Gott verdammt niemanden für ewig!

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Ein guter Pädagoge sieht in Bestrafung lediglich ein Mittel, ein positives Ziel zu erreichen. Ihre Dauer und ihr Ausmaß bemißt sich nach dem Zweck. Dazu offenbarte Jesus:

1) Ob jemand zu Gott oder Satan gehört, entscheidet letztlich bei Menschen und Geistern ihr Wille. Jeder hat zumindest eine Ahnung von Gott, an den er sich wenden kann. (a jl.ev05.169,09)

2) Wer Gott mehr wie einen Richter fürchtet, als liebt, hat wenig Vertrauen zu ihm und kehrt daher meist erst in großer Not zu ihm um. (a jl.ev09.129,09 f.)

3) Gott ist geduldig und bestraft daher selten und erst sehr spät wegen starrem Eigensinn, denn Strafen verschlechtern und entfernen eher von Gott. Dennoch kommt den Bestraften die Liebe Gottes rasch, wenngleich evtl. verborgen, wieder entgegen. (a jl.ev09.129,10 f.)

4) Eine Sünde ist nur so lange strafbar, als man in ihr verharrt. Legt der Mensch sie aber völlig ab und kehrt zur göttl. Ordnung zurück, so hat die Sünde und deren Strafe bei und mit dem Menschen nichts mehr zu tun! (a jl.ev01.078,06)

5) Gebesserte sollen auf die großen Gefahren der Sünde brüderlich aufmerksam gemacht werden, dann aber sollen sie mit allem nur möglichen gestärkt und zu gekräftigt werden, damit sie keinen Rückfall mehr erleiden. (a jl.ev01.078,07-08a)

6) Jede verkehrte Handlung trägt die negativen Folgen automatisch in sich und jede Ordnungswidrigkeit bestraft sich daher selbst. (a jl.ev01.078,08)


Originaltexte über 'Gott verdammt niemanden für ewig!':

zu 1) Jeder kann entscheiden, zu wem er gehören will. Jeder hat zumindest eine Ahnung von Gott, an der er sich wenden kann. a »Es gibt keinen Menschen, der nicht zum wenigsten eine Ahnung hätte von einem allmächtigen Gottwesen. Er bitte, verlange und hoffe nach seinem Glauben, und er wird auch eine Hilfe finden! Aber .. wer einmal des Satans sein will, der sei es; denn einem Selbstwollenden geschieht kein Unrecht!« (a jl.ev05.169,09)

zu 2) Jenen, die Gott mehr wie einen Richter fürchten, statt ihn zu lieben und wenig Vertrauen zu ihm haben, empfiehlt Jesus: a »Seid auch ihr gleich dem Kinde, das seine Eltern mehr liebt denn fürchtet, und liebt demnach Gott als den ewigen Vater aller Menschen mehr, als ihr Ihn als irgendeinen unerbittlichen Richter fürchtet! ... Glaubt es Mir, daß Gott auch die sehr furchtsamen Kinder liebt; aber mit dem kindlich furchtlosen Zutrauen zu Ihm hat es da oft seine sehr krummen Wege, ohne welches Zutrauen aber eine Seele nie völlig gottähnlich und selbständig frei in Gott selig werden und auf... krummen Wegen auch schwer dahin gelangen kann. Nur eine große Not kann solche Kinder auf den rechten Rückweg ins Haus der Liebe seiner Eltern bringen.« (a jl.ev09.129,09 f.)

zu 3) Aus pädagogischen Gründen straft Gott nur selten und kommt dem Bestraften rasch wieder mit seiner Liebe entgegen: a »Weil aber die Kinder durch die von oben kommenden Züchtigungen anstatt gebessert nur verschlimmert werden, so kommen diese auch nur selten und nur dann, wenn alle Liebeversuche an dem blinden Eigensinn der Menschen gescheitert sind; und Gott hat eben darum allzeit eine so große Geduld mit dem Übermute der Menschen, um sie durch ein beständiges Strafen Sich nicht noch mehr zu entfremden, als sie sich selbst von Ihm entfernen. Hat aber Gott einmal die Menschen mit der Zuchtrute in Seiner Hand heimsuchen müssen, so trägt Er ihnen dabei in der andern Hand, wennschon etwas verhüllt, auch Sein Herz entgegen, auf daß sie erkennen mögen, daß Gott der Vater auch mit der Zuchtrute in der Hand ihnen dennoch mit aller Liebe entgegenkommt.« (a jl.ev09.129,10 f.)

zu 4) Strafen sollen nach göttl. Ordnung nur so lange dauern, bis ein Mensch oder Geist zur Ordnung zurückkehrt. a »Eine Sünde bleibt bei dem Menschen nur so lange strafbar, als derselbe in der Sünde verharrt; legt der Mensch aber die Sünde völlig ab und begibt sich in die von Gott gestellte Ordnung, so hat die Sünde und deren Strafe bei und mit dem Menschen nichts mehr zu tun!
   Einen völlig gebesserten Menschen aber darum zu strafen, weil er früher ein oder auch mehrere Male in seiner blinden Torheit und Schwäche gesündigt hat, wäre des Unsinns Krone, eines wahren Menschen völlig unwürdig, wider alle göttliche Ordnung, und es gliche solch eine Strafhandlung jener eines dummen Arztes auf ein Haar, der, nachdem seine Kranken gesund geworden sind, herginge und zu ihnen sagte: 'Ihr seid jetzt zwar vollkommen gesund geworden; aber ihr seht auch ein, daß euer Fleisch und zwar dieses und jenes Glied an euch gesündigt hat und daher nach dem Verhältnisse, als es euch mehr oder weniger geplagt hat, nun auch gezüchtigt werden muß!' Wenn nun die Genesenen ihr Fleisch, das kaum wieder gesund geworden ist, mit allerlei Marter werden züchtigen lassen oder mit Gewalt gemartert werden, was wird dadurch aus ihrer Genesung werden?! Sieh, sie werden darauf noch zehnmal kränker werden, als sie ehedem waren! Frage: Wozu war demnach eine solche unzeitige Züchtigung des Fleisches gut? - Ist denn nicht die Kur selbst schon eine hinreichende Züchtigung des Fleisches? Wozu dann eine Nachzüchtigung, die das gesunde Fleisch wieder krank macht?! Ist aber eine solche Handlung schon in der Materie überdumm zu nennen, um wie vieles mehr, wenn sie am geistigen Menschen ohne alle Schonung ausgeübt wird?!« (a jl.ev01.078,06 f.)

zu 5) Zum Umgang mit gebesserten Sündern empfiehlt Jesus: a »Unsere Pflicht ist es wohl, die Menschen, die gesündigt und sich dann völlig gebessert haben, auf die großen Gefahren der Sünde brüderlich aufmerksam zu machen, sie aber dagegen auch in ihrem gebesserten Zustande mit allem, was uns nur immer zu Gebote steht, zu stärken und zu kräftigen, damit sie nimmer wieder einen Rückfall in die Knechtschaft der Sünde machen möchten; aber sie als Gebesserte zur Verantwortung und Strafe zu ziehen, hieße doch nichts anderes, als die gebesserten Sünder in zehnfach größere und schlimmere Sünden zurückziehen! (a jl.ev01.078,07)
   Und da fragt es sich, ob eine solche Handlung von Gott aus nicht hundertfach strafbarer wäre als alle von dem Sträflinge früher begangenen Sünden!« (jl.ev01.078,08a)

zu 6) Sünden bestrafen sich selbst: a »Die Strafe, die jede Sünde schon mit sich führt, ist eine Arznei gegen das Seelenübel, das da 'Sünde' heißt; ist das Übel aber durch die schon in dasselbe gelegte Arznei behoben, wozu dann noch eine weitere Arznei, wo kein Übel mehr vorhanden?!« (a jl.ev01.078,08b)


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