Mehr über
Inhaltsübersicht:
Astronomie: Lorber erwarb sich autodidaktisch astron. Kenntnisse; Sternbetrachtungen mit selbstgebautem Fernrohr, später mit einem Steinheil-Fernrohr. (S. 16)
Lorber war kein 'Lesetyp'.
Die Bibel war lebenslang sein Hauptbuch; er las darin aber nicht täglich oder regelmäßig, sondern bei äußerem Anlaß oder innerem Antrieb.
Er erwarb sich nach und nach einige Literaturkenntnisse aus Werken von Justinus Kerner, Jung-Stilling, Swedenborg, Jakob Böhme und Johann Tennhart und J. Kerning. (S. 17)
Sein Biograf Leitner schildert: Seine »Miene (war) freundlich und die graublauen Augen von einer wohlwollenden Milde beseelt.« (S. 27)
Leitner berichtet: Er war ein »unscheinbarer Mann ...«, »benahm sich im Umgange sehr bescheiden, für unsere gern ein erhöhtes Selbstbewußtsein zur Schau tragende Zeit sogar zu demütig«.
Bei seinen Konzerten »erschien er in tadellosem schwarzem Anzug, für gewöhnlich aber vernachlässigte er sich in der Kleidung.« (S. 27)
»Lorber war von seinem Vater aus nicht ganz arm. Er hatte ein Vermögen von zwölftausend Gulden, was zur damaligen Zeit ein großes Vermögen war, geerbt. Aber bald war er dieses Besitzes entledigt und irdisch so arm, daß er nie Geld hatte; denn sein Erbe borgte er seinem Bruder auf Nimmerwiedersehen. Und wenn er sich etwas verdiente, so fand sein Geld bei Armen schnellen Absatz.
So hatte er einst 30 Kreuzer in einer Schachtel in der Tasche, als er gerade seinem Berufe zufolge zu einem Abendkonzert ging. Da begegnete ihm ein reisender Handwerksbursche und bat ihm um eine kleine Gabe. Er gab demselben sein ganzes Geld. Und als er nach Hause kam - fand er in der Schachtel die 30 Kreuzer wieder!
Wie oft ist es vorgekommen, daß er zur Frau Großheim kam und sagte: "Liebe Großheim, ich habe heute noch nichts gegessen!"...« (S. 43)
Der Arzt Dr. Zimpel, der eigens mehrere Monate nach Graz fuhr, um Lorber zu beobachten und daraufhin die ersten Hauptwerke 'Die Haushaltung Gottes', die 'Jugend Jesu' und 'Der Mond' drucken ließ, schreibt im Nachwort zur 'Haushaltung Gottes' über Lorber: »Dieser harmlose, stille, fromme Mann ohne eigentliche wissenschaftliche Bildung hat ein vortreffliches Herz und teilt mit allen, die noch bedürftiger sind als er selbst, seine geringe Habe, die ohnehin eigentlich mehr in Almosen besteht, die er von einigen Freunden empfängt; ja er entblößt sich in solchem Grade, daß ihn der Weltverstand für unbesonnen erklären würde.« (S. 50 f.)
In einer persönlichen Botschaft Jesu durch Lorber an Johann Busch (erster Herausgeber der Lorberniederschriften) heißt es nach geschäftlichen Mitteilungen über Lorber selbst: »Mein Knecht (Lorber) ist wahrlich Mir zulieb arm; denn er könnte sehr reich sein, da er als Tonkünstler auch durch Meine Gnade die besten Fähigkeiten dazu besitzt. Aber er schlug Anstellungen und sehr vorteilhafte Anträge aus - alles aus großer Liebe zu Mir. Und hat er 2 Gulden Geldes, so begnügt er sich mit 40 Kreuzern und 1 Gulden 60 Kreuzer verteilt er unter die Armen. Darum aber habe Ich ihm auch alle Schätze der Himmel eröffnet ...« (S. 45)
Diese Großzügigkeit und freiwillige Armut führten u.a. dazu, daß Lorber angesichts zunehmender körperlicher Gebrechlichkeit in den letzten Lebensjahren finanzielle Hilfe durch Freunde benötigte, um leben zu können. (S. 23)
Lorber wird als 'heiterer Gesellschafter' beschrieben:
Er war »selbst noch während der Zeit, da er sein ernstes Schreibgeschäft betrieb, ein guter Gesellschafter. Wenn er sein Tagewerk vollendet hatte, liebte er es, den Abend in der Gesellschaft von Befreundeten bei einem Glase heimischen Weines heiter zu verbringen.« (S. 27)
»Drehte sich das Gespräch um weltliche Dinge, so erzählte er oft die drolligsten Erlebnisse und Anekdoten, so daß sich die lachenden Zuhörer dabei auf das beste unterhielten. Nahm das Gespräch aber bei der Anwesenheit von Gleichgesinnten eine ernstere Wendung, so war bald der tiefste Ernst und eine wahrhaft überirdische Ruhe über ihn verbreitet und die tiefsinnigsten und erhabensten Lehren und Ideen entströmten seinen beredten Lippen..« (S. 27 f.)
Musikalische Kontakte pflegte Lorber u.a. mit Paganini, Ernst, Vieuxtemps, Eduard Jäll. (S. 13 f.)
Enge, lebenslange Freundschaft verband ihn mit Komponist Anselm Hüttenbrenner; wahrscheinlich auch mit Franz Schubert, einem engen Freunde Anselm Hüttenbrenners.
Freundschaft bestand mit den Ärzten Dr. Justinus Kerner (Autor von 'Die Seherin von Prevorst), Dr. Ch.F. Zimpel (Begründer der Spagyrik-Heilmittel), Anton Hüttenbrenner (Bürgermeister von Graz); Karl Gottfried Ritter von Leitner (Dichter, Biograph Lorbers und Ständesekretär). (S. 41)