zu tun! Können wir aus uns selbst nichts tun und müssen wir uns stets denken, daß alles, was wir sogar mit der Aufopferung unseres Lebens in Deinem Namen tun, nur Du allein tuest und wir somit nichts als Deine blinden Werkzeuge sind, so können wir vor Dir ja doch unmöglich irgendeinen Verdienstlohn beanspruchen! Welches Verdienst kann denn ein toter Webstuhl vor dem Weber haben, den dieser nur benutzt, um darauf seine Leinwand bequemer zu verfertigen?«
Ev06.143,10] Sagte Ich: »Der Webstuhl hat keinen freien Willen; ihr aber habt einen solchen und könnet ganz frei tun, was ihr wollet. So ihr euch denn Meinem erkannten Willen frei unterwerfet und nach demselben handelt, so handelt da ja nicht ihr selbst, sondern Mein Wille in euch, der allein gut ist! Wie habt ihr dann ein Verdienst des Handelns wegen? Seht, da habt ihr kein Verdienst, - aber wohl darin, daß ihr euren bösen Weltwillen Meinem allein guten Willen untergeordnet habt und dadurch mit Mir eins geworden seid durch die Hilfe eures Glaubens.
Ev06.143,11] Wahrlich, Ich sage euch: Ohne Mich könnet ihr nichts Verdienstliches tun zum ewigen Leben (vgl. Joh.15,05)! So ihr das anerkennet in euren Herzen, dann erst seid ihr Meine wahren Jünger - und noch mehr: dadurch seid ihr auch Meine rechten Brüder im Geiste Gottes!«

Grundlagen des Amtsansehens und Amtsehre

Ev07.223,06] »Aber haltet nicht dafür, als wäret ihr das Amt und des Amtes Ehre und Ansehen! Des Amtes Ehre und Ansehen ist das Gesetz, und ihr seid nur dessen Handlanger. So ihr aber getreu seid und gut und gerecht, so steht auch ihr selbst in der Ehre und im Ansehen des Gesetzes, und des Gesetzes Verdienst an den Menschen, die durch das Gesetz geschützt und ruhig und sicher sind, kommt dann auch euch vor Gott zugute.«

Rechte Einstellung von Amtsinhabern; wann Amtsmacht eingesetzt werden soll

Ev03.165,07] »... Der zu Mir kommt und spricht: "Herr, Herr!", der ist Mein Freund noch lange nicht, sondern nur der, der Meinen Willen tut (vgl. Mt.07,21); dieser aber will, daß ihr euch wegen eines Amtes nicht auch in eurer Person über die andern Menschen erheben sollet!
Bv03.165,08] Wohl sollet ihr allzeit euer Amt treu, gut und gerecht handhaben, - aber ihr sollt niemals auch nur einen Augenblick vergessen, daß die, über welche ihr ein gutes Amt ausübt, vollkommen euch ebenbürtig und somit eure Brüder sind!
Ev03.165,09] Die wahre Nächstenliebe aber lehrt euch solches von selbst aus der wahren Liebe, die ihr als Kindlein zu Mir habt. Ev03.165,10] Wenn es nötig ist, da lasset das Ansehen und die Ehre eures Amtes walten; doch ihr selbst seid voll Demut und Liebe, so wird euer Gericht über eure verirrten Brüder und Schwestern stets ein nach Meiner Ordnung gerechtes sein!
Ev03.165,11] Ich sagte dir, was Ich dir gesagt habe, nur, um dir auch darin Meine Ordnung und Meinen Willen zu zeigen; denn Ich sage es dir: Wer da nicht abläßt vom kleinsten Stäubchen Hochmutes, dem wird in der Folge Mein Reich nicht geoffenbart werden im Geiste, und er wird nicht eher hineinkommen, als bis er das letzte Stäubchen Hochmutes wird aus sich geschafft haben!«

Wahre und falsche Demut bei Amtsinhabern

Ev04.086,03] »Freund Zorel, es genügt hier dein Wille! Darum tue dem Kornelius den Gefallen! Die wahre Demut aber liegt ja ohnehin nicht in einem äußerlichen Werke ins Gesicht, sondern im Herzen, der vollen Wahrheit gemäß. Gehe nach Jerusalem, und siehe dort die Pharisäer und alle Schriftgelehrten an, mit welch demutsvollen Gesichtern und Kleidern sie einherschreiten; ihre Herzen aber sind danebst doch des stinkendsten Hochmutes voll und hassen bis tief unter die Hölle jedermann, der nicht nach ihrer Pfeife tanzen will, - während ein König mit Krone und Zepter, so er diese nicht setzt über den Wert eines Menschen, so demutsvollen Gemütes sein kann wie ein letzter Bettler auf der Straße! Wenn du das so recht bedenkst, da wird es dich zur Rechten des Kornelius an unserem Tische schon dulden.«
Ev04.086,04] Sagt Zorel: »Ah, wenn so, da geht es freilich wohl!« - Er geht nun hin und richtet sich nach dem Wunsche des Kornelius.
Ev04.086,05] Kornelius aber sagt zu ihm: »So, lieber Freund, so freut es mich von ganzem Herzen! Wir wollen ja in der Folge miteinander leben und wirken im Namen Dessen, der uns erleuchtet hat! Ich denke es mir also, was das betrifft eine rechte Demut: Man soll im Herzen voll der wahren Demut und Nächstenliebe sein, aber äußerlich soll man damit auch nicht prunken; denn dadurch, daß ich mich äußerlich zu knechtisch tief unter die anderen Menschen beuge, mache ich sie hochmütig und benehme mir die Gelegenheit, ihnen in allem, was da nützlich wäre, dienen zu können.
Ev04.086,06] Eine gewisse Achtung, die ich schon bloß nur als Mensch von meinen Nebenmenschen zu erwarten habe, darf ich nie völlig vergeben, weil ich ohne dieselbe nichts ersprießlich Gutes bewirken kann! Darum wollen wir beide zwar in unseren Herzen so demütig als nur immer möglich sein; aber von unserem notwendigen äußeren Ansehen können und wollen wir nichts vergeben!
Ev04.086,07] Wir werden gar oft in Gelegenheiten kommen und sehen, wie irgend arme Menschen sich zu ihrem Unterhalte mit sehr geringen und allerunansehnlichsten Arbeiten abgeben müssen. Sollen wir, um etwa unserer Demut die Krone aufzusetzen, auch die Pfützen und Kloaken räumen gehen?! Dessen, glaube ich, bedarf es nicht äußerlich; da genügt es, daß wir jene Menschen, die sich mit solcher Arbeit abgeben, darum in unseren Herzen nicht für geringer halten denn uns, die wir vom Herrn aus ein ganz anderes Amt zu versehen überkommen haben.
Ev04.086,08] Wir selbst müssen zuerst das Amt hochachten, uns aber freilich nicht etwa um unsertwillen, sondern vor dem Volke nur um des Amtes willen. So aber das eine Notwendigkeit ist, da dürfen wir nicht selbst die Pfützen und Kloaken reinigen gehen, sondern müssen diese Arbeit denen übertragen, die vom Herrn und von der Natur dazu bestimmt sind. Wir würden es auch nicht aushalten, weil wir nicht von Jugend auf daran gewöhnt worden sind. Und der Herr wird so etwas von uns auch sicher nicht verlangen; aber das verlangt Er als Vater aller Menschen, daß wir in unseren Herzen keinen Menschen, sogar den größten Sünder nicht, verachten sollen, sondern alles aufbieten, um seine Seele zu retten! Und so glaube ich, daß wir recht handeln werden vor Gott und vor allen Menschen.«
Ev04.086,09] Sage Ich: »Ja, also ist es recht! Die wahre Demut und die wahre Nächstenliebe wohnen wahrhaft in euren Herzen - und nicht im äußern Scheine wie bei dein Pharisäern!
Ev04.086,10] Wer sich ohne Not unter die Kleie und Treber menget, muß sich's am Ende gefallen lassen, von den Schweinen aufgefressen zu werden!
Ev04.086,l 1] Also verlangt die rechte Demut auch nicht, daß ihr die Perlen Meiner Lehre gerade den Schweinen vorwerfen sollet (vgl. Mt.07,06). Denn es gibt Menschen, die da ärger sind denn die Schweine, und für die taugt Meine Lehre nicht; denn diese Art Menschen möget ihr ganz füglich eher zur Räumung der Pfützen und Kloaken verwenden, bevor ihr ihnen Meine Worte und Meinen Namen kundmacht!
Ev04.086,12] Sehet aber da nicht etwa aufs Kleid oder auf eine Außenwürde, sondern allein auf das Benehmen eines Menschen seinem Herzen und Gemüte nach! Ist das edel, sanft und geduldig, dann verkündet ihm das Evangelium und saget: "Der Friede sei mit dir im Namen des Herrn und mit allen Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind (vgl. Lk. 10,05)!" Ist der also zum voraus gesegnete Mensch eines wahrhaft guten Willens und Herzens, so wird der segenvolle Friede in ihm verbleiben, und das ihm bekanntgemachte Evangelium wird ehest die schönsten Himmelsfrüchte zu tragen beginnen. Und so glaube und meine Ich Selbst nun nach eurer menschlichen Weise, daß ihr alle nun mit dem, was die rechte Demut ist, so völlig zu Hause sein dürftet!«

Wert von Ämtern; Los von widergöttlichen Gesetzen, Ämtern und Amtstyrannen

HaG1.002,12] »Den Beamten und Herren der Welt sage ohne Scheu ganz wortgetreu, daß ihre Ämter nicht höher stehen als die Ämter Meines Reiches. Jedes Amt aber, das wider mein Amt ist, will Ich zerstören in der Bälde; wehe seinen Dienern! Denn Ich bin der Allerhöchste; Mein Gesetz ist ewig, wie Ich es bin, und wird bleiben wie Ich ewig. Die Motten, die Mein Gesetz benagen wollen und wieder Gesetze aus ihrem Kote machen, um Mein Gebot zu vertilgen, auf diese wird es sich mit größter Last und Schwere hinwälzen und sie vernichten, als wären sie nie gewesen. Jedem, der sich an Meinen Geboten versündigt, kann vergeben werden, wenn er sich bessert, seinen Fehler einsieht und bereut, sich dann zu Mir wendet und in Mir verbleibet und Ich in ihm; aber wer Mein Gesetz untergraben will, den wird es erdrücken, und er wird fürder nicht mehr sein ewiglich. Alle Weltgesetze untergraben Mein Gebot, wenn sie nicht aus Meiner Liebe von Männern gegeben sind, die durch Meinen Geist unterrichtet sind. Wehe den Tyrannen, wehe den Despoten, die herrschen des Thrones wegen und der Macht und des Ansehens; denn zu ihrer Zeit fehlt nicht mehr denn eins, und sie werden erfahren die Macht der Schwachen! Der Boden ist Mein, und das Feld ist Mein; dies sagt der Wahrhaftige, der ewige Gott der Liebe und Weisheit, und gibt es kund einem Narren für die Weisen der Welt. Amen. Ich, Jehova, Amen.«

Mißbrauch geistiger Ämter

Richten als Amtsübertretung bei geistlichen Ämtern; wann Amt niedergelegt werden sollte

Ev04.058,04] »... Seid allzeit barmherzig auch gegen die großen Sünder und Verbrecher wider eure und wider die göttlichen Gesetze! Denn nur einer kranken Seele ist eine Sünde zu begehen möglich, einer gesunden wohl niemals, weil eine gesunde Seele gar nicht sündigen kann, da die Sünde stets nur eine Folge einer kranken Seele ist.
Ev04.058,05] Wer aus euch Menschen aber kann eine Seele wegen der Verletzung eines Meiner Gebote richten und strafen, da ihr doch alle unter demselben Gesetze stehet?! Ein Gesetz aus Mir aber besteht ja eben darin, daß ihr niemanden richten sollet (vgl. Mt.07,01 f.)! Wenn ihr eure Nächsten richtet, die sich an Meinem Gesetze versündigt haben, so versündigt ihr euch ja im gleichen Maße an Meinem Gesetze! Wie könnet ihr aber als selbst Sünder einen andern Sünder richten und verdammen?! Wisset ihr denn nicht, daß, während ihr euren seelenkranken Bruder zur harten Sühne verdammet, ihr damit auch für euch ein doppeltes Verdammungsurteil ausgesprochen habt, welches an euch dereinst, wenn nicht nach Umständen auch schon hier, vollzogen werden wird?!
Ev04.058,06] So einer aus euch ein Sünder ist, der lege das Richteramt nieder; denn richtet er, so richtet er sich selbst in doppeltes Verderben, aus dem er schwerer frei werden wird als derjenige, den er gerichtet und verdammt hat. Kann denn je ein Blinder einen anderen führen oder ihn setzen auf den rechten Weg?! Oder kann ein Tauber einem andern Tauben etwas erzählen von der Wirkung der Harmonien der Musik, wie sie am reinsten geübet ward vom David? Oder kann ein Lahmer zum andern sagen: "Komme her, du Elender, ich werde dich führen auf die Herberge!?" Werden da nicht alle beide bald ausgleiten und fallen in einen Graben?!
Ev04.058,07] Daher merket euch das vor allem, daß ihr niemanden richtet, und leget das auch allen denen ans Herz, die dereinst eure Jünger werden! Denn bei der Befolgung dieser Meiner Lehre werdet ihr aus Menschen Engel zeihen, - bei der Nichtbefolgung aber Teufel und Richter wider euch selbst.
Ev04.058,08] Niemand zwar ist ganz vollkommen auf dieser Welt; doch der Vollkommenere im Verstande und im Herzen sei der Leiter und Arzt seiner kranken Brüder und Schwestern, und der selbst stark ist, der trage den Schwachen, sonst erliegt er samt dem Schwachen, und sie werden beide nicht mehr von der Stelle kommen!«

Reichtum durch geistige Ämter als Amtsmißbrauch

HaG1.002,11] »Meinen Dienern und Knechten sage: Meine Ämter sind keine Wechselbanken und keine Geldbutiken! Denn wer Mir des Geldes wegen dient, der dient Mir nicht aus Liebe; wer Mir aber nicht aus Liebe dient, dessen Dienst ist Mir fremd, wie Ich ihm ganz fremd sein muß, da er Mir nicht aus Liebe dient; mit ihm habe Ich die Rechnung schon geschlossen... «

Charakterliche Risiken für Amtsinhaber

Gefahr der Amtsüberheblichkeit; Schutz davor durch Prüfungen; Hiob und Paulus als Beispiele

Him2.190,10] (Paulus:) »... Auf daß ich mich nicht der hohen Offenbarung überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch (vgl. 2.Kor.12,07), nämlich ein Engel Satans (d.h. fleischliche Liebe oder fleischliche Lustbegierde), damit er mich mit Fäusten schlage.« - Desgleichen spricht auch Hiob:
Him2.190,11] Was ist wohl leichter, als sich in einem hohen Amte zu überheben und sich für besser zu halten denn alle seine Brüder, denen ein solches Amt nicht zuteil ward!? Was aber ist für des Menschen Geist wohl auch gefährlicher als eben solch eine gar leicht mögliche Überhebung?!
Him2.190,12] Darum also war es auch für Paulus und jeden seines Amtes nötig, eine beständige Mahnung im Fleische zu haben, die so zu ihm sprach: "Siehe, du bist nur ein Mensch und durchaus kein Gott! Sooft du fallen wirst vor Mir, will Ich dich wieder aufrichten, damit du gedenkest, daß du nur ein Mensch seiest!" - Paulus merkte in sich solchen Jammer. Darum bat er Mich auch dreimal heftig, daß Ich ihn von dieser Probe befreien solle.
Him2.190,13] Ich aber sprach zu ihm darauf: "Lasse dir an Meiner Gnade genügen, denn Meine Kraft ist nur in den Schwachen mächtig!" (vgl. 2.Kor.12,09) - d.h. so sie ihre Schwäche lebendig erkennen, wie denn auch Paulus darauf bekennet, da er spricht: "Also will ich mich denn am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf daß allzeit die Kraft Christi bei mir wohne! Und darum denn bin ich, Paulus, nun auch stets guten Mutes in meinen Schwachheiten, in Schmach, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen. Denn ich weiß es ja, daß ich nur dann stark bin, so ich schwach bin!" (vgl. 2.Kor.12,10)
Him2.190,14] Warum denn also? - Weil Paulus wohl wußte, daß Ich dem Schwachen und dadurch Demütigen stets näher bin als einem Starken oder sich wenigstens törichterweise für stark Wähnenden!«

Hochmut als Gefahr bei hohen Macht- und Amtsinhabern

Ev03.165,15] (Mathael:) »Ja, Vater und Bruder in der wahren Demut! Unser Amt ist zwar ein erhabenes Amt gegenüber von Millionen unserer Brüder und Schwestern, - aber auch ein schweres Amt vor dem Angesichte des allmächtigen Gottes! Man muß sich sehr in acht nehmen, daß man nicht selbst von der Erhabenheit des hohen Amtes in der Person mitgerissen wird, wo man dann sehr stolz und hochmütig würde und sich für mehr denn für einen Menschen hielte, der von Gott dazu gesalbt ist, allen seinen Brüdern aufs beste zu dienen und so gewisserart ein Knecht der Knechte zu sein.
Ev03.165,16] Und wer unseres Amtes und Standes sich aber erhebt, der wird sicher sehr gedemütigt, wie wir solches an der ganzen Reihe der Könige Judäas gar leicht ersehen können. Wie es aber war, also wird es bleiben bis ans Ende der Welt! Es ist sehr schwer, in Gold und Edelsteinen zu prangen und dabei dennoch demütiger zu sein im Herzen denn ein jeder Untertan! Nur des Herrn Gnade und große Erbarmung kann einen König inmitten seines irdischen Glanzes auf dem Standpunkte der Ordnung der Himmel erhalten!«

Charakterliche Amtsgefahren; wann geistliches Amt niedergelegt werden sollte

Ev02.047,04] »Du siehst, daß solch ein großansehnliches Amt zu gar nicht viel anderem nütze ist, als vor allem den Hochmut des Hochbeamteten noch mehr zu erhöhen, ihm das immer steigende Wohlleben zum Bedürfnisse zu machen, aber in der Nutzung und wahren Hilfe den Menschen gegenüber stets schwächer und hilfloser zu werden und sich sonach den Hilfebedürftigen als selbst hilflos oder zu helfen ohnmächtig gegenüberzustellen; denn wer Jemandem, der irgendeiner Hilfe bedürftig ist, nicht helfen kann oder will, der ist ebenso hilflos wie der Hilfsbedürftige selbst.
Ev02.047,05] Es ist demnach ein hohes Amt, besonders das deine, von einem höchst geringen Belange. Wie wäre es denn, so du es in die Hände des Hohenpriesters nach Jerusalem zurücklegtest und darauf zu deinem nunmaligen Schwiegersohne zögest, bei dem du sicher besser und ansehnlicher versorgt wärest, als wie du es jetzt vom stockblinden Jerusalem aus bist? Du könntest dem Borus die Schrift, in der du wohlbewandert bist, nach und nach stets heller und heller machen, was für ihn von großem Nutzen wäre; er aber würde dich dafür so manches in der Heilkunde lehren. Ich aber lege dir damit kein Gebot auf, sondern stelle es dir ganz frei! Willst du diesen Meinen Rat befolgen, so wirst du wohl tun; willst du aber das nicht, so wirst du deshalb keine Sünde begehen.«
Ev02.047,06] Sagt Jairus: »Herr, da bist du meinem höchst eigenen Wunsche wahrlich zuvorgekommen! Das ist nicht jetzt, sondern schon lange mein Wunsch gewesen, mein jetziges Amt niederzulegen; jetzt aber, da sich alles gar so überaus wundervoll günstig für mein Sein gestaltet hat, werde ich morgen schon einen Boten mit einem Dienstentlassungsgesuche nach Jerusalem senden mit der Bitte, dieses Amt einem andern zu verleihen! Aspiranten (Bewerber) um solche Ämter gibt es in Jerusalem stets eine Menge, die für die Verleihung solch eines Amtes dem Tempel zehnfache Taxen bezahlen können, und so wird den Herren im Tempel ein solches Gesuch sicher sehr erwünscht sein, weil sie sogar Anträge denen machen, die irgendein hohes Amt besitzen, daß sie davon abstünden, weil dadurch ein neuer Aspirant in die Gelegenheit versetzt werden könnte, den Tempel um einige hundert Pfunde Silbers und Goldes reicher zu machen, als er vorher war! Mit den Ämtern wird nun in Jerusalem ja ein ganz ergiebiger Handel getrieben!«
Ev02.047,07] Sage Ich: »Oh, das weiß Ich am allerbesten, wie es nun in Jerusalem zugeht! Da wird nur aufs Gewicht des Silbers und Goldes und der Perlen und Edelsteine gesehen, nie aber auf den Geist des Menschen. Wenn du als ein Prophet über Moses und Elias hinaus in den Tempel kämest und fingest an, als solcher zu predigen, so würde man dir nur zu bald die verfluchten Steine zeigen, mit denen die meisten der Propheten gesteinigt worden sind; aber so du kämest mit zehntausend Pfunden Goldes, so würde man dir die größten Ehren erweisen! Laß du nur zwei fette Ochsen in den Tempel treiben, und du kannst versichert sein, daß sie ihnen um vieles lieber sein werden denn Moses und Elias. - Aber lassen wir nun das! Die Zeit ist nicht mehr ferne, die den Templern und ganz Jerusalem den wohlverdienten Lohn gehen wird; denn gar lange wird man diesem Greuel nicht mehr zusehen... «


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