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Inhaltsübersicht:
Ev01.008,07] Einer aus den zweien mit Namen Andreas ist mit seinem Entschlüsse bald fertig und will Mir um jeden Preis folgen; er sucht daher auch sogleich seinen Bruder Simon, der irgendwo noch mit seinen Fischnetzen zu tun hatte.
Joh.01,41] Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
Ev01.008,08] Als er ihn nach einigem Suchen findet, so hat er nichts Wichtigeres zu tun, als dem Simon über Hals und Kopf zu erzählen anzufangen, daß er den verheißenen Messias gefunden habe mit noch einem Jünger, dessen Entschluß kein so fester war, Mir zu folgen.
Joh.01,42] Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Jonas; du sollst a Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels, (a Mt.16,18)
Ev01.008,09] Als Simon von Mir also reden hört, äußert er lebhaft den Wunsch, Mich sobald als möglich zu sehen; denn er war bei der Taufe nicht zugegen gewesen. Andreas spricht: »Heute kann es nicht füglich mehr geschehen, aber morgen sollst du bei Tagesanbruch bei Ihm sein!«
Ev01.008,10] Spricht darauf Simon, der stets bei allem Tun vom Messias phantasierte und der Meinung war, daß der Messias der Armut helfen und die hartherzigen Reichen völlig vertilgen werde: »Bruder, da ist kein Augenblick zu verlieren; ich verlasse augenblicklich alles und folge Ihm bis ans Ende der Welt, so Er es verlangt. Führe mich daher nur sogleich zu Ihm hin; denn mich drängt es gewaltig, und ich muß Ihn heute noch sehen und sprechen. Die Nacht ist hell, und weit ist es bis zu Dessen Hütte nicht; daher machen wir uns nur sogleich auf den Weg zu Ihm hin! - Wer weiß es denn, ob wir Ihn morgen noch träfen?!«
Ev01.008,11] Auf solches Drängen führt ihn Andreas zu Mir hin. Als sich aber beide schon ziemlich spät in der Nacht Meiner Herberge nahen, bleibt Petrus vor süßer Entzückung bei dreißig Schritt vor derselben stehen und sagt zum Andreas: »Es wird mir sonderbar zumute! Mich ergreift ein erhaben süßes Bangen; kaum getraue ich mir noch einen Schritt fürbaß zu tun, und doch ist in mir, Ihn zu sehen, ein so heißes Verlangen!«
Ev01.008,12] Hier komme Ich aus Meiner Hütte den beiden Brüdern entgegen, was damit gesagt und gezeigt ist, daß Ich ihn sah; - es versteht sich von selbst, daß unter dem Von-Mir-Gesehen-Werden Mein Entgegenkommen bezeichnet ist, so jemand wie Simon vorzüglich im Herzen zu Mir kommt. Er wird deshalb von Mir auch sogleich erkannt, das heißt, angenommen, und ein neuer Name ist der erste Anteil für ihn an Meinem Reiche. Simon bekommt hier auch sogleich den Namen Kephas oder ein Fels im Glauben an Mich; denn Ich sah es schon lange, von welch einem Geiste Petrus belebt ist und war.
Ev01.008,13] Dem Petrus oder Simon war diese Meine Anrede ein hinreichender Beweis, daß Ich unfehlbar der verheißene Messias sei; er gab hinfort auch keinem Zweifel über Mich in seinem Herzen mehr Raum und fragte Mich auch mit keiner Silbe je, ob Ich wohl der Rechte wäre, denn sein Herz war ihm der allein sichere und gültige Bürge. - Beide blieben nun bis zum Morgen bei Mir und verließen Mich nachher nicht mehr.
Mt.16,13] Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Menschensohn sei? (Mk.08,27 Lk.09,18)
Ev02.176,03] Als sich aber der Hüttenmann mit seiner Familie während des Lagermachens über Mich also besprach, fragte Ich denn auch Meine Jünger, namentlich jene, die heute der Auskundschaftung halber vorangeschickt worden waren, sagend: »Wer, sagen denn so die Leute in der Umgegend, daß Ich sei?«
Mt.16,14] Sie sprachen: Einige sagen, du seist a Johannes der Täufer, andere, du seist b Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder c einer der Propheten, (a Mt.14,02 b Mt.07,10 c Lk.07,16; Mk.08,28; Lk.09,19)
Ev02.176,04] Antworten darauf die gefragten Jünger: »Etliche sagen ganz im Ernste, Du seiest der wieder vom Tode erstandene Johannes der Täufer. Wieder andere meinen und sagen, Du seiest Elias, von dem es geschrieben stehe, daß er noch einmal zur Erde kommen werde vor dem großen Messias und werde rufen alle Menschen zur Buße und wahren Umkehr zu Gott. Noch andere meinen, Du seiest der Prophet Jeremias, von dem auch noch eine Sage im Volke bestehe, daß er vor dem Messias kommen werde aus den Himmeln. Auch, sagen sie, könntest Du von den andern Propheten einer oder der andere sein, denn bevor etwa der große Messias käme, werden Ihm alle Propheten vorangehen! - Das sind so die annehmbaren Hauptsagen von Dir; es gibt aber auch noch eine Menge anderer über Dich, die wir aber nach der Anhörung derselben den Menschen verwiesen und sie dafür auf eine bessere Meinung über Dich brachten. Aber viele meinen noch, Du seiest ein verkappter Zeus der Griechen.«
Mt.16,15] Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? (Mk.08,29; Lk.09,20)
Ev02.176,05] Sage Ich: »Nun gut, ihr habt Mir nun kundgetan, was ihr vernommen habt; aber Ich möchte jetzt auch noch aus eurem Munde vernehmen, für wen so ganz eigentlich denn ihr Mich haltet. Ich frage euch nicht etwa eitel, sondern ganz ernstlich; denn Ich merke nach so manchen Gelegenheiten, die für eure Sinne Mein Tun und Lassen dann und wann scheinbar ans Irdische streifen lassen, daß ihr sodann über Mich auch gleich anders urteilet in euren Herzen und Mich nicht völlig für das ansehet, als für was ihr Mich ansehet, so von Mir irgendeine große Wundertat ausgeübt wird! Darum saget Mir endlich einmal ganz offen, für wen ihr Mich so nach einer völlig freien und nüchternen Überlegung eures Verstandes so ganz im wahrsten Ernste haltet!«
Ev02.176,06] Da stutzten alle Jünger und wußten bis auf Simon Juda nicht, was sie Mir auf diese Frage antworten sollten. - Judas Ischariot sagte zu Thomas: »Jetzt rede! Du bist ja immer so klug und weise! Das sollte dir ja ein reiner Scherz sein, auf die sonderbare Frage des Meisters eine gültige Antwort zu finden!«
Ev02.176,07] Sagt Thomas: »Rede du, wenn du so weise bist! Ich halte ihn für das, für das er sich selbst schon lange ausgegeben hat! Er sagt von sich nie anders als: "Ich bin ein Sohn des Menschen, und Gott ist Mein wie euer aller Vater!" Wenn er sich selbst ein solches Zeugnis gibt, welch anderes Zeugnis können denn dann wir ihm im eigentlichsten Wahrheitssinne geben aus uns selbst heraus? Er verrichtet freilich Taten, die seit Moses und den andern Propheten noch nie ein Mensch verrichtet hat. Allein wenn wir die Sache so recht beim Lichte betrachten, so werden wir finden, daß es dennoch der Geist Gottes ist, der durch einen erwählten reinen Menschen solches alles verrichtet! Dem Geiste Gottes aber wird es einerlei sein, ob er durch einen erwählten Menschen Berge versetzt oder vernichtet, oder ob er irgendein kleineres Wunder durchs Wort des Propheten gelingen läßt!«
Ev02.176,08] Sagt Judas Ischariot: »Du hältst ihn sonach nur für einen Propheten?«
Ev02.176,09] Spricht Thomas: »Allerdings, und für den größten, den je die Erde getragen, - was zwar nicht sein, sondern Gottes Verdienst ist! Denn Gott allein kann den Menschen erwecken zu einem Propheten, wie Er solches mit Samuel getan hat, da dieser noch ein Kind war, und wie Er, Gott allein nämlich, sogar den Esel des falschen Propheten Bileam zu einem wahren Propheten machte und durch den Esel dann auch Bileam selbst. So wir dieses recht auffassen und das Zeugnis, das Jesus sich selbst gibt, nämlich, daß er nur ein Menschensohn sei, obgleich er auch die wundertätige Gotteskraft, die in einer besonderen Fülle in ihm vorhanden ist, dann und wann als das göttliche Ich ausspricht, da können wir ihm meiner unmaßgeblichen Meinung nach doch unmöglich ein anderes Zeugnis geben, als das er sich allzeit selbst gibt! Er ist sonach ein vorzüglichster Gottessohn, wie auch wir es sind, wennschon nicht in dem höchst ausgezeichnetsten Grade wie er.«
Ev02.176,10] Sagt Judas Ischariot: »Wie ist es denn aber dann mit dem, daß ihn denn doch viele für den verheißenen Messias halten und die besseren Römer und Griechen sogar für den allein wahren allmächtigen Gott?!«
Ev02.176,11] Sagt Thomas: »Die haben auch recht; denn die Kraft Gottes, die in ihm ist, ist auch der allein wahre Messias und ohne weiteres auch Jehova Selbst.«
Ev02.176,12] Darauf gibt sich Judas Ischariot zufrieden, und Ich, obschon Ich solches vernahm, schwieg dazu.
Ev02.176,13] Petrus aber merkte Mein Schweigen, erhob sich und sagte: »Herr, ich merke sogar unter den Brüdern verschiedene Meinungen über Dich! Erlaube es mir darum, daß ich der Brüder wegen auch mein Zeugnis über Dich laut und vernehmlich ausspreche!«
Ev02.176,14] Sage Ich: »Tue das! Wie lauten demnach deine Worte?«
Mt.16,16] Da antwortete Simon Petrus und sprach: a Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! (a Joh.06,69; Mk.08,29; Lk.09,20)
Ev02.176,15] Sagt Petrus, resp. Simon Juda: »Aus dem tiefsten Lebensgrunde meines Herzens sage und bekenne ich's nun vor aller Welt laut: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!«
Mt.16,17] Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; a denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel, (a Mt.11,27; Gal.01,15-16)
Ev02.176,16] Und Ich sagte zu Petrus: »Selig bist du, Simon, des Jona Sohn; dein Heisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern Mein Vater, der im Himmel ist!
Mt.16,18] Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen a Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen, (a Joh.01,42; Eph.02,20)
Ev02.176,17a] Ich sage dir nun aber auch unter einem: Du bist Petrus, ein Fels; auf diesen Felsen will Ich bauen Meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen!
Mt.16,19] Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: a alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein, (a Mt.18,18)
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Ev02.176,17b] Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben! Alles, was du auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöset sein!«
Ev02.176,18] Da sagte Petrus: »Herr, ich danke Dir für diese hohe Gnade, deren ich mich für den völlig Unwürdigsten halte, weil ich stets ein grober Sünder war und leider noch bin; aber was da betrifft das Binden und Lösen, so gestehe ich es auch offen, daß ich's nicht verstehe und nicht weiß, was ich daraus machen soll. Du könntest mir die Sache wohl ein wenig klarer machen, so Du solches wolltest!«
Mt. 16,20] Da gebot er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, daß er der Christus sei. a (a Mt.17,09; Mk.08,30; Lk.09,21)
Ev02.176,19] Sage Ich: »Es wird dir solches alles zur rechten Zeit völlig klarwerden; vorderhand aber verbiete Ich euch allen solches strenge, daß ihr nun vor der Zeit ja niemand davon etwas meldet, daß Ich Jesus der wahre Christus sei!«
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BMar.079,09] (Engel:) »Was aber den Felsen Petri betrifft und wo er ist, da ihn der Hölle Pforten nicht überwältigen können, zeigte der Herr mit manchen Texten und Versen Seines heiligsten Evageliums!
BMar.079,10] Da heißt es einmal: "Wer an den Sohn glaubt und aufnimmt Sein Wort, der hat das ewige Leben!" (vgl. Joh.03,16, Joh.05,24 Joh.06,40) - Siehe, das ist schon ein Fels!
BMar.079,11] Wieder heißt es einmal: "Mein Reich kommt nicht mit äußerem Schaugepränge, sondern es ist inwendig in euch." (vgl. Lk.17,20.21) - Siehe, da ist also der wahre unüberwindliche Fels Petri aufgerichtet!
BMar.079,12] Und wieder heißt es anderswo: "Wer Meine Worte hört, sie annimmt und danach lebt, der ist es, der Mich liebt; der Mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und Mich ihm Selbst offenbaren!" (vgl. Joh.14,21) Siehe, das ist auch Petrus, der Unüberwindliche in eines Menschen Herzen. Das allein ist die wahre, lebendige Kirche des Herrn, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat!«
Ev11.332,02] »Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue. - Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, wenn jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! - Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?! Ich sagte: An der Liebe, so ihr euch untereinander liebet, wie Ich euch liebe, wird man erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid! - Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist. - Wie aber soll dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsen Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche?! O du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle unüberwunden hältst, und dich allem deinem Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin befindest! - Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich nur zu Petro, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte. - Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreiche gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen der Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorangehender Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann Den zuerst kennen muß, bis (bevor) er ihn lieben kann. - Diese Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbauet ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann. - Aber äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein wollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebensowenig Kirche und Fels Petri als die Hölle ein Himmel oder der Kot eines Schweins ein Diamant. -Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Golde, Silber, Edelsteinen, kostbaren Meßkleidern, an großer irdischer Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache u. dergl. m. wird man erkennen, daß ihr Meine Jünger seid? Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der 'großen Hure' die Rede ist. Diese aber wird doch etwa der Fels Petri nicht sein?! -
Ev 11.333,03] Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Meinem wahren Geiste in ihm gesund machte: "Gold und Silber habe ich nicht; aber was ich habe, das gebe ich dir (vgl. Apg.03,06)!" - Ob das nun wohl auch mit gutem Gewissen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen, der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarchismus aller Griechen und Russen von sich aussagen können?!? - Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben? (vgl. Mt. 10,09 f.) - O sehet, wie war Petrus, und wie war seine Liebekirche auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und wie sind nun all die gegenwärtigen Kirchen gebaut, und was ist ihr Grund? - Ich meine, das muß sogar ein Blinder begreifen und auch sehen, geschweige erst einer, dem die Augen doch schon ziemlich geöffnet sind. Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geist und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem, und nicht auf dem Berge Garizim (vgl. Joh.04,21)! - Also leset ihr auch in der Schrift. - Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf erbaute lebendige Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige in jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt. Es ist daher auch eine eitle Frage: Welche äußere - sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei? - Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine! - Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts! -
Ev11.334,04] Sonach sind auch die Schlüssel zu Meinem Reiche nur in der lebendigen, allein wahren Kirche, nie aber in irgendeiner kirchlichen Gemeinde oder bei deren Vorstande zu suchen. - Was jemand dann aus dieser seiner eigenen, von Mir in seinem Herzen erbauten lebendigen Kirche für sich lösen oder binden wird auf der Erde seines Naturlebens und des Lebens seiner Brüder, das ist schon auch im Himmel gelöset oder gebunden, weil diese allein wahre Kirche ja schon der eigentliche Himmel selbst ist. Oder noch deutlicher gesagt: Was immer jemand in und aus solcher seiner mächtigen Liebekirche verrichten wird, das wird auch im Himmel verrichtet sein für ewig. - Das sind demnach auch die rechten Schlüssel zum Himmelreiche, daß ihr Mich als euren heiligen wahrsten Gott und Vater erkennet, über alles liebet und eure Brüder und Schwestern wie euch selbst.
Ev 11.334,05] Ist das bei euch der Fall, so habt ihr Petrum, die wahre Kirche, voll ausgebaut und die echten Schlüssel zum Himmelreiche; alles andere aber ist eine Null! - Dies verstehet also wohl und lebet darnach. Amen. Amen. Amen!«
Ev01.109,04] (Petrus:) »Sieh, des Herrn Wort und Tat ist heilig; wie glücklich könnten alle Menschen auf der Erde sein, so sie diese Lehre schon hätten und nach derselben lebten! Aber wenn so, das, dies und jenes, - oh, wann wird diese Lehre ein heiliges Gemeingut aller Menschen der Erde werden? Und so der Herr daneben noch dies und jenes wird geschehen lassen, wie wird dann in kurzer Zeit diese Lehre aussehen?! Wahrlich, also wird es geschehen, daß aus dieser allerköstlichsten Seelenspeise am Ende ein Hunde- und Schweinefutter wird! Und siehe, Bruder, das ist es, was mich den Kopf schütteln und die Achseln zucken macht!«
Ev01.109,05] Sage Ich: »Petrus, laß du das! Du wirst tun, was zu tun dir auferlegt wird; um die Wirkung hast du dich weiter nicht zu kümmern! Was da kommen wird und in aller Tiefe der Weisheit und Liebe kommen muß so oder so, darum weiß bloß der Vater und der auch, dem es der Vater offenbaren will, wie, wann und warum solches alles zugelassen wird, daß es geschehe!
Ev01.109,06] So du aber kommst in eine große Werkstätte eines Künstlers und siehst viele und verschiedenartige Werkzeuge, weißt du wohl, wie sie der Künsüer zur Hervorbringung eines Werkes gebraucht? Du wirst da wohl auch deinen Kopf schütteln und zucken mit den Achseln, aber dadurch wirst du nicht ins klare kommen, wie etwa doch der Künstler seine vielen und mannigfachen Werkzeuge benutzt, und wie durch sie irgendein künstliches Werk zustande gebracht wird. So es dir aber der Künstler erklären will, so wirst du dann auch wissen, wie es dir der Künstler erklärt hat.
Ev01.109,07] Ich sage dir aber: Über alle Künsüer hinaus ist Gott, und die größte Kunst ist, aus sich gestalten ein selbständiges freiestes Leben in zahllosen Einzelwesen! Dazu gehören denn wohl auch endlos mannigfache geistige Werkzeuge; und du wie die Maria und alle Menschen sind zu diesem einen solche ebenfalls verschiedene Werke und Werkzeuge, die der Vater im Himmel allein allerweisest zu gebrauchen versteht!
Ev01.109,08] Darum kümmere dich nicht weiter, als bloß nur um das, wozu du berufen bist, so wirst du als ein rechtes Werkzeug in der Hand des Vaters die rechten Dienste leisten!
Ev01.109,09] Oder ist die Wurfschaufel über dem, der sie als ein Reinigungswerkzeug gebraucht?! Wenn sie taugt, so wird mit ihr der Weizen, die Gerste und das Korn gereinigt; taugt sie aber nicht, so wird sie tauglich gemacht oder ins Feuer geworfen! So dich aber der Vater zur Wurfschaufel gemacht hat, da bleibe, was du bist, und wolle nicht, daß du auch ein Topf seiest! Verstehst du das?«
Ev01.109,10] Sagt Petrus: »Herr, das ist etwas dunkel. Es kommt mir wohl vor, als verstände ich's; aber so ich weiter denke und den Grund suche, so verstehe ich dann dies geheimnisvoll klingende Bild nicht. Wie kann man Werk und Werkzeug zugleich sein, und wie bin ich eine Wurfschaufel?«
Ev01.109,11] Sage Ich: »Ist denn nicht ein jegliches Werkzeug in sich zuvor, ehe es der Künstler gebraucht, ein vollendetes Werk in seiner Art, auf daß es der Künstler gebrauchen kann zur Hervorbringung eines andern Werkes oder zur zweckdienlichen Verrichtung irgend einer Arbeit?!
Ev01.109,12] Ich sagte aber, daß du in der Hand des himmlischen Vaters eine Wurfschaufel bist, weil du und die anderen Jünger nun von Mir unterwiesen werden, die Menschen zur wahren Erkenntnis Gottes zu erheben.
Ev01.109,13] Die Menschen der Welt sind gleich Weizen, Gerste und Korn. Aber dies lebendige Getreide wächst nicht ohne Spreu und unflätigen Staub. Auf daß aber dieses Getreide, das heißt diese Weltmenschen, von ihrer Spreu und ihrem Unflate gereinigt und sodann als ein völlig reines Getreide in die ewigen Scheuern des Vaters gebracht werden möchten, werdet ihr nun zu rechten und lebendigen Wurfschaufeln umgestaltet, durch die der Vater im Himmel Sein Getreide reinigen wird. Versteht ihr nun dieses?«
Angeblicher Stuhl Petri im Vatikan, Rom
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Ev08.162,02] (Jesus:) »Simon Juda, Ich habe dir deines mächtigen Glaubens wegen die Schlüssel zum Reiche Gottes gegeben und nannte dich einen Fels, auf dem Ich Meine Kirche bauen werde, die von den Pforten der Hölle nicht besiegt werden solle. Du sollest ein neuer Aaron sein und sitzen auf dessen Stuhle. Ja, du wirst das auch dadurch, daß du Meines Wortes Verbreiter sein wirst mit den andern Brüdern.
Ev08.162,03] Aber wenn man unter den Heiden wird dessen kundig werden nach etlichen hundert Jahren, da wird man in Rom vorgeben, daß du solchen (den Stuhl) daselbst gegründet habest. Und die Völker, die mit Feuer und Schwert dazu gezwungen werden, werden den falschen Propheten auch glauben, daß du als ein erster Glaubensfürst solchen Stuhl in Rom gestellet habest und vom selben in Meinem Namen regierest die ganze Erde und ihre Fürsten und Völker. Aber siehe, das wird ein falscher Stuhl sein, von dem aus viel Unheil auf der weiten Erde wird ausgebreitet werden, und es wird da nahe niemand mehr wissen, wo du den rechten Stuhl, den Stuhl der Liebe, der Wahrheit, des lebendigen Glaubens und des Lebens aufgestellt hast, und wer dein rechter Nachfolger ist.
Ev08.162,04] Solch falscher Stuhl aber wird sich zwar lange halten, viel über die tausend Jahre hinaus, wird aber zweitausend Jahre Alters nicht erleben! Und nun rechne, wenn du rechnen kannst!
Ev08.162,05] Wenn der falsche Stuhl wird morsch geworden sein und keinen Halt mehr haben wird, dann werde Ich wiederkommen und Mein Reich mit Mir. Dann werdet auch ihr mit Mir zur Erde kommen und Meine Zeugen vor denen sein, bei denen wir noch den wahren und reinen Glauben finden werden.
Ev08.162,06] Aber in jener Zeit wird es denn auch einer großen Läuterung bedürfen, auf daß die Menschen Mich wieder erkennen und allein an Mich glauben werden. Doch was Ich euch nun im Vertrauen geoffenbart habe, davon schweiget jetzt noch! Es wird schon die Zeit kommen, in der solches laut von allen Dächern verkündet werden wird.«
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1.Petr.05,13] Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist, und mein Sohn Markus.
GSo1.067,11] (Ev. Markus zu einem ehem. Mönch in der geistigen Welt:) »Wie kannst du mir aus der Heiligen Schrift erweisen, daß die römisch-katholische Kirche im Ernste der Apostel Petrus gestiftet hat? Meines Wissens steht davon in der ganzen gegenwärtigen Heiligen Schrift nicht die leiseste Erwähnung. Daß ein Paulus in Rom gelehrt hat und gepredigt das Evangelium des Herrn, solches ist allbekannt; aber daß Petrus im Ernste in Rom das Papsttum gegründet habe, kann ich mich durch die ganze Heilige Schrift nicht mit einer Silbe erinnern! - Willst du mir dein kirchliches Verdammungsrecht anbinden, so mußt du es mir zuvor beweisen, ob die römische Kirche im Ernste von Petrus gegründet ist, dem der Herr ein solches Recht übergeben hatte. Kannst du mir aber solches nicht beweisen, und zwar aus der Heiligen Schrift, so sollst du mit mir einen harten Kampf zu bestehen haben.«
Ev10.161,01] Bei diesem Könige (von Babylon) ist einige Jahre darauf der Apostel Matthäus mit seinem Begleiter bei seiner Reise nach Indien sehr gut aufgenommen worden und hielt sich ein ganzes Jahr bei ihm auf.
Ev10.161,02] Als dieser aber weiter nach Indien reisen wollte mit seinem Begleiter, da gab ihm der König ein sicheres Geleit bis an die Grenzen seines Reiches, und so war dieser Apostel einer der ersten Zeugen von Mir bei diesem Könige und wollte in der Stadt, die damals noch Babylon hieß - obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete -, Bekehrungen machen unter den Heiden, die zumeist Balamsdiener waren.
Ev10.161,03] Der König aber widerriet ihm solches und sagte: »Es ist genug, daß Ich und mein Hofstaat wissen und einsehen, was wir zu glauben haben, und wie wir mit diesem Glauben daran sind; für das Weitere werden schon ich und mein Sohn sorgen, - denn ich möchte euch nicht der grenzenlosen Wut meiner Priester preisgeben. Wenn diese aber nach und nach werden ausgestorben sein und ich dafür sorgen werde, daß nach ihnen keine Stellvertreter mehr kommen, da wird sich mit dem Volke leichter verhandeln lassen.«
Ev10.161,04] Mit dieser Äußerung des Königs waren die beiden Apostel zufrieden und kümmerten sich nicht mehr darum, Meine Lehre unter den Völkern dieses Königs auszubreiten.
Ev10.161,05] Sieben Jahre später aber kam ohnehin Petrus mit seinem Sohne Markus zu diesem König, ward ebenfalls überaus gut aufgenommen und machte auch dem Könige Vorstellungen, wenigstens die Stadt mit Meiner Lehre nach und nach bekannt zu machen.
Ev10.161,06] Der König, der den Petrus wie auch den Markus sehr lieb hatte, widerriet solches dem Petrus, indem er wohl wußte, von welchem Geiste seine Baalspriester beseelt waren, und sagte eigens zu Petrus: »Siehe, wir leben hier in einem Lande, das besonders weiter gegen Osten hin, bis an den großen Strom Ganges, von allerlei wilden und reißenden Bestien strotzt und nicht minder von allerlei giftigem Unkraut! Wo aber Gott der Herr solche Tiere und Giftpflanzen in großer Menge werden läßt, da ist sicher sowohl der Erdboden, als auch besonders die Luft, überfüllt von bösen Geistern und Teufeln, und diese rennen umher wie hungrige und brüllende Löwen, Tiger, Panther und Hyänen und suchen, ob sie wen aus der Klasse der Menschen fänden, um ihn zu verschlingen.
Ev10.161,07] Die vorbenannten Bestien sind grimmig und sehr böse, und man kann nur mit großer Gefahr auf sie Jagd machen; aber noch tausend Male böser sind meine Baalspriester, denn von denen hat ein jeder wenigstens tausend Teufel in sich, und es kann ihnen nicht leichtlich jemand anders wirksam opponieren als nur ich mit meiner äußersten Strenge und meinen Soldaten, die aber zum größten Teil Juden, Griechen und Römer sind, indem ich als König selbst nur ein Vasall Roms bin, was euch beiden bekannt sein wird, da das römische Reich bis an den Ganges reicht, nach welchem erst das große indische Reich anfängt, dessen Grenzen von uns aus aber noch niemand kennt.«
Ev10.161,08] Dieser Rat des Königs gefiel zwar Petrus wohl, aber er fühlte doch heimlich einen Drang, mit einigen und andern Bürgern dieser Stadt von Meiner Lehre und Meinem Reiche Unterredungen zu halten, wovon natürlich auch bald die Priester Kunde erhielten und dem Petrus auch durch ihre Boten den Antrag machten, auch sie mit solch einer beseligenden Lehre bekannt zu machen.
Ev10.161,09] Petrus ließ sich zwar längere Zeit dazu nicht verleiten, besonders da ihn sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich davor warnte und auch immer sagte: »Laß du hier dem Könige für unsere Sache die Waltung, und wir werden nicht wider den Willen des Herrn walten, so wir hier den Rat des Königs befolgen!«
Filippino Lippis Darstellung der Kreuzigungslegende Petri
(15. Jahrhundert, Ausschnitt)
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Ev10.161,10] Petrus aber ging nach ein paar Jahren dennoch einmal hinaus außer die Stadt, gleichsam lustwandeln, und fand alldort mehrere Bettler und Kranke. Die Armen beteilte er und die Kranken heilte er durch die ihm innewohnende Kraft Meines Geistes.
Ev 10.161,11] Bei diesem Wunderwerke kamen auch mehrere Baalspriester hinzu, erkannten Petrus und baten ihn sehr inbrünstig, sich mit ihnen ein wenig fürbaß und landeinwärts zu begeben.
Ev10.161,12] Und er gab ihren vielen Bitten und treuen Versicherungen dadurch und darum Gehör, weil sie ihm angaben, daß in einem sehr nahe gelegenen Orte sich eine Menge Kranker befanden, die kein Arzt zu heilen imstande sei, und so er auch diese heilen werde, so würden auch sie und alle andern Priester seine Lehre annehmen und ihre Tempel mit eigener Hand zerstören.
Ev10.161,13] Auf diese Rede ging Petrus mit diesen Priestern und gelangte mit ihnen nach einer Stunde Weges richtig an einen Ort, in dem es eine Menge Fieberkranke und Besessene gab, die er alle heilte und auch sogar einen Toten zum Leben erweckte.
Ev10.161,14] Die Geheilten aber fingen an, Petrus zu loben, und sagten: »Dieser muß von dem wahrhaften Gott gesandt sein, ansonst es ihm nicht möglich wäre, solches an uns bloß durch sein Wort zu bewirken, was alle unsere so vielen Götter noch niemals zu bewirken imstande waren.«
Ev10.161,15] Das machte aber die den Petrus begleitenden Priester über alle Maßen grimmig. Sie zwangen ihn freundlich, aber nur dem Außen nach, mit ihnen noch einen kleinen Ort zu besuchen, zu dem hin man durch einen Myrten- und Rosenwald gelangen konnte. In diesem Walde ergriffen sie Petrus, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn und hängten ihn dann bei den Füßen an einen dürren Myrtenbaum, an den sie zuunterst einen Querbaum befestigten und an diesen seine Hände mit Stricken banden, ließen ihn daselbst also hängen und zogen sich dann auf einem andern Wege in die Stadt zurück.
Ev10.161,16] Da aber Petrus dem Könige zu lange ausblieb, so ließ er ihn allenthalben suchen, sowohl in als auch außerhalb der Stadt, und es gelang ihm erst am zweiten Tage, den Petrus in dem Myrtenwalde, tot und sehr übel zugerichtet, zu finden.
Ev10.161,17] Dabei wurde er aber auch von den Geheilten benachrichtigt, daß die Priester der Stadt ihn in aller Freundlichkeit zu ihnen gebracht und er sie wunderbar gesund gemacht hätte und dazu auch einen Toten wieder zum Leben erweckt. Dazu käme aber noch, daß er dann mit den Priestern weiter fürbaß und landeinwärts gezogen sei.
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Angebliches Petrusgrab im Vatikan, Rom
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Ev10.161,18] Der König war darüber sehr traurig, ließ Petrus mit königlichen Ehren in der königlichen Gruft beerdigen und ließ auch den Myrtenbaum in seine Gruft bringen.
Ev10.161,19] Aber den über zweitausend Priestern in dieser Stadt ging es darauf schlecht. Der König verschonte nicht einen einzigen und ließ sie durch seine Soldaten alle töten und dann in mehr denn vierhundert Wagen weit hinaus in eine Wüste führen, wo er sie aus den Wagen werfen ließ und sie dann daselbst den vielen wilden Bestien zum Fräße dienten.
Ev10.161,20] Der Jünger Markus aber begann dann mit Hilfe des Königs und unserer bekannten beiden Sachwalter die Menschen beinahe der ganzen Stadt zu Meiner Lehre zu bekehren, und es dauerte lange nicht ein Jahr, da war die ganze Stadt segensvollst zu Meiner Lehre bekehrt und durch sie bald darauf nahe auch das ganze Land.
Ev10.161,21] (Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von dem, wo und wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die später hin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt.)
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RB12.259,05] (Petrus zu Seelen im Jenseits:) »Woher wißt ihr denn, daß der Papst von Gott dem Herrn eine so ungeheure Macht überkommen hat?« - Sagt ein Weib mit einem zweipfündigen Gebetbuch in der Hand: »Nun, das weiß doch die ganze Welt! Gott hat dem Petrus alle Gewalt gegeben und Petrus hernach einem Papst um den andern. Und darum ist ein jeder Papst gleich so viel wie der heilige Petrus selbst! Hat der Herr das verstanden?«
RB12.259,06] Sagt Petrus: »Das klingt sehr spaßhaft vor meinen Ohren, da ich doch derselbe Petrus bin, in dessen Hände Gott der Herr die geistigen Schlüssel zum Himmelreich gelegt hat. Ich weiß nichts von einer Übergabe der Mir von Gott erteilten Macht an den römischen Papst, wie ich auch nie in Rom meinen Sitz gehabt habe. Paulus, ein Apostel der Heiden, hat sich wohl längere Zeit in Rom unter der tyrannischen Regierung des Kaisers Nero aufgehalten; aber ich, der wahre und wirkliche Petrus, nie! Wie sollte ich dann einen Papst zu meinem Nachfolger ernannt und ihm alle mir von Gott Selbst eingeräumte Macht übergeben haben?«
GSo1.068,09] (Jesus zu einem Augustinerpater im Jenseits): »Gut, mein Freund, ... ich (sehe) aber durchaus nicht ein, aus welchem Grunde es dem hl. Geiste gefallen hat, vom Apostel Paulus Kunde in der Apostelgeschichte als getreu geschrieben zu geben, vom hl. Petro, wie du ihn nennst, aber in dieser Hinsicht nichts zu erwähnen, da er doch zur Gründung der Kirche von Christo aus persönlich berufen ward.
GSo1.068,10] Paulus nur ward berufen als ein Apostel für die Heiden; von Petro steht nirgends etwas geschrieben, daß ihn der Herr ebenfalls für die Heiden berufen habe. Zudem wußte Petrus die Vortrefflichkeit des Apostels Paulus und sah es nirgends für notwendig an, da einen Nachapostel zu machen, wo der Paulus eine christliche Gemeinde gestiftet hat. Man weiß wohl aus der Schrift, und zwar von Paulus selbst, daß er den Petrus einmal zurechtgewiesen habe; aber einen umgekehrten Fall kennt man nicht.
GSo1.068,11] Da aber Petrus, als das erste sichtbare Oberhaupt der Kirche, schon von Paulus eines Irrtums überwiesen und darob zur Rede gestellt ward, daß ihm der der hl. Geist nicht den erforderlichen Dienst geleistet habe, besser gesagt, daß er sich wider den hl. Geist ein wenig vergessen hatte, - so könnte man denn ja doch auch annehmen, daß dergleichen gar gewaltig abweichende geschichtliche Daten entweder ganz eigenmächtig aus der Luft gegriffen worden sind, oder man müßte auch hier den hl. Geist einer Untreue beschuldigen.
GSo1.068,12] Ich weiß aber, daß Christus, der Herr, allen Aposteln eine gleiche Macht gegeben hat, ja selbst, als Er nach Seiner Auferstehung, nach Angabe Johannis, Petrus ihm folgen hieß, da folgte Ihm auch der Jünger Johannes. Und als sich Petrus darüber aufhielt, da verwies es ihm der Herr und sprach: »Was geht das dich an, so Ich will, daß er bleibe?« -Welches ebensoviel sagen will als: daß er Mir, dir gleich, folge. Warum denn? Weil dadurch der Herr bestimmt hat anzeigen wollen, daß dieser Jünger in der Verfassung dem Herrn gleich dem Petro unwandelbar und beständig folgen solle. Also sollte er bleiben fortwährend trotz der Einwendung Petri in solcher dem Herrn folgenden Verfassung.
GSo1.068,13] Ferner weiß ich auch, daß der Herr einmal zufolge der angebrachten Beschwerde Seiner Apostel einen gewissen unberufenen Ketzer Johannes verteidigt hat, und brachte dadurch die Gemüter Seiner eifersüchtigen Apostel wieder zur Ruhe. Ferner wissen wir mit keiner Silbe etwas davon, daß Christus noch ein Apostel irgendeine Tempelerbauung anbefohlen hat, und von einer nachträglichen Verordnung von Seiten des hl. Geistes wissen wir auch nichts.
GSo1.068,14] Christus hat wohl gesagt: "Prediget dieses Mein Evangelium allerorts" (vgl. Mk.16,15); aber daß Er auch gesagt hätte: "Errichtet Mir Bethäuser", davon ist nirgends auch nur die allerleiseste Erwähnung getan. Wohl aber wissen wir, daß Er zu dem Weibe am Jakobsbrunnen gesprochen hat:
GSo1.068,15] "Es kommt eine Zeit, und sie ist schon da, wo die wahren Anbeter Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten werden und wird dazu nicht benötiget sein der Tempel zu Jerusalem noch der Berg Garizim, sondern solches wird man allerorts tun können, im Geiste und in der Wahrheit." (vgl. Joh.04,23 -24)
GSo1.068,16] Wir wissen auch, daß der Herr den Betenden anbefohlen hat, sich ganz allein in ihr Kämmerlein zu begeben (vgl. Mt.06,06); den Aposteln aber sagte Er nicht: Sperret euch in die Klöster ein, sondern: "Gehet hinaus in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!" (vgl. Mt.10,07)
GSo1.068,17] Wenn du aber deine kirchliche Gewaltmanifestation durch den hl. Geist autorisieren willst, so strafst du Christum einen offenbaren Lügner oder einen unvollkommenen Lehrer, der während Seines Lehramtes nicht wußte, was alles für Seine Lehre notwendig ist, und hat es somit gewisserart, verdächtiger Weise, zufolge lauter sich widersprechender historischer Daten, erst nachträglich ausbessern müssen. Er hat nicht eingesehen, daß zur Ausbreitung Seiner Lehre Klöster und Kirchen notwendig sein werden; Er hat nicht eingesehen, daß Petrus in Rom Seine Kirche wird gründen müssen, und da mit der Zeit ein ungeheures Bethaus und ein noch ungeheureres Wohnhaus für Seine Nachfolger erbauen lassen wird.
GSo1.068,18] So kann auch Christus nicht eingesehen haben, daß mit der Zeit große Rangordnungen unter der Priesterschaft Seiner Kirche zur Ausbreitung Seiner Lehre notwendig sein werden, denn: hätte Er solches während Seines Lehramtes eingesehen, wie hätte Er da wohl den Aposteln, als sie Ihn um die Primität fragten, eine der gegenwärtigen kirchlichen Ordnung gerade zuwiderlaufende Antwort geben können, da er sagte: "Nur Einer unter Euch ist der Meister. Dieser bin Ich; ihr aber seid alle Brüder untereinander!" (vgl. Mt.23,08)
GSo1.068,19] Seine Unwissenheit geht aber demnach noch weiter. Wer weiß solches nicht, daß Er sagte: "Niemand ist gut, denn Gott allein. Ihr sollet niemanden Vater nennen; denn nur Einer im Himmel ist euer Vater. Also ist auch niemand heilig, denn Gott allein (Mt.23,09)." - Nun aber ist jeder Apostel heilig, und der Nachfolger Petri ist sogar ein 'heiliger Vater'!
GSo1.068,20] Wenn du mein lieber Freund, solches recht bedenkst, so mußt du bei der allgemeinen Billigung deiner kirchlichen Ordnung Christum ja doch notwendig solcher dir kundgegebenen Schwächen beschuldigen und, wenn du an Seine Gottheit glaubst, auch sagen: Gott sieht auch, wie ein schwacher Mensch, erst nach und nach ein, was das bessere ist, und ist auch genötigt, Seinen Geschöpfen nachzugeben, auf die Gefahr Seiner ewigen Wahrheit und unendlichen Weisheit.
Petersdom, Rom
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GSo1.068,21] Wir wissen wohl, daß der Herr die jüdische Kirche durch Moses und durch die Propheten als eine vorbildende und in allen Teilen auf den Herrn Bezug habende gegründet hat. Solches aber tat Er buchstäblich durch Moses kund. Daß aber der Herr bei Seinem Erscheinen in der allerhöchsten Person Christi abermals eine zeremonielle und bildliche Kirche gegründet habe, davon tat Er nie eine allerleiseste Erwähnung, sondern stellte als die Grundfeste Seiner Lehre nichts als die alleinige Nächstenliebe auf, und dieser als unentbehrlichen Vorgrund die Liebe zu Gott, indem Er ausdrücklich sagte: "Liebet euch untereinander, wie Ich euch geliebt habe und noch liebe, so wird man daraus erkennen, daß ihr wahrhaftig Meine Jünger seid." (vgl. Joh.13,34 -35)
GSo1.068,22] Also sagte Er auch, daß Seine Apostel und Jünger niemanden verdammen sollten und niemanden richten, auf daß sie nicht verdammt und gerichtet würden (vgl. Mt.07,01). Ja, der Herr sagte sogar von Sich Selbst aus, daß Er nicht gekommen sei, um die Welt zu richten, sondern selig zu machen und zu suchen, das da verloren ist (vgl. Joh.03,17).
GSo1.068,23] Wie habt ihr euch demnach entgegen dieser ausdrücklichen Lehre Christi zu Richtern aufwerfen können, und habt euch sogar das zeitliche und ewige Verdammungsund Todesurteil zugeeignet?
GSo1.068,24] Könnte in dieser Hinsicht auf euch etwa nicht derjenige Text Christi in Anwendung gebracht werden, wo Er, in Sich erregt, zu denjenigen spricht, die zu Ihm sagen möchten: Wir haben in Deinem Namen gepredigt, geweissagt und Teufel ausgetrieben (vgl. Mt.07,22):
GSo1.068,25] "Weichet von Mir, ihr Täter des Übels, Ich habe euch nie gekannt; denn ihr seid es, die da allzeit widerstrebten dem Heiligen Geiste!" (vgl. Mt.07,23)
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Him2.081,00] (Frage Lorbers an Jesus:) »Was ist denn der Papst, der da sich auch nennt 'ein Fels'? - Ist das wohl in Wahrheit ein 'Fels' oder 'Fels Petri?'«
Him2.081,01] (Antwort Jesu:) »Ja, ehedem, vor dem Konzilium in Nizäa, war er ein tüchtiger Fels. Aber dann hat der böse Feind rings um den Felsen ein starkes Feuer der Eigenliebe, der Selbst- und Herrschsucht angezündet - und der Fels wurde zu einem Kalksteine.
Him2.081,02] Wenn nun von allen Seiten Wässer des Himmels (d.h. Wahrheit) über ihn kommen, so ergeht es ihm, wie es da ergeht dem naturmäßig gebrannten Kalksteine, so das Wasser über ihn ausgegossen wird - da er dann auch zu zischen, zu sausen, zu brausen, in aller Hitze zu sieden und dann heftig zu kochen und zu dampfen anfängt, aber endlich, alles dessen ungeachtet, dennoch zerfällt in einen lockeren Berg, der da unter den Sand gemengt wird, um mittels desselben die toten Steine einer noch toteren Mauer zu verbinden.
Him2.082,03] Wenn aber dann eine solche Mauer durch einen anderen Bauuherrn niedergerissen wird, so wird solcher Mörtel als unnützer Schutt in Gräben geworfen, um da die Pfützen auszufüllen! - Siehe, das ist nun der vermeintliche 'Fels'!«
Ev11.263] »Und so geschehen auch in dieser Zeit, wie hier - und auch andern Orts - gar gewaltige Sichtungen, und der Feind der Wahrheit wird gegen sie nichts mehr auszurichten imstande sein.
Ev11.263] Ich baue daher nun großartige Dämme gegen jede Flut der Lüge, und stelle den wahren Felsen Petri auf, den die Pforten der Hölle nicht überwinden werden.
Ev11.263] Es wird zwar noch viel des Streitens und Kämpfens auf dieser Erde unter den Menschen vorkommen, bei welchen Streitigkeiten und Kämpfereien die Lüge gleichtat das Kürzere ziehen wird, und das so lange hin, bis für eine ganz große Fuhre Heues, aus lauter Unkraut bestehend, kein Mensch mehr auch nur einen Heller bieten wird, und jedermann an den Strahlen des wahren Lichtes aus den Himmeln seine höchste Freude haben wird.«
s. Artikel über Petrus
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