Hauptlehren der Neuoffenbarungen Jesu zum Heilsplan Gottes
aus "Ein Mann hört eine Stimme", Prospekt, Lorber-Verlag Bietigheim
Inhaltsübersicht:
Nach Lorber gibt es keinen Stoff im Sinne
des Materialismus. Alles ist Energie, nämlich Gottes- oder Geisteskraft, zergliedert
in allerkleinste Urgrundteilchen (Urlebensfunken). Auch das bisher als kleinste Einheit betrachtete Stoffatom ist ein aus zahllosen Grundteilchen bestehendes lebendiges
Universum in kleinstem Maßstab. (Man vergleiche dazu die neuesten Erkenntnisse
der Kernphysik!)
Aus den Urgrundteilchen (heute Elektronen oder Quanten genannt)
- die nichts anderes als selbständig gemachte Gedankenkräfte Gottes sind - ist
das ganze Weltall in planmäßiger Entwicklung aufgebaut.
Gott ist ewiger, unendlicher Geist, die Urkraft
und der Urgrund alles Seins.
Seine höchsten Attribute sind Liebe, Weisheit
und Willensmacht. Sein Heiliger Geist erfüllt das ganze All (die "Weltseele" der
antiken Religionen). Allein, dieser unendliche Allgeist hat als innerstes ein Machtzentrum,
von dem wie aus einer Sonne Gedanken und Willenskräfte in die Schöpfung
hinausströmen, um nach einem großen Lebensvollendungskreise wieder zurückzukehren.
In diesem Urmachtzentrum ist Gott wesenhaft gestaltet, und zwar in der höchsten aller Lebensformen: als vollkommener Geistes-Urmensch. ("Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde"!) Von diesem Urmachtzentrum aus ist der Gottesgeist ewig schöpferisch tätig. Die ganze Schöpfung ist ein gewaltiger Entwicklungs- und
Vervollkommnungsvorgang der göttlichen Gedanken und Ideen. Er vollzieht
sich in ungeheuren, durch Ruhezeiten geschiedenen Perioden ("Schöpfungstagen",
"von Ewigkeit zu Ewigkeit").
Der uns sichtbaren stofflichen Schöpfung
gingen geistige Urschöpfungen voraus. In
diesen hat Gott aus den gleichsam aus sich hinausgestellten Urlebensfunken große
Geistwesen nach seinem Urbilde geschaffen (Urerzengel), die befähigt waren, weitere Geistwesen ihresgleichen aus sich ins Dasein zu rufen. So entstanden Legionen
von großen Geistwesen (Engeln), die sich durch das Ordnungsgebot der Gottes- und
Bruderliebe zur gottähnlichen Lebensvollendung erziehen lassen sollten.
Ein Teil dieser Urwesen unter dem Hauptgeiste
Satana (Luzifer) verfiel aber kraft seines freien Willens in grenzenlose Eigenliebe
und Selbstherrlichkeit. Da jedoch nach ewiger Ordnung den Gottabtrünnigen die
nährenden Lebensströme aus Gott versiegen mußten, so erstarrten sie gleichsam
und verdichteten sich zu hilflosen Massen.
So entstanden im Schöpfungsraum durch Verdichtung geistig-ätherischer Urwesenheiten
(Materialisation) die Urnebel der Materie oder des Weltstoffes.
Sollten die gefallenen Urwesen ewig im Banne ihres Gerichtes verbleiben oder
doch noch zur Vollendung in Gottes heiliger
Lebensordnung rückgeführt werden?
Die göttliche Liebe erbarmte sich der gefallenen
Geisterwelt: Mit Hilfe der treugebliebenen
Engelsgeister entwickelte der Schöpfer aus den Urnebeln des Weltenstoffs
durch Gliederung und Neubelebung
den - in seiner Gesamtheit den "verlorenen
Sohn" darstellenden - Bau des materiellen
Universums. (Kant-Laplace'sche Weltentstehungslehre
geistig begründet!) Damit
leitete Gott auf all den zahllosen Weltsystemen
und Weltkörpern eine Erlösung (Lösung) der in der Materie gebundenen
Urwesen ein.
Auf allen Gestirnen werden durch das göttliche
Walten die erstarrten Weltstoffmassen mehr und mehr gelockert. Die sich lösenden
luziferischen Lebensfunken werden nach Gottes liebeweisem Heilsplan in den
Reichen der Naturwelt von den Engeln, den Dienern des Schöpfers, in immer neue geistige Läuterungsschulen gebracht. Dies,
indem sie - zu stets reicheren Verbänden
oder "Seelen" vereinigt - in immer höheren
Lebensformen stufenweise durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich emporgeführt
werden. (Darwins Entwicklungslehre in allumfassender geistiger Sicht!) -
Auf diesem geistig-leiblichen Entwicklungsweg
werden die "Naturseelen" im Bau und Gebrauch ihrer jeweiligen Lebenshüllen
(alle Gebilde der drei Naturreiche) angeleitet. Sie beginnen damit, ihre
widergöttliche Selbstsucht nach und nach zu überwinden und sich zur himmlischen
Ordnung des Dienens in gegenseitiger Liebe zu bekehren. (Aufbau gemeinsamer
Verbände, Organismen.) So predigt auch das Evangelium die "Erlösung aller Kreatur"
durch die Macht der Liebe.
Die auf diese Weise aus der luziferischen Materie aufgestiegene Menschenseele soll - unter dem Einfluß eines ihr eingehauchten Gottesgeist- oder Liebefunkens - sich nun im irdischen Leben bewähren. Durch
freiwillige Erfüllung der Liebesgebote Gottes soll sich der Mensch immer höher bis
zur wahren Gotteskindschaft entwickeln, um schließlich am Ziel der Vollendung zur
wahren Freiheit und Seligkeit des ewigen Lebens einzugehen.
Als die Schöpfung so weit gereift war, um
die höchste Enthüllung der göttlichen Liebe - die Gottheit als "Vater" - zu fassen,
wählte Gott unsere äußerlich so unscheinbare Erde zur größten Liebetat
seiner Erbarmung aus. Hier, wo der innerste Geistkern Luzifers gebannt gehalten
wird, hüllte Gott sein geistmenschliches Urmachtzentrum ins Gewand der Materie.
("Und das Wort ward Fleisch.") In Jesus
Christus trat Gott selbst ins Menschenreich, um dieses und alle Geister der
Unendlichkeit zu belehren. Als höchstes Zeugnis der Liebe zog Er selbst das Kleid
der Materie an, um die Gefallenen aus ihrem Gerichte zu erlösen und die Geläuterten
wieder ins Vaterhaus zurückzuführen. (Gleichnis vom verlorenen Sohn.)
Jesu Geist, das heilige Urmachtzentrum
Gottes, ist der 'Vater'. Jesu Seele (und Leib), d.h. sein Menschliches, ist der vom
Vater geschaffene 'Sohn'. Die in die Unendlichkeit
ausstrahlenden Gotteskräfte,
ausgehend vom Vater durch den Sohn,
sind der 'Heilige Geist'.
Und so sind in
Christus vereint Vater, Sohn und Hl. Geist (Lösung der Dreieinigkeitsfrage!).
Jesus: "Wer mich sieht, der sieht den Vater" und
"Ich und der Vater sind eins!"
Als einzigen, zu Vollendung und ewigem
Leben in Gott führenden Heilsweg lehrte Jesus das Grundgesetz der ganzen Schöpfung:
'Liebe Gott über alles und deinen
Nächsten wie dich selbst!'
Weder äußerliche
Werkgerechtigkeit (Sakramentenempfang)
noch äußerliche Glaubensgerechtigkeit
(Bekenntnisglaube) genügen; sie sind
bestenfalls Hilfsmittel für den Heilsweg der
reinen, tatkräftigen Liebe, dem Urgrund
alles Seins.
Ist im Menschen mit Hilfe
des Gottesgeistes die reine Himmelsliebe
zum unbeschränkten Herrscher geworden, dann ist der Mensch dem Gerichte der
Materie entronnen und hat die geistige Wiedergeburt erreicht.
Mit dem ihr eingepflanzten
Gottesgeist völlig verbunden, vermag die geläuterte Seele sodann zu einem
wahren Gotteskind zu werden, 'eins' mit ihrem Schöpfer und himmlischen Vater
und ewig teilhabend an der Fülle seiner göttlichen Lebens- und Wirkungskräfte.
Die meisten Erdenmenschen treten nach
ihrem Leibestod noch unvollendet in die feinstofflichen Jenseitssphären ein. Ihnen
bietet die göttliche Liebe drüben neue Schulungsstätten, um schließlich alle -
wenn auch oftmals auf weit schwierigeren und peinvolleren Wegen - doch noch zur
Vollendung zu führen. Denn der göttliche Plan einer allgemeinen Erlösung kennt
keine ewige Verdammnis!
Um das Endziel zu erreichen, gelangen die noch unreif aus
dem Leben scheidenden Seelen im 'Jenseits' , d.h. in der irdisch unsichtbaren geistigen
Welt zunächst in eine Art Traumleben. Hier wird ihnen zu ihrer Belehrung
ein von ihren Schutzmächten geleitetes innergeistiges Schauen und Erleben zuteil, das je nach ihrer guten oder bösen Gesinnung ein paradiesisch-wonnevolles oder
höllisch-qualvolles Empfinden hervorruft.
'Himmel und Hölle' sind somit keine Örtlichkeiten,
sondern geistige Entwicklungszustände der Seele. -
Stark selbstische, erdgebundene Seelen werden auch durch
Wiedereinzeugung (Reinkarnation) auf anderen stofflichen Welten oder zuweilen
auch auf unserem Erdplaneten weitergeschult.
Seelen, die sich auf Erden oder in der jenseitigen Welt zur reinen Gottes- und Nächstenliebe läutern ließen, gelangen zu stets neuer und beseligender Wirklichkeit. Ihre
geistige Schau und Wirkungsmacht erweitert sich in den dreifach gestuften Himmeln, entsprechend der Reinheit und
Stärke ihrer Liebe.
Die endloser Steigerung fähige Seligkeit der Vollendeten besteht in
immer tieferer Erkenntnis Gottes, immer größerer Liebe zu Ihm und all seinen Geschöpfen, sowie in stets wirkungsreicherer Mittätigkeit am hohen Werke der Schöpfung
als der Offenbarung alles Seins und Lebens.
Schon diese kurzen Andeutungen lassen
erkennen, daß bei Lorber eine geistige
Religion von größter Weite, Einheitlichkeit
und Folgerichtigkeit vorliegt.
Sie vermittelt
eine erhabene Lebenslehre reinster Liebe
und höchster Tatkraft, in der die Gottheit,
der Vater in Jesus, den Grundstein bildet.
Die ganze Fülle und Vielseitigkeit der Lehre
eröffnet freilich erst das eingehende Studium
der Lorberwerke.
Diese bieten gerade
das, worum die besten Geister unserer
Generation zutiefst ringen: eine Synthese
zu finden zwischen der Heilandslehre der
Bibel und dem Entwicklungsgedanken der
Wissenschaft.
Daraus ergibt sich ein übereinstimmendes,
an kein konfessionelles Bekenntnis gebundenes Christentum, das
durch seinen Ethos der Liebe und die Tiefe seiner Erkenntnis alle Menschen zu einer
hochgesinnten Geistes- und Lebensgemeinschaft zu einen vermag.
Das Lorber-Schrifttum mit seinen 25 zum
Teil sehr umfangreichen Bänden hat bereits
eine Auflage von über einer Million Exemplaren
erreicht.
Und hatte man es früher in
kirchlichen Kreisen kaum beachtet oder
direkt abgelehnt, so setzen sich heute in
der großen Glaubenskrise und Seelennot unserer Zeit immer mehr Geistliche ernsthaft
damit auseinander; ja, manche von ihnen sind aufs äußerste beeindruckt.
So schreibt zum Beispiel der evangelische
Theologe D. Dr. Kurt Hutten: 'Dieses Weltbild
hat Tiefe und Kraft, umfaßt alle Ebenen
des menschlichen Seins und der Geschichte,
enthält großartige Vorstellungen
wie die des großen Schöpfungsmenschen
und hat in erstaunlicher Weise moderne
Forschungsergebnisse vorweggenommen,
so z. B. die in der Atomphysik erfolgte Auflösung
der Materie in Energie und Bewegung.
In einer Zeit, in der sich die Dimensionen
des Universums durch die Astronomie
ins Unermeßliche geweitet haben,
unsere Erde als ein winziges, belangloses
Stäubchen erkannt worden ist, das im Reigen
der Sonnen und Milchstraßen verloren umhertreibt, und der Mensch sich in einer
frierenden Einsamkeit und Verlorenheit
vorfindet, kann das Weltbild Lorbers eine
große Hilfe sein,... es gibt der Erde samt
ihrer Geschichte und Heilsgeschichte ihre
Würde wieder, verleiht dem Glauben eine
kosmische Weite, verwebt Diesseits und
Jenseits, Mikrokosmos und Makrokosmos
ineinander, preist die alle Schöpfung
durchwaltende Liebe Gottes und weist mit
alledem den Menschen einen Weg zur
Geborgenheit.'
Der katholische Theologe Robert Ernst:
'...25 Bände hat Jakob Lorber in 24 Jahren
geschrieben. Ein Monumentalwerk, das
über das Fassungs- und Schaffensvermögen
des genialsten Philosophen, Theologen
und Schriftstellers hinausgeht.'
Der evangelische Theologe Hellmut von
Schweinitz: 'Das Phänomen Lorber mit
der Deutung der Tiefenpsychologie abzutun,
ist keine überzeugende Erklärung.
Denn was in seinen Schriften an die Oberfläche
des Bewußtseins tritt, sind Erkenntnisse,
die aus der Sphäre seines beschränkten
menschlichen Wissens nicht stammen
können. Zu ihrer Aneignung würde ein
Menschenleben nicht ausreichen und alle
schöpferische Phantasie nicht genügen...
Genausowenig kann das Lebenswerk Lorbers
durch philosophische oder theologische
Spekulation erklärt werden. Es bleibt
bei ihm wie bei allen prophetischen Phänomenen
ein unerklärbarer Rest...
Bei der Untersuchung der Frage, wie Neuoffenbarung
und Altoffenbarung zusammenstimmen,
stellt der evangelische Pfarrer
Hermann Luger fest: "Beide stehen auf
demselben göttlichen Grund. Lorbers Schriften atmen durchaus biblischen Geist.
Nicht nur der Inhalt seiner beiden Hauptwerke 'Das große Evangelium Johannes' und 'Die Haushaltung Gottes' ist ein biblischer, auch seine anderen Werke sind kernbiblisch.
Viele Aussprüche und Reden des Herrn im Großen Evangelium Johannes
könnten geradesogut in einem der vier biblischen Evangelien stehen.
Daß sich bei
Lorber vieles findet, was in der Bibel, besonders in den vier Evangelien, vollständig
fehlt - wie zum Beispiel die Reden des Herrn über die Himmelskörper und die
Geheimnisse der Schöpfung -, braucht uns nicht wunderzunehmen und beweist nichts
gegen den biblischen Charakter der Neuoffenbarung.
Es ist nur verständlich, daß
Jesus in den drei Jahren seiner öffentlichen Tätigkeit viel mehr geredet und getan haben
muß, als in den Evangelien der Schrift erzählt wird; und wir glauben daher ein
Recht zu haben, in der Neuoffenbarung geradesogut Gottes Wort zu sehen wie in
der Bibel. Bibel und Neuoffenbarung sind
für uns zwei gleichberechtigte Erscheinungen,
die ein und demselben Urgrund entspringen
und von denen die eine durch die andere erst recht an Wert und Bedeutung
gewinnt.'
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