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Kirchengründung - Menschenwerk, Gotteswerk oder Irrtum?

Thematische Textauszüge aus den Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)

aus: 'Nachfolger und Stellvertreter Christi - Diener zweier Herren?' Bd. 2,
1. Aufl. 1990, Disk-plus-Buch-Verlag


Inhaltsverzeichnis



Petrus = Kirchengründer in Rom? -Name, Missionsort, Tod und Grabstätte Petri

'Petrus' - Namensbegründung bei der Berufung Simons - Biblischer Kontext (Joh.01,42 Mt.16,18)

Ev01.008,07] Einer aus den zweien mit Namen Andreas ist mit seinem Entschlüsse bald fertig und will Mir um jeden Preis folgen; er sucht daher auch sogleich seinen Bruder Simon, der irgendwo noch mit seinen Fischnetzen zu tun hatte.

Joh.01,41] Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
Ev01.008,08] Als er ihn nach einigem Suchen findet, so hat er nichts Wichtigeres zu tun, als dem Simon über Hals und Kopf zu erzählen anzufangen, daß er den verheißenen Messias gefunden habe mit noch einem Jünger, dessen Entschluß kein so fester war, Mir zu folgen.

Joh.01,42] Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Jonas; du sollst a Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels, (a Mt.16,18)
Ev01.008,09] Als Simon von Mir also reden hört, äußert er lebhaft den Wunsch, Mich sobald als möglich zu sehen; denn er war bei der Taufe nicht zugegen gewesen. Andreas spricht: »Heute kann es nicht füglich mehr geschehen, aber morgen sollst du bei Tagesanbruch bei Ihm sein!«
Ev01.008,10] Spricht darauf Simon, der stets bei allem Tun vom Messias phantasierte und der Meinung war, daß der Messias der Armut helfen und die hartherzigen Reichen völlig vertilgen werde: »Bruder, da ist kein Augenblick zu verlieren; ich verlasse augenblicklich alles und folge Ihm bis ans Ende der Welt, so Er es verlangt. Führe mich daher nur sogleich zu Ihm hin; denn mich drängt es gewaltig, und ich muß Ihn heute noch sehen und sprechen. Die Nacht ist hell, und weit ist es bis zu Dessen Hütte nicht; daher machen wir uns nur sogleich auf den Weg zu Ihm hin! - Wer weiß es denn, ob wir Ihn morgen noch träfen?!«
Ev01.008,11] Auf solches Drängen führt ihn Andreas zu Mir hin. Als sich aber beide schon ziemlich spät in der Nacht Meiner Herberge nahen, bleibt Petrus vor süßer Entzückung bei dreißig Schritt vor derselben stehen und sagt zum Andreas: »Es wird mir sonderbar zumute! Mich ergreift ein erhaben süßes Bangen; kaum getraue ich mir noch einen Schritt fürbaß zu tun, und doch ist in mir, Ihn zu sehen, ein so heißes Verlangen!«
Ev01.008,12] Hier komme Ich aus Meiner Hütte den beiden Brüdern entgegen, was damit gesagt und gezeigt ist, daß Ich ihn sah; - es versteht sich von selbst, daß unter dem Von-Mir-Gesehen-Werden Mein Entgegenkommen bezeichnet ist, so jemand wie Simon vorzüglich im Herzen zu Mir kommt. Er wird deshalb von Mir auch sogleich erkannt, das heißt, angenommen, und ein neuer Name ist der erste Anteil für ihn an Meinem Reiche. Simon bekommt hier auch sogleich den Namen Kephas oder ein Fels im Glauben an Mich; denn Ich sah es schon lange, von welch einem Geiste Petrus belebt ist und war.
Ev01.008,13] Dem Petrus oder Simon war diese Meine Anrede ein hinreichender Beweis, daß Ich unfehlbar der verheißene Messias sei; er gab hinfort auch keinem Zweifel über Mich in seinem Herzen mehr Raum und fragte Mich auch mit keiner Silbe je, ob Ich wohl der Rechte wäre, denn sein Herz war ihm der allein sichere und gültige Bürge. - Beide blieben nun bis zum Morgen bei Mir und verließen Mich nachher nicht mehr.

'Du bist Petrus...'; Binde- und Lösemacht, Himmelreichsschlüssel für Petrus; Bibelkontext (Mt. 16,13 -20)

Mt.16,13] Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Menschensohn sei? (Mk.08,27 Lk.09,18)
Ev02.176,03] Als sich aber der Hüttenmann mit seiner Familie während des Lagermachens über Mich also besprach, fragte Ich denn auch Meine Jünger, namentlich jene, die heute der Auskundschaftung halber vorangeschickt worden waren, sagend: »Wer, sagen denn so die Leute in der Umgegend, daß Ich sei?«

Mt.16,14] Sie sprachen: Einige sagen, du seist a Johannes der Täufer, andere, du seist b Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder c einer der Propheten, (a Mt.14,02 b Mt.07,10 c Lk.07,16; Mk.08,28; Lk.09,19)
Ev02.176,04] Antworten darauf die gefragten Jünger: »Etliche sagen ganz im Ernste, Du seiest der wieder vom Tode erstandene Johannes der Täufer. Wieder andere meinen und sagen, Du seiest Elias, von dem es geschrieben stehe, daß er noch einmal zur Erde kommen werde vor dem großen Messias und werde rufen alle Menschen zur Buße und wahren Umkehr zu Gott. Noch andere meinen, Du seiest der Prophet Jeremias, von dem auch noch eine Sage im Volke bestehe, daß er vor dem Messias kommen werde aus den Himmeln. Auch, sagen sie, könntest Du von den andern Propheten einer oder der andere sein, denn bevor etwa der große Messias käme, werden Ihm alle Propheten vorangehen! - Das sind so die annehmbaren Hauptsagen von Dir; es gibt aber auch noch eine Menge anderer über Dich, die wir aber nach der Anhörung derselben den Menschen verwiesen und sie dafür auf eine bessere Meinung über Dich brachten. Aber viele meinen noch, Du seiest ein verkappter Zeus der Griechen.«

Mt.16,15] Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? (Mk.08,29; Lk.09,20)
Ev02.176,05] Sage Ich: »Nun gut, ihr habt Mir nun kundgetan, was ihr vernommen habt; aber Ich möchte jetzt auch noch aus eurem Munde vernehmen, für wen so ganz eigentlich denn ihr Mich haltet. Ich frage euch nicht etwa eitel, sondern ganz ernstlich; denn Ich merke nach so manchen Gelegenheiten, die für eure Sinne Mein Tun und Lassen dann und wann scheinbar ans Irdische streifen lassen, daß ihr sodann über Mich auch gleich anders urteilet in euren Herzen und Mich nicht völlig für das ansehet, als für was ihr Mich ansehet, so von Mir irgendeine große Wundertat ausgeübt wird! Darum saget Mir endlich einmal ganz offen, für wen ihr Mich so nach einer völlig freien und nüchternen Überlegung eures Verstandes so ganz im wahrsten Ernste haltet!«
Ev02.176,06] Da stutzten alle Jünger und wußten bis auf Simon Juda nicht, was sie Mir auf diese Frage antworten sollten. - Judas Ischariot sagte zu Thomas: »Jetzt rede! Du bist ja immer so klug und weise! Das sollte dir ja ein reiner Scherz sein, auf die sonderbare Frage des Meisters eine gültige Antwort zu finden!«
Ev02.176,07] Sagt Thomas: »Rede du, wenn du so weise bist! Ich halte ihn für das, für das er sich selbst schon lange ausgegeben hat! Er sagt von sich nie anders als: "Ich bin ein Sohn des Menschen, und Gott ist Mein wie euer aller Vater!" Wenn er sich selbst ein solches Zeugnis gibt, welch anderes Zeugnis können denn dann wir ihm im eigentlichsten Wahrheitssinne geben aus uns selbst heraus? Er verrichtet freilich Taten, die seit Moses und den andern Propheten noch nie ein Mensch verrichtet hat. Allein wenn wir die Sache so recht beim Lichte betrachten, so werden wir finden, daß es dennoch der Geist Gottes ist, der durch einen erwählten reinen Menschen solches alles verrichtet! Dem Geiste Gottes aber wird es einerlei sein, ob er durch einen erwählten Menschen Berge versetzt oder vernichtet, oder ob er irgendein kleineres Wunder durchs Wort des Propheten gelingen läßt!«
Ev02.176,08] Sagt Judas Ischariot: »Du hältst ihn sonach nur für einen Propheten?«
Ev02.176,09] Spricht Thomas: »Allerdings, und für den größten, den je die Erde getragen, - was zwar nicht sein, sondern Gottes Verdienst ist! Denn Gott allein kann den Menschen erwecken zu einem Propheten, wie Er solches mit Samuel getan hat, da dieser noch ein Kind war, und wie Er, Gott allein nämlich, sogar den Esel des falschen Propheten Bileam zu einem wahren Propheten machte und durch den Esel dann auch Bileam selbst. So wir dieses recht auffassen und das Zeugnis, das Jesus sich selbst gibt, nämlich, daß er nur ein Menschensohn sei, obgleich er auch die wundertätige Gotteskraft, die in einer besonderen Fülle in ihm vorhanden ist, dann und wann als das göttliche Ich ausspricht, da können wir ihm meiner unmaßgeblichen Meinung nach doch unmöglich ein anderes Zeugnis geben, als das er sich allzeit selbst gibt! Er ist sonach ein vorzüglichster Gottessohn, wie auch wir es sind, wennschon nicht in dem höchst ausgezeichnetsten Grade wie er.«
Ev02.176,10] Sagt Judas Ischariot: »Wie ist es denn aber dann mit dem, daß ihn denn doch viele für den verheißenen Messias halten und die besseren Römer und Griechen sogar für den allein wahren allmächtigen Gott?!«
Ev02.176,11] Sagt Thomas: »Die haben auch recht; denn die Kraft Gottes, die in ihm ist, ist auch der allein wahre Messias und ohne weiteres auch Jehova Selbst.«
Ev02.176,12] Darauf gibt sich Judas Ischariot zufrieden, und Ich, obschon Ich solches vernahm, schwieg dazu.
Ev02.176,13] Petrus aber merkte Mein Schweigen, erhob sich und sagte: »Herr, ich merke sogar unter den Brüdern verschiedene Meinungen über Dich! Erlaube es mir darum, daß ich der Brüder wegen auch mein Zeugnis über Dich laut und vernehmlich ausspreche!«
Ev02.176,14] Sage Ich: »Tue das! Wie lauten demnach deine Worte?«

Mt.16,16] Da antwortete Simon Petrus und sprach: a Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! (a Joh.06,69; Mk.08,29; Lk.09,20)
Ev02.176,15] Sagt Petrus, resp. Simon Juda: »Aus dem tiefsten Lebensgrunde meines Herzens sage und bekenne ich's nun vor aller Welt laut: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!«

Mt.16,17] Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; a denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel, (a Mt.11,27; Gal.01,15-16)
Ev02.176,16] Und Ich sagte zu Petrus: »Selig bist du, Simon, des Jona Sohn; dein Heisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern Mein Vater, der im Himmel ist!

Mt.16,18] Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen a Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen, (a Joh.01,42; Eph.02,20)
Ev02.176,17a] Ich sage dir nun aber auch unter einem: Du bist Petrus, ein Fels; auf diesen Felsen will Ich bauen Meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen!

Mt.16,19] Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: a alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein, (a Mt.18,18)
Ev02.176,17b] Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben! Alles, was du auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöset sein!«
Ev02.176,18] Da sagte Petrus: »Herr, ich danke Dir für diese hohe Gnade, deren ich mich für den völlig Unwürdigsten halte, weil ich stets ein grober Sünder war und leider noch bin; aber was da betrifft das Binden und Lösen, so gestehe ich es auch offen, daß ich's nicht verstehe und nicht weiß, was ich daraus machen soll. Du könntest mir die Sache wohl ein wenig klarer machen, so Du solches wolltest!«
Mt. 16,20] Da gebot er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, daß er der Christus sei. a (a Mt.17,09; Mk.08,30; Lk.09,21)
Ev02.176,19] Sage Ich: »Es wird dir solches alles zur rechten Zeit völlig klarwerden; vorderhand aber verbiete Ich euch allen solches strenge, daß ihr nun vor der Zeit ja niemand davon etwas meldet, daß Ich Jesus der wahre Christus sei!«

'Fels' - Begriffserklärung

Biblische Hinweise, worin wahrer Fels Petri besteht

BMar.079,09] (Engel:) »Was aber den Felsen Petri betrifft und wo er ist, da ihn der Hölle Pforten nicht überwältigen können, zeigte der Herr mit manchen Texten und Versen Seines heiligsten Evageliums!
BMar.079,10] Da heißt es einmal: "Wer an den Sohn glaubt und aufnimmt Sein Wort, der hat das ewige Leben!" (vgl. Joh.03,16, Joh.05,24 Joh.06,40) - Siehe, das ist schon ein Fels!
BMar.079,11] Wieder heißt es einmal: "Mein Reich kommt nicht mit äußerem Schaugepränge, sondern es ist inwendig in euch." (vgl. Lk.17,20.21) - Siehe, da ist also der wahre unüberwindliche Fels Petri aufgerichtet!
BMar.079,12] Und wieder heißt es anderswo: "Wer Meine Worte hört, sie annimmt und danach lebt, der ist es, der Mich liebt; der Mich aber liebt, zu dem werde Ich kommen und Mich ihm Selbst offenbaren!" (vgl. Joh.14,21) Siehe, das ist auch Petrus, der Unüberwindliche in eines Menschen Herzen. Das allein ist die wahre, lebendige Kirche des Herrn, so Er durch den lebendigen Glauben, der da die Liebe ist, im Herzen des Menschen Wohnung genommen hat!«

Bedeutung von 'Fels' und 'Schlüssel zum Himmelreich'

Ev11.332,02] »Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue. - Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, wenn jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! - Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?! Ich sagte: An der Liebe, so ihr euch untereinander liebet, wie Ich euch liebe, wird man erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid! - Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist. - Wie aber soll dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsen Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche?! O du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle unüberwunden hältst, und dich allem deinem Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin befindest! - Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich nur zu Petro, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte. - Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreiche gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen der Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorangehender Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann Den zuerst kennen muß, bis (bevor) er ihn lieben kann. - Diese Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbauet ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann. - Aber äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein wollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebensowenig Kirche und Fels Petri als die Hölle ein Himmel oder der Kot eines Schweins ein Diamant. -Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Golde, Silber, Edelsteinen, kostbaren Meßkleidern, an großer irdischer Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache u. dergl. m. wird man erkennen, daß ihr Meine Jünger seid? Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der 'großen Hure' die Rede ist. Diese aber wird doch etwa der Fels Petri nicht sein?! -
Ev 11.333,03] Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Meinem wahren Geiste in ihm gesund machte: "Gold und Silber habe ich nicht; aber was ich habe, das gebe ich dir (vgl. Apg.03,06)!" - Ob das nun wohl auch mit gutem Gewissen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen, der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarchismus aller Griechen und Russen von sich aussagen können?!? - Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben? (vgl. Mt. 10,09 f.) - O sehet, wie war Petrus, und wie war seine Liebekirche auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und wie sind nun all die gegenwärtigen Kirchen gebaut, und was ist ihr Grund? - Ich meine, das muß sogar ein Blinder begreifen und auch sehen, geschweige erst einer, dem die Augen doch schon ziemlich geöffnet sind. Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geist und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem, und nicht auf dem Berge Garizim (vgl. Joh.04,21)! - Also leset ihr auch in der Schrift. - Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf erbaute lebendige Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige in jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt. Es ist daher auch eine eitle Frage: Welche äußere - sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei? - Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine! - Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts! -
Ev11.334,04] Sonach sind auch die Schlüssel zu Meinem Reiche nur in der lebendigen, allein wahren Kirche, nie aber in irgendeiner kirchlichen Gemeinde oder bei deren Vorstande zu suchen. - Was jemand dann aus dieser seiner eigenen, von Mir in seinem Herzen erbauten lebendigen Kirche für sich lösen oder binden wird auf der Erde seines Naturlebens und des Lebens seiner Brüder, das ist schon auch im Himmel gelöset oder gebunden, weil diese allein wahre Kirche ja schon der eigentliche Himmel selbst ist. Oder noch deutlicher gesagt: Was immer jemand in und aus solcher seiner mächtigen Liebekirche verrichten wird, das wird auch im Himmel verrichtet sein für ewig. - Das sind demnach auch die rechten Schlüssel zum Himmelreiche, daß ihr Mich als euren heiligen wahrsten Gott und Vater erkennet, über alles liebet und eure Brüder und Schwestern wie euch selbst.
Ev 11.334,05] Ist das bei euch der Fall, so habt ihr Petrum, die wahre Kirche, voll ausgebaut und die echten Schlüssel zum Himmelreiche; alles andere aber ist eine Null! - Dies verstehet also wohl und lebet darnach. Amen. Amen. Amen!«

Petrus - Werkzeug oder selbständiger Stellvertreter Gottes?

Ev01.109,04] (Petrus:) »Sieh, des Herrn Wort und Tat ist heilig; wie glücklich könnten alle Menschen auf der Erde sein, so sie diese Lehre schon hätten und nach derselben lebten! Aber wenn so, das, dies und jenes, - oh, wann wird diese Lehre ein heiliges Gemeingut aller Menschen der Erde werden? Und so der Herr daneben noch dies und jenes wird geschehen lassen, wie wird dann in kurzer Zeit diese Lehre aussehen?! Wahrlich, also wird es geschehen, daß aus dieser allerköstlichsten Seelenspeise am Ende ein Hunde- und Schweinefutter wird! Und siehe, Bruder, das ist es, was mich den Kopf schütteln und die Achseln zucken macht!«
Ev01.109,05] Sage Ich: »Petrus, laß du das! Du wirst tun, was zu tun dir auferlegt wird; um die Wirkung hast du dich weiter nicht zu kümmern! Was da kommen wird und in aller Tiefe der Weisheit und Liebe kommen muß so oder so, darum weiß bloß der Vater und der auch, dem es der Vater offenbaren will, wie, wann und warum solches alles zugelassen wird, daß es geschehe!
Ev01.109,06] So du aber kommst in eine große Werkstätte eines Künstlers und siehst viele und verschiedenartige Werkzeuge, weißt du wohl, wie sie der Künsüer zur Hervorbringung eines Werkes gebraucht? Du wirst da wohl auch deinen Kopf schütteln und zucken mit den Achseln, aber dadurch wirst du nicht ins klare kommen, wie etwa doch der Künstler seine vielen und mannigfachen Werkzeuge benutzt, und wie durch sie irgendein künstliches Werk zustande gebracht wird. So es dir aber der Künstler erklären will, so wirst du dann auch wissen, wie es dir der Künstler erklärt hat.
Ev01.109,07] Ich sage dir aber: Über alle Künsüer hinaus ist Gott, und die größte Kunst ist, aus sich gestalten ein selbständiges freiestes Leben in zahllosen Einzelwesen! Dazu gehören denn wohl auch endlos mannigfache geistige Werkzeuge; und du wie die Maria und alle Menschen sind zu diesem einen solche ebenfalls verschiedene Werke und Werkzeuge, die der Vater im Himmel allein allerweisest zu gebrauchen versteht!
Ev01.109,08] Darum kümmere dich nicht weiter, als bloß nur um das, wozu du berufen bist, so wirst du als ein rechtes Werkzeug in der Hand des Vaters die rechten Dienste leisten!
Ev01.109,09] Oder ist die Wurfschaufel über dem, der sie als ein Reinigungswerkzeug gebraucht?! Wenn sie taugt, so wird mit ihr der Weizen, die Gerste und das Korn gereinigt; taugt sie aber nicht, so wird sie tauglich gemacht oder ins Feuer geworfen! So dich aber der Vater zur Wurfschaufel gemacht hat, da bleibe, was du bist, und wolle nicht, daß du auch ein Topf seiest! Verstehst du das?«
Ev01.109,10] Sagt Petrus: »Herr, das ist etwas dunkel. Es kommt mir wohl vor, als verstände ich's; aber so ich weiter denke und den Grund suche, so verstehe ich dann dies geheimnisvoll klingende Bild nicht. Wie kann man Werk und Werkzeug zugleich sein, und wie bin ich eine Wurfschaufel?«
Ev01.109,11] Sage Ich: »Ist denn nicht ein jegliches Werkzeug in sich zuvor, ehe es der Künstler gebraucht, ein vollendetes Werk in seiner Art, auf daß es der Künstler gebrauchen kann zur Hervorbringung eines andern Werkes oder zur zweckdienlichen Verrichtung irgend einer Arbeit?!
Ev01.109,12] Ich sagte aber, daß du in der Hand des himmlischen Vaters eine Wurfschaufel bist, weil du und die anderen Jünger nun von Mir unterwiesen werden, die Menschen zur wahren Erkenntnis Gottes zu erheben.
Ev01.109,13] Die Menschen der Welt sind gleich Weizen, Gerste und Korn. Aber dies lebendige Getreide wächst nicht ohne Spreu und unflätigen Staub. Auf daß aber dieses Getreide, das heißt diese Weltmenschen, von ihrer Spreu und ihrem Unflate gereinigt und sodann als ein völlig reines Getreide in die ewigen Scheuern des Vaters gebracht werden möchten, werdet ihr nun zu rechten und lebendigen Wurfschaufeln umgestaltet, durch die der Vater im Himmel Sein Getreide reinigen wird. Versteht ihr nun dieses?«

Vorhersage angeblicher Gründung des Hl. Stuhles und der Kirche durch Petrus; Dauer des Papsttums

Ev08.162,02] »Simon Juda, Ich habe dir deines mächtigen Glaubens wegen die Schlüssel zum Reiche Gottes gegeben und nannte dich einen Fels, auf dem Ich Meine Kirche bauen werde, die von den Pforten der Hölle nicht besiegt werden solle. Du sollest ein neuer Aaron sein und sitzen auf dessen Stuhle. Ja, du wirst das auch dadurch, daß du Meines Wortes Verbreiter sein wirst mit den andern Brüdern.
Ev08.162,03] Aber wenn man unter den Heiden wird dessen kundig werden nach etlichen hundert Jahren, da wird man in Rom vorgeben, daß du solchen (den Stuhl) daselbst gegründet habest. Und die Völker, die mit Feuer und Schwert dazu gezwungen werden, werden den falschen Propheten auch glauben, daß du als ein erster Glaubensfürst solchen Stuhl in Rom gestellet habest und vom selben in Meinem Namen regierest die ganze Erde und ihre Fürsten und Völker. Aber siehe, das wird ein falscher Stuhl sein, von dem aus viel Unheil auf der weiten Erde wird ausgebreitet werden, und es wird da nahe niemand mehr wissen, wo du den rechten Stuhl, den Stuhl der Liebe, der Wahrheit, des lebendigen Glaubens und des Lebens aufgestellt hast, und wer dein rechter Nachfolger ist.
Ev08.162,04] Solch falscher Stuhl aber wird sich zwar lange halten, viel über die tausend Jahre hinaus, wird aber zweitausend Jahre Alters nicht erleben! Und nun rechne, wenn du rechnen kannst!
Ev08.162,05] Wenn der falsche Stuhl wird morsch geworden sein und keinen Halt mehr haben wird, dann werde Ich wiederkommen und Mein Reich mit Mir. Dann werdet auch ihr mit Mir zur Erde kommen und Meine Zeugen vor denen sein, bei denen wir noch den wahren und reinen Glauben finden werden.
Ev08.162,06] Aber in jener Zeit wird es denn auch einer großen Läuterung bedürfen, auf daß die Menschen Mich wieder erkennen und allein an Mich glauben werden. Doch was Ich euch nun im Vertrauen geoffenbart habe, davon schweiget jetzt noch! Es wird schon die Zeit kommen, in der solches laut von allen Dächern verkündet werden wird.«

Biblische Erwähnung des Aufenthaltsortes Petri; wo Petrus zusammen mit Sohn Markus missionierte (1.Petr.05,13)

1.Petr.05,13] Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist, und mein Sohn Markus.

GSo1.067,11] (Ev. Markus zu einem ehem. Mönch in der geistigen Welt:) »Wie kannst du mir aus der Heiligen Schrift erweisen, daß die römisch-katholische Kirche im Ernste der Apostel Petrus gestiftet hat? Meines Wissens steht davon in der ganzen gegenwärtigen Heiligen Schrift nicht die leiseste Erwähnung. Daß ein Paulus in Rom gelehrt hat und gepredigt das Evangelium des Herrn, solches ist allbekannt; aber daß Petrus im Ernste in Rom das Papsttum gegründet habe, kann ich mich durch die ganze Heilige Schrift nicht mit einer Silbe erinnern! - Willst du mir dein kirchliches Verdammungsrecht anbinden, so mußt du es mir zuvor beweisen, ob die römische Kirche im Ernste von Petrus gegründet ist, dem der Herr ein solches Recht übergeben hatte. Kannst du mir aber solches nicht beweisen, und zwar aus der Heiligen Schrift, so sollst du mit mir einen harten Kampf zu bestehen haben.«

Wo Petrus missionierte, starb und begraben liegt

Petrus und Sohn als Missionsnachfolger des Matthäus in Babylon (späteres Bagdad)

Ev10.161,01] Bei diesem Könige (von Babylon) ist einige Jahre darauf der Apostel Matthäus mit seinem Begleiter bei seiner Reise nach Indien sehr gut aufgenommen worden und hielt sich ein ganzes Jahr bei ihm auf.
Ev10.161,02] Als dieser aber weiter nach Indien reisen wollte mit seinem Begleiter, da gab ihm der König ein sicheres Geleit bis an die Grenzen seines Reiches, und so war dieser Apostel einer der ersten Zeugen von Mir bei diesem Könige und wollte in der Stadt, die damals noch Babylon hieß - obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete -, Bekehrungen machen unter den Heiden, die zumeist Balamsdiener waren.
Ev10.161,03] Der König aber widerriet ihm solches und sagte: »Es ist genug, daß Ich und mein Hofstaat wissen und einsehen, was wir zu glauben haben, und wie wir mit diesem Glauben daran sind; für das Weitere werden schon ich und mein Sohn sorgen, - denn ich möchte euch nicht der grenzenlosen Wut meiner Priester preisgeben. Wenn diese aber nach und nach werden ausgestorben sein und ich dafür sorgen werde, daß nach ihnen keine Stellvertreter mehr kommen, da wird sich mit dem Volke leichter verhandeln lassen.«
Ev10.161,04] Mit dieser Äußerung des Königs waren die beiden Apostel zufrieden und kümmerten sich nicht mehr darum, Meine Lehre unter den Völkern dieses Königs auszubreiten.

Missionstätigkeit Petri und seines Sohnes Markus am Königshof in Babylon

Ev10.161,05] Sieben Jahre später aber kam ohnehin Petrus mit seinem Sohne Markus zu diesem König, ward ebenfalls überaus gut aufgenommen und machte auch dem Könige Vorstellungen, wenigstens die Stadt mit Meiner Lehre nach und nach bekannt zu machen.
Ev10.161,06] Der König, der den Petrus wie auch den Markus sehr lieb hatte, widerriet solches dem Petrus, indem er wohl wußte, von welchem Geiste seine Baalspriester beseelt waren, und sagte eigens zu Petrus: »Siehe, wir leben hier in einem Lande, das besonders weiter gegen Osten hin, bis an den großen Strom Ganges, von allerlei wilden und reißenden Bestien strotzt und nicht minder von allerlei giftigem Unkraut! Wo aber Gott der Herr solche Tiere und Giftpflanzen in großer Menge werden läßt, da ist sicher sowohl der Erdboden, als auch besonders die Luft, überfüllt von bösen Geistern und Teufeln, und diese rennen umher wie hungrige und brüllende Löwen, Tiger, Panther und Hyänen und suchen, ob sie wen aus der Klasse der Menschen fänden, um ihn zu verschlingen.
Ev10.161,07] Die vorbenannten Bestien sind grimmig und sehr böse, und man kann nur mit großer Gefahr auf sie Jagd machen; aber noch tausend Male böser sind meine Baalspriester, denn von denen hat ein jeder wenigstens tausend Teufel in sich, und es kann ihnen nicht leichtlich jemand anders wirksam opponieren als nur ich mit meiner äußersten Strenge und meinen Soldaten, die aber zum größten Teil Juden, Griechen und Römer sind, indem ich als König selbst nur ein Vasall Roms bin, was euch beiden bekannt sein wird, da das römische Reich bis an den Ganges reicht, nach welchem erst das große indische Reich anfängt, dessen Grenzen von uns aus aber noch niemand kennt.«
Ev10.161,08] Dieser Rat des Königs gefiel zwar Petrus wohl, aber er fühlte doch heimlich einen Drang, mit einigen und andern Bürgern dieser Stadt von Meiner Lehre und Meinem Reiche Unterredungen zu halten, wovon natürlich auch bald die Priester Kunde erhielten und dem Petrus auch durch ihre Boten den Antrag machten, auch sie mit solch einer beseligenden Lehre bekannt zu machen.
Ev10.161,09] Petrus ließ sich zwar längere Zeit dazu nicht verleiten, besonders da ihn sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich davor warnte und auch immer sagte: »Laß du hier dem Könige für unsere Sache die Waltung, und wir werden nicht wider den Willen des Herrn walten, so wir hier den Rat des Königs befolgen!«

Meuchelmord an Petrus durch babylonische Baalspriester

Ev10.161,10] Petrus aber ging nach ein paar Jahren dennoch einmal hinaus außer die Stadt, gleichsam lustwandeln, und fand alldort mehrere Bettler und Kranke. Die Armen beteilte er und die Kranken heilte er durch die ihm innewohnende Kraft Meines Geistes.
Ev 10.161,11] Bei diesem Wunderwerke kamen auch mehrere Baalspriester hinzu, erkannten Petrus und baten ihn sehr inbrünstig, sich mit ihnen ein wenig fürbaß und landeinwärts zu begeben.
Ev10.161,12] Und er gab ihren vielen Bitten und treuen Versicherungen dadurch und darum Gehör, weil sie ihm angaben, daß in einem sehr nahe gelegenen Orte sich eine Menge Kranker befanden, die kein Arzt zu heilen imstande sei, und so er auch diese heilen werde, so würden auch sie und alle andern Priester seine Lehre annehmen und ihre Tempel mit eigener Hand zerstören.
Ev10.161,13] Auf diese Rede ging Petrus mit diesen Priestern und gelangte mit ihnen nach einer Stunde Weges richtig an einen Ort, in dem es eine Menge Fieberkranke und Besessene gab, die er alle heilte und auch sogar einen Toten zum Leben erweckte.
Ev10.161,14] Die Geheilten aber fingen an, Petrus zu loben, und sagten: »Dieser muß von dem wahrhaften Gott gesandt sein, ansonst es ihm nicht möglich wäre, solches an uns bloß durch sein Wort zu bewirken, was alle unsere so vielen Götter noch niemals zu bewirken imstande waren.«
Ev10.161,15] Das machte aber die den Petrus begleitenden Priester über alle Maßen grimmig. Sie zwangen ihn freundlich, aber nur dem Außen nach, mit ihnen noch einen kleinen Ort zu besuchen, zu dem hin man durch einen Myrten- und Rosenwald gelangen konnte. In diesem Walde ergriffen sie Petrus, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn und hängten ihn dann bei den Füßen an einen dürren Myrtenbaum, an den sie zuunterst einen Querbaum befestigten und an diesen seine Hände mit Stricken banden, ließen ihn daselbst also hängen und zogen sich dann auf einem andern Wege in die Stadt zurück.
Ev10.161,16] Da aber Petrus dem Könige zu lange ausblieb, so ließ er ihn allenthalben suchen, sowohl in als auch außerhalb der Stadt, und es gelang ihm erst am zweiten Tage, den Petrus in dem Myrtenwalde, tot und sehr übel zugerichtet, zu finden.
Ev10.161,17] Dabei wurde er aber auch von den Geheilten benachrichtigt, daß die Priester der Stadt ihn in aller Freundlichkeit zu ihnen gebracht und er sie wunderbar gesund gemacht hätte und dazu auch einen Toten wieder zum Leben erweckt. Dazu käme aber noch, daß er dann mit den Priestern weiter fürbaß und landeinwärts gezogen sei.

Petrusgrab und Grabbeigaben in Babylon; erfolgreiche Missionsfortsetzung durch Sohn Markus

Ev10.161,18] Der König war darüber sehr traurig, ließ Petrus mit königlichen Ehren in der königlichen Gruft beerdigen und ließ auch den Myrtenbaum in seine Gruft bringen.
Ev10.161,19] Aber den über zweitausend Priestern in dieser Stadt ging es darauf schlecht. Der König verschonte nicht einen einzigen und ließ sie durch seine Soldaten alle töten und dann in mehr denn vierhundert Wagen weit hinaus in eine Wüste führen, wo er sie aus den Wagen werfen ließ und sie dann daselbst den vielen wilden Bestien zum Fräße dienten.
Ev10.161,20] Der Jünger Markus aber begann dann mit Hilfe des Königs und unserer bekannten beiden Sachwalter die Menschen beinahe der ganzen Stadt zu Meiner Lehre zu bekehren, und es dauerte lange nicht ein Jahr, da war die ganze Stadt segensvollst zu Meiner Lehre bekehrt und durch sie bald darauf nahe auch das ganze Land.
Ev10.161,21] (Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von dem, wo und wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die später hin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt.)

Jenseitige Aussagen Petri über angebliche Kirchengründung in Rom

RB12.259,05] (Petrus zu Seelen im Jenseits:) »Woher wißt ihr denn, daß der Papst von Gott dem Herrn eine so ungeheure Macht überkommen hat?« - Sagt ein Weib mit einem zweipfündigen Gebetbuch in der Hand: »Nun, das weiß doch die ganze Welt! Gott hat dem Petrus alle Gewalt gegeben und Petrus hernach einem Papst um den andern. Und darum ist ein jeder Papst gleich so viel wie der heilige Petrus selbst! Hat der Herr das verstanden?«
RB12.259,06] Sagt Petrus: »Das klingt sehr spaßhaft vor meinen Ohren, da ich doch derselbe Petrus bin, in dessen Hände Gott der Herr die geistigen Schlüssel zum Himmelreich gelegt hat. Ich weiß nichts von einer Übergabe der Mir von Gott erteilten Macht an den römischen Papst, wie ich auch nie in Rom meinen Sitz gehabt habe. Paulus, ein Apostel der Heiden, hat sich wohl längere Zeit in Rom unter der tyrannischen Regierung des Kaisers Nero aufgehalten; aber ich, der wahre und wirkliche Petrus, nie! Wie sollte ich dann einen Papst zu meinem Nachfolger ernannt und ihm alle mir von Gott Selbst eingeräumte Macht übergeben haben?«

Logische und biblische Argumente gegen Vorzugsstellung Petri und gegen Amtskirchengründung

GSo1.068,09] (Jesus zu einem Augustinerpater im Jenseits): »Gut, mein Freund, ... ich (sehe) aber durchaus nicht ein, aus welchem Grunde es dem hl. Geiste gefallen hat, vom Apostel Paulus Kunde in der Apostelgeschichte als getreu geschrieben zu geben, vom hl. Petro, wie du ihn nennst, aber in dieser Hinsicht nichts zu erwähnen, da er doch zur Gründung der Kirche von Christo aus persönlich berufen ward.
GSo1.068,10] Paulus nur ward berufen als ein Apostel für die Heiden; von Petro steht nirgends etwas geschrieben, daß ihn der Herr ebenfalls für die Heiden berufen habe. Zudem wußte Petrus die Vortrefflichkeit des Apostels Paulus und sah es nirgends für notwendig an, da einen Nachapostel zu machen, wo der Paulus eine christliche Gemeinde gestiftet hat. Man weiß wohl aus der Schrift, und zwar von Paulus selbst, daß er den Petrus einmal zurechtgewiesen habe; aber einen umgekehrten Fall kennt man nicht.
GSo1.068,11] Da aber Petrus, als das erste sichtbare Oberhaupt der Kirche, schon von Paulus eines Irrtums überwiesen und darob zur Rede gestellt ward, daß ihm der der hl. Geist nicht den erforderlichen Dienst geleistet habe, besser gesagt, daß er sich wider den hl. Geist ein wenig vergessen hatte, - so könnte man denn ja doch auch annehmen, daß dergleichen gar gewaltig abweichende geschichtliche Daten entweder ganz eigenmächtig aus der Luft gegriffen worden sind, oder man müßte auch hier den hl. Geist einer Untreue beschuldigen.
GSo1.068,12] Ich weiß aber, daß Christus, der Herr, allen Aposteln eine gleiche Macht gegeben hat, ja selbst, als Er nach Seiner Auferstehung, nach Angabe Johannis, Petrus ihm folgen hieß, da folgte Ihm auch der Jünger Johannes. Und als sich Petrus darüber aufhielt, da verwies es ihm der Herr und sprach: »Was geht das dich an, so Ich will, daß er bleibe?« -Welches ebensoviel sagen will als: daß er Mir, dir gleich, folge. Warum denn? Weil dadurch der Herr bestimmt hat anzeigen wollen, daß dieser Jünger in der Verfassung dem Herrn gleich dem Petro unwandelbar und beständig folgen solle. Also sollte er bleiben fortwährend trotz der Einwendung Petri in solcher dem Herrn folgenden Verfassung.
GSo1.068,13] Ferner weiß ich auch, daß der Herr einmal zufolge der angebrachten Beschwerde Seiner Apostel einen gewissen unberufenen Ketzer Johannes verteidigt hat, und brachte dadurch die Gemüter Seiner eifersüchtigen Apostel wieder zur Ruhe. Ferner wissen wir mit keiner Silbe etwas davon, daß Christus noch ein Apostel irgendeine Tempelerbauung anbefohlen hat, und von einer nachträglichen Verordnung von Seiten des hl. Geistes wissen wir auch nichts.
GSo1.068,14] Christus hat wohl gesagt: "Prediget dieses Mein Evangelium allerorts" (vgl. Mk.16,15); aber daß Er auch gesagt hätte: "Errichtet Mir Bethäuser", davon ist nirgends auch nur die allerleiseste Erwähnung getan. Wohl aber wissen wir, daß Er zu dem Weibe am Jakobsbrunnen gesprochen hat:
GSo1.068,15] "Es kommt eine Zeit, und sie ist schon da, wo die wahren Anbeter Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten werden und wird dazu nicht benötiget sein der Tempel zu Jerusalem noch der Berg Garizim, sondern solches wird man allerorts tun können, im Geiste und in der Wahrheit." (vgl. Joh.04,23 -24)
GSo1.068,16] Wir wissen auch, daß der Herr den Betenden anbefohlen hat, sich ganz allein in ihr Kämmerlein zu begeben (vgl. Mt.06,06); den Aposteln aber sagte Er nicht: Sperret euch in die Klöster ein, sondern: "Gehet hinaus in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!" (vgl. Mt.10,07)
GSo1.068,17] Wenn du aber deine kirchliche Gewaltmanifestation durch den hl. Geist autorisieren willst, so strafst du Christum einen offenbaren Lügner oder einen unvollkommenen Lehrer, der während Seines Lehramtes nicht wußte, was alles für Seine Lehre notwendig ist, und hat es somit gewisserart, verdächtiger Weise, zufolge lauter sich widersprechender historischer Daten, erst nachträglich ausbessern müssen. Er hat nicht eingesehen, daß zur Ausbreitung Seiner Lehre Klöster und Kirchen notwendig sein werden; Er hat nicht eingesehen, daß Petrus in Rom Seine Kirche wird gründen müssen, und da mit der Zeit ein ungeheures Bethaus und ein noch ungeheureres Wohnhaus für Seine Nachfolger erbauen lassen wird.
GSo1.068,18] So kann auch Christus nicht eingesehen haben, daß mit der Zeit große Rangordnungen unter der Priesterschaft Seiner Kirche zur Ausbreitung Seiner Lehre notwendig sein werden, denn: hätte Er solches während Seines Lehramtes eingesehen, wie hätte Er da wohl den Aposteln, als sie Ihn um die Primität fragten, eine der gegenwärtigen kirchlichen Ordnung gerade zuwiderlaufende Antwort geben können, da er sagte: "Nur Einer unter Euch ist der Meister. Dieser bin Ich; ihr aber seid alle Brüder untereinander!" (vgl. Mt.23,08)
GSo1.068,19] Seine Unwissenheit geht aber demnach noch weiter. Wer weiß solches nicht, daß Er sagte: "Niemand ist gut, denn Gott allein. Ihr sollet niemanden Vater nennen; denn nur Einer im Himmel ist euer Vater. Also ist auch niemand heilig, denn Gott allein (Mt.23,09)." - Nun aber ist jeder Apostel heilig, und der Nachfolger Petri ist sogar ein 'heiliger Vater'!
GSo1.068,20] Wenn du mein lieber Freund, solches recht bedenkst, so mußt du bei der allgemeinen Billigung deiner kirchlichen Ordnung Christum ja doch notwendig solcher dir kundgegebenen Schwächen beschuldigen und, wenn du an Seine Gottheit glaubst, auch sagen: Gott sieht auch, wie ein schwacher Mensch, erst nach und nach ein, was das bessere ist, und ist auch genötigt, Seinen Geschöpfen nachzugeben, auf die Gefahr Seiner ewigen Wahrheit und unendlichen Weisheit.
GSo1.068,21] Wir wissen wohl, daß der Herr die jüdische Kirche durch Moses und durch die Propheten als eine vorbildende und in allen Teilen auf den Herrn Bezug habende gegründet hat. Solches aber tat Er buchstäblich durch Moses kund. Daß aber der Herr bei Seinem Erscheinen in der allerhöchsten Person Christi abermals eine zeremonielle und bildliche Kirche gegründet habe, davon tat Er nie eine allerleiseste Erwähnung, sondern stellte als die Grundfeste Seiner Lehre nichts als die alleinige Nächstenliebe auf, und dieser als unentbehrlichen Vorgrund die Liebe zu Gott, indem Er ausdrücklich sagte: "Liebet euch untereinander, wie Ich euch geliebt habe und noch liebe, so wird man daraus erkennen, daß ihr wahrhaftig Meine Jünger seid." (vgl. Joh.13,34 -35)
GSo1.068,22] Also sagte Er auch, daß Seine Apostel und Jünger niemanden verdammen sollten und niemanden richten, auf daß sie nicht verdammt und gerichtet würden (vgl. Mt.07,01). Ja, der Herr sagte sogar von Sich Selbst aus, daß Er nicht gekommen sei, um die Welt zu richten, sondern selig zu machen und zu suchen, das da verloren ist (vgl. Joh.03,17).
GSo1.068,23] Wie habt ihr euch demnach entgegen dieser ausdrücklichen Lehre Christi zu Richtern aufwerfen können, und habt euch sogar das zeitliche und ewige Verdammungsund Todesurteil zugeeignet?
GSo1.068,24] Könnte in dieser Hinsicht auf euch etwa nicht derjenige Text Christi in Anwendung gebracht werden, wo Er, in Sich erregt, zu denjenigen spricht, die zu Ihm sagen möchten: Wir haben in Deinem Namen gepredigt, geweissagt und Teufel ausgetrieben (vgl. Mt.07,22):
GSo1.068,25] "Weichet von Mir, ihr Täter des Übels, Ich habe euch nie gekannt; denn ihr seid es, die da allzeit widerstrebten dem Heiligen Geiste!" (vgl. Mt.07,23)

Ist heutiges Papsttum noch Nachfolger des 'Felsens'? Vorhersage über Zukunft des Papsttums

Him2.081,00] (Frage Lorbers an Jesus:) »Was ist denn der Papst, der da sich auch nennt 'ein Fels'? - Ist das wohl in Wahrheit ein 'Fels' oder 'Fels Petri?'«
Him2.081,01] (Antwort Jesu:) »Ja, ehedem, vor dem Konzilium in Nizäa, war er ein tüchtiger Fels. Aber dann hat der böse Feind rings um den Felsen ein starkes Feuer der Eigenliebe, der Selbst- und Herrschsucht angezündet - und der Fels wurde zu einem Kalksteine.
Him2.081,02] Wenn nun von allen Seiten Wässer des Himmels (d.h. Wahrheit) über ihn kommen, so ergeht es ihm, wie es da ergeht dem naturmäßig gebrannten Kalksteine, so das Wasser über ihn ausgegossen wird - da er dann auch zu zischen, zu sausen, zu brausen, in aller Hitze zu sieden und dann heftig zu kochen und zu dampfen anfängt, aber endlich, alles dessen ungeachtet, dennoch zerfällt in einen lockeren Berg, der da unter den Sand gemengt wird, um mittels desselben die toten Steine einer noch toteren Mauer zu verbinden.
Him2.082,03] Wenn aber dann eine solche Mauer durch einen anderen Bauuherrn niedergerissen wird, so wird solcher Mörtel als unnützer Schutt in Gräben geworfen, um da die Pfützen auszufüllen! - Siehe, das ist nun der vermeintliche 'Fels'!«

Neuaufbau des wahren Felsen Petri durch neu geoffenbarte Wahrheiten

Ev11.263] »Und so geschehen auch in dieser Zeit, wie hier - und auch andern Orts - gar gewaltige Sichtungen, und der Feind der Wahrheit wird gegen sie nichts mehr auszurichten imstande sein.
Ev11.263] Ich baue daher nun großartige Dämme gegen jede Flut der Lüge, und stelle den wahren Felsen Petri auf, den die Pforten der Hölle nicht überwinden werden.
Ev11.263] Es wird zwar noch viel des Streitens und Kämpfens auf dieser Erde unter den Menschen vorkommen, bei welchen Streitigkeiten und Kämpfereien die Lüge gleichtat das Kürzere ziehen wird, und das so lange hin, bis für eine ganz große Fuhre Heues, aus lauter Unkraut bestehend, kein Mensch mehr auch nur einen Heller bieten wird, und jedermann an den Strahlen des wahren Lichtes aus den Himmeln seine höchste Freude haben wird.«

Jesus - Gründer einer Amtskirche oder individuell-geistiger Kirche?

Warum Jesus nur eine freie, geistige Kirche gründete


Warum keine äußere Kirche der wahre Fels mit Vollmachten Petri sein kann (Mt.16,18)

Ev11.332,00] »Du bist Petrus (ein Fels), auf diesen Felsen will Ich Meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen! - Dir will Ich die Schlüssel des Himmelreiches geben; was Du lösen wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gelöset sein, und was du binden wirst auf Erden, das soll auch im Himmel gebunden sein (Mt.16,18). -
Ev11.332,01] »Dieser Schrifttexte wegen herrscht noch bis jetzt in allen christlichen Bezirken auf der Erde der größte Irrtum und Wahn. Denn alle, ohne Ausnahme, halten sich mehr oder weniger für den Kirchfelsen Petri, und vermeinen die wirklichen Schlüssel zum Reiche Gottes zu haben und dasselbe für die Hineinkommenwollenden nach Belieben öffnen oder schließen zu können. D.h. das Wort des Evangeliums nach Willkür (statt nach dem in ihnen sein sollenden Verständnis durch den Geist Gottes) geben, verstümmeln, vorenthalten, untersagen, dafür willkürliche Gebote geben und darauf die ewigen Strafen legen, und die Menschen durch dergleichen Gebote zu möglichst vielen Sünden verleiten, diese dann nach (gleicher) Willkür nachlassen oder vorenthalten und gegen gewisse - Bußwerke sogar vollkommene oder unvollkommene Ablässe für alle begangenen Sünden erteilen oder wohl auch vorenthalten zu können! - Hätte da jemand nur ein Atom groß reinen Verstandes, so müßte er's um Meiner Gottheit willen ja doch einsehen, daß Ich, der Ich lediglich nur das Gesetz der allgemeinen Bruderliebe bei jeder Gelegenheit predigte, unmöglich dem Apostel Petro wie allen andern Aposteln konnte eine solche Vollmacht gegegeben haben und eine solche Bestimmung, die sich doch offenbar mit der Nächstenliebe gerade also verhält, wie Hölle und Himmel! - Wer Gesetze gibt, der gibt auch das Gericht; ist das Gericht Liebe? -Ich nahm ja darum alles Gericht am Kreuze auf Mich, auf daß den Menschen allein die Liebe bleibe. Ist aber diese wohl denkbar, wo eine Milliarde Richterstühle unter den sein sollenden Brüdern aufgerichtet sind und wo man hinsieht, nichts als Gesetze über Gesetze erblickt?! - Ist das Petrus der Fels, auf dem Meine Kirche, welche nichts ist und sein soll als bloß nur Liebe und wieder Liebe, - erbaut werden solle?«

Liebe und Glaube als 'rechter Fels'; Richteramt, Zeremonien, Prunk und Macht als 'falsche Felsen'

Ev11.332,02] »Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue. - Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, wenn jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! - Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?! Ich sagte: An der Liebe, so ihr euch untereinander liebet, wie Ich euch liebe, wird man erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid! - Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist. - Wie aber soll dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsen Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche?! 0 du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle unüberwunden hältst, und dich allem deinem Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin befindest! - Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich nur zu Petro, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte. - Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreiche gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen der Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorangehender Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann Den zuerst kennen muß, bis (oder bevor) er ihn lieben kann. - Diese Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbauet ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann. - Aber äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein wollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebensowenig Kirche und Fels Petri als die Hölle ein Himmel oder der Kot eines Schweins ein Diamant. -Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Golde, Silber, Edelsteinen, kostbaren Meßkleidem, an großer irdischer Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache und dergleichen mehr wird man erkennen, daß ihr Meine Jünger seid? Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der 'großen Hure' die Rede ist. Diese aber wird doch etwa der Fels Petri nicht sein?!«

Kirchenpraktiken im Vergleich zum Verhalten Petri; welche Kirche Schute gegen Hölle darstellt

Ev11.333,03] »Simon Jona, der ein wahrer Petrus war, sagte zu einem, den er mit Meinem wahren Geiste in ihm gesund machte: "Gold und Silber habe ich nicht; aber was ich habe, das gebe ich dir (vgl. Apg.03,06)!" - Ob das nun wohl auch mit gutem Gewissen, ohne sich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen, der sein wollende und sollende Nachfolger Petri in Rom, die Bischöfe in England, manche Superintendenten in Deutschland und der mächtige Patriarchismus aller Griechen und Russen von sich aussagen können?!? - Ob sie etwa wohl auch keine Säcke, keine Schuhe und keine Stecken haben (vgl. Mt. 10,09 f.)? - O sehet, wie war Petrus, und wie war seine Liebekirche auf dem Felsen seines Herzens gebaut, und was war ihr Grund, und wie sind nun all die gegenwärtigen Kirchen gebaut, und was ist ihr Grund? - Ich meine, das muß sogar ein Blinder begreifen und auch sehen, geschweige erst einer, dem die Augen doch schon ziemlich geöffnet sind. Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geist und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem, und nicht auf dem Berge Garizim! (vgl. Joh.04,24) - Also leset ihr auch in der Schrift. - Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf erbaute lebendige Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige in jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt. Es ist daher auch eine eitle Frage: Welche äußere - sichtbare Kirche unter den vielen, die Meinen Namen führen, die rechte sei? - Die Antwort darauf lautet und kann ewig nie anders lauten als: Gar keine! - Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts !«-

Wo Schlüssel zum Himmelreich zu finden sind, wer binden und lösen darf

Ev11.334,04] »Sonach sind auch die Schlüssel zu Meinem Reiche nur in der lebendigen, allein wahren Kirche, nie aber in irgendeiner kirchlichen Gemeinde oder bei deren Vorstande zu suchen. - Was jemand dann aus dieser seiner eigenen, von Mir in seinem Herzen erbauten lebendigen Kirche für sich lösen oder binden wird auf der Erde seines Naturlebens und des Lebens seiner Brüder, das ist schon auch im Himmel gelöset oder gebunden, weil diese allein wahre Kirche ja schon der eigentliche Himmel selbst ist. Oder noch deutlicher gesagt: Was immer jemand in und aus solcher seiner mächtigen Liebekirche verrichten wird, das wird auch im Himmel verrichtet sein für ewig. - Das sind demnach auch die rechten Schlüssel zum Himmelreiche, daß ihr Mich als euren heiligen wahrsten Gott und Vater erkennet, über alles liebet und eure Brüder und Schwestern wie euch selbst.
Ev11.334,05] Ist das bei euch der Fall, so habt ihr Petrum, die wahre Kirche, voll ausgebaut und die echten Schlüssel zum Himmelreiche; alles andere aber ist eine Null! - Dies verstehet also wohl und lebet darnach. Amen. Amen. Amen!«

Zulassungsgründe für Gründung äußerer Kirchen und deren Kämpfe um Vorrangsstellung

Ev11.334,06] »So aber da jemand unter euch fragen möchte ob des Felsen Petri und sagen: Ja, wenn dieser Fels also rein geistig zu nehmen und nur in jedem Menschen einzeln zu suchen ist und im Vorstande einer Gemeinde wie in der ganzen Gemeinde nicht zu verstehen ist, warum läßt denn da der Herr zu, daß sich Jahrhunderte hindurch die Gemeinden in den Haaren sind und einander fort und fort oft auf das grausamste zerzausen, bloß wegen der rechten Felsenschaft Petri, da jede Gemeinde fest glaubt, in ihr sei Petrus der Fels zu Hause?! -
Ev11.335,07] Der Grund solcher Zulassung liegt um gar vieles tiefer, als es jemand aus auch auf den ersten Blick meinen möchte. Es soll freilich wohl nicht also sein, wie es ist -und doch muß es wieder also sein, weil alles andere noch so ist! - Dem Abraham ist ein rechter Nachkomme erweckt worden geistig ohne sinnlichen Beischlaf. Desgleichen ward Johannes gezeugt, die Maria, und in der Urzeit geschahen solche Zeugungen häufig, und so manche Propheten wurden auf diese Art gezeugt. Diese Zeugung ist freilich die rechte und kommt noch jetzt nicht selten ohne Wissen der Eltern vor. Aber diese Art ist des Himmels und taugt nicht für die Welt, die aber doch auch, ob der möglichen Teilnahme an der Erlösung, sein muß. Was bleibt da aber dann anderes übrig, als der Welt ihre sinnliche Zeugungsweise zu belassen, und sonach die alte Sünde nebst der völligen Erlösung fortbestehen zu lassen, auf daß jede gefangene Naturseele in das Reich der Gnade und Erbarmung den ungehinderten Weg habe so oder so? - Also müssen auch äußere Petrusse bestehen, an denen sich die Kinder der Welt so oder so zurechtfinden mögen.
Ev11.335,08] Wie dem Geiste nur das behagt, was seiner Natur ist, so behagt auch der Welt nur, was ihrer Natur ist; da ist das Sprichwort am rechten Platze, das da besagt: Gleiches gesellt sich am liebsten zu Gleichem. Es wäre auch von den Bäumen und andern Pflanzen zu wünschen, daß sie anstatt der vorhergehenden Blüte und noch mancher andern gewisserart zeremoniellen Erscheinlichkeit, lieber sogleich reife Früchte zutage förderten. Allein es geht die Sache einmal nicht anders, so aus dem großen Wesenkreise alles, das noch zu unterst ist, endlich nach oben gerichtet werden solle und da zur ewigen Freiheit gelangen! - Also muß es auch zugelassen sein, daß neben dem einzig rechten Geistwege der Welt auch ihre verschiedenen Seiten- und manchmal sogar die grellsten Irrwege belassen werden, auf denen sie mit der Zeit dennoch entweder hier oder dort auf den rechten Weg geleitet werden kann. Oder könnten wohl die Erstlinge, die von unten her kommen, sogleich in die allein wahre innere Kirche des Geistes eingetauft werden? Das ginge ebensowenig, als eine sogleich reife Frucht ohne der vorhergehenden Blüte von einem Baume.
Ev11.335,09] Der Fürst der Nacht und des Todes muß also neben der rechten Kirche, die auf dem Felsen Petri erbaut ist, auch seine Weltkapelle haben. Aber aus dieser Kapelle geht dennoch ein Weg in die rechte Kirche, und er kann niemanden daran hindern, der von diese Kapelle in die rechte Kirche übergehen will, so wie er euch nicht hindern konnte, aus der gleichen Kapelle in Meine echte Kirche überzugehen und in selber zu verbleiben für ewig! -
Ev11.335,10] Stellet euch aber unter der rechten Kirche die Maria und unter der Weltkapelle die Martha vor, die viel Lärmes macht um pur Weltliches, während die Maria mit ihrem besten Teile zu Meinen Füßen Meiner Lehre, die da allein Licht und Leben ist, gehorcht und sie in ihr Herz aufnimmt! - Als aber ihr Bruder im Grabe war, da weinten dennoch beide gleich, und beide kamen zu Mir, daß Ich ihn erweckete, der tot - im Grabe -gebunden und voll Gestanks modernd lag!!! -
Ev11.336,11] Doch darüber nichts weiter mehr! - Ich meine, ihr werdet aus dieser Gabe gar leicht entnehmen können, warum neben der rechten Kirche Petri im Herzen auch äußere zugelassen sind; daher davon etwas weiteres zu sagen auch völlig überflüssig wäre. Darum beachtet dieses wohl im Herzen. - Amen!«

Gründung einer zwangsfreien, individuellen Kirche

Ev01.202,05] »So ihr aber die Menschen lehret in Meinem Namen, da tuet allzeit, wie Ich tue, zuerst durch gute Taten und dann erst mit schlichten, einfachen und wahren Worten, und ihr werdet dadurch bald viele wahrhaftige Jünger zählen können.
Ev01.202,06] Aber so ihr selbst euch bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollet, daß ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen, und ärgert euch dann noch oben-darauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen wollen, so muß es euch ja klar sein, daß also zu handeln durchaus nicht Mein Wille ist, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Knie schon von weitem hätten beugen sollen!
Ev01.202,07] Sehet, also war es mit der Mosaischen Kirche, und sie brachte, wie sie ein-geführet ward, keine oder nur wenige und das meist verkümmerte Früchte!
Ev01.202,08] Ich gebe euch nun eine vollkommen freieste Kirche, die keiner andern Einfriedung benötigt als bei jedem Menschen für sich das höchst eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, allwo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will!
Ev01.202,09] Ihr sollet als diejenigen, denen Ich zuerst Meinen Geist mitteilte, euch darum nicht um ein Haar besser dünken, als da ist ein jeder andere Mensch, und sollet aus der Gabe nicht irgendein festes Amt machen, gleichwie solches tun die Heiden und die doppelt finsteren Juden und Pharisäer, sondern da ist nur Einer euer aller Herr; ihr alle aber seid ganz gleich als Brüder und Schwestern, und soll nie darinnen ein Unterschied sein unter euch! (vgl. Mt.23,08)
Ev01.202,10] Also soll auch keine Regel sein unter euch, und sollet auch nicht halten auf gewisse Tage und Zeiten, als wären sie irgend besser oder schlechter, oder daß Gott nur gewisse Tage gesetzt hätte, an denen Er eure Gebete anhören und eure Opfer annehmen möchte. Ich sage euch: Bei Gott sind alle Tage gleich, und der beste ist unter vielen der, an dem ihr wahrhaft Gutes eurem Nächsten erwiesen habt! Und so soll in Zukunft den wahren und Gott allein wohlgefälligen Sabbattag nur eure gute Tat bestimmen!
Ev01.202,11] An welchem Tage ihr Gutes tun werdet, an demselben Tage wird auch der rechte Sabbat sein, der bei Gott gerechnet wird; der gewöhnliche Judensabbat aber soll sein ein Greuel in den Augen Gottes!
Ev01.202,12] Wollt ihr aber schon ein sogenanntes Gotteshaus bauen, da erbauet Kranken- und Versorgungshäuser für eure armen Brüder und Schwestern; darin dienet ihr ihnen mit allem, was sie benötigen, so werdet ihr sogestaltig den wahrsten Gottesdienst verrichten, an dem der Vater im Himmel ein großes Wohlgefallen haben wird.
Ev01.202,13] An solchem echten und allein wahren Gottesdienste wird man erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid.
Ev01.202,14] Gehet also nun heim und handelt also, so wird eure Arbeit gesegnet sein.«

Kennzeichen wahrer und falscher Kirche

Himl.335,01] »Eine Kirche ist nur Kirche, wenn sie lehret Meinen Willen und das Leben predigt aus der Liebe, die am Kreuze für die ganze Erde, ja für die ganze Schöpfung blutete.
Himl.335,02] Aber eine Kirche, die sich nur segnet und alles andere verfluchet, ist wie ein Geizhals, der allen den Tod wünscht, damit er aller Habe habhaft werden möchte. Es wird aber ein Kamel eher durch ein Nadelloch traben als ein solcher 'Geizhals' in den Himmel.«

Welche Kirche alleinselig-machend ist

HaG1.004,09] »Sage es den Kindern, und sage es allen, sie mögen sein, welcher Religion sie wollen - ob Römische, ob Protestanten, ob Juden, ob Türken, ob Brahmi, ob finstere Heiden -, kurz für alle soll es gesagt sein: Auf der Erde gibt es nur eine wahre Kirche, und diese ist die Liebe zu Mir in Meinem Sohne, welche aber ist der heilige Geist in euch und gibt sich euch kund durch Mein lebendiges Wort, und dieses Wort ist der Sohn, und der Sohn ist Meine Liebe und ist in Mir und Ich durchdringe Ihn ganz, und Wir sind eins, und so bin Ich in euch, und eure Seele, deren Herz Meine Wohnstätte ist, ist die alleinige wahre Kirche auf der Erde. In ihr allein ist ewiges Leben, und sie ist die alleinseligmachende.
HaG1.004,10] Denn siehe, Ich bin der Herr über alles, was da ist! Ich bin Gott, der ewige und mächtige, und als solcher bin Ich auch euer Vater, der heilige und liebevollste. Und dieses alles bin Ich im Worte; das Wort aber ist im Sohne, und der Sohn ist in der Liebe, und die Liebe ist im Gesetze, und das Gesetz ist euch gegeben. So ihr es beachtet und danach tut, so habt ihr es in euch aufgenommen; dann wird es in euch lebendig und erhebt euch selbst und macht euch frei, und ihr seid dann nicht mehr unter dem Gesetze, sondern über demselben in der Gnade und im Lichte, welches alles Meine Weisheit ist.
HaG1.004,11] Und das ist die Seligkeit oder das Reich Gottes in euch oder die alleinseligmachende Kirche auf der Erde, und in keiner andern ist das ewige Leben als nur einzig in dieser.
HaG1.004,12] Oder meinet ihr denn, Ich wohne in den Mauern, oder in der Zeremonie, oder im Gebete, oder in der Verehrung? O nein, ihr irret euch sehr, denn da bin Ich nirgends, - sondern nur, wo die Liebe ist, da bin Ich auch; denn Ich bin die Liebe oder das Leben selbst. Ich gebe euch Liebe und Leben und verbinde Mich nur mit Liebe und Leben, aber niemals mit der Materie oder mit dem Tode.
HaG1.004,13] Denn darum habe Ich den Tod überwunden und die Gottheit Mir untenan gemacht, damit Ich alle Gewalt habe über alles, was da ist, und Meine Liebe herrsche ewiglich und mache lebendig alles, was ihr untenan ist.
HaG1.004,14] Und wie meinet ihr denn, daß Ich eurer im Tode harre, während Ich doch das Leben Selbst bin?! Daher gehet zuvor in die wahre Kirche, da Leben innen ist, - dann erst in die tote, damit sie lebendig wird durch euch!«

Gehorsam gegen göttliche Gebote als Weg in die wahre Kirche

Him1.224,08] »Siehe, 'Gehorsam' ist der Weg in die wahre, lebendige Kirche, welche ist Mein lebendiges Wort, geschrieben und ausgesprochen von Ewigkeit in jedes Menschen und Engels Herz.«

Paulus - Kirchengründer oder Gegner von Hierarchie, Satzungen und Zeremonien?

Pauli Warnungen vor Übernahme falscher Praktiken; Wiederoffenbarung des biblisch erwähnten, verschollenen Laodizenerbriefes über äußere und innere Kirche

Warnung Pauli vor Übernahme heidnischer und altjüdischer Praktiken


Adressaten des Paulusbriefes

Laod.001,01] Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen und durch die Gnade Gottes, und der Bruder Timotheus
Laod.001,02] der heiligen Gemeinde von Laodizea und allen den gläubigen Brüdern in Jesu Christo in ihr und den Weisen im Geiste Gottes. Gnade sei mit euch und der wahre Friede von Gott, unserm Vater, in dem Herrn Jesu Christo!
Laod.001,03] Wir danken und loben und preisen aber allezeit Gott, den Vater unseres Herrn Jesu Christi, und tragen große Sorge um euch und beten allezeit für euch zu Gott.

Paulus-Kritik wegen Glaubensverfall, Rückfall ins Heidentum, Wahl von Klerus und Bischof sowie Vergötzung Christi

Laod.001,04] Denn wir haben vernommen durch des Herrn Geist und durch den Bruder Epaphras und durch Nymphas, daß ihr in manchen Stücken abgefallen seid
Laod.001,05] und habet euch erwählt einen Bischof und eine Geistlichkeit und wollet machen aus Christo einen Götzen - und habet euch bestimmet ein Haus, einen Tag und verbrämte Kleider
Laod.001,06] also, wie es war zum Teile unter den Heiden und unter den Juden, da noch die Beschneidung des Fleisches galt vor Gott, die Er angeordnet hatte unter dem Vater Abraham zum Vorzeichen der lebendigen Beschneidung des Geistes durch Jesum Christum in euch.
Laod.001,07] Das aber lasse ich euch nun wissen, auf daß ihr erfahret, welch einen Kampf ich zu leiden habe um euretwillen, die ihr gesehen und nicht gesehen habet das Fleisch meiner Person,
Laod.001,08] und auf daß ihr kräftig ermahnet werdet in eurem Herzen und dann zusammennehmen möchtet eure Liebe, in welcher ist aller Reichtum des gewissen Verstandes, um zu erkennen das große Geheimnis Gottes, des Vaters, in Seinem Sohne Jesu Christo,
Laod.001,09] in dem aber verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der lebendigen Erkenntnis im Geiste.

Warnung vor Verführung durch Rationalisten, Heidenphilosophie und Rückfall in geistige Sklaverei

Laod.001,10] Ich aber vermahne euch darum, auf daß euch niemand verführe durch vernünftige (verstandesmäßige) und geschmückte Reden und durch die Philosophie der Heiden.
Laod.001,11] Denn Vernunft ist auch den Tieren eigen, wie die Philosophie den Heiden, welche den toten Götzen opfern! -
Laod.001,12] Ihr aber seid erkauft durch den Tod des Einen zum ewigen Leben in Gott dem Vater; wie möget ihr da euer Herz, das da eine Wohnstätte des Heiligen Geistes geworden ist, wieder dem Geiste der Toten weihen?!
Laod.001,13] Bin ich auch nicht bei euch im Fleische, so bin ich aber doch stets bei euch im Geiste, durch die Macht Christi in mir, und sehe euren Glauben und eure Werke
Laod.001,14] und will euch darum ernstlich vermahnen und zeigen, wie so manche von euch, liebe Brüder, in eine große Torheit verfallen sind, denn ihre Scheingründe kenne ich und weiß, was sie wollen.
Laod.001,15] Also aber sei es, daß ihr Jesum Christum halten sollet, wie ihr Ihn von mir überkommen und angenommen habet, und sollet also wandeln nach dem Evangelium, das ich euch getreu gepredigt habe,
Laod.001,16] und sollet im selben feste Wurzeln fassen und fest sein im Glauben, also, wie ich es euch alle gelehret habe im Geiste unseres Herrn Jesu Christi, des lebendigen Sohnes Gottes, der da herrschet zur Rechten des Vaters von Ewigkeit.
Laod.001,17] Also aber, wie ihr nun werden wollet und es haben wollet, seid ihr Widersacher Christi und Seines Wortes! -
Laod.001,18] Was wollet ihr denn? Möchtet ihr von neuem wieder Sklaven und hartgehaltene Knechte des Gesetzes und der Sünde und des Todes werden, von allem dem wir sind frei geworden durch Jesum Christum?

Inkarnation des Schöpfergottes in Jesus; Identität von Gott und Jesus

Laod.001,19] Höret mich an! Ich sage zu euch: Sehet gar wohl zu, daß ihr nicht berücket und beraubet werdet durch eure Weltweisheit und durch die gar lose Lehre derjenigen unter euch, die da mehr fürchten die Römer und die blinden Juden als den Herrn der Herrlichkeit, der uns erlöset hat, und durch den wir und Himmel und Erde und alle Dinge gemacht worden sind! -
Laod.001,20] Als ich aber unter euch war, da fragten mich eure Weltweisen, was Unterschiedes da sei zwischen Gott und Seinem Sohne Christus. - Ich aber nahm das Wort und sprach zu ihnen:
Laod.001,21] "Höret Brüder! Gott ist Einer, und Christus ist Einer; denn so es nur einen Gott gibt, so gibt es auch nur einen Christus. Was Unterschiedes sollte da sein zwischen Gott und Christus? - Gott ist die Liebe, und Christus ist die Weisheit in Gott oder das Licht, die Wahrheit, der Weg und das ewige Leben!
Laod.001,22] In Christo wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und wir sind vollkommen - in Ihm ; denn Er ist der Grund und das Haupt aller Herrlichkeit, aller Macht und Kraft, aller Obrigkeit der Welt, und ist ein Fürst aller Fürstentümer der Erde".

Bedeutung der geistigen Beschneidung und Taufe mit Hl. Geist

Laod.001,23] So ich, Paulus, aber solches im Geiste und in aller Wahrheit zu euch geredet habe, wie lasset ihr euch denn nun von Menschenlehre und Weltsatzungen betören?!
Laod.001,24] Ihr seid beschnitten worden ohne Hand und Messer durch den Heiligen Geist, indem ihr abgelegt habet euer sündiges Leben, welches war eine mächtige Wurzel in eures Leibes Fleische; und das war eine wahre, lebendige Beschneidung in Christo!
Laod.001,25] Denn da seid ihr in eurem sündigen Fleische mit Christo für die Welt begraben worden durch die Taufe mit dem Heiligen Geiste und seid dann wieder durch Christus neu auferstanden durch den lebendigen Glauben und durch die Liebe zu Ihm.

Motive des Rückfalls in heidnische Gebräuche

Laod.001,26] Was wollet ihr denn nun wieder mit der alten Beschneidung, die da aufgehört hat; was mit der Zeremonie, die nunmehr ist ohne Wert, weil Christus schon da war und auferstanden ist und wir in Ihm; was wollet ihr mit dem Sabbate, wenn Christus an jedem Tage gewirket hat und noch wirket und hat dadurch jeden Tag zu einem Tage des Herrn gemacht und hat am Sabbate nicht gefeiert?! -
Laod.001,27] Ich aber kenne euch, daß ich euch sage: Christus, wie Er ist, will arm sein in der Welt; aber ihr wollet Gold! Das ist es, darum ihr ein Bethaus, einen Feiertag und verbrämte Kleider wollet!
Laod.001,28] Ihr saget, Gott habe durch Christ, Seinen Sohn, die Satzungen Mosis nirgends aufgehoben, sondern dieselben im letzten Abendmahle vielmehr bestätigt; also müßte denn auch eine Opferzeremonie sein.
Laod.001,29] Ich, Paulus, ein rechter, von Gott erwählter Apostel des Herrn, aber bin doch erfüllet vom Geiste Gottes; wie kommt es denn, daß mir der Geist Gottes solches noch nie angezeigt hat, indem ich doch, vor meiner Berufung ein viel erpichterer Tempeldiener und -knecht war, denn ihr es je wäret?!

Warnung vor Übernahme von rituellen Äußerlichkeiten statt innerer Gottesverehrung; Folge des Rückfalls

Laod.001,30] Ich aber will euch nun sagen: Wie mich der Geist Gottes erweckt hatte, als ich nach Damaskus zog, zu verfolgen die junge Gemeinde Christi daselbst, so habe ich zuerst - in meiner Blindheit sogar - geschaut, daß der Herr im Geiste und in der Wahrheit will verehrt und angebetet sein, aber ewig nimmer in einer Zeremonie!
Laod.001,31] Denn keinen hatte Gott zuerst blind gemacht, den Er berufen hatte zu Seinem Dienste; ich aber mußte erblinden zuvor, auf daß ich verlöre alles, was der Welt ist, bevor ich werden sollte einer Seiner geringste Knechte nur!
Laod.001,32] Warum aber mußte ich erblinden zuvor? Weil mein ganzes Wesen in der Materie des Tempeldienstes begraben war, und damit es darum von ihr genommen ward!
Laod.001,33] So mich aber der Herr ohne Zeremonie, also in meiner Blindheit, berufen hat, wie hätte ich da aus dem Abendmahle je eine Zeremonie machen sollen?!
Laod.001,34] Oder ist es nicht also, wie mich allezeit lehret der Geist Gottes?! - Wer das Licht der Augen hat, der schauet die Zeremonien der Welt und erlustiget sich daran;
Laod.001,35] aber für den Blinden ist alle Welt mit ihrer Zeremonie vergangen und der alte Tempeldienst und alle die verbrämten Kleider!
Laod.001,36] Also ist es eine ewige Wahrheit, daß der Herr mich nicht berufen hat für eine neue Einrichtung der Zeremonie, sondern für die Aufrichtung der Herzen, um welche der Satan Jahrtausende seine harten Ketten geschmiedet hatte;
Laod.001,37] und zu predigen jedermann die Freiheit des Geistes, den Frieden der Seele, und damit zu zerreißen in Christo dem Herrn die alten, harten Bande des Todes.
Laod.001,38] Was aber nützt mir und euch meine Lehre, was das Evangelium Gottes, so ihr euch frei wieder in den alten Tod begeben wollet?!
Laod.001,39] Ich aber bitte euch um eures ewigen Lebens willen: lasset ab von dem, was die alte Gefangenschaft zu Babel allen Juden als ein hartes Erbe hinterließ!
Laod.001,40] Sehet: Babel, die große Hure der Welt, hat der Herr vernichtet; denn sie gab vielen Völkern den Tod! Was aber werdet ihr gewinnen, so ihr aus Laodizea ein neues Babel errichten wollet?! Daher lasset ab von dem, was den Greuel der Verwüstung von neuem herbeiführen möchte, - wovon Daniel geweissagt hat, da er stand an heiliger Stätte!

Rolle Christi für Freiheit, Nachlass der Sünden und Blutschuld durch Weltsatzungen; Rückfallrisiko durch Glaubensabfall

Laod.001,41] Christus aber hat euch lebendig gemacht, da ihr tot wäret in euren Sünden und in der Vorhaut eures Fleisches, und hat euch nachgelassen alle Sünden, die ihr allezeit begangen habet in dem Tempel, wie in eurer Vorhaut.
Laod.001,42] Er vertilgte die blutige Handschrift, welche da war wider uns alle, die da entstanden ist durch weltliche Satzungen, und unsere Namen waren mit dieser Schrift eingetragen ins Buch der Welt, ins Buch des Gerichtes und ins Buch des Todes, indem Er sie ans Kreuz heftete.
Laod.001,43] Warum aber wollet ihr nun diese von Gott Selbst vertilgte, ans Kreuz des Gerichtes, der Schmach, des Fluches, des Todes geheftete Blutschrift wieder herabreißen und eure neuen Namen in Christo vertauschen für die alten, welche mit Blut geschrieben waren im Buche des Gerichtes?
Laod.001,44] O ihr blinden Toren aller Torheit! In Christo seid ihr frei geworden - und wollet nun wieder Sklaven und Knechte der Sünde, des Gerichtes und des Todes werden! Habt ihr denn nicht gehört, daß derjenige verflucht ist, der da ans Kreuz geheftet wird?! -
Laod.001,45] Christus aber hat eure Schande, eure Schmach, eure Sünde, euer Gericht und euem Tod auf Sich genommen und ließ Sich für euch als ein Verfluchter ans Kreuz heften, um euch allen die volle Freiheit zu verschaffen vor Gott; und damit ihr in Ehren wandeln sollet, nahm Er alle eure Schande und Schmach mit ans Kreuz!
Laod.001,46] Oh, was hat euch doch berücket, die ihr lebendig geworden seid in Christo, daß ihr euch nun wieder dem Tode von neuem ergeben wollet?!

Vergleich der Kleruswahl und Übernahme heidnischer Tempelpraktiken mit Hurerei; Folgen

Laod.001,47] Mit was soll ich euch denn vergleichen, das euch treffen möchte, wie ein guter Wurf die Zielscheibe? - Ja, ihr seid gleich einer brandigen Buhldirne, die da wohnet in einer Stadt und ist aber dennoch eines guten Hauses Tochter!
Laod.001,48] Höret mich an, und schreibet es euch hinter die Ohren! Was nützt der Buhldirne ihre gute Abkunft, so aber dennoch ihr Fleisch geiler ist als das Fett eines gemästeten Sündenbockes?!
Laod.001,49] Wird sie nicht in ihrem Gemache vor Fleischbrand auf und ab rennen und wird bald bei dem einen und bald wieder beim andern Fenster den halben Leib hinausrecken und wird ihre buhllüsternen Augen nach allen Seiten umherschießen lassen, ob sie erblicken möchte den, der da hat, danach ihr Fleisch geilet und brennet?!
Laod.001,50] Und wird sie ihn erblicken, so wird sie ihm zeigen durch die lose Glut ihrer Augen, was sie möchte, und wird in ihrer Begierde ums Zehnfache mehr sündigen mit ihm als eine Hure im Bette der Schande mit ihrem Buhlen.
Laod.001,51] O sehet, ihr Laodizener, das ist euer Bild! - Wisset ihr aber, was der redlich werben wollende Bräutigam solch einer Dirne tun wird, so er vor ihrem Hause vorbeiziehen wird und wird ansichtig ihrer schändlichen Geilerei?
Laod.001,52] Er wird sie sofort tun aus seinem Herzen und aus seinem Munde und wird sie hinfort nicht mehr ansehen, und so sie auch gelangen möchte in die größte Not!
Laod.001,53] Desgleichen wird euch auch der Herr tun; denn Er hat euch einen neuen, lebendigen Tempel errichtet in euren Herzen, allda ihr Seiner harren sollet; ihr aber verschmähet den Tempel, dieses heilige Gemach, und rennet aus lauter weltlicher Geilheit an die Fenster des Gerichtes und wollet da geilen mit der Welt, des Goldes wegen, des Ansehens und der Herrschsucht wegen, da ihr nach allem dem lüstern seid!
Laod.001,54] Ich aber sage euch: Der Herr wird Sich zurückziehen und wird euch in allerlei Hurerei übergehen lassen, ins alte Gericht und in den alten Tod, so ihr nicht sofort umkehret und gänzlich ablasset von eurer selbstgewählten Geistlichkeit, von eurem Tempel, von euerm Feiertage und von euren verbrämten Kleidern; denn dies alles ist vor dem Herrn ein Greuel gleich einer brandigen Buhldirne, die da in ihrem Herzen ärger ist denn zehn Huren Babels. -

Warnung vor Übernahme falscher Tempelpraktiken, Speisebeschränkungen und Menschensatzungen

Laod.002,01] Lasset euch daher von niemandem mehr ein Gewissen machen, weder durch einen (von Gott) unberufenen Bischof und Priester, noch durch einen Feiertag, noch durch den alten Sabbat und Neumond,
Laod.002,02] noch durch einen Tempel.noch durch eine opferliche Zeremonie und verbrämte Kleider und ebensowenig durch Speise und Trank!
Laod.002,03] Im Essen und Trinken seid mäßig, - das ist gut für Geist, Seele und Leib und ist dem Herrn angenehm;
Laod.002,04] aber so jemand saget und lehret und begehret: "Diese und jene Speise darf nicht gegessen werden, da sie unrein ist nach Moses!" -
Laod.002,05] da sage ich dann entgegen: Moses und die Propheten sind in Christo erfüllet und befreiet worden; uns aber hat der Herr keine Speise verboten, indem Er Selbst aß und trank mit Sündern und Zöllnern
Laod.002,06] und hat ausgerufen: "Was du issest, verunreiniget dich nicht; aber was da kommt aus deinem Herzen - als: arge Reden, arge Begierden, Geiz, Neid, Totschlag, Zorn, Fraß und Völlerei, Hurerei, Ehebruch und dergleichen -, das ist es, was da allezeit verunreiniget den Menschen!" (vgl. Mt.15,11)
Laod.002,07] Da wir aber solch ein Evangelium haben von Ihm, dem alleinigen Herrn aller Herrlichkeit Selbst, wie große Toren müßten wir da sein, so wir uns freiwillig wieder ins alte, harte Joch sollten spannen lassen?!
Laod.002,08] Was soll nunmehr der Schatten, der von Moses aus wohl eine weissagende Vorbedeutung hatte auf das, was geschehen ist vor unseren Augen, für uns, die wir mit Christo und in Christo zu einem Körper geworden sind?
Laod.002,09] Ich aber bitte und beschwöre euch sogar: Lasset euch von niemandem das Ziel vorsetzen, der da nach eigenmächtiger Wahl einhergeht in aller Demut und völliger Geistigkeit der Engel des Himmels, davon er aber nie etwas gesehen und gehört hat, - ist aber darum in seiner Sache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinne nur
Laod.002,10] und hält sich nicht an das Haupt, aus dem der ganze Leib durch die Glieder, Gelenke und Fugen Tatkraft überkommt, einander gegenseitig erhält und fasset und wächst also dann zu einer göttlichen Größe,
Laod.002,11] sondern nur an seinen Sinn, welcher in sich voll Schmutzes und Unflates, voll Eigennutzes, voll Trug und Lüge, voll Herrschsucht, voll Geizes und voll Neides ist!
Laod.002,12] Also aber steht es gerade mit dem, der sich bei euch aufwerfen will, als wäre er berufen vom Herrn und von mir und danach erwählet von euch!
Laod.002,13] Ich aber sage hier zu euch allen: Dieser hat den Geist des Teufels in sich und gehet unter euch umher wie ein Wolf im Schafspelze und wie ein hungriger, brüllender Löwe, der euch zu verschlingen auf das eifrigste bemüht ist!
Laod.002,14] Darum treibet ihn alsbald von seinem Platze, und kehret euch wieder an den Nymphas, dessen Haus da ist eine rechte Gemeinde Christi!
Laod.002,15] Denn ihr alle seid ja abgestorben für die Welt und ihre Satzungen mit Christo; aus welchem Grunde möchtet ihr euch denn nun wieder fangen lassen von Satzungen der Welt, als lebtet ihr noch in ihr?!
Laod.002,16] Das Haus meines lieben Bruders Nymphas aber ist geblieben getreu in seiner Freiheit, wie ich sie ihm gegeben habe durch Jesum Christum, dem Herrn von Ewigkeit.
Laod.002,17] Nymphas hat den Wolf erkannt, wie ich ihn erkannt habe durch den Geist Gottes, der in mir ist und mich allezeit treibet, ziehet und lehret in den verschiedenen Dingen der einzig gerechten Weisheit vor Gott, wie desgleichen auch den Bruder Nymphas.
Laod.002,18] Darum vermahne ich euch denn auch mit der Kraft alles gerechten Eifers in Christo dem Herrn, daß ihr ja hingehet zum Nymphas und wieder eine Gemeinde werdet mit seinem Hause
Laod.002,19] und horchet nicht auf die, die da mit heuchlerisch-frommer Miene sagen: "Rühre das nicht an, und koste dies nicht, und greife das nicht an, und tue dieses und jenes nicht!", - welches alles sich allezeit verzehret unter den Händen und an sich nichts ist als eine leere Menschensatzung;
Laod.002,20] sondern höret, was ich euch sage aus dem Geiste Christi, der in mir ist, auf daß ihr wieder frei werden möchtet und werden zu wahrhaftigen Miterben Jesu Christi am Reiche Gottes lebendig in euch!
Laod.002,21] O Brüder, denket, was wollen euch die wohl nützen, die da haben den Schein der Weisheit und eine durch sich selbst gewählte heuchlerische und gleisnerische Geistigkeit und Demut,
Laod.002,22] und die da sagen: "So du ansiehest ein Weib, so hast du schon gesündiget; so du issest unreine, von Moses versagte Speise, so bist du unrein auf den ganzen Tag; und so du anrührest einen Heiden und sprichst mit ihm mehr denn drei Worte, so mußt du solches dem Priester des Tempels kund tun, auf daß er dich reinige vor Gott!", -
Laod.002,23] an sich aber sind sie voll Unflates und voll Geizes und Hurerei und treiben geheimen Handel mit allen Heiden und bieten alles auf, daß sie sich mit ihnen ja nicht die geheime Freundschaft verderben möchten?!
Laod.002,24] Ich aber sage: Der Leib braucht das Seinige wie der Geist, denn er hat ja sein Bedürfnis und seine Notdurft. Daher sollet ihr ihm auch geben im gerechten Maße, was da Gott für ihn bestimmt hat, und sollet genießen, was da auf den Markt gebracht wird, denn der Leib braucht seine Pflege, wie der Geist seine Freiheit. Darum seid frei und nicht Sklaven der blinden Toren der Welt!
Laod.002,25] Was Rühmliches aber mag da wohl jemand von sich sagen, so er gefastet hat in seinem Magen, aber sein Herz voll angefüllt hat von argen Gedanken, Wünschen und Begierden?!
Laod.002,26] Wäre es denn nicht um vieles klüger, zu fasten im Herzen denn im Magen?! Wie möget ihr wohl so große Toren sein und euch weismachen lassen, dem Herrn sei angenehmer, so jemand ißt einen Fisch in Gel gelegt, als so er ißt ein anderes Fleisch von einem warmblütigen Tiere und dessen Fett statt des Öles?!
Laod.002,27] Ich aber sage euch: Esset mit Maß und Ziel allezeit, was euch schmeckt und wohltut eures Leibes Gesundheit, und trinket Wein mit Wasser, wie auch ich es tue, so ich es nur haben kann, und machet euch kein Gewissen daraus, so werdet ihr recht handeln auch in diesem Stücke!
Laod.002,28] Denn der Herr hat keine Freude am Fasten des Magens, wohl aber an dem des Herzens; im Herzen aber fastet Tag und Nacht, so werdet ihr fasten im Geiste und in der Wahrheit!
Laod.002,29] Wie aber ihr fasten möchtet nach der gleisnerischen Lehre dessen, der vor euch tut, als wäre er nur mehr mit einem Fuße auf der Erde, alles andere aber schon im Himmel, also fasten auch alle Heiden, die da essen an ihren Festtagen die feinsten Leckereien und sind dann geiler darauf denn an einem Gemeintage, da sie ihre tägliche Kost haben.
Laod.002,30] Da ihr aber nun mit Christo auferstanden seid, was kümmert euch denn, was da unten auf der Welt ist, und was suchet ihr den Satzungen der Welt zu genügen, die da ein Werk der Menschen sind?!
Laod.002,31] Suchet, was droben ist, da Christus sitzet zur Rechten des Vaters, - das wird sich besser ziemen für euch denn all die gänzlich wertlosen Torheiten der Welt!
Laod.002,32] Seid ihr erweckt worden im Geiste und auferstanden mit Christo, da seid ihr ja von oben, aber nicht von unten her: also suchet denn auch, was droben, aber nicht, was da unten auf der Erde ist!
Laod.002,33] Denn ihr seid gestorben der Welt, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott.
Laod.002,34] Wenn aber Christus, der nun euer Leben ist, Sich offenbaren wird, dann werdet auch ihr offenbar werden mit Ihm in der Herrlichkeit!
Laod.002,35] Tötet daher von neuem eure Welt, die in vielen Gliedern auf der Erde ist, wie eures Leibes Glieder, und mit denen ihr getrieben habet und nun wieder treiben möchtet Hurerei, Unlauterkeit, schändliche Brunst, böse Lust, Habsucht, Neid und Geiz; in allem dem aber allezeit besteht die wahrhaftige Abgötterei der Heiden.
Laod.002,36] Und meidet vor allem die Lüge, denn sie ist der nächste Abkömmling des Satans! Ziehet den alten Menschen aus und den neuen in Christo an, der da erneuert wird zur Erkenntnis Dessen, und das nach Des Ebenmaße, der ihn erschaffen hat!«

Was Übernahme satanischer Priesterpraktiken bedeutet; Aufruf zur Unterlassung solcher Praktiken

Laod.003,01] Ich aber sagte: "Meidet die Lüge, welche ist der nächste Abkömmling des Satans!", weil ihr nun - wie ich es durch Nymphas erfahren habe und gleichermaßen durch den Geist Christi in mir erfahre - in die Menschensatzung zum großen Teile übergegangen seid.
Laod.003,02] Was ist der Tempel denn anderes denn eine Menschensatzung, ein totes Werk von Menschenhand, also ein eitles Traumwerk, das da auch allezeit vergeht, sobald das Auge vom Schlafe erwacht?!
Laod.003,03] Da es aber das ist, so ist es eine Lüge, in die ihr euch begebet, um euch selbst zu belügen und zu betrügen, da ihr meinet, daß ihr darin Gott die Ehre gäbet; und Gott Selbst belüget ihr, so ihr meinet, daß ihr Ihm dadurch einen gar wichtigen Opferdienst erweiset!
Laod.003,04] Ihr Törichten! Welchen Dienst wollet ihr denn tun dem Allmächtigen, der Himmel und Erde schon zuvor gegründet hat, ehe ihr noch von Ihm erschaffen wurdet?! Was habet ihr wohl, das ihr nicht zuvor empfangen hättet; so ihr es aber empfangen habet, was tut ihr denn, als so ihr es nicht empfangen hättet?!
Laod.003,05] Wollet ihr mit dem etwa dem Herrn einen angenehmen Dienst erweisen, so ihr Ihn in einem Tempel, von Menschenhand erbaut, anbetet durch Zeremonie und Rauchwerk und durch tote Gebete auf langen oder breiten Streifen?!
Laod.003,06] O sehet, wie sehr hat euch ein Apostel des Satans berücket! Ist Christus doch, in dem die Fülle der Gottheit wohnet, leibhaftig im Tempel zum Tode verurteilt worden und hat ehedem Selbst von dessen völligem Untergange geweissagt!
Laod.003,07] Wie möchte Er an dem nunmehr ein Wohlgefallen haben, vor dem Er alle Seine Jünger, wie im Geiste auch mich, gar sehr gewarnet hat, indem Er sprach: "Hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und Hohenpriester!?" Und ihr wollet nun das alte 'Richthaus', das vor Gott ein Greuel geworden ist, zu einer Wohnstätte des Herrn errichten auf daß ihr Ihn vielfach töten möchtet daselbst!
Laod.003,08] Wie blind doch und wie sehr in die Welt übergegangen müßt ihr sein, daß euch solches nicht auf den ersten Blick auffallen mochte!
Laod.003,09] Ist's denn nicht genug, daß Christus einmal für alle gestorben ist und wir alle nun mit Ihm, auf daß wir auferstanden sind noch in unserm Fleische mit Ihm zur wahren Erkenntnis Seines Geistes, der in uns ist, und zur Erkenntnis des Vaters, der uns eher schon geliebt hatte, als die Welt war?!
Laod.003,10] Wie oft wohl möchtet ihr Christum noch töten, Ihn, den allein ewig Lebendigen, der uns alle einmal erwecket hat vom Tode zum ewigen Leben durch Seine herrliche Auferstehung?!
Laod.003,11] Ich, Paulus, aber sage euch: Gehet hin und zerstöret den Tempel, löschet den bezeichneten Feiertag aus den Kalendern, setzet den falschen Bischof und seine Knechte ab, die sich gleich denen von Jerusalem von eurer Hände Arbeit mästen wollen und haben sich einen großen ehernen Kasten machen lassen, der euer erspartes Gold und Silber aufnehmen solle,
Laod.003,12] und verbrennet die verbrämten Kleider, die nun vor Gott ein Greuel sind, -so werdet ihr dem Herrn schon dadurch einen bei weitem angenehmeren Dienst erweisen, als so ihr euch tausend Jahre lang möchtet in einem solchen Tempel töten (opfern) lassen!

Richtlinien für wahre, innere Kirche


Nächstenhilfe als gottgefällige Alternativen zu Priesterpraktiken

Laod.003,13] Wollet ihr aber durchaus ein Gott wohlgefälliges Haus in eurer Mitte, da erbauet ein Hospital für Kranke, Lahme, für Bresthafte, für Krüppel, für Blinde und Stumme, und ein Haus für arme Witwen und Waisen, und ein Haus für fremde Verunglückte, ohne Ausnahme, wer sie immer sein mögen!
Laod.003,14] Diese nehmet freudig und mitleidig auf, und teilet allen euren Segen mit ihnen, wie es unser Herr Jesus Christus uns zweimal getan hat, da Er mit Seiner Segensfülle gesättiget hat Tausende von Hungrigen; da werdet ihr Ihm, dem allein Heiligen, einen wahren wohlgefälligen Dienst tun zu eurer Heiligung.
Laod.003,15] Denn da hat Er Selbst dafür geredet, indem Er sprach: "Was ihr aber tut den Geringsten aus diesen Armen, das habt ihr Mir getan!"
Laod.003,16] So Er Sich aber zum öfteren Male klarst darüber ausgesprochen hat, was Ihm da sei ein angenehmer Dienst, wie wollet ihr denn dann solch einen, der Ihm ein Greuel, ein Ekelgeruch und Pestilenz ist?!
Laod.003,17] Ein Herz voll Liebe aber ist der Gott, dem Herrn in Christo, allein wohlgefällige lebendige Tempel und ist Ihm lieber denn eine Welt voll salomonischer (Tempel), die alle tot sind, während das Herz lebendig ist und kann Gott und alle Brüder lieben! Also erbauet von neuem diesen Tempel in euch geistlich, und opfert allezeit im selben dem Herrn lebendig!

Empfehlung gottgefälliger Eigenschaften und Verhaltensweisen statt falscher Priesterpraktiken

Laod.003,18] Nicht der Tempel, nicht die Zeremonie, nicht der Priester und nicht der Bischof, auch nicht der Paulus und seine Jünger; nicht der Jude, nicht der Grieche, noch der Juden Beschneidung und die Vorhaut, noch der Tempel Salomos; also auch nicht der Urgrieche, der Skythe, der Heide, der Freie, der Knecht; noch der Sabbat, noch der Neumond, noch das Jubeljahr ist etwas vor Gott, sondern allein Christus ist alles in allem!
Laod.003,19] Also ziehet denn allein Christum an als die Auserwählten Gottes, als Seine Heiligen und Seine Geliebten, durch den lebendigen Glauben, durch die Liebe, durch herzliches Erbarmen über eure Brüder, durch Freundschaft, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und alle Geduld.
Laod.003,20] In allem dem vertrage einer den andern, und vergebet euch gegenseitig von Herzen, was da irgend einer hat wider den andern, und so werde auch ich euch vergeben und der Herr, wie ihr euch vergebet!
Laod.003,21] Führet nicht Klagen gegeneinander gleich den Heiden, welche da haben ihre eigenen Klagegerichte, sondern seid verträglich und gegenseitig duldsam, und machet eure Sachen im Herzen aus, so werdet ihr vor dem Herrn besser tun, als so ihr alle Satzungen Mosis, die schwer zu merken und noch schwerer zu halten sind, auf das gewissenhafteste beachten möchtet; denn an den Satzungen Mosis hat der Herr kein Wohlgefallen, sondern allein nur an einem reinen Herzen, das Gott und die Brüder wahrhaftig liebet.
Laod.003,22] Und so denn ziehet vor allem an die Liebe; denn sie allein gilt vor dem Herrn und ist das allein vollrechtliche Band aller Vollendung und aller Vollkommenheit!
Laod.003,23] In der Liebe und durch die Liebe regiere der wahre, vollkommene Friede Gottes in euren Herzen, in und zu welchem Frieden ihr auch allein alle berufen seid in einem Leibe in Christo dem Herrn; und so ihr Ihm danket, da danket ihr Ihm darum allezeit und ewig im Geiste und in der Wahrheit,
Laod.003,24] aber nicht in einem toten Tempel, der da nichts ist vor Gott, dem Herrn und Geber des Lebens, der da allein sieht auf das Herz und auf dessen Frieden!
Laod.003,25] Lasset das lebendige Wort Christi reichlich unter euch wohnen in aller Liebe und wahrer, vollkommener Weisheit aus ihr! Lehret und vermahnet und erbauet euch gegenseitig mit allerlei herzlichen geistigen Dingen und Betrachtungen,
Laod.003,26] mit Psalmen der Liebe und anderen Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern; aber singet im Herzen und machet nicht ein leeres Geplärr mit dem Munde, so werdet ihr dem Herrn angenehmer sein, als da ist das eitle Geplärr der Pharisäer, Juden und Heiden, die da ihren Lippen viel zu schaffen machen des Goldes wegen, aber ihre Herzen sind dabei kälter denn Eis!
Laod.003,27] Alles aber, was immer ihr tuet - sei es mit Worten oder Werken -, das tuet im Namen unseres Herrn Jesu Christi, und danket für alles Gott dem Vater durch Ihn; denn Er ist der Vermittler zwischen Gott und uns, - in Seinem Herzen wohnet die Fülle des Vaters!

Verhaltensrichtlinien für Familien

Laod.003,28] Höret aber auch, ihr Weiber zu Laodizea; Also will es der Herr, unser Gott von Ewigkeit, daß ihr vollkommen untenan sein sollet euren Männern in Christo dem Herrn; denn im Manne habt ihr das Haupt Christi.
Laod.003,29] Ihr Männer aber liebet eure Weiber gerechten Maßes und seid nicht hart gegen sie; aber treibet es mit der Liebe eurer Weiber nicht zu bunt, daß ihr darob des Herrn vergessen könntet, - denn die Liebe zum Herrn muß ledig sein, also als hättet ihr kein Weib.
Laod.003,30] Und ihr Kinder seid vollkommen gehorsam euren Eltern in allen Dingen, die nicht wider Christum sind; denn das ist Sein Wille und ist Ihm angenehm.
Laod.003,31] Ihr Eltern aber machet nicht bitter die Gemüter eurer Kinder durch harte Worte und Mißhandlungen, auf daß sie nicht scheu werden vor euch und möchten dann zu feigen Kriechern und Heuchlern werden; denn einen offenbaren Trotzkopf könnet ihr durch Liebe geschmeidig machen, - aber ein Heuchler und Schmeichler ist unverbesserlich.

Verhaltensrichtlinien für Diener und Herrschaften

Laod.003,32] Also sage ich auch euch Knechten und Dienern eurer Herren: Seid ihnen gehorsam in allen Dingen, die nicht wider Christum sind, - aber nicht mit alleinigem Augendienste, um dadurch euren Herren zu gefallen, sondern in wahrer Einfalt eures Herzens und in stetiger Gottesfurcht.
Laod.003,33] Alles aber, was ihr verrichtet euren Herren, das verrichtet also, als dienetet ihr Christo dem Herrn in aller Treue eures Herzens - aber nicht, als dienetet ihr den Menschen -, so werdet ihr auch einst von Ihm den Lohn der Herrlichkeit überkommen.
Laod.003,34] Wer von euch aber Unrecht verübet an seiner Herrschaft, der tut es auch gleichermaßen an dem Herrn; der Herr aber sieht nicht darauf, ob jemand ist Herr oder Knecht, sondern allein auf das Werk und auf des Werkes Grund.
Laod.003,35] Wer daher Unrecht tut, dem wird auch der Herr geben dereinst den gebührenden Lohn. Ihr möget wohl die Menschen täuschen, aber der Herr läßt Sich nicht täuschen; denn vor Ihm liegen allezeit offen eure Herzen.
Laod.003,36] Euch dienstgebenden Herren aber sage ich auch, daß ihr wohl bedenket, daß die Knechte und Diener auch eure Brüder sind vor dem Herrn; daher erweiset ihnen allezeit, was da recht ist vor Gott! Gebet ihnen den gebührenden Lohn zur rechten Zeit mit Liebe in Christo, und bedenket, daß wir alle einen Herrn haben im Himmel, und dieser ist Christus, der Heilige Gottes von Ewigkeit!

Gebetsrichtlinien

Laod.003,37] Weichet nicht ab vom Gebete, und betet mit Danksagung ohne Unterlaß, -aber nicht mit den Lippen, sondern im Geiste und in der Wahrheit mit aller Einfalt eures Herzens und in der wahrhaftigen Andacht in der Liebe zu Christo dem Herrn!
Laod.003,38] Betet aber auch zugleich für mich, auf daß der Herr mir allezeit die Türe des lebendigen Wortes auftun möchte und ich allezeit reden möchte vor euch und vor allen Brüdern in Christo Sein großes Geheimnis und das Seines Reiches; denn auch ich bin noch an die Welt gebunden und bin ein ganz gemeiner Mensch, der nur dann weissagen mag, wann ihm der Herr die Türe seiner Gnade auftut.

Hinweise über Lebenswandel, Toleranz, Reden und rechte Gottesverehrung

Laod.003,39] Einfältig und weise sei euer Wandel vor und gegen jedermann, - auch gegen die, welche draußen sind, gegen Juden und Heiden! Ihr sollet niemanden richten - sei er ein Skythe, Heide, Jude, Grieche oder Ungrieche -, sondern sckicket euch weise nach Zeit und Umständen!
Laod.003,40] Eure Rede sei allezeit mit Liebe gewürzt gegen jedermann und sei voll Salz der wahren Weisheit aus Gott; aus dieser Weisheit sollet ihr allezeit nehmen, was ihr redet mit jemandem, auf daß er erfahre, wie verschieden die göttliche Weisheit ist von dem Wissen der Weltweisen.
Laod.003,41] Ich, Paulus, aber meine nun, daß ich nichts unterlassen habe, euch zu zeigen, was da ist unter euch, und wie es ist ein giftig Unkraut, ja ein schädlichster Giftbaum, dessen Hauch alles ersticket; und so habe ich nichts mehr wider euch!
Laod.003,42] Das aber, liebe Brüder, sei allezeit eine wahre Zeremonie unter euch, daß ihr im Geiste und in der Wahrheit Gott, dem Vater in dem Sohne, dadurch die Ehre gebet, daß ihr Ihn allezeit liebet über alles in Seinem Sohne, der für uns alle aus Liebe am Kreuz gestorben ist, um uns zu bringen die Kindschaft wieder, die unsere Väter von Adam her allesamt verwirket haben.
Laod.003,43] Ich aber bitte euch um Gottes willen, daß ihr würdige Früchte einer vollen Umkehr von euerm neuen Heidentume in die lebendige Kirche Gottes bringt, welche in euch, aber nicht in den Tempeln, Gewändern und in irgendeiner Zeremonie wohnet.
Laod.003,44] Die Liebe Gottes und die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allezeit und ewig!

Grüße Pauli an Laodizeer und Kolosser; Aufforderung zum gegenseitigen Briefaustausch; Namen der Schreiber

Laod.003,45] Wie es aber um mich steht in Rom, das wird euch kundtun der getreue Bruder Tychikus, den ich nun sende zu euch, wie zu den Kolossern, die da gleichermaßen wie ihr sich vom Satan möchten berücken lassen.
Laod.003,46] Grüßet mir alle lieben Brüder und den Nymphas und seines Hauses getreue Gemeinde; denn ich gebe ihm Zeugnis, daß er gerecht ist und allezeit wie ich zu Gott betet euretwillen. . , .
Laod.003,47] Grüßet auch die zu Kolossä, so ihr zu ihnen kommt; denn es sind einige unter ihnen, die ihr kennet, die da allezeit gerecht sind und getreu in dem Glauben und in der Liebe zu Gott.
Laod.003,48] Wenn aber die Kolosser werden ihren Brief gelesen haben, dann leset auch ihr ihn, so wie ich euch um des Herrn willen bitte, daß ihr diesen Brief eben auch die Kolosser sollet lesen lassen!
Laod.003,49] Denn er tut ihnen so not wie euch! Schließlich aber vermahne ich euch hier schriftlich - wie euch allen auch solches mündlich kundtun wird Tychikus -, daß dieser Brief in allen Gemeinden soll gelesen werden, wie der an die Kolosser.
Laod.003,50] Meinen Gruß mit meiner eigenen Hand: Gedenket meiner Liebe! Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch!
Geschrieben von Rom durch Tychikus und dessen Gefährten Onesimus, die da beide gesandt sind zu euch und sind gesandt zu den Kolossern.

Haltung Pauli zu Zeremonien und heidnisch-äußerlicher Kirche (Gal.01,08)

Him2.227,00] Paulus an die Galater, Vers 1,8: »Aber wofern wir oder ein Engel vom Himmel euch predigen möchten anders, als was wir euch gepredigt haben - Fluch sei ihm!«
Him2.227,01] »Höre, das ist ein Vers der Verse, der da allein kräftig genug ist, mit einem Hiebe das ganze heidnisch-zeremoniell-kirchliche Wesen zu zersplittern! Aber man muß zuvor den ganzen Paulus in eins zusammenfassen und daraus ersehen:
Him2.227,02] Erstens, daß Paulus nie einen Zeremoniendienst eingeführt hat, da er von Mir gänzlich aufgehoben ward.
Him2.227,03] Zweitens, daß er nur eine lebendige innere Kirche geistlich im Herzen der Seele, aber nie und nirgends eine aus Steinen und faulen Priestern bestehende gegründet hat.
Him2.227,04] Drittens, daß Paulus, gleich Mir, nur das alleinige (Liebes-)Gebot mit demselben Liebesmahle bekräftigt hat und hat noch dazu dieses Mahl dadurch wohl unterschieden von einer anderen, gewöhnlichen Mahlzeit, daß er alle teilnehmenden Gemeinden darauf aufmerksam machte, daß sie Meinen Leib, das ist Meine endlos große Liebe, wohl unterscheiden sollen von der (Welt-)Liebe der Menschen!
Him2.227,05] Aus dem allem aber geht hervor, daß Paulus sicher die allerreinste Liebe gepredigt hat, in der alle Freiheit des unsterblichen Geistes waltet, welche durch keinen allerleisesten Gestzesdruck solle gefährdet werden. - Kurz und gut, nach Paulus soll der Geist des Menschen, von Mir Selbst erzogen, in der höchsten Freiheit wie ein Blitz, wie eine Weltensonne dastehen, von dem alles abhängt, nach dem sich alles richten muß, der vollkommen eins ist oder sein soll und kann mit Mir!
Him2.228,06] Nun aber bedenke, was der Geist des Menschen wird durch eine ganz falsche, heidnische Lehre?! - Ein Sklave, ein kaum halb lebendes Wesen! Er, der nach Paulus das Leben des Lebens sein soll, wird ein feiger Knecht des tötenden Gesetzes, ein Diener des Todes - kurz ein Wesen, das sich nicht einaml aus eigener, von Mir ihm für ewig eingehauchter Kraft nur im geringsten zu rühren wagen darf, ohne sich sogleich dadurch in ein Meer von lauter tötenden und ihn für ewig verdammenden Gewissensbissen zu stürzen.
Him2.228,07] Siehst du die Pest für den freien Geist, gegen die Paulus aus dem gerechtesten Eifer, sogar fluchend zieht!?
Him2.228,08] Und doch hat die Sklaverei gesiegt über die ewige Freiheit des Geistes! -Wer aber sind die Sieger? - Es sind des Lebens entschiedene Feinde!
Him2.228,09] Ich aber sage dir: Die Feinde des Lebens werden in dem Ausspruche Pauli ihren Lohn finden! - Aber alle die von ihnen arg gefangenen Geister werde Ich frei machen in der Fülle. Haben sich die Feinde des Lebens auch diese Erde unterjocht, so aber habe Ich schon noch gar viele andere Erden, die da ewig nie ein Eigentum der Lebensfeinde werden sollen!
Him2.228,10] Verstehst du Mich? - Siehe, Ich bin ein Vater, aber kein feiger Richter -ein ewiger Beieber, aber kein Töter des Geistes! - Verstehst du solches? - Ja, verstehe es, auf daß du lebest ewig! Amen.«

Zusammenfassung, welche Art von Kirche gegründet wurde

Welche Art von Kirche Jesus gründete und haben will

BMar.079,11] »... "Mein Reich kommt nicht mit äußerem Schaugepränge, sondern es ist inwendig in euch (Lk.17,20.21)" - Siehe, da ist also der wahre unüberwindliche Fels Petri aufgerichtet!«

Ev01.202,08] »Ich gebe euch nun eine vollkommen freieste Kirche, die keiner andern Einfriedung benötigt als bei jedem Menschen für sich das höchst eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, allwo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will!«

Ev11.333,02] »... Nur die Kirche im Herzen, das Ich gemacht habe, ist die alleinig rechte und vor der Hölle für ewig gesicherte; alles andere hat die Welt ausgeheckt, gehört ihr an und gilt vor Mir ewig nichts!...«

Ev11.332,02] »Jeder, der Mich wie Petrus erkennt und liebt, ist ein rechter Fels, auf dem Ich Meine wahre Kirche, die wahre Liebe und Weisheit aus Mir, erbauen kann und auch vollernstlich wirklich erbaue.«
Ev11.332,02] »... Die Liebe also gab Ich als das alleinige Kennzeichen, aus dem man erkennen kann, ob jemand ein wahrer Fels ist, auf dem Meine Kirche erbaut ist...«

GSo1.068,21] »Wir wissen wohl, daß der Herr die jüdische Kirche durch Moses und durch die Propheten als eine vorbildende und in allen Teilen auf den Herrn Bezug habende gegründet hat. Solches aber tat Er buchstäblich durch Moses kund. Daß aber der Herr bei Seinem Erscheinen in der allerhöchsten Person Christi abermals eine zeremonielle und bildliche Kirche gegründet habe, davon tat Er nie eine allerleiseste Erwähnung, sondern stellte als die Grundfeste Seiner Lehre nichts als die alleinige Nächstenliebe auf, und dieser als unentbehrlichen Vorgrund die Liebe zu Gott, indem Er ausdrücklich sagte: "Liebet euch untereinander, wie Ich euch geliebt habe und noch liebe, so wird man daraus erkennen, daß ihr wahrhaftig Meine Jünger seid." (Joh.13,34 -35)

Ev11.333,02] »... Es kommt die Zeit, wo man Gott allenthalben im Geist und in der Wahrheit anbeten wird, und nicht zu Jerusalem, und nicht auf dem Berge Garizim! (vgl. Joh.04,20 ff.) - Also leset ihr auch in der Schrift. - Demnach aber ist dann ja Geist, Wahrheit, rechte Erkenntnis, Glaube, Vertrauen und wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten in jedes einzelnen Menschen Herzen der einzig und alleinig wahre Fels und die dann von Mir Selbst darauf erbaute lebendige Kirche, die allein der Hölle Trotz bieten kann ewig. Alles andere aber ist ein eitles Werk der Menschen und gilt für ganz und gar nichts und gibt gegen die Hölle nicht den allerleisesten Schutz, wenn der wahre Fels und die wahre lebendige in jedem einzelnen Menschen erbaute Kirche dabei mangelt...«
Ev11.333,03] »... Hätte Ich wollen eine sichtbare Kirche damit stiften, so hätte Ich wohl zu allen Aposteln und Jüngern gesagt: Ihr alle seid Petrus. Allein solches sagte Ich ja doch gar zu handgreiflich nur zu Petro, da er der erste war, der Mich Meiner göttlichen Natur nach erkannte. - Er war sonach auch der erste, dem Ich in seinem Glauben und Vertrauen die Schlüssel zum Himmelreiche gab, welches da ist ein Reich der Liebe zu Gott im Herzen der Menschen und daraus erst die wahre Liebe zum Nächsten, zu welcher Liebe aber niemand ohne vorangehender Erkenntnis Gottes gelangen kann, da doch sicher jedermann Den zuerst kennen muß, bis (oder bevor) er ihn lieben kann. - Diese Gottes- und Nächstenliebe ist also das wahre Reich Gottes, die einzig wahre lebendige Kirche, die auf dem Felsen der richtigen Erkenntnis und des daraus abgeleiteten festen und unerschütterlichen Glaubens und Vertrauens erbauet ist, die freilich keine Hölle mehr zerstören kann ...«

Welche Art Kirche Jesus nicht wollte/will

GSo1.068,21] »... Daß aber der Herr bei Seinem Erscheinen in der allerhöchsten Person Christi abermals eine zeremonielle und bildliche Kirche gegründet habe, davon tat Er nie eine allerleiseste Erwähnung...«

Him2.227,03] »... (Paulus hat) nur eine lebendige innere Kirche geistlich im Herzen der Seele, aber nie und nirgends eine aus Steinen und faulen Priestern bestehende gegründet...«

Ev11.332,02] »... Wie aber soll dann irgendeine große oder kleine Gemeinde unter irgendeinem Oberhaupte ein Fels sein, wenn jeder denkt und glaubt, was er will; wo der eine mit den Lippen unverständliche Worte murmelt und solche Murmelei für ein nützliches Gebet verkauft, der andere darüber flucht und spottet und lacht, ein dritter als Richter auftritt und alles in den tiefsten Grund der Hölle hinein verdammt?! - Kann solch eine Gemeinde oder ihr Vorstand der Fels sein, auf dem Meine Kirche gebaut ist, die die Pforten der Hölle nimmer überwältigen sollen?!«

Ev 11.332,02] »... Wie aber soll dann der nun so vervielfältigte Richterstuhl unter den sein sollenden Brüdern ein Kennzeichen des von der Hölle nicht überwundenen Felsen Petri sein und Meiner darauf erbauten Kirche?! O du entsetzlich blinde Dummheit der Menschen dieser Zeit, die du dich von der Hölle unüberwunden hältst, und dich allem deinem Handeln nach schon lange, lange, lange mitten darin befindest!...«
Ev11.332,02] »... Äußeres gemeinschaftliches zeremonielles Parade- und Prunkwerk von einer sein wollenden unüberwindlichen Kirche Christi auf irgendeinem goldenen und silbernen Felsen Petri ist ebensowenig Kirche und Fels Petri als die Hölle ein Himmel oder der Kot eines Schweins ein Diamant. - Oder habe Ich wohl je gesagt: Am Golde, Silber, Edelsteinen, kostbaren Meßkleidern, an großer irdischer Macht und am größten irdischen Ansehen, an den prachtvollsten Kirchengebäuden, Glocken und Orgeln, an der lateinischen Sprache und dergleichen mehr wird man erkennen, daß ihr Meine Jünger seid? Wahrlich, wahrlich, so etwas ist von Mir nie als Kennzeichen Meiner wahren Kirche vorbezeichnet und vorhergesagt worden; durch Johannes wohl in der Offenbarung, wo von der 'großen Hure' die Rede ist. Diese aber wird doch etwa der Fels Petri nicht sein?!«

Schr.014,07] »... Niemand (soll) glauben, daß Ich in den Kammern sei, wenn man das von Mir aussagt, (vgl. Mt.24,26)

Schr.014,08] Was sind denn diese 'Kammern'? - Kammern sind in naturmäßiger Sphäre geheime Gemächer, in denen nicht leichtlich etwas Offenkundiges zum Vorscheine kommt. Gewöhnlich sind sie die Werkstätten mehr oder weniger politischer Falschmünzerei. So hat auch ein jeder Mensch ein paar Herzenskammern und weiß nie, was in selben vorgeht. Nun wüßten wir so ziemlich die naturmäßige Bedeutung von einer Kammer. Selbst eine sogenannte Rumpelkammer enthält gewöhnlich Gegenstände, die von der Öffentlichkeit abgesperrt sind; und der Besitzer von einer solchen Rumpelkammer weiß oft selbst kaum, was all für unnützes Zeug in ihr der Vermoderung und dem Schimmel übergeben ist.
Schr.014,09] Was aber ist nach solchem naturmäßigen Vorbilde eine geistige Kammer? -Ich brauche euch dafür keine eigene Erklärung zu geben, sondern euch bloß einige solcher Kammern anzuführen, und ihr werdet auf der Stelle auf ein Haar wissen, wie ihr damit daran seid! Diese geistigen Kammern heißen: allerlei Konfessionen, Sekten, klösterliche Vereine, Konklaven, allerlei Mystizismen, Konzilien, Konsistorien. - Wir haben genug; denn ihr könnet euch selbst noch eine Menge derlei Vereine, Kongregationen und Brüderschaften hinzudenken. Diese passen alle hierher!
Schr.014,10] Demnach könnte der Text so heißen: Wenn man euch sagen wird: "Das Reich Gottes oder die lebendige Wahrheit oder die reine Lehre Christi ist in dieser oder jener Konfession oder Sekte!" usw. oder: "Das ist die alleinseligmachende Kammer!", so glaubet es nicht; denn der Herr ist nur bei denen, die Ihn lieben im Herzen und in Werken!
Schr.014,11] Wo zwei oder drei in Meinem Namen oder in Meiner Liebe (es versteht sich von selbst) tätig beisammen sind, da bin Ich mitten unter ihnen; aber da sicher nicht, wo man sich anstatt über Mein Wort und Meine Liebe nur über weltliche, militärische und Geldangelegenheiten beratet, - wo diejenigen, die sich Meine Priester nennen, auch Festungsbau, Maschinenwesen und Eisenbahnen projektieren!
Schr.014,12] Auch hier, meine Ich wieder, daß der Text so klar gegeben ist, daß ihn wohl auch jedermann mit den Händen greifen kann, wie er genau für unsere Sache paßt, in der es ebenfalls nicht genügt, daß man bloß nur in ihr Geheimnis eingeht wie in eine Kammer, sondern daß man darnach tätig ist.«

Ev01.202,06] »Aber so ihr selbst euch bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollet, daß ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen, und ärgert euch dann noch oben-darauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen wollen, so muß es euch ja klar sein, daß also zu handeln durchaus nicht Mein Wille ist, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Knie schon von weitem hätten beugen sollen!
Ev01.202,07] Sehet, also war es mit der Mosaischen Kirche, und sie brachte, wie sie ein-geführet ward, keine oder nur wenige und das meist verkümmerte Früchte!«

Laod.001,04] (Paulus:) »Denn wir haben vernommen durch des Herrn Geist und durch den Bruder Epaphras und durch Nymphas, daß ihr in manchen Stücken abgefallen seid
Laod.001,05] und habet euch erwählt einen Bischof und eine Geistlichkeit und wollet machen aus Christo einen Götzen - und habet euch bestimmet ein Haus, einen Tag und verbrämte Kleider
Laod.001,06] also, wie es war zum Teile unter den Heiden und unter den Juden ...«

Laod.002,01] (Paulus:) »Lasset euch daher von niemandem mehr ein Gewissen machen, weder durch einen (von Gott) unberufenen Bischof und Priester, noch durch einen Feiertag, noch durch den alten Sabbat und Neumond,
Laod.002,02] noch durch einen Tempel, noch durch eine opferliche Zeremonie und verbrämte Kleider und ebensowenig durch Speise und Trank!«

Laod.003,11] »Ich, Paulus, aber sage euch: Gehet hin und zerstöret den Tempel, löschet den bezeichneten Feiertag aus den Kalendern, setzet den falschen Bischof und seine Knechte ab, die sich gleich denen von Jerusalem von eurer Hände Arbeit mästen wollen und haben sich einen großen ehernen Kasten machen lassen, der euer erspartes Gold und Silber aufnehmen solle,
Laod.003,12] und verbrennet die verbrämten Kleider, die nun vor Gott ein Greuel sind, -so werdet ihr dem Herrn schon dadurch einen bei weitem angenehmeren Dienst erweisen, als so ihr euch tausend Jahre lang möchtet in einem solchen Tempel töten (opfern) lassen!«

Ev08.088,02] »Ich als ein wohlerfahrener Römer aber denke nun also, und der Herr Selbst gibt es mir ins Herz: In der Folge kein Priestertum, keine Tempel und keine Sabbate, Feiertage, Gedächtnistage und keine Jubeljahre und Olympiaden mehr, - sondern ein jeder Mensch trachte, nach der Lehre des Herrn ein rechter Lehrer seiner Mitmenschen und ein rechter Vater seiner Kinder zu werden! Die Tempel sollen in Wohltätigkeitshäuser für die Armen umgestaltet werden; und die Sabbate, Feiertage und andere nichtssagende Gedächtnistage sollen in Wohltatstage umgestaltet werden, so werden sich bald alle Menschen als wahre Brüder im Herrn umarmen und lieben!
Ev08.088,03] Aber solange sich noch ein Mensch einen Priester unter einem gewissen Divinationsansehen nennen und als solcher sich von seinen Mitmenschen ehren und bezahlen lassen wird, solange man Tempel bauen, Sabbate und andere Festtage halten und mit allerlei Zeremonie zelebrieren wird, wird es böse mit der Menschheit aussehen ...«


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