Nachfolge Christi
Göttliche Offenbarungen einst, heute und in der Zukunft
Thematische Textauszüge aus den Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)
aus: 'Nachfolger und Stellvertreter Christi - Diener zweier Herren?' Bd. 1,
1. Aufl. 1990, Disk-plus-Buch-Verlag
Inhaltsverzeichnis
Ev06.148,21] (Aus den "Memoiren" Jesu:) Und als Lazarus von Mir das vierte und fünfte Kapitel des Propheten Jesajas erklärt vernahm, da sagte er: »Ja, Herr, das paßt aber schon so haarklein auf die jetzige Zeit und auf ihre Menschen, daß es auch nicht irgendeinen noch so kleinen Punkt gibt, von dem man sagen könnte, daß er nicht gar so genau hierher taugete! Ja, da ist es denn wohl sehr begreiflich, daß die Templer es auf Dich scharf abgesehen haben! Oh, diese Lektion war ihnen sehr heilsam; denn diese Kerle tun ja jetzt schon gerade also, als ob sie gleich schon die Götter und Engel selbst wären!«
Ev06.149,01] (Jesus:) »Freund, wie es jetzt steht, also wird es in nahe 2000 Jahren nach uns wieder stehen, und der Anfang dazu wird schon um vieles früher dasein! Hier ist das Judentum nun um vieles ärger denn das Heidentum - denn bei den Heiden gilt doch noch die Vernunft etwas, während sie bei den Juden mit Füßen getreten wird -; in jener Zeit aber wird Meine Lehre, also das Christentum, ärger sein als jetzt das Judentum und Heidentum zusammen. Da wird dann sein eine große Drangsal unter den Menschen.
Ev06.149,02] Das Licht des wahren, lebendigen Glaubens wird erlöschen und die Liebe völlig erkalten. Der Hochmut der wohlhabenden Menschen wird alle Grenzen übersteigen, und die Herrscher und Priester werden sich für um vieles höher halten als nun die Juden ihren ungekannten Jehova und die Heiden ihren Zeus.«
Ev06.149,03] »Aber Ich werde dann auch von Zeit zu Zeit Männer und Mägde erwecken und ihnen geben das rechte Licht, und dieses Licht wird stets größer und mächtiger werden und am Ende verschlingen alle Werke der großen Hure Babels. Also wundert euch nicht, daß es nun also ist; denn es war schon oft also und ärger noch, und es wird dereinst noch ärger werden.
Ev06.149,04] Die Welt wird allzeit Welt bleiben; aber Ich werde dennoch die Meinen stets führen und über die Welt Mein Gericht ausbrechen lassen, wenn sie derart arg geworden ist, daß neben ihrem Tun und Treiben kein Fünklein des wahren Lebenslichtes aus Gott mehr bestehen könnte.
Ev06.149,05] Jetzt war es einmal bis auf einen solchen Punkt gelangt, daß im ganzen Judenlande ohne Johannes und ohne Mich jeder Funke der wahren Gotteserkenntnis erstickt worden wäre, und es war daher notwendig, daß Ich Selbst als ein Mensch in diese Welt kam, um allen Menschen, die noch eines guten Willens sind, das verlorene Licht des Lebens wiederzubringen und ihnen von neuem zu zeigen die Wege zur wahren Gotteserkenntnis. Es wird freilich wohl noch so manchen Kampf geben zwischen Meinen Kindern und den Kindern der Welt, weil die Zahl der Meinen auf der Erde stets kleiner sein wird als die Zahl der Kinder der Welt; aber am Ende werden doch die Meinen siegen über alle Welt, und diese wird ihnen nichts mehr anhaben können. Denn mag euch nun alle Materie noch so hart und unzerstörbar dünken, so wird sie endlich doch der Macht des Geistes weichen müssen.
Ev06.149,06] Gott aber ist allein der Herr über alles und weiß es am besten, was, wie und warum Er eines und das andere zuläßt, anordnet, danebst das rechte Licht unter den Menschen ausgießt und dasselbe mit allem Ernste unter Seinen Kindern erhält, daß dann niemand sagen kann: »So es einen allweisen Gott, der alles, was da den endlosen Raum erfüllt, erschaffen hat, gäbe, so müßte Er ja doch so viel Einsicht, mit Liebe vereint, haben, daß Er Sich Seinen vernünftigen und denkenden Geschöpfen, wie es die Menschen sind, wenigstens insoweit offenbarte und zeigte, daß sie daraus entnähmen, daß Er der wahre (Jrund aller Dinge ist, und was die Menschen von Ihm zu erwarten haben, und wie sie leben »ollen, daß solche Erwartung an ihnen realisiert wird!«
Ev06.149,07] Würde Gott Sich den Menschen gar nie und auf gar keine Weise offenbaren, so hätten die Menschen auch ganz vollkommen das Recht, an gar keinen Gott zu glauben und jeden Menschen, der da aus sich sagte, daß es dennoch einen Gott oder auch mehrere unsichtbare Götter gäbe, niederzuschlagen und zu sagen: "Was geht uns dein dummer Phantasiegott an?! Wenn er einer ist, so zeige er sich und gebe uns kund, was er mit uns will! Tut er das nicht, so besteht er in Wahrheit auch nirgends sonst als nur in der faulen Phantasie eines hirnverbrannten Faulenzers!
Ev06.149,08] Ein sich seiner selbst voll bewußter Gott als Zentralpunkt aller Weisheit und Macht würde auf die Menschen als seine vollendetsten Werke doch insoweit eine vernunftgemäße Rücksicht genommen haben, daß er sich ihnen irgendwann selbst geoffenbart und ihnen gezeigt hätte, warum sie da sind, und was er mit ihnen irgend Weiteres vorhat. Ist aber das nicht der Fall, und kann er der vollsten Wahrheit nach schon einmal oder auch mehrere Male als daseiend nicht erwiesen werden, so ist er auch nicht, und wer immer von einem Dasein Gottes etwas redet und schreibt, verdient allerschärfst gezüchtigt zu werden.
Ev06.149,09] Denn es genügt, daß der mit aller Vernunft und Einsicht begabte und seiner selbst nur zu klar bewußte Mensch alle die empörendsten Lasten des von ihm unverschuldeten Lebens tragen muß, geschweige, daß er sich für nichts und wieder nichts von einem nirgends seienden Gotte irgend harte und aller Natur widerstrebende Gesetze vorschreiben lassen soll; denn ein Gott, der sich nicht anders als durch die Zunge eines hirnverbrannten und arbeitsscheuen Narren uns Menschen offenbaren kann und will, ist entweder gar nichts anderes als ein Hirngespinst eines solchen bezeichneten Narren, oder er ist bloß irgendeine rohe, dumme und blinde Kraft, die nur so viel Selbstbewußtsein und Verstand besitzt, daß sie sich ohne Schande des Ausgelachtwerdens eben nur wieder einem sehr dummen, nichts wissenden und nichts verstehenden, leichtgläubigen Narren ganz verstohlen und geheim zu offenbaren getraut."
Ev06.149,10] »Sehet, diese Schlüsse der Gottheit gegenüber zu machen wäre jeder vernünftige Mensch berechtigt, wenn die Gottheit sich nie und nicht anders den Menschen zeigen und offenbaren würde als nur auf dem Wege des faulen und nichtswürdigen Priestertums!«
Ev06.149,11] »Aber gehen wir zurück bis auf Adam hin, und wir werden gar viele kurz aufeinanderfolgende Zeitepochen finden, in denen sich Gott vor tausendmal tausend Menschen sicher auf eine denkwürdigste Weise geoffenbart und ihnen Seinen Willen samt Seiner weisesten Absicht mit den Menschen kundgetan hat; aber weil der Mensch ohne Belassung seines freiesten Willens gar kein Mensch wäre, so tat er auch mit dem göttlichen Worte nicht um ein Haar anders als mit dem Worte eines Menschen.
Ev06.149,12] Ein kleiner Teil achtete eine Zeitlang noch darauf; aber der größte Teil vergaß dessen bald und ganz und hielt am Ende alles für eitle Erfindung und Faselei der Menschen, genoß die Weltfreuden in vollsten Zügen und hielt die Weisen für Toren und Schwärmer, die wegen eines höchst unsicheren und unerweisbaren jenseitigen Himmelreiches das wahre Himmelreich dieser Welt mit ihren Füßen treten.
Ev06.149,13] Durch solche Ansichten ging der Glaube an einen wahren Gott dann einerseits ganz sicher verloren, und das um so mehr, weil anderseits der faule Priesterstand durch seine selbstsüchtigste Verfälschung des geoffenbarten Wortes Gottes die nüchternen und reif denkenden Menschen mit der Zeit denn doch darauf hatte aufmerksam machen müssen, daß ihnen mit solch einem geoffenbarten Willen Gottes noch dümmer zumute ("zumute" ist ergänzt. Der Text dieses Satzes ist von Lorbers Hand nachträglich überarbeitet und in folgender Weise geändert worden:"... daß ihnen mit solch einem den Menschen geoffenbarten Willen Gottes noch weniger und dümmer geholfen sein müßte, als es selbst der dümmste Mensch auf Erden je erwarten kann.") sein müßte als dem dümmsten Menschen auf Erden. Die Lehren waren lauter höchst unverständliche Geheimnisse, die aber von der ganz blinden Menschheit dennoch als heilig gehalten wurden, die sich selbst für höchst unwürdig hielt, solche hohen, tiefen und heiligsten Geheimnisse je zu verstehen.
Ev06.149,14] Oder ist es heutzutage anders? Geht nicht das dumme, blinde Volk in den Tempel und betet die Schrift an? Aber was darin steht, von dem weiß es wenig oder nichts und hat auch kein Bedürfnis danach, da es sich schon damit vollkommen zufriedenstellt, daß solches der geweihte Priester Gottes versteht und der gemeine Mensch nichts anderes braucht, als was der Priester ihm sagt, und daß er das tut, was der Priester will; denn der Priester weiß schon ganz sicher warum.
Ev06.149,15] Wenn es aber von Seiten der Menschheit mit dem geoffenbarten Worte und Willen Gottes allzeit also geht, was Wunder, daß die Menschen schon in hundert Jahren nach einer noch so großartigen Offenbarung der Wahrheit kaum mehr wissen und glauben als die schlafenden Kinder von dem, was sie im wachen Zustande gemacht und getan haben?! Gott aber läßt dennoch nie ab, Sich den Menschen auf die mannigfachste Art also zu offenbaren, daß der Mensch bei nur einigem Nachdenken bald finden kann, daß es da nicht mit natürlichen Dingen zugegangen ist.«
Ev06.150,01] »In größerem Maße offenbart Sich Gott durch den Mund völlig geweckter Propheten. Solche Propheten sind für den geweckteren Menschen allzeit sehr kenntlich, - erstens durch ihr geschriebenes und gesprochenes Wort, zweitens durch so manche Wundertätigkeitsbeigaben, zum Beispiel, daß sie im Notfalle den Menschen zukünftige Dinge zum voraus verkünden, so daß sich die Menschen danach kehren und bessern können und Gott bitten mögen, daß Er das angekündigte Unheil von ihnen abwenden wolle, wie das zu Ninive der Fall war. Drittens können solche rechten, von Gottes Willen erweckte Propheten auch Kranke heilen durch ihr Gebet und durch die Auflegung ihrer Hände, wenn dem Kranken seine Wiedergenesung zum Seelenheile gereicht. Und viertens können sie aber auch im Vereine mit dem Willen Gottes ein Strafgericht über die unverbesserliche Menschheit verhängen, wie, im Gegenteil, auch ein Volk segnen.
Ev06.150,02] Durch solche und mehrere andere Eigenschaften wohl gekennzeichnet, sind die rechten Propheten, als von Gott erweckt, von den falschen sehr leicht zu unterscheiden, und ganz besonders leicht noch dadurch, daß sie als rechte Propheten stets voll Demut und Nächstenliebe sind, während die falschen Propheten in allerlei verbrämten und noch durch anderartige Dinge bezeichneten Kleidern einhergehen, voll Hochmutes sind und voll der schreiendsten Selbstsucht, sich nur an gewissen geheiligten Stellen sehen lassen, wenigstens, und das sehr dumm und unsinnig, und zu gewissen Zeiten allerlei falsche Wunder durch ganz geheimgehaltene natürliche Mittel wirken - und wehe dem, der sie ihnen nachahmte! -, während der rechte Prophet aus seinen wahren Wundern kein Hehl macht, sondern die Menschen noch dazu anhält und aneifert, daß auch sie auf dieselbe wahre und gute Art ganz gleiche Wunder wirken können.
Ev06.150,03] Da aber an dem die wahren Propheten von den falschen ganz leicht zu unterscheiden sind und ein jeder nüchterne Mensch daraus wohl entnehmen kann, daß es also im vollsten Ernste rechte und falsche Propheten gibt - welch letztere sicher nie entstanden wären, so ihnen nicht die rechten vorangegangen wären -, so können die Menschen ja daraus auch dessen ganz leicht innewerden, daß es einen wahren Gott gibt, der die Menschen niemals als ganz verwaist auf der Erde umherwandeln läßt, sondern ihnen Seinen Willen allzeit kundgibt und ihnen Seine große und weise Absicht mit ihnen auch stets offenbart.«
Ev06.150,04] »Diese Art Offenbarung aber ist den Menschen, die sich danach offen kehren wollen, stets am heilsamsten, weil sie dadurch keine außerordentliche Nötigung erleiden. Bei den nur seltenen großen Offenbarungen gewinnen die Menschen für ihre Seelen um vieles weniger, weil solche Offenbarungen nur mehr ein Gericht für die entartete Menschheit sind denn irgendein Heil.
Ev06.150,05] Als Adam im Paradiese auf dieser Erde vor Gott gesündigt hatte, dadurch, daß er als Mensch mit freiem Willen sich den ihm wohlbekannten Willen Gottes nicht wollte gefallen lassen, da erlebte er bald eine große Offenbarung Gottes und bereute dann seine Sünde; aber diese große Offenbarung war für ihn ein Gericht.
Ev06.150,06] Darauf kam wegen der entarteten Kinder der Welt, die in der Tiefe wohnten, mehrere Male eine große Offenbarung Gottes an die Menschen; aber sie war für die Kinder der Welt stets ein Gericht. (Siehe Lorbers "Haushaltung Gottes", 3 Bände)
Ev06.150,07] Zu den Zeiten Noahs kam wieder eine sehr große Offenbarung Gottes zu den Menschen; aber sie war für die Menschen ein sehr großes Gericht.
Ev06.150,08] Zur Zeit Abrahams geschah wieder eine große Offenbarung, und zwar wegen der gar entsetzlich entarteten Bewohner von Sodom, Gomorra und der diese beiden Großstädte umgebenden zehn kleineren Städte. Sie war abermals ein Gericht für diese Menschen; das Tote Meer ist heutigentags noch ein sprechender Zeuge davon.
Ev06.150,09] Der Vater Jakob hatte abermals eine große Offenbarung Gottes; aber seine Kinder mußten sie in Ägypten büßen.
Ev06.150,10] Zur Zeit Mosis war eine neue, übergroße Offenbarung Gottes, und auf steinernen Tafeln mußten Gottes Donnerworte an die Menschen eingegraben werden. Aber welch ein furchtbares Gericht war diese Offenbarung Gottes, besonders für die zu blind, zu hochmütig und zu entmenscht gewordenen Ägypter, deren Hauptherrlichkeit da völlig gebrochen wurde; aber auch den Israeliten ward nichts nachgesehen.
Ev06.150,11] Als die Israeliten unter Josua die Wüste verließen, geschah wieder eine große Offenbarung Gottes, und das große Jericho verschwand von der Erde.
Ev06.150,12] So war es zu Samuels und zu Elias' Zeiten und auch zu den Zeiten der anderen vier großen Propheten; und sehet nach, welche Gerichte darauf folgten! Selbst die kleinen Propheten waren nicht ohne Gericht in diese Welt gesandt worden.
Ev06.150,13] Nun aber ist vor euren Augen die größte und unmittelbarste Offenbarung Gottes an die Menschen; aber das ihr folgende übergroße Gericht für die Juden wird nicht lange auf sich warten lassen.
Ev06.150,14] Von nun an werden nahe volle 2000 Jahre hindurch zahllos viele Seher und Propheten erweckt werden, weil auch eine noch größere Anzahl falscher Propheten und sogar höchst hochmütiger, herrschsüchtiger und aller Liebe barer falscher Christusse erstehen werden. Da werden die Gerichte aber auch gleich fortdauern, und es wird selten einen Herrscher geben, der wegen seiner Finsternis samt seinem Volke nicht ein arges Gericht zu bestehen haben wird.
Ev06.150,15] Gegen Ende der angezeigten Zeit werde Ich auch stets größere Propheten erwecken, und mit ihnen werden auch die Gerichte sich mehren und ausgedehnter werden. Da werden auch kommen große Erderschütterungen und sehr verheerende Stürme der Elemente (Elementarstürme), große Teuerungen, Kriege, Hungersnot, Pestilenz und noch viele andere Übel, und, wie Ich schon vorhinein (vorher) bemerkt habe, der Glaube wird -außer bei höchst wenigen - nicht unter den Menschen sein, die im Eise des Menschenhochmutes ganz erkalten werden, und ein Volk wird ziehen wider das andere.
Ev06.150,16] Es werden die Menschen auch gewarnt werden durch Seher und besondere Zeichen am Firmamente, woran sich aber nur die wenigen Meinen kehren werden, während die Weltmenschen das alles nur für seltene Wirkungen der Natur ansehen werden und ausspucken werden vor allen jenen, die noch an Mich glauben.
Ev06.150,17] »Aber darauf wird geschehen eine allergrößte Offenbarung durch Meine abermalige Darniederkunft auf diese Erde; aber dieser Offenbarung wird auch schon vorangehen ein allergrößtes und schärfstes Gericht und nachfolgen eine allgemeine Sichtung der Weltmenschen durchs Feuer und sein Geschoß, auf daß dann Ich Selbst eine ganz andere Pflanzschule für wahre Menschen auf dieser Erde werde errichten können, die dann dauern wird bis ans Ende der Zeiten dieser Erde.«
Ev06.150,18] »Ich sagte euch nun dieses zum voraus, auf daß ihr Mir ja nicht der Meinung werdet, daß es nach Mir also vollkommen werden wird wie in Meinen Himmeln. Ja, wenige werden wohl Meinen Engeln gleich sein, - aber viele noch um vieles ärger, als da nun sind die Menschen zu diesen unseren Zeiten.
Ev06.150,19] Aber ihr dürfet euch alles dessen wegen nicht ärgern; denn Ich habe es euch allen ja schon gar oft gesagt, daß der Mensch ohne seinen völlig freien Willen gar kein Mensch, sondern nur ein menschenähnliches Tier wäre.
Ev06.150,20] Man könnte solche Menschen im höchsten Falle dann wohl gleich den Tieren zu irgendeiner Beschäftigung abrichten, aber sie nie auf den Standpunkt setzen, daß sie einsähen, daß solch eine Arbeit für den wahren Menschen und für den Tiermenschen gut und nützlich ist, auf daß sie sich dann selbst bestimmten, solche nützlichen Arbeiten zur rechten Zeit zu verrichten.
Ev06.150,21] Der Mensch, der gegen das Gesetz sündigt, zeigt dadurch ebensogut an, daß er ein freier Mensch ist, wie der, welcher freiwillig das Gesetz beachtet. Daher sollet ihr auch keinen Menschen richten und verdammen, sondern ihn nur mit aller Geduld und Sanftmut belehren und dem Verirrten zeigen den rechten Weg. Will er ihn wandeln, so ist es wohl und gut für ihn; will er das aber nicht, so sollet ihr ihm darum auch keinen Zwang antun, sondern ihn höchstens aus einer besseren und reineren Gemeinde ausscheiden, - denn
pln gezwungen gläubiger Mensch ist zehnmal schlechter als ein offen Ungläubiger und Abtrünniger.
Iiv06.150,22] Sehet an die Pharisäer! Das sind lauter gezwungen Gläubige zum Schein; iiIht in sich glauben sie gar nichts und tun alles, wonach es sie nur immer gelüstet.«
Ev06.150,23] »Darum habt dann wohl acht, so ihr in Meinem Namen wieder Nachfolger für euch wählen werdet, daß ihr erstens ja niemanden dazu zwinget und zweitens niemanden nehmet, dem ihr es schon von weitem ansehet, daß er aus zeitlichen Interessen in euer Amt treten möchte.
Ev06.150,24] Ihr werdet zwar solches wohl beachten; aber es werden dennoch solche in Unzahl in euer Amt treten, teils durch äußeren Zwang und teils durch die Aussicht, in eurem Amte eine gute und sorglose Verpflegung zu finden. Aber diese werden von Mir alle in das Regiment des Antichristen gezählt werden, und ihre Werke werden vor Gott ein Ekelgeruch sein und aussehen wie ein stinkendes Aas.
Ev06.150,25] Wahrlich, Ich sage euch: Alle eure Nachfolger, die nicht von Mir, sondern nur von den Menschen in gewissen Weltschulen zu eurer Amtsnachfolge zubereitet werden, werde Ich nicht ansehen; denn nur der Antichrist wird also seine Jünger qualifizieren.
Ev06.150,26] Denen ihr aber die Hände auflegen und sie taufen werdet in Meinem Namen, die werden erfüllt werden mit Meinem Geiste; diese sind es auch, die Ich Selbst zu allen Zeiten als eure Nachfolger erwähle und durch die wahrhafte Erteilung Meines Geistes bestätige.
Ev06.150,27] Aber in den späteren Zeiten wird es deren gar wenige mehr geben, weil der Antichrist sein Regiment zu sehr ausdehnen wird; wenn er sich aber zuallerhöchst in der Welt dünken wird, dann wird er auch gestürzt werden für immerdar! Habt ihr das nun wohl und hell aufgefaßt?«
Ev06.151,01] (Johannes:) »Herr, da lohnt es sich wohl kaum der Mühe, solche Anstrengungen der dummen Menschen wegen zu machen! Denn so Dein nun den Menschen gegebenes hellstes Lebenslicht nur zu bald wieder verfinstert wird durch die stets siegreiche Mühe des Satans, so soll er die Menschen haben, wie sie nun sind, als ganz reif für sein höllisches Weltreich. Wozu sollen diese Menschen zuvor mit Deinem Lebenslichte begnadet werden?! Wahrlich, so das die Früchte Deiner göttlichen Lehre sein werden, so hieße das wohl - wenn man nämlich die Weltmenschen in Deiner Lehre unterwiese - allen Schweinen der Welt Deine Lebensperle zu einem gemeinsten Fräße vorwerfen! Man gebe ihnen den edlen Stoff gar nicht, so werden sie ihn auch nicht verderben und verunreinigen können!«
Ev06.151,02] Sagte Ich: »Ja, Mein Freund, um derjenigen Menschen willen, die nicht daran glauben und das, was sie von Meiner Lehre irgend hören, des weltlichen Gewinnes wegen noch verfälschen werden, wird die Lebenslehre von Mir auch nicht gegeben; denn für solcher Menschen Seelen mögliche und weitere Ausbildung habe Ich noch gar endlos viele und große Schulhäuser in der ganzen Unendlichkeit.
Ev06.151,03] Nur für Meine wahren Kinder auf dieser Erde gebe Ich diese Lehre, und diese sind auch in der wahren Erlösung vom ewigen Tode einbegriffen. Diese aber werden diese Lehre auch stets rein erhalten und werden sich nie in die Macht des Weltbetruges fügen, sondern sie werden diamantenfest an der ewigen Lebenswahrheit festhalten.
Ev06.151,04] Was liegt uns an all den Weltmenschen? Die Gelegenheit ist ihnen gegeben, auch in die Reihen der Kinder Gottes zu treten. Wollen sie das ernstlich, so sollen sie daran nicht irgend behindert werden, - und wollen sie es nicht, so sollen sie tun, was sie wollen, und ihr habt euch um sie dann auch nicht weiter zu kümmern!
Ev06.151,05] Siehe, also steht die Sache! Denn Ich bin nicht gekommen, um etwa die Welt von ihren alten Gerichtsfesseln zu erlösen, sondern nur, um Meine Kinder von der Welt und ihrem Gerichte frei zu machen. Und was und wie Ich es nun tue, also werdet es auch ihr und eure Nachfolger in der Folge tun.
Ev06.151,06] Was auf dieser Erde in und nach Meiner Ordnung zu lösen ist, das löset auch ihr, und was ihr also lösen werdet, das wird auch sofort bei Mir im Himmel gelöst sein; was aber nicht zu lösen ist, das lasset gebunden, oder so jemand eure Lösung nicht achtet, so lasset ihn in seinen Fesseln und bindet ihn, damit ihr dann Ruhe habt vor dem Gebundenen, - und wahrlich sage Ich es euch, der wird auch vor Mir im Himmel gebunden sein und gar langehin ein Sklave seines finsteren Weltwillens verbleiben! - Sehet, also stehen die Sachen!«
Ev06.151,07] Sagte Johannes weiter: »Aber wie werden wir solche finsteren Widerchristen erkennen? Denn das sehe ich nun schon ganz gut ein, daß Deine Lehre von vielen aufgegriffen wird, und namentlich von den vielen Magiern, die damit ihre Zaubereien beschönigen werden. Oh, sage uns auch sichere Kennzeichen an, auf daß wir sie schnell erkennen mögen und dann sogleich wider sie zu Felde ziehen!«
08] Sagte Ich: »Ihr werdet sie gar a leicht an ihren Werken erkennen! Denn auf den Dornen wachsen keine Trauben und auf den Disteln keine Feigen. Wer da etwas gibt und will dafür noch mehr zurücknehmen, der ist wahrlich Mein Jünger nicht! Denn sehet, Ich gebe alles hin für die Meinen, am Ende sogar das Leben dieses Meines Leibes, und Ich nehme dafür von niemandem ein Opfer dieser Welt, sondern will nur, daß Mich der Mensch liebe über alles, auf daß Ich ihm dann noch endlos mehr und Größeres geben kann. (a Mt.07,16; Lk.06,44b; Gal.05,19-22; Jak.03,12; 1 Tim.05,24 .25;)
09] Meinet ihr, daß solches auch der Widerchrist tun wird? Oh, mitnichten! Er wird seinen Anhängern ganz entsetzlich wenig geben - etwa nichts anderes als leere, erdichtete Verheißungen im großen Jenseits -, wird aber dafür gar große Opfer verlangen, so wie es nun die Templer tun, die sich für ihre mehrere Ellen langen Gebete gar vieles zahlen lassen; aber diese Gebete nützen niemand etwas, weder für diese Welt und noch weniger für die jenseitige! Und sehet, geradeso wird es der Widerchrist machen, und die Meinen werden ihn und seine Jünger und Bekenner gar leicht an diesen nichtigen und hohlen Früchten erkennen!
10] Was tun die Pharisäer nun mit den Sündern aller Art und Gattung? Sehet, sie nehmen eine Sündenlöse, entweder in Geld oder auch in anderen reichlichen Opfern, und geben darauf den Sündern einen Freibrief für die schon begangenen Sünden und auch schon für die, welche ein Mensch, wie es deren nun genug gibt, besonders in der reichen Welt, in Zukunft zu begehen gedenkt und sagen den Menschen: »Es ist euch dienlicher, so ihr opfert, wenn ihr nicht das schwere Gesetz halten möget!« Und so heben die Templer das Gebot Gottes auf und stellen an dessen Stelle ihre selbstsüchtigsten Weltsatzungen, da ihr Sinn nur das Wohlleben der Welt auf Kosten der armen, blinden Menschheit ist.
11] Sehet, geradeso wird es auch der Widerchrist tun und alle seine Jünger, und ihr werdet ihn daran um so leichter erkennen! Und so dann seine Jünger in aller Welt mit weit geöffneten Mäulern schreien werden: »Sehet, hier ist der wahre Christus!« oder »Dort ist er!« (vgl. mt.24,23 mk.13,21), so glaube ihnen solches niemand von den Meinen! Die echten Kinder der Welt aber lasset und rufet sie nicht, auf daß ihr Ruhe habt vor dem Drachen und seinem Anhange; denn er wird sich auf eine Zeitlang eine große Macht aneignen und wird seine Feinde gar übel behandeln! Aber eben damit wird er sich selbst sein Gericht und seinen Untergang bereiten.
12] Ich aber werde in derselben Zeit allerlei große Erfindungen von den Menschen machen lassen, die wie glühende Pfeile in des Drachen finstere Kammern dringen und seine elenden Trugkünste und seine falschen Wunderwerke gewaltig zerstören werden, und er wird wie nackt sogar zur Schande seiner glühendsten Anhänger dastehen, die sich bald in großen Scharen von ihm abwenden werden.
13] Darum sorget euch nicht, was aus dieser Meiner Lehre mit der Zeit wird; denn Ich allein weiß es, was da in dieser Welt alles zu geschehen hat, und was da zuzulassen ist, damit es dereinst auch in der blinden Welt lebenshelle wird!
14] Aber so schnell, wie ihr es meinet, geht das nicht; denn Ich allein kenne die Lebenselemente in dieser Erde und weiß auch am besten, was dazu gehört, um sie mit den Zeiten einem höheren Lebenslichte zuzuführen. Darum fraget nicht weiter und seid frohen Mutes!
15] Sehet, Mich erwarten noch ganz sonderbar elende Begegnisse in dieser Welt, die eigentlich gar nicht lange werden auf sich warten lassen! Allein ihr werdet darum noch keine Traurigkeit an Mir gemerkt haben. Komme da, was da wolle. Ich allein bin der Herr! Über Meine Weisheit und über Meinen Willen hinaus kann nichts gehen. Was da geschieht und noch geschehen wird, ist berechnet und bestimmt von oben und hat seinen tiefst heiligen Grund; wer aber mit Mir ist im Herzen und in der Liebe und im Willen, dem wird die allerärgste Welt nie etwas anhaben können. Aber wer nur eins ist mit Mir in der Weisheit, der wird in der Welt viele und arge Kämpfe zu bestehen haben; denn die Welt wird in ihrem materiellen Verstande ewig nie einsehen, daß ihr scheinbares Etwas vor dem Geiste ein eigentliches Nichts ist. - Mit dem begnüget euch und seid nun mit Mir völlig heiteren Mutes!«
Joh.21,25] Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem anderen aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.
Joh.21,25]"Es sind auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben würde, so würde, nehme ich an, die Welt die Bücher nicht begreifen, die zu schreiben wären." a (a
Joh.20,30; Ps.106,02;
jl.ev10.157,03;
jl.ev01.113,10;
jl.ev01.216,10;
jl.ev10.157,03-04;
jl.ev11.263,04;
jl.him1.053,03)
Joh.20,30 "Auch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. a
Joh.21,24;
Joh.21,25;
jl.ev10.157,03)
ev10.157,02] Jesus zu Johannes: »In jener Zeit, so es notwendig sein wird, werde Ich solche Dinge schon durch den Mund neuerweckter Knechte, Seher und Propheten den Menschen, die eines guten Willens sind, offenbaren lassen, in dieser Zeit aber werden die von Mir Erweckten und in Meinem Geiste Wiedergeborenen schon ohnehin in alle ihnen notwendige Wahrheit und Weisheit geleitet werden.
03] Du wirst aber über das Wichtigste Meines Lehramtes auf dieser Erde in dem von dir geschriebenen und bleibenden Evangelium noch hinzu a über die außerordentlichen Lehren und Taten anführen, daß du von ihnen nichts anderes sagst, als daß Ich b noch gar vieles gelehrt und getan habe, was nicht in diesem Buche geschrieben steht; und würde man solches auch in Büchern aufschreiben, so würde sie die Welt, das heißt die Menschen, nicht fassen. Und das ist genug. (a Joh.20,30; b Joh.21,25)
04] Daß Ich Mich aber übrigens a demjenigen, der an Mich glaubt, Mich liebt und Meine Gebote eben der Liebe hält, Selbst offenbaren werde - was du schon vor längerer Zeit niedergeschrieben hast -, das genüge einem jeden, der in Meinem Namen getauft und gestärkt wird durch Meinen Geist aus den Himmeln!« (a Joh. 14,21])
Jesus nennt folgende Grundbedingung, um sich jedem Gläubigen individuell zu offenbaren:
Joh. 14,21] "Wer a meine Gebote hat und sie einhält, der ist es, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der b wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde c ihn lieben und mich ihm offenbaren". (a
1.Joh.05,03;
jl.ev11.306;
jl.him3.170;
jl.gso2.100,07 ff.;
jl.gso2.101,01 ff.;
jl.gso2.102;
b
Joh.16,27;
jl.him1.301,13-14;
c
jl.ev10.157,04;
jl.ev10.091,05;
jl.ev10.065,03;
jl.ev09.037,03;
jl.ev10.065,03;
jl.ev10.157,04;
jl.ev04.079,05;
jl.ev08.163,04)
Joh. 14,26] a "Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch b alles lehren und euch c an alles erinnern, was ich euch gesagt habe".
(a
Apg.02,17-18;
Apg.03,21;
Joel.03,01-02;
b
jl.ev03.015,06;
jl.ev05.189,03
c
jl.ev04.112,04-05;
jl.ev08.079,02-03;
jl.ev01.216,14;
jl.ev10.157,02)
Apg.03,21] Ihn (Jesus) muß der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.
Joh.16,25 -26] "Solches habe ich zu euch in Entsprechungen geredet. Es kommt die Zeit, daß ich nicht mehr in Entsprechungen mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater."
Joh.16,12] Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. a (a 1.Kor.03,01;
jl.ev01.113,11;
jl.ev03.168,13;
jl.ev04.001,03;
jl.ev04.094,02;
jl.ev04.133,09;
jl.ev05.079,06;
jl.ev05.236,09-11;
jl.ev06.013,08;
jl.ev08.049,04;
jl.ev08.070,01;
jl.ev08.138,16;
jl.ev09.041,03;
jl.ev09.090,06;
jl.ev10.153,07-12;
jl.rbl2.154,23;
jl.him1.053,03;
gm.pred.025; VatB.187)
Joh.16,13] Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, a wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selbst reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. (a
Joh.14,26; 1.Joh.02,27;
jl.ev01.036,03-05;
jl.ev06.142,08;
jl.ev06.145,09;
jl.ev07.129,10;
jl.ev09.041,03;
jl.ev10.153,07-12)
Joh.16,14] Jener wird mich verklären; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen.
Joh.16,15] a Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen. ( a
Joh.03,35;
Joh.17,10)
Apg.02,17] Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen und eure Alten sollen Träume haben;
Apg.02,18] und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.
Apg.02,19] Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;
Apg.02,20] die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt.
Apg.02,21] Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden
Ev10.157,01] (Johannes:) »Soll ich mir von dem, worüber Du uns heute also gnädig Mehrt hast, in meine Pergamentblätter etwas notieren oder nicht? Es könnte solches wenig-Hiens für die Nachwelt von Nutzen seinl«
Ev10.157,02] Sagte Ich: »Lasse das gut sein; denn in jener Zeit, so es notwendig sein wird, werde Ich solche Dinge schon durch den Mund neuerweckter Knechte, Seher und Propheten den Menschen, die eines guten Willens sind, offenbaren lassen, in dieser Zeit ulwr werden die von Mir Erweckten und in Meinem Geiste Wiedergeborenen schon ohnehin in alle ihnen notwendige Wahrheit und Weisheit geleitet werden.
Ev10.157,03] Du wirst aber über das Wichtigste Meines Lehramtes auf dieser Erde in dem von dir geschriebenen und bleibenden Evangelium noch hinzu über die außerordentlichen Lehren und Taten (vgl. Joh.20,30) anführen, daß du von ihnen nichts anderes sagst, uls daß Ich noch gar vieles gelehrt und getan habe, was nicht in diesem Buche geschrieben steht (vgl. Joh.21,25:); und würde man solches auch in Büchern aufschreiben, so würde sie die Welt, das heißt die Menschen, nicht fassen. Und das ist genug.
Ev10.157,04] Daß Ich Mich aber übrigens demjenigen, der an Mich glaubt, Mich liebt und Meine Gebote eben der Liebe hält, Selbst offenbaren werde - was du schon vor längerer Zeit niedergeschrieben hast (vgl. Joh.14,21) -, das genüge einem jeden, der in Meinem Namen getauft und gestärkt wird durch Meinen Geist aus den Himmeln!«
Ev10.157,05] Als Ich solchen Bescheid dem Johannes gegeben hatte, war er damit vollkommen zufrieden; aber der auch anwesende Evangelist und Schreiber Matthäus sagte: »Herr, ich habe ja auch mit allem Fleiß über Deine Lehren und Taten eine Menge Notate (Notizen) gesammelt, und Du sagst nicht, daß sie auch bleiben werden!«
Ev10.157,06] Sagte Ich: »Auch deine Notate werden bleiben! Jedoch die, die du mit deiner eigenen Hand gezeichnet hast, werden zwar irgendwo als Schrift auch verbleiben, aber den Menschen, wo sie verbleiben, werden sie wenig nützen; ein anderer aber, der in deinem Namen schreiben wird, wird dich ersetzen, und seine Schrift wird bleiben. Und somit kannst auch du zufrieden und beruhigt sein.«
Ev08.079,01] Es fragte Mich auch der Jünger Johannes, ob auch er, da es noch an der Zeit wäre, von dem Gehörten und Geschehenen sich Notierungen machen solle.
Ev08.079,02] Sagte Ich: »Es genügt, was Matthäus aufgezeichnet hat; alles aber gehört ohnehin nicht fürs Volk und noch weniger für die gewissen Menschenschweine, deren Ich Erwähnung machte. Ihr werdet aber nach Mir noch der Zeit zur Genüge überkommen, aus dem Geiste heraus zu schreiben, was ihr nun von Mir vernommen und gesehen habt.
Ev08.079,03] Denn Ich werde in der fernen Zukunft auch Knechte erwecken und werde ihnen durch den Geist in ihrem Herzen das alles zum Schreiben diktieren, was nun seit der
Zeit geschehen und gelehrt worden ist, als Ich in das Lehramt trat und euch zu Meinen ersten Jüngern machte, und auch das, was nachkommen wird und noch gar vieles andere dazu; und so Mir das möglich sein wird in der fernen Zukunft, so wird es wohl bei euch um so möglicher sein, euch durch den Geist eures Herzens alles in die Feder zu sagen, was Ich des Aufzeichnens für nötig finden werde.«
Ev01.216,10]... Auf die Frage des Matthäus eben in dieser Sache (Wunder), ob er sie notieren dürfe, antwortete Ich mit: »Nein! Denn das ertraget ihr als Meine nächsten Zeugen wohl und möget es auch fassen; aber so da alles beschrieben würde in vielen Büchern, was Ich vor euch alles tue und rede, so würde solche Bücher die Welt nicht nur nicht fassen (vgl. Joh.21,25), sondern sich dazu noch ärgern über alle Maßen und würde euch verschreien über alle Aase der Erde! Darum soll von dir, Matthäus, nichts aufgezeichnet werden als das nur, was Ich ausdrücklich dir aufzuzeichnen gebiete!«
Ev01.216,11] Sagt einmal auch Johannes: »Aber Herr, Du meine reinste Liebe! Es wäre schon wohl alles recht; aber so mit der Zeit einst die Welt gar lückenhafte Urdokumente von Deinem Hiersein und Wirken auf dieser Welt überkommt, so wird sie am Ende ja notwendig in alle Zweifel über Dich, Dein Sein und Wirken übergehen und solche Bruchstücke für Werke priesterlichen Eigennutzes ansehen!«
Ev01.216,12] Sage Ich: »Das ist aber eben das, was Ich für die eigentliche Welt, die ein Haus des Satans ist, haben will; denn ob ihr einer Sau Maiskörner oder die edelsten Perlen vorwerfet, so wird sie den Perlen dennoch gerade das tun, was sie tut den Maiskörnern (vgl. Mt.07,06).
Ev01.216,13] Es ist daher besser, die Sache wird der Welt in aller Verhülltheit gegeben, und sie kann sich dann bloß mit der Hülle zerbalgen, innerhalb deren aber dennoch der Lebenskern unversehrt bleibt.
Ev01.216,14] Wenn es aber einst vonnöten sein wird, so werde Ich schon von neuem Menschen erwecken und werde ihnen kundgeben alles, was hier geschehen ist, und was die Welt zu erwarten hat um ihrer unverbesserlichen Bosheit willen.«
Ev01.036,01] (Johannes:)... »Herr, aber dieses (Wunderzeichen) muß ich mir doch aufzeichnen! Das ist mehr als das Zeichen zu Kana! Das ist einmal ein rechtes Zeichen, von wannen Du gekommen bist!«
Ev01.036,02] Sage Ich: »Auch das laß du; denn was du zeichnest, ist ein Zeugnis für die Welt; diese aber hat das Verständnis nicht, daß sie es fassete! Wozu wäre dann solche deine Mühe? Meinst du, die Welt werde so etwas glauben? Sieh, die hier sind, die glauben es, weil sie es schauen; die Welt aber, die im Finstern wandelt, würde es nimmer glauben, daß hier solches geschehen; denn die Nacht kann sich unmöglich vorstellen die Werke des Lichtes. Möchtest du ihr aber erzählen von den Werken des Lichtes, so wird sie dich belachen und dich am Ende zu verspotten anfangen. Also sei es also, daß du in der Zukunft nur das aufzeichnest, was Ich offen vor aller Welt tue; was Ich aber im geheimen tue, und sei es noch so groß, das zeichne du bloß in dein Herz, aber nicht auf die glatte Tierhaut!
Ev01.036,03] Es wird aber schon einmal eine Zeit kommen, in der alle diese geheimen Dinge sollen der Welt geoffenbart werden, aber es werden vorher noch gar viele Bäume ihr unreifes Obst von ihren Zweigen müssen fallen lassen! Denn siehe, die Bäume haben viel angesetzt, und es wird von dem wohl kaum ein Drittel zur Reife gelangen! Aber die zwei »hgcl'allenen Drittel werden eher zertreten werden müssen und verfaulen und verdorren, daß «In Regen sie dann auflöse und in den Stamm treibe ein mächtiger Wind zur zweiten Geburt!«
Ev01.036,04] Sagt Johannes: »Herr, das ist zu tief, wer kann es fassen?«
Ev01.036,05] Sage Ich: »Es ist dies auch gar nicht nötig, es ist genug, daß du glaubst und Mich liebst, das tiefere Verständnis alles dessen wird schon kommen, so der Geist der Wahrheit über euch wird ausgegossen werden. Bevor aber das geschehen wird, werden aus euch trotz aller dieser Zeichen sich noch manche stoßen an Mir und an Meinem Namen!«
Ev05.189,02] (Johannes zum Griechen Hiram):... »Höre! Solche Menschen hat es auf der Erde noch zu allen Zeiten gegeben, und sie haben solches und ähnliches durch allerlei entsprechende Bilder den Menschen dieser Erde kundgetan - im Hohenliede Salomos finden »Ich solche Andeutungen mehrmals vor -; aber die Menschen, respektive ihre Seelen, haben ihre Sinne zu sehr hinaus in die Materie der Welt versenkt und so ihrem jenseitigen Geiste den Rücken zugewandt, daher können sie von den höchsten und reingeistigen Dingen auch nichts mehr fassen und verstehen. Eben darum aber sind nun wir in diese Welt gekommen, um die durch ihre höchsteigene Schuld verwahrlosten Seelen wieder aufzurichten und ihnen die rechten Wege zu ihrem geistigen und ewigen Lebensheile zu zeigen.
Ev05.189,03] In der Folge nach uns wird das alles Tausenden durch den heiligen Geist Gottes noch tausendmal heller geoffenbart werden, als ich es nun euch offenbaren konnte. So aber dann auch über euch der Geist Gottes kommen wird, da wird er euch leiten in alle Tiefen seiner urgöttlichen Weisheit, und dann erst werdet ihr das auch vollkommen klar einsehen, was ihr jetzt erst so ganz schwach zu glauben angefangen habt. Bis dahin glaubet und forschet in den Schriften und auch in aller Natur; sie werden es euch sagen, daß es also und nicht anders ist! Den vollen Grund aber werdet ihr, wie gesagt, erst später vollends einsehen...«
Ev03.015,06] »... Nach Mir bleibt die Himmelspforte gleichfort offen, und es wird das, was wir nun hier verhandeln, nach mehr denn tausend Jahren ebenso von Wort zu Wort können vernommen und aufgezeichnet werden, als ginge alles das vor den Augen derer vor sich, die nahe zweitausend Jahre nach uns die Erde betreten werden; und worin ein jeder künftighin irgendeinen Zweifel haben wird, darüber wird er sich auch können aus den Himmeln des klarsten Rates holen. Denn in der Folge wird jedermann sogar müssen von Gott aus belehrt werden, und der nicht von Gott aus belehrt wird, wird nicht eingehen ins lichtvollste Reich der Wahrheit.«
Ev04.112,04] »Es wird aber alles das dennoch nicht verlorengehen, und wenn da tausend und nicht ganz tausend Jahre von nun an verflossen sein werden und Meine Lehre nahe ganz in die schmutzigste Materie begraben sein wird, so werde Ich in jener Zeit schon wieder Männer erwecken, die das, was hier von euch und von Mir verhandelt ward und geschehen
ist, ganz wortgetreu aufschreiben und in einem großen Buche der Welt übergeben werden, der dadurch vielseitig die Augen wieder geöffnet werden!«
Ev04.112,05] Nota bene: »Du, Mein Knecht und Schreiber (Lorber), meinst nun wohl, als hätte Ich damals dessen kaum erwähnt?! Willst du auch schwach werden im Glauben, wie du in deinem Fleische noch schwach bist?! Sieh, Ich sage es dir, daß Ich dem Cyrenius und dem Kornelius sogar deinen und mehrerer anderer Namen angegeben habe und sie nun auch die erfreulichsten Zeugen alles dessen sind, was Ich dir nun in die Feder sage. Aber Ich werde am Schlüsse auch dir Namen ansagen, die von nun an in zweitausend Jahren noch Größeres niederschreiben und leisten werden als du nun! - Solches merke dir vorderhand, und schreibe alles vollgläubig!«
Ev05.225,02] »Nur die Schrift der Juden enthält allein die volle Wahrheit, allein nicht enthüllt, sondern in entsprechenden Bildern verhüllt, und zwar aus dem wohlweisen Grunde, damit die Heiligkeit der darin enthaltenen Wahrheit von den eigentlichen, schmutzigen Kindern dieser Erde nicht verunreinigt und entheiligt werde.«
3Tag.019,06] »Sieh, du liest auch die Schrift, findest aber für dich nichts Göttliches darinnen, denn du hältst sie für ein reines Menschenwerk, das verschiedene Menschen wegen der leichteren Beherrschung ihrer Nebenmenschen zusammengeschrieben haben. Die Ägypter hätten das getan durch ihre mystischen und riesenhaft großen Gebilde und die Hebräer durch ihre mystischen Schriften; für die wahre Bildung des Menschen dieser Zeit aber tauge das eine wie das andere nicht mehr, was alle wahren Weltweisen schon lange wohl eingesehen und klar bewiesen hätten!
3Tag.019,07] Nun sieh, das ist dein höchsteigenes inneres und daher wahres Glaubensbekenntnis! Ich aber sage dir: Wer die Schrift mit deinen Augen betrachtet, der wird nie etwas Göttliches darinnen finden und fortan ein materieller Weltklotz bleiben, der mitunter wohl auch für außerordentliche Dinge und Erscheinungen einen Sinn haben wird, wenn sie gerade vor seinen Augen ausgeführt werden. Aber er wird daraus für seinen Geist nie einen Gewinn ziehen, weil für ihn jedes noch so große Wunder eine pure, seine Sinne ergötzende Vergnügungssache ist!
3Tag.019,08] Wahrlich, derlei Menschen haben eine große Ähnlichkeit mit den Schweinen, die auch allerlei zusammenfressen, aber dabei dennoch gleichfort die alten, unveränderlichen Schweine bleiben, denen alles gleich wohlschmeckt, ob Kot oder feinstes Weizenbrot.
3Tag.019,09] Darum aber sollen solche Menschen, denen es an einem höheren geistigen Glauben fehlt, die Schriften, die aus dem Geiste Gottes den Menschen gegeben worden sind und als göttliches Wort zu betrachten sind, auch nicht lesen und sie dadurch verunheiligen, denn es steht geschrieben: "Den Namen Jehovas sollst du nicht eitel nennen!"«
3Tag.019,10] Ich aber sage und setze hinzu: Ein jedes Wort aus dem Geiste Gottes ist dem Namen Jehova gleich! Wer es liest wie ein Menschenwerk, der ist ein strafbarer eitler Nenner des Namens Jehova. Wer es aber liest mit großer Ehrfurcht seines Gemütes und glaubt, daß die Schrift göttlichen Ursprungs ist, der wird auch bald und leicht das Göttliche zur Erweckung und Belebung seines Geistes darinnen finden!
3Tag.019,11] Würdest du - und auch ihr - in euch die Schrift dafür halten, daß sie gött-lli hrn Ursprunges sei, so würdet ihr Mich schon lange für das gehalten haben, was Ich «llientlich bin, und wie Ich Meine Wundertaten bewerkstellige. Weil ihr aber die Schrift nur ein eiitles und für diese Zeit gänzlich unbrauchbares Menschenmachwerk haltet, so ist es »mii auch unmöglich, Mich als das anzuerkennen, was Ich bin - und da ihr Mich als das in. In anerkennen möget, so müssen euch auch Meine Taten im höchsten Grade unbegreiflich Kein!«
BMar.005,01] Als beide (Engel Petrus u. der verstorbene kath. Bischof Martin im Jenseits) in das Haus kamen, das sehr einfach und fürs Nötigste eingerichtet war, erschaute HDier Bischof auf einem kleinen dreieckigen Tisch die lutherische Bibel des Alten und Neuen Testaments und ward darob sichtlich verlegen.
BMar.005,02] Solches aber merkte sogleich der Engel Petrus und sprach zu ihm: »Was wohl hat je Luther dir getan, daß du ob der großen Verachtung dieses Mannes auch seine möglichst getreue Bibelübersetzung, in der nichts als das reine Wort Gottes enthalten ist, um verachtest?
BMar.005,03] Siehe, war Luther auch nicht in der Fülle ein Mann, von dem sich mit Vollmern Recht sagen ließe: "Er war ein Mann nach dem Herzen Gottes!", so war er aber dennoch um überaus vieles besser als gar überaus viele aus deiner Kirche, die wollen die allein rechten und allervollkommensten sein, sind im Grunde aber dennoch die unvollkommensten und allerletzten! Er allein hatte inmitten der krassesten Babelsnacht den löblichen Mut, der Menschheit das reine Wort Gottes wiederzubringen und diese dadurch auf den rechten Weg des Herrn zu führen!
BMar.005,04] Waren auf diesem Weg wohl auch einige Dunkelheiten anzutreffen - was natürliche Folgen des noch zu nahen Babels (Rom) waren -, so war dennoch seine Lehre mich dem reinen Worte des Herrn gegenüber der alten Irrlehre Roms gleich einer Mittagssonne gegen ein allermattestes Sumpflicht in stockfinsterer Nacht!
BMar.005,05] Wenn Luther aber solches im Namen des Herrn gewirkt hat, sage, welchen (Irund hast du dann wohl, diesen würdigen Mann so zu verschmähen und zu verachten?«
Him1.019,02] »Ich habe sein Herz angeschaut und habe einen guten Keim in demselben gefunden. Er soll ja recht fleißig denselben begießen mit dem Wasser des Lebens aus Mir, das er in großer Fülle finden wird in der Schrift des Alten und Neuen Testamentes. Dann wird dieses Senfkörnlein aufgehen in üppiger Frische. Und dann werden viele Geister der Himmel munter und fröhlich kommen und werden Wohnung machen unter seinen vielen Ästen und Zweigen des neuen Gewächses aus Mir (in ihm), dann werde Ich kommen und auch seinen Geist in Bälde völlig erwecken und ewige Wohnung machen bei ihm.«
RBl1.114,10] (Bruno, Geist im Jenseits:) Mit der Lehre Gottes verhält es sich gerade so wie mit der anderen Schöpfung. Sie ist vor den Augen des Weltverstandes eine höchst unordentliche Torheit und der sucht da vergeblich jene feste Ordnung, die er natürliche Logik nennt. Wundertaten und moralische Lehren in zumeist mystischen Bildern sind nahezu wie Kraut und Rüben untereinander gemengt. Hier liest man ein Wundermärchen, dort einen Verweis. Auf einer andern Seite eine an und für sich zwar erlesenste Moral, aber sie hängt mit den anderen Gleichnissen und Begebnissen für den Weltverstand oft noch weniger zusammen als die ordnungsloseste Flora einer Bauernwiese. Das aber widerspricht in der
Gotteslehre an die Menschen der göttlichen Ordnung dennoch nicht im geringsten, sondern bestätigt diese vielmehr. Denn eben dadurch zwingt die Gottheit die träge Natur dei Menschen zum fortwährenden Denken und verschiedenartigen Suchen, um sich ordentlich zurechtzufinden in dem, was ihr anfangs in der Äußerlichkeit der Lehre gar so unordentlich und ohne alle Logik hingeworfen vorkommt.
RBl1.114,11] Was würdet ihr wohl von der Gottheit halten, wenn z.B. auf der Erde dii Sache so eingerichtet wäre, daß auf bestimmten, mathematisch scharf abgemarkten Plätzen! nur eine bestimmte Fruchtgattung, auf anderen wieder eine andere fortkäme? Würde ein Hausvater eine andere als diese Fruchtgattung auf einer solchen Fläche ansäen und darauf! nichts ernten - wie sähe es dann mit seinem Haushalt aus?
RBl1.114,12] Daher hat der weise Schöpfer nur dort eine unwandelbar feste Ordnung gestellt, wo sie notwendig und den Menschen heilbringend ist. Aber Dinge, mit denen sich der freie menschliche Geist zu beschäftigen hat, sind von Gott darum so bunt durcheinan dergeschleudert, damit an ihnen der Geist die beste Gelegenheit finden möge, sich daran zur Erreichung gewisser Vorteile zu üben - um dadurch jene Fertigkeit und Kraft sich zu eigen zu machen, die hier in dieser reinen Geisterwelt die eigentliche liebtätige, ewige Existenz bedingt.
RBl1.114,13] Die Gotteslehre ist so gegeben, daß jeder Geist aus ihr seine ihm zusagende Nahrung saugen, sich ernähren, dadurch wachsen und zur Vollendung gelangen kann.
RBl1.l 14,14] Wie auf dem Erdboden zwei verschiedene Pflanzen recht gut nebenein ander fortkommen und ihre Reife erlangen können, ebenso können auch aus derselben Gotteslehre mehrere, konfessionell noch so verschieden gestellte Geister ganz ungehindert ihre geistige Vollendung erlangen.
RBl1.114,15] Daß aber keine Lehre auf der ganzen Welt eine solche Menge Kultusarten zuläßt wie eben die Gotteslehre Jesu Christi - ist ein Hauptbeweis für die Göttlichkeit dieser Lehre und ihres erhabensten Verkünders und Stifters! Wäre diese Lehre ein Menschen werk, wie etwa ein aus Holz nachgebildeter Baum, so könnte niemand aus ihr irgendeinen Zweig weiterverpflanzen. Da aber die Lehre aus dem Gottesmunde Christi kein durch Menschenhände künstlich geschnitzter, sondern ein mit aller Lebenskraft von Gott Selbst gepflanzter Baum ist, so geschieht es denn, daß seine Propfreiser (Konfessionen) überall grünen und bei richtiger Pflege auch unfehlbar gute Früchte zum Vorschein bringen.
RBl1.114,16] Betrachtet dagegen menschliche Lehren, z.B. die Philosophie, die Mathematik und dergleichen mehr: sie sind wie eine Maschine, die nur unter einer bestimmten Form und Einrichtung die stets gleiche Wirkung hervorbringt. In der Mathematik ist auf der ganzen Welt ohne alle Sektiererei zwei mal zwei gleich vier. Ein Aristoteles läßt nur eine Sekte, nämlich die rein aristotelische zu, ebenso ein Wolff, ein Leibniz, ein Fichte, ein Kant und ein Hegel; denn sie alle pflanzten nur tote Bäume!
RBl1.114,17] Nicht so verhält es sich mit der Gotteslehre Christi. Jeder verpflanzte Zweig faßt Wurzeln, grünt fort, wächst bald zu einem Lebensbaum und trägt Früchte. Und das ist der gewichtige Unterschied zwischen einem Gotteswerk und dem toten Werke eines Menschen; zugleich auch der größte Beweis für die unleugbare Göttlichkeit einer Lehre, die unter den verschiedenartigsten Kultformen bei guter und gewissenhafter Pflege stets dieselben Lebensfrüchte trägt.«
Him 1.409,07] »Nimm aber auch gerne das Neue Testament zur Hand und lese es sorgsam, so wirst du darinnen gar bald des wahren Lebens Schule entdecken. - Und wirst du Mint danach zu handeln anfangen, so wirst du mit Strömen des ewigen Lichtes übergossen werden und aus deinen Lenden wird fließen lebendiges Wasser!« (vgl. Joh.07,38)
BMar.004,10] (Engel im Jenseits zu einem Katholiken): »Leider ist mir nur zu bekannt, wie es mit der Lehre Babels (Roms) steht, und wie sie dem Evangelium schnurstracks entgegen ist, allda es ausdrücklich heißt: "Verdammet nicht, auf daß ihr nicht verdammet werdet; und richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet!" Ihr aber verdammet und richtet allzeit jedermann, der sich nicht unter euer Babelszepter schmiegt!
BMar.004,11] Sage: Seid ihr da wohl Christi, so ihr doch nicht im geringsten Seiner allersanftesten Lehre seid? Ist in Christi Lehre nicht die größte, allererhabenste Ordnung und Konsequenz wie in der ganzen Schöpfung? Weht nicht die Fülle des Heiligen Geistes aus jeglichem Worte des Evangeliums? Seid ihr aber im Wort und Werk nicht allzeit gegen den Heiligen Geist gewesen, da ihr absichtlich allzeit der reinsten Lehre entgegengehandelt luibt, die voll ist des Heiligen Geistes, indem dieser erst die zuvor vom Heim verkündigte Lehre für ewig bleibend den Aposteln und Jüngern wiedergab?!«
Him2.374,02] »Wer aber dessenungeachtet noch nicht weiß, was er so ganz eigentlich tun solle, der lese das Evangelium, allda wird er finden, was er darüber für sein Heil zu wis-»en braucht!
Him2.374,03] Sieh, also fragten Mich auch einmal die Apostel und viele Jünger, als Ich nie alle vor den Hohenpriestern, Pharisäern und Schriftgelehrten gar weidlichst warnte. Sie sprachen: "Herr, was sollen denn wir dann tun? - Siehe, Moses, den Gott verordnet hatte unter großen Wundern, hat buchstäblich von Gottes Wille aus eine solche Ordnung eingeführt, wie sie heute eben auch noch buchstäblich, obschon wohl höchst äußerlich, erfüllt wird. Wenn aber das unverbrüchlich wahr ist, warum willst Du nun das wieder zerschmeis-sen, was Du gewisserart Selbst aufgebaut hast?"
Him2.375,04] Da ich aber der Jünger Not gar wohl merkte, so sprach Ich zu ihnen: »Wahrlich, auf dem Stuhle Mosis sitzen die Hohenpriester, Schriftgelehrten, Leviten und auch die strengen Pharisäer, so sie aus dem Stamme Levi sind. Was sie euch lehren aus der Schrift, das haltet und befolget! Aber ihren Taten folget nicht und ihren eigenen Satzungen auch nicht! Denn diese sind nicht von Gott, sondern sind eitles Menschenwerk gegen den Willen Gottes, weil sie, diese Mosisnachfolger, dadurch nur ihre eigenen irdischen Vorteile und nicht im geringsten die Erfüllung des göttlichen Willens bezwecken wollen.
Him2.375,05] Sehet nun aber auch ihr und merket es: Eben das, was Ich den Aposteln und Jüngern dereinst in Bezug auf die Hohenpriester und Schriftgelehrten sagte, dasselbe sage Ich nun auch euch in Bezug auf jede äußere Kirche und ihre Diener:
Him2.375,06] Folget ihrer Lehre, wo sie Mein Wort und die Demut und die Liebe verkündigen. Aber ihren Werken und Satzungen folgt nicht, so sie wider Mein Wort gerichtet sind und nur der Priester irdische und weltliche Vorteile im Schilde führen; und lasset euch von denselben nicht beirren und irgend breitschlagen!«
Ev01. 134,08] »... Die Evangelien, auch das des Matthäus wie des Johannes, wie sie in der Jetztzeit vor euch in den verschiedenen Zungen aufliegen, (sind) nur Auszüge des Urevangeliums und (enthalten) daher auch bei weitem nicht einmal das alles, was Matthäus und Johannes niedergeschrieben haben. Hie und da aber kommt dennoch ein kleiner Beisatz des späteren Sammlers und Nachschreibers hinzu, der offenbar erst später konnte angefügt werden, wie zum Beispiel hier im 10. Kap., Vers 4 des Matthäus ein Nachsatz beim zwölften Apostel, beim Judas Ischariot, steht, und zwar also lautend: "der Ihn hernach verriet. Davon aber wußte zur Zeit der Erwählung Matthäus, der sein Evangelium in Meiner Gegenwart schrieb, noch keine Silbe und hatte daher solchen Nachsatz auch nicht hinzufü gen können; solches hat hernach in späterer Zeit ein Nachschreiber getan.
Ev01.134,09] Es steht daher sowohl bei den hebräischen als griechischen Bibeln allzeit voran die Bemerkung: "Evangelium nach Matthäus", "nach Johannes" usw.
Ev01.134,10] Es soll darum sich niemand daran stoßen, so er beim Lesen des Matthäus und Johannes hie und da auf ähnliche Stellen kommt, die der eigentliche Evangelist in der Zeit, als er das Evangelium schrieb, nicht aufzeichnen konnte, weil das durch sie bezeich nete Faktum erst viel später geschah. Hier aber wird alles in der strengsten Ordnung wiedergegeben, und daß da mit der Zeit keine schiefen Bemerkungen von den Verstandesgrüblern gemacht werden sollen, so habe Ich dieses Umstandes hier am geeignetesten Platze erwähnt
Ev01.134,11] Es werden aber auch wie früher im Verlaufe dieser Mitteilung hie und da erläuternde Einschaltungen geschehen, was um so notwendiger ist, da durch die Nachschriften so manches Wichtige nicht völlig richtig aufgezeichnet und manches als dem Nachschreiber zu wenig authentisch (echt) Scheinende auch wohl ganz weggelassen wurde Denn es sind in der damaligen Zeit eine Menge Aufzeichnungen geschehen, teils von Augenzeugen, teils bloß vom Sagenhören, und es war darob für die ganz redlichen Nachschreiber eine entschieden schwere Sache, der vollen Wahrheit allenthalben völlig treu zu bleiben.
Ev01.134,12] Und so sind die beiden Evangelien nach Matthäus und Johannes bis auf einzelne Kleinigkeiten am meisten rein.«
Ev01.134,13] »Man könnte von einer verstandeskritischen Seite hier wohl die Frage tun und sagen: "Wohin ist denn dann das eigentliche Original gekommen? Ist es auf der Erde nirgends mehr vorrätig, und sollte es bei der damaligen Menge der vom heiligen Geiste belebten und durchdrungenen Menschen denn Gott unmöglich gewesen sein, das Urevangelium ganz wortgetreu wieder ans Tageslicht zu fördern?"
Ev01.134,14] Darauf diene zur Antwort: »Die Originale sind aus dem höchst einfachen Grunde, daß in Kürze der Zeit mit solchen Reliquien keine Abgötterei getrieben werden möchte, weisest aus dem Wege geräumt worden. Es geschieht solches (Abgötterei) nun zwar noch mit sogar falschen und fingierten Reliquien, obschon all derlei durch Meine wahre und reine Lehre streng untersagt ist unter der ernsten Warnung vor dem Sauerteige der Pharisäer. Nehmet nun erst dann eine historisch erwiesen wahre Reliquie her! Ich sage es euch, es würde mit ihr bei weitem mehr Abgötterei getrieben werden als mit dem söge nannten heiligen Grabe zu Jerusalem, an dem außer der Örtlichkeit auch kein wahres Sandkörnchen mehr klebt. Darin liegt sonach der handgreifliche Grund, warum alle die ()iiginale aus dem Wege geräumt worden sind.«
Ev01.134,15] »Was aber die zweite Frage betrifft, so ist der Geist, der in den Originalen lag, auch in den Nachschriften völlig beibehalten worden; am Buchstaben aber liegt ja ohnehin nichts, sondern an einem und demselben Geiste. Oder ist wohl zwischen dem (lottesgeiste ein Unterschied (d.h. notwendig in Ihm Selbst, weil es nur einen Geist Gottes Ulbt), so Er als ein und derselbe Geist hier auf dieser Erde selbst schon wirket endlos mannigfach in den sich unähnlichsten Formen, und noch endlos mannigfaltiger auf einer Sonne? Sehet, es ist und bleibt dennoch stets ein und derselbe heilige Geist!
Ev01.134,16] Also ist es auch bei den Nachschriften Meines Wortes der Fall. Mögen sie »Ich äußerlich noch so unähnlich sehen, so sind sie aber im Innersten dennoch von ein und demselben Geiste erfüllt, und mehr braucht es nicht!«
Ev01.134,17] »Nehmt zum Überflusse noch hinzu die Religionen fremder Nationen, als zum Beispiel der Türken, der Parsen, Gebern, Hindus, Chinesen und Japaner! Wie sehr sind sie verschieden von der Religion, die Ich nur den Kindern aus dem Himmel aller Himmel gab, und doch waltet auch in ihnen, wennschon um vieles tiefer verborgen, derselbe Geist Gottes!«
Ev01.134,18] »Daß sich aber auf und in der oft sehr dicken und sehr verwitterten Rinde, die leider von vielen für den Baum selbst gehalten wird, allerlei Unrat und allerlei Würmer und Insekten vorfinden, die lediglich von der Rinde ihre schlechte Nahrung nehmen, das wird jeder leicht begreiflich finden, der in der Natur der Dinge nur einige Wissenschaft besitzt. Denn da die Rinde aus dem lebendigen Baume, nie aber der lebendige Baum aus der Rinde erwächst, so hat sie auch irgend etwas des Lebens aus dem Baume in sich, und es ist daher begreiflich, wie in ihr und aus ihr so viele Würmer und allerlei Insekten eine freilich nur höchst äußerliche und vergängliche Lebensnahrung finden.
Ev01.134,19] Kriege, Verfolgungen, Verheerungen werden nur auf der mageren und lebenskargen Rinde geführt, während dabei das Holz des lebendigen Baumes frisch und gesund verbleibt. Es kümmere sich daher kein lebendiges Holz um das, was in der eigentlich denn doch nur toten Rinde vor sich geht; denn die Rinde wird verworfen werden, so das Holz gesammelt wird.«
Ev01.091,11] »Es verrann kein Jahrhundert, in dem Ich nicht allenthalben, wo Meine Lehre nur einigermaßen bekennet wird, Männer erwählt und geweckt hätte, damit diese den Sachverhalt und die nötige Erklärung der Evangelien genügend den Menschen dartäten. Die Erwählten haben das wohl allzeit getan und haben auch historisch an den Urkunden das ergänzt, was teils durch die Fahrlässigkeit der Menschen, teils durch den starren Sinn und nicht selten bösen Willen der verschiedenen sektischen Aufseher und Priester des Evangeliums, respektive Meiner Lehre, verlorengegangen ist; aber nur sehr wenige nahmen das an.
Ev01.091,12] Die sich mit der Zeit systematisch ausgebildet habenden Kirchen verwarfen es ganz natürlich und erklärten es als "Ketzerei" und "Teufelsspuk", weil es nicht für ihren gewinn- und herrschsüchtigen Kram taugte!«
Ev01.091,19] »Ich gebe aber darum nun ein vollstes Licht in dieser Sache, auf daß sich dann am Ende niemand damit wird entschuldigen können, als hätte Ich Mich seit der Zeit Meiner leiblichen Gegenwart auf der Erde weder um die Reinheit und Vollständigkeit Meiner Lehre, noch um die sie angenommen habenden Menschen mehr bekümmert!«
Ev01.001,03] »Nun aber ist es an der Zeit, den wahren innern Sinn solcher Texte zu zeigen allen, die da würdig sind, daran teilzunehmen; dem Unwürdigen aber soll es teuer zu stehen kommen, denn Ich lasse bei solcher Gelegenheit mit Mir durchaus keinen Scherz treiben und werde nie einen Handel annehmen.
Ev01.001,04] Nach dieser nötigen Vorerinnerung aber folge nun die Erläuterung; nur bemerke Ich noch das hinzu und sage, daß hier nur der innere, seelisch-geistige Sinn zu verstehen ist, nicht aber auch der allerinnerste, reinste Himmelssinn. Dieser ist zu heilig und kann für die Welt unschädlich nur solchen erteilt werden, die ihn suchen durch ihren Lebenswandel nach dem Worte des Evangeliums. Der bloß innere, seelisch-geistige Sinn aber läßt sich leicht finden, manchmal schon durch die richtige, zeitgemäß entsprechende Übersetzung...«
Ev01.009,14] »Das (Erklärung des Johannesprologs im 1. Band "Das Große Evangelium Johannes") ist demnach nun ein rechtes Verständnis des ersten Kapitels; aber danach glaube ja niemand, als sei das Verständnis, das hier gegeben ist, ein schon alles erschöpfendes! Oh,
(Ihn ist es nicht; wohl aber ist diese Gabe ein praktischer Wegweiser, nach dem ein jeder, der eines guten Willens ist, in allerlei Tiefen der göttlichen Weisheit eingeführt werden und allda ersehen und erkennen kann allerlei Lebenssinn in jedem einzelnen Verse. Zu allem dem aber ist, wie gesagt, diese Gabe eine wahre Hauptrichtschnur, nach der alles bemessen und gerichtet werden kann.«
Him1.053,03] »Seht, daher habe Ich euch noch gar vieles zu sagen, was Ich Selbst den Aposteln zu sagen vorenthalten habe, da sie es nicht ertragen hätten, indem sie nur notzei-Hkc Früchte waren, reifgemacht durch Meine nötigende, sichtbare Gegenwart. Allein da ihr ohne Meine Sichtbarkeit liebet und glaubet, seid ihr auch fähig, Größeres zu ertragen. Und no sollt ihr nun wieder etwas erfahren, was euren Geist unaussprechlich stutzen und staunen machen wird. - Daher merket wohl, was Ich euch hier in der Kürze mitteilen werde, und fastet es tief in eurem Herzen!
HaG3.365,20] »Wohl jedem, der das darinnen (in Lorbers Offenbarungen) durchleuchtende Gesetz der Liebe wird zum Grunde seines Lebens machen; denn er wird dann darinnen auch das wahre, ewige Leben finden!
HaG3.365,21] Wer es aber nur lesen wird wie ein anderes märchenhaftes Geschichtsbuch, der wird eine sehr magere Ernte bekommen für den Geist!
HaG3.365,22] Wer aber dieses Werk höhnen und verfolgen wird, der wird dem sichern zeitlichen und ewigen Tode nicht entgehen; denn Ich werde ihn ergreifen unversehens, wann er es am wenigsten erwarten wird!«
Ev01.091,19] »Ich gebe aber darum nun ein vollstes Licht in dieser Sache, auf daß sich dann am Ende niemand damit wird entschuldigen können, als hätte Ich Mich seit der Zeit Meiner leiblichen Gegenwart auf der Erde weder um die Reinheit und Vollständigkeit Meiner Lehre, noch um die sie angenommen habenden Menschen mehr bekümmert!
Ev01.091,20] So Ich jüngst wieder zur Erde kommen werde, so werde Ich eine starke Sichtung vornehmen; und keinen werde Ich annehmen, der Mir mit was immer für Entschuldigungen kommen wird! Denn jeder, der da ernstlich sucht, kann und muß es finden! Die kranken Schafe und Esel an dem Futterbaren aber sollen eine Arznei bekommen, nach der sie sicher gefräßig werden nach dem Futter aus den Himmeln; aber dann werden sie als Rekonvaleszenten langehin sehr homöopathisch gespeist werden! ...«
Ev01.194,06] »Freund, entschlage dich dieser Sorge (daß Jesus von Juden vorzeitig getötet werden könne); denn man kann an Mich nur insoweit heran und Mir irgend etwas anhaben, als Mein Vater, der in Mir ist - so wie Ich in Ihm, es zuläßt; was da aber alles
zugelassen wird zum Heile aller Menschen und zur Erfüllung der Schrift, das weiß Ich schon eine Ewigkeit zum voraus! Und all die Propheten hätten nimmer also zu weissagen vermocht, wenn Ich es nicht zum voraus gewußt hätte; denn derselbe Geist, der in aller Fülle in Mir wohnt und nun zu dir also spricht, hat auch zu den Propheten also geredet, wie du es geschrieben liesest! Da nun aber derselbe Geist Selbst da ist, so muß Er auch das erfüllen, was Er von Sich Selbst durch die Propheten geweissagt hat! Und du habe darob keine Sorge! Denn dieser allmächtige Geist wird Sich schon zu helfen wissen!«
Ev01.241,01] »... In dieser Zeit (wird) dies lange (vorher) Geschehene neu den Menschen von Mir, demselben Christus, der vor nahe zweitausend Jahren als Gott und Mensch auf dieser Erde lehrte und handelte, wiedergegeben ... durch einen eigens erwählten Knecht...«
Him2.251,04] (Jesus zu Lorber:) »Siehe, wärest du ein Schreiblustiger, dann hätte Ich dich nie erwählt! Denn die Schreiblustigen schmuggeln gern und verkaufen unter Meiner echten Ware auch ihre eigene auf Meine Rechnung! - Eben darum aber erwählte Ich dich, weil du kein Schreiblustiger bist, um eben dadurch Meine Ware einmal ganz rein vor die Welt zu bringen! - Wird sie aber auch noch in dieser Reinheit verkannt, dann wehe in jüngster Zeit der Welt!«
Ev04.112,04] »Es wird aber alles das (Lehre und Taten Jesu) dennoch nicht verlorengehen, und wenn da tausend und nicht ganz tausend Jahre von nun an verflossen sein werden und Meine Lehre nahe ganz in die schmutzigste Materie begraben sein wird, so werde Ich in jener Zeit schon wieder Männer erwecken, die das, was hier von euch und von Mir verhandelt ward und geschehen ist, ganz wortgetreu aufschreiben und in einem großen Buche der Welt übergeben werden, der dadurch vielseitig die Augen wieder geöffnet werden!«
Ev04.112,05] »Nota bene: Du, Mein Knecht und Schreiber, meinst nun wohl, als hätte Ich damals dessen kaum erwähnt?! Willst du auch schwach werden im Glauben, wie du in deinem Heische noch schwach bist?! Sieh, Ich sage es nur, daß Ich dem Cyrenius und dem Kornelius sogar deinen (Lorbers) und mehrerer anderer Namen angegeben habe und sie nun auch die erfreulichsten Zeugen alles dessen sind, was Ich dir nun in die Feder sage. Aber Ich werde am Schlüsse auch dir Namen ansagen, die von nun an in zweitausend Jahren noch Größeres niederschreiben und leisten werden als du nun! - Solches merke dir vorderhand, und schreibe alles vollgläubig!«
RBl2.261,05] (Robert Blum im Jenseits:) »... Was wollten denn gestern abend die zwölf, die so gegen halb sechs Uhr von der Stadt (Graz) zu uns heraufkamen? Einen kenne ich wohl schon (Lorber), der da in Deinem Namen Brot und Wein mit sich brachte. Das ist so oln schwaches irdisches Knechtlein von Dir und schreibt, was Du ihm durch einen Engel in Deinem Namen in die Feder diktierst...«
Ev09.019,04] (Griech. Wirt u. Sohn Kado zu Jesus:) »... Es ist für unseren Menschenverstand wahrlich schwer zu begreifen, warum Du die Menschen eine so lang andauernde Zeit auf eine nähere Offenbarung Deiner Selbst, Deines Willens und Deiner Absichten mit den Menschen hattest können harren und in der dicksten Lebensnacht zahllos viele verschmachten lassen. Und wie viele werden noch verschmachten, ohne von Dir etwas zu erfahren; und so sie von den Ausbreitern Deiner Lehre auch erfahren, daß Du in Menschengestalt Selbst auf diese Erde kamst und den Menschen gezeigt hast die Wege zum ewigen Leben der Seelen, - werden sie es wohl glauben so fest wie wir nun, daß es auch also war, wie sie von Deinen Boten benachrichtigt worden sind?«
Ev09.019,05] Sagte Ich: »Ihr als Menschen habt allerdings sehr recht, so zu reden, zu fragen und zu urteilen; aber Mich als den Schöpfer fordert Meine Liebe, Meine Weisheit und Ordnung auf, Mich Meinen Geschöpfen gegenüber stets so zu verhalten, wie es für sie /.u jeder Zeit am allernotwendigsten ist.
Ev09.019,06] Vom ersten Menschen dieser Erde bis zu dieser Stunde sind die Menschen nie auch nur ein Jahr lang gänzlich ohne alle Offenbarung, von Mir ausgehend, geblieben, -aber stets also, daß ihr völlig freier Wille keine Nötigung zu erleiden hatte, weil der Mensch ohnedem kein Mensch, sondern nur eine Maschine Meines Willens wäre.«
Ev09.019,07] »Es ward darum dem Menschen aber auch der Verstand gegeben als ein gutes Licht, um mit demselben Gott und Seinen Willen zu suchen, - was denn auch zu allen Zeiten gar viele Menschen getan und beim rechten Ernste auch das gefunden haben, was sie suchten.
Ev09.019,08] Daß Sich aber Gott nicht so bald und so leicht finden läßt, wie es so gar manche Menschen eben gerne hätten, das hat seinen höchst weisen Grund darin: Würden die Menschen mit leichter Mühe das finden, was sie suchen, so hätte das Gefundene bald keinen Wert mehr für sie, und sie gäben sich wenig Mühe mehr, noch weiter zu suchen und zu forschen; sie begäben sich in die Trägheit, und der von ihnen gar so leicht und bald gefundene geistige Schatz würde ihnen noch weniger nützen, als so sie ihn ängstlich gleichfort suchen
müssen und in dieser Welt doch nur selten und schwer völlig finden. Darum geschehen große Offenbarungen selten, damit die Menschen, in ihrer Seelennacht geängstigt, selbst Hand ans Werk legen müssen und mit allem Eifer suchen die ewige Wahrheit und also Mich.
Ev09.019,09] Daß die Menschen in dieser Welt während ihres Suchens gar oft auf allerlei Abwege und auch in allerlei Bedrängnisse geraten, ist wohl ein diesirdisches Übel; aber dies entsteht nicht etwa aus dem tätigen Ernst des Suchens, sondern aus der leidigen Trägheit im Suchen, die eine Frucht der übertriebenen Welt- und Eigenliebe ist, vermöge der sich die Menschen das Streben nach dem Reiche des Geistes so bequem als möglich machen möchten. Wenn das andere, noch trägere Menschen merken, so sagen sie dann bald und leicht zu den lau Suchenden: "Ei, was gebt ihr euch doch noch für Mühe, das zu suchen, was wir schon lange in größter Klarheit gefunden haben! So ihr uns glauben und dienen und statt eures fruchtlosen Selbstsuchens und Forschens kleine Opfer bringen wollt, so werden wir euch alles treu verkünden, was wir leicht und bald gefunden haben!"
Ev09.019,10] Nun, den trägen und Mühe scheuenden Suchern ist solch ein Antrag willkommen, sie nehmen ihn an und glauben, was ihnen jene unter Mithilfe von allerlei falschen Wundem und Zeichen, die die noch Trägeren im Suchen der Wahrheit erfunden haben und zum Besten ihres diesirdischen Wohllebens vor den Blinden mit allerlei Zeremonie darstellen, mit ernster Miene sagen. Auf diese Art entstehen dann die vielen Gattungen des Aberglaubens, Lügen, Betrug und völlige Lieblosigkeit und mit ihr alles Unheil auf der Erde unter den Menschen.
Ev09.019,11] Ihr fraget nun freilich in euch, warum Ich so etwas zulasse. Und Ich sage es euch: Aus dem Grunde lasse Ich so etwas zu, weil es für die Menschenseele, die zum ernsten Suchen zu träge (ist), besser ist, daß sie doch etwas glaube und durch den Glauben sich in eine Ordnung füge, als so sie völlig erstürbe in ihrer Trägheit und Arbeitsscheu. Geht die Sache des Betrugs und der Bedrückung einmal zu weit, dann zwingt zuerst die Not die Leichtgläubigen zum weiteren Selbstforschen nach der Wahrheit. Sie merken den Betrug, verlassen ihre Trägheit und fangen an, ernstlich selbst zu forschen und scheuen den Kampf nicht, - und es geht daraus bald allerlei Licht hervor. Und zweitens ist darauf eine an solche lang betrogene und darum eifrige Sucher von Mir neu erteilte Offenbarung eine ihnen ums unaussprechliche willkommenere und für die Vertreibung des alten Aberglaubens auch wirksamere.
Ev09.019,12] Da habt ihr nun von Mir aus eine ganz klare Beleuchtung dahin, warum Ich auf dieser Erde unter Menschen so manches nach ihrem freiesten Willen zulasse, was vor dem Richterstuhle der Menschen eben nicht als ganz gut und weise erscheint, aber im Grunde des Grundes doch höchst gut und weise ist.«
Ev08.195,12] (Jesus zu einem Araber): »... Deine Behauptung, es habe Sich Gott euch bis jetzt noch nie geoffenbart, ist nicht richtig! Gott hat Sich auch euren Voreltern ebenso wahr, treu und offen geoffenbart und ihnen kundgetan Seinen Willen; aber ihrer Nachkommen stets wachsende Welt- und Selbstliebe ließ das reine Erkennen des nur einen wahren Gottes gar bald sinken, schwächer und schwächer werden, und das Handeln nach dem geoffenbarten Willen Gottes sank denn auch mit, weil es den Menschen, die sich stets zur Welt hinaus kehrten, zu unbequem und zu sauer vorkam.
Ev08.195,13] Da traten denn auch bald solche Menschen auf, die für sich gar keinen Glauben hatten, aber als Arbeitsscheue auf Kosten der Nebenmenschen in der Welt dennoch so gut und ansehnlich als möglich leben wollten, und lehrten die leichtgläubigen Menschen nur, was diesen mundete und sie mehr unterhielt als das Erkennen des einen wahren Gottes Und das Handeln nach Seinem Willen; denn das Handeln nach dem Willen Gottes verlangt eine starke Selbstverleugnung, ohne die niemand Gott über alles und seinen Nächsten wie mi h selbst lieben kann.
Kv08.195,14] Sieh, so stehen der Wahrheit nach die Sachen; aber wie du meinst, daß Sich der allein wahre Gott den Juden allein nur geoffenbart habe, ist nicht richtig!
Iiv08.196,01] Es gibt kein Volk auf der ganzen Erde, dem sich Gott nicht zur rechten Zeit geoffenbart hätte; aber dann hätten nach dem Willen Gottes die Eltern ihre Kinder fortwährend also erziehen sollen, daß diese unverwandt im lebendigen Glauben an den einen, wählen Gott geblieben wären und dadurch auch im Handeln nach dem erkannten Willen Gottes. Aber da nur zu bald den Menschen die rechte Demut und die Selbstverleugnung aus der I ,lcbe zu Gott, wie Ich das schon gesagt habe, zu unbequem ward, so ließen sie davon ab und gingen in die Welt- und Selbstliebe über, was ihre Seelen derart verfinsterte und mit der loten Materie vereinte, daß sie alles Reingeistigen bar wurden; und es haben dann die huschen Propheten ein leichtes Spiel gehabt, die ohnehin schon sehr verfinsterten Menschen noch finsterer zu machen, als sie durch ihre Trägheit schon von der Geburt an waren.
Iiv08.196,02] Denn ein jeder Mensch ist infolge dessen, daß er einen völlig freien Willen hm und sich selbst zu bestimmen und geistig auszubilden hat, in die Trägheit von Gott aus gelegt, aber also, daß er dieselbe mit seinem Willen besiegen kann, was ihn anfangs freilich wohl recht viele Mühe und ebenso viele Selbstverleugnung kostet.
Ev08.196,03] Wird der Mensch schon von seiner Kindheit an zur rechten Tätigkeit angehalten und erzogen im Gehorsam, in der Demut, Sanftmut und in der rechten Selbstverleugnung, so wird er in der reinen und wahren Erkenntnis Gottes und in der Liebe /.u Ihm bald stark und mächtig werden, und Gott wird Sich ihm dann unbeschadet seiner Willensfreiheit, von neuem offenbaren können, und es wird dann heller und lebendiger in »ler Seele; aber da die Menschen die ihnen angeborene Trägheit nicht bekämpfen und besiegen lernen, weil dazu schon die Eltern zu lässig sind, so ersticken die Menschen schon lange eher in der ihnen notwendig angeborenen Trägheit, bevor sie nur einen Versuch gemacht hüben, dieselbe in sich zu bekämpfen und zu besiegen.
Ev08.196,04] Und seht, so geht denn ein Volk ums andere in die Nacht des Lebens über und verliert alles innere, geistige Lebenslicht! Wo aber das verloren ist, wie kann da eine neue Offenbarung Platz greifen? Da ist es von Gott aus weiser, solch ein Volk ohne alle weitere Offenbarung zu lassen und es durch die bitteren Folgen, die aus der Trägheit entstehen müssen, zu erziehen und in eine Tätigkeit zu versetzen; denn die Menschen werden dann erst durch die Not zu irgendeiner nützlichen Tätigkeit genötigt und können dadurch wieder die Fähigkeit erlangen, in der sich ihnen Gott zeigen und von neuem offenbaren kann, wie das nun soeben der Fall ist.
Ev08.196,05] Und mit dem von Mir euch allen, Heiden und Juden, nun Gezeigten werdet ihr wohl einsehen, daß Gott kein Volk dieser Erde ohne eine Offenbarung gelassen hat; wenn es mit der Zeit aber dennoch um dieselbe gekommen ist, so war es auf die gezeigte Weise nur allzeit selbst schuld daran ...«
Ev08.213,13] Roklus (Essäeroberst), die andern Essäer und der Wirt dankten Mir für diese Belehrung, und Roklus sagte noch ganz besonders: »Ja, Herr und Meister, das ist bei uns (Essäern), und ganz besonders bei den Juden um Jerusalem, stets der große Fehler gewesen, daß auf die wahre Herzens- und Verstandesbildung der Weiber viel zuwenig
Rücksicht genommen worden ist, worin denn auch der Grund der völligen Verfinsterung und des Verfalls der Menschen im reinen Glauben an einen Gott vor allem zu suchen ist! Wir werden daher denn von nun an auch den Weibern nichts vorenthalten, was zu ihrer geistigen Bildung gleichwie den Männern gehört.«
Ev08.213,14] Sagte Ich: »Tuet das, und es wird dann bald hell unter den Menschen werden! Wenn man aber irgendwann späterhin diesen Meinen euch nun gegebenen Rat nicht befolgen wird und die Weiber wieder weltlich und hoffärtig werden, dann wird die alte Finsternis unter den Menschen wieder auftauchen, und der Glaube wird erlöschen und die Liebe erkalten; und es wird also von neuem eine Trübsal unter den Menschen sein, wie sie ehedem noch nie da war. Denn nun ist durch Mich allen Menschen das hellste Licht aufgegangen. Wenn der Mond irgend verfinstert wird, so wird darob die Nacht der Erde wohl auch größer, aber am Ende dennoch um gar vieles erträglicher, als so am hellsten Mittage die Sonne völlig verfinstert werden würde. Denket über dieses Bild bei euch wohl nach!«
Ev08.213,15] Sagten Meine Jünger: »Herr und Meister, dieses Bild ist für uns nicht klar! Was stellt der Mond vor, und was die Sonne? Wie sollen wir das deuten?«
Ev08.213,16] Sagte Ich: »Wie lange werde Ich noch unter euch wandeln müssen, bis ihr vollends verständig werdet? - Die Zeit von Adam an in bezug auf die geistige Bildung der Menschen durch die vielen Propheten auf dem Wege der Offenbarungen ist gleich dem Lichte des Mondes gewesen. Der Mond wechselt mit seinem Lichte und ist eine Zeitlang gar nicht zu sehen, wächst darauf wieder, bis er voll wird. So ging es mit der Erkenntnis Gottes bis auf diese Zeit. Sie stieg bei den verschiedenen Völkern bis zum Vollichte durch das Wort und durch die Zeichen der Propheten. Diese waren sonach stets gleich dem Vollichte des Mondes, der auch kein eigenes Licht hat, sondern ein von der Sonne erborgtes, wie denn auch alle Propheten zu allen Zeiten nur ein aus Gott als aus der Sonne der Engel und Geister erborgtes Licht hatten und mit demselben den Menschen vorleuchteten.
Ev08.213,17] Neben und nach den Propheten erhoben sich auch andere Lehrer, machten allerlei Zusätze und Erklärungen und verdunkelten soartig die Urlehre stets mehr und mehr, so, daß dann bald von ihr nichts mehr da war. Da mußten sich die Menschen in ihrer Nacht mit dem schwachen Schimmer der Sterne behelfen, bis wieder irgendein Prophet unter ihnen erweckt wurde. Die also finster gewordene Geistesnacht wirkte auf das Gemüt der Menschen sicher nicht so betrübend, da ihr Glaube an Einen Gott gleich dem Schimmer der vielen Sterne nie völlig erlöschen konnte.
Ev08.213,18] Aber nun ist in Mir den Menschen die Sonne der Himmel selbst aufgegangen. Diese hat kein erborgtes, sondern ihr höchsteigenes übermächtiges Licht, das in sich nicht zu- und abnimmt. Und wer Mich erkannt hat, der wird Mich nicht einmal mehr und bald darauf wieder weniger erkennen. Aber es ist sehr möglich, daß dieses helle Licht im Menschen durch seinen Weltsinn und durch die Hoffart ganz erlischt, und dann wird es mit ihm im Vergleiche also stehen, als wie es mit der Erde stünde, so die Sonne, die alles hellst erleuchtet und erwärmt, am Himmel auf einmal gänzlich ausgelöscht werden würde. Da wird der Sterne Schimmer den Menschen keinen Trost mehr bieten können, da ohne die Sonne auf der Erde vor Kälte alles erstarren und sterben müßte.
Ev08.213,19] Wenn von nun an der Glaube an Mich als Mein Lebenslicht im Menschen erlöschen wird, so wird mit ihm auch die Liebe als die Lebenswärme vollends erkalten, und das wird dann eine solche Trübsal unter den Menschen derart zur Folge haben, daß sie sich für um gar vieles unglücklicher fühlen werden als ein zertretener Wurm, der sich im Staube windet und krümmt. Und viele werden laut rufen: "Wie glücklich sind doch die Tiere gegen uns Menschen! Sie leben und kennen den Tod nicht; wir aber müssen leben, um den Tod und seine Schrecken stets vor uns zu haben!"
Ev08.213,20] Seht, darin besteht die große Trübsal unter den Menschen, so das Licht und die Liebe sie verlassen hat! Daher suchet, daß die Menschen im Lichte verbleiben, dann
werden sie auch in der Liebe verbleiben und keinen Tod vor sich sehen, fühlen und M'hmecken! - Habt ihr das nun wohl verstanden?«
Iiv08.213,21] Sagten alle: »Ja, Herr und Meister; aber es ist dennoch traurig, daß das möglich ist!«
Iw08.213,22] Sagte Ich: »Allerdings, - aber Ich kann darum dem Menschen den freien Willen nicht nehmen, weil er ohne den kein Mensch wäre ...«
Ev07.203,01] (Gemäßigter Pharisäer:)... »Meister, ich und noch mehrere von uns sehen rH wohl ein, daß du ein gar gewaltiger Lehrer bist und frei und offen redest, ohne nur im geringsten irgend auf das Ansehen eines Menschen zu achten, und es ist völlig wahr, daß Jedem Menschen durch die Propheten der rechte Weg zum Leben geoffenbart ist! Nun, mit diesen Offenbarungen hätten die Menschen ja auch ganz genug; wozu aber wird es dann zugelassen, daß da irdische Könige und Machthaber noch eigens mit ihren argen Weltgesetzen kommen müssen und dadurch zuallermeist die arme, schwache Menschheit verderben? Ich meine, daß das wahrlich nicht nötig wäre. Denn wie die Menschen nach dem Willen und nach der unwandelbaren Ordnung Gottes zu leben und zu handeln haben, das ist In den Offenbarungen ja ohnehin vollkommen gezeigt. Wozu dann noch die Zulassung von gar zu herrsch- und habgierigen Fürsten, Königen und nun gar Kaisern?«
Ev07.203,02] Sagte Ich: »Das hat im Anfange nicht Gott durch irgendeine Offenbarung also bestimmt und angeordnet - denn Er gab den Menschen nur im Geiste geweckte, wahrhafte und gerechte Führer und Richter -; aber mit der Zeit, als es dem Volke zu wohl erging und es reich war an allem, was die Erde nur immer Gutes und Kostbares trägt, da war es mit den schlichten und bescheidenen Führern und Richtern nicht mehr zufrieden. Es fing an zu murren und verlangte unter dem treuen Samuel einen König, der auch also glänzen sollte wie die Könige der andern heidnischen Völker, die mit ihren Königen Abgötterei trieben.
Ev07.203,03] Als das Samuel in seinem Geiste Gott vortrug, was das Volk von ihm begehre mit großem Ungestüm, da sprach Gott in Seinem Zorn zu Samuel: »Es hat dieses Volk vor Mir schon mehr Sünden der gröbsten Art begangen, als es da gibt des Grases auf der ganzen Erde und des Sandes im Meere, und nun will es zu allen diesen großen und vielen Sünden noch diese größte hinzubegehen, daß es sich nicht mehr mit Meiner Regierung zufriedenstellt, sondern gleich den gottlosen Heiden einen König verlangt. Ja, es werde diesem undankbarsten Volke ein König als eine scharfe Rute und Geißel gegeben, unter dem es heulen und wehklagen wird!«
Ev07.203,04] Siehe, solches und noch mehreres hat Gott warnend zum Volke geredet, um es von seinem tollen Verlangen abzubringen.
Ev07.203,05] Als aber alles nichts gefruchtet hatte und das Volk hartnäckig auf seiner Forderung bestand, da erst gebot Gott dem Knechte Samuel, den Saul zum Könige der Juden zu salben.
Ev07.203,06] Siehe, so entstanden überall die Könige, wo die Völker mit der sanften Regierung Gottes nicht mehr zufrieden waren und durchaus aus ihrer Mitte einen Menschen /.um Könige haben wollten!
Ev07.203,07] War da nicht wieder nur der böse Wille der Menschen jener Satan, der sie in ein oft unerträgliches Elend gezogen hat?! Gott hat die Menschen in den verschiedensten Teilen der Welt oft lange genug gewarnt, unter sich einen Menschen zum Könige, mit aller irdischen Macht ausgerüstet, zu erwählen, und zeigte ihnen alle die schlimmen Folgen, die
für sie daraus erwachsen werden; aber die Menschen verstopften gegen die Stimme Gottes Herzen und Ohren und haben sich nur selbst ihr Elend bereitet! Was sie sich aber selbst bereitet haben, das sollen sie denn nun auch ertragen!«
Ev07.203,08] »Ja, wenn ein ganzes Volk eines Sinnes zu Gott flehte, daß Er es wieder führen, leiten und regieren möge, wie solches im Anfange der Fall war, wahrlich, Gott würde das ernste Flehen eines Volkes nicht unerhört lassen! Aber da eben die Könige stets zu viele Günstlinge für sich haben und dem Volke, das anders möchte, keine Freiheit gönnen und es auch zumeist zugunsten des Königs schon von der Wiege an bilden und erziehen lassen, so fühlt das Volk wohl den Druck des Königs, aber es weiß nicht, wohin es sich wenden soll, damit ihm geholfen werden möchte; denn es haben die Machthaber gleich zu Anfang ihrer Herrschaft eingesehen, daß ein von Gott erleuchtetes Volk sich von ihnen bald wieder losmachen würde.
Ev07.203,09] Darum suchten sie auch mit Hilfe falscher Propheten, wie ihr (Pharisäer) nun davon noch ein trauriger Überrest seid, das Volk zu betören und es für den einen und wahren Gott blind zu machen. Als solches aber kann es aus sich ohne von Gott geweckte Menschen den rechten Weg zu Gott nicht mehr finden, sondern lebt in seiner angewohnten Abgötterei fort und sucht sich nur irdische Vorteile von seinem König oder dessen Günstlingen zu erwerben durch allerlei Mittel, - und wären diese an und für sich noch so schlecht. Kommt dann, von Gott erweckt, ein rechter Prophet, so wird er nicht nur gar nicht als ein solcher erkannt, sondern als Gotteslästerer noch verfolgt und oft getötet, wie das alles bei euch schon gar oft der Fall war.
Ev07.203,10] Wenn aber also, wie soll da Gott einem so tief herabgesunkenen Volke irgend mehr helfen können, wo einmal das Volk trotz seines großen Elendes jede von Gott ihm gebotene Hilfe hartnäckigst von sich weist? Wo es aber also, wie bei euch nun, zugeht, da ist die Frage eitel, warum Gott neben den Offenbarungen auch weltliche Regenten zuläßt, die mit ihren Weltgesetzen die Menschen verderben.
Ev07.203,11] Wollen denn die Menschen etwas anderes, oder wollet ihr es?! So ihr das wolltet, so würdet ihr Mich nun gläubig hören und tun nach Meiner Lehre; denn Ich bin als der euch retten wollende Herr Selbst zu euch gekommen. Was tut ihr aber? Ihr haltet Rat über Rat, wie ihr Mich ergreifen und töten könntet! Wenn ihr aber und viele Tausende mit euch das tuet, da saget ihr nun selbst, wer außer Mir euch noch retten und helfen könnte!«
Ev07.203,12] Sagte der Pharisäer: »Meister, du beschuldigest uns immer, als hätten wir selbst unsere Hände mit dem Blute der Propheten besudelt! Was können denn wir dafür, was unsere blinden Väter getan haben? Hätten wir mit unserer gegenwärtigen Erkenntnis und Einsicht zu den Zeiten der Propheten gelebt, so hätten wir sie sicher nicht gesteinigt! Also haben wir zu den Zeiten Samuels auch nicht nach einem König gerufen: aber so wir schon einen König haben müßten zur Strafe, so wäre uns ja doch ein Jude lieber denn ein Heide. Ich wollte von dir im Grunde nur das beleuchtet haben, warum wir Juden nun von heidnischen Gesetzen uns müssen beherrschen lassen.«
Ev07.203,13] Sagte Ich: »Die Ursache liegt darin, weil ihr schon seit lange her die Gesetze Mosis und der Propheten verworfen und an ihre Stelle eure argen und unsinnigen Satzungen gestellt habt. Es waren euch die Weltsatzungen lieber als die weisen Gebote
(lottes, und so hat Gott an euch denn auch das im Vollmaße geschehen lassen, was ihr gewollt habt und noch immer wollet; denn wolltet ihr die Gebote Gottes und die Lehren der Propheten lieber denn die Gesetze der Welt, so würdet ihr Mich hören, euch bekehren und hin nach Meinen Lehren, da Ich doch nichts anderes als das alte Wort Gottes predige, von dem ihr so weit abgewichen seid, daß ihr es aus Meinem Munde kommend nimmerdar erkennen möget. Aber ihr hasset und verfolget Mich nur, als wäre Ich ein gemeiner Sünder und Verbrecher, und so bleibt die Rute und das Schwert der Heiden über euch.«
Ev07.203,14a] Es steht aber auch geschrieben: "Siehe, Ich sende zu euch Propheten, Weise und wahre Schriftgelehrte! Von denselben werdet ihr etliche töten und sogar gleich den Heiden kreuzigen, und wieder etliche werdet ihr geißeln in euren Schulen und werdet nie verfolgen von einer Stadt zur andern (Mt.23,34 Lkl 1,49),
Ev07.203,14b] auf daß über euch zu sühnen komme all das gerechte Blut!" - sage - vom frommen Abel, den Kain erschlug, bis zum Blute des Zacharias, der ein Sohn des frommen Harachias war, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempelvorhang und dem Opferaltar (Mt.23,35 Lk. 11,50).
Ev07.203,14c] Wahrlich, Ich sage es nun euch: Weil ihr also gehandelt habt und auch Jetzt noch gleich also handelt, so ist alles solches über euch gekommen, und es wird noch viel Ärgeres über euch kommen; denn ihr selbst wollet es also und machet und bereitet es euch also (Mt.23,36 Lk.11,51)!
Ev07.203,15a] O Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst jene, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe Ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr Kinder wolltet euch nicht versammeln lassen unter Meine schützenden Flügel (Mt.23,37 Lk. 13,34)!
Ev07.203,15b] Darum aber wird dies euer Haus wüste und öde gelassen werden (Mt.23,38 Lk.13,35 Jer.22,05 Ps.069,26 Könl.09,07 Kön1.09,08), und das also sehr, daß in seinen Mauern auch nicht einmal die Nachteulen und Krähen wohnen werden!«
Hebr.01,01 -02] Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat.
Offb.22,18 -19] "Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht."
Anmerkung: Dieser Hinweis gilt für die Weissagungen aus der Offenbarung des Johannes - was aber keinesfalls bedeutet, dass Gott = Jesus keine weiteren Offenbarungen mehr geben wird!!
1.Kor.10,11] Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.
1.Kor.07,29] Die Zeit ist kurz.
Hebr.01,02] Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn...
Ev03.225,09] »In der eigentlichen Welt werden die Meinen keine glänzenden Triumphe feiern; denn alle Menschen dieser Erde sind nicht lediglich Meine Kinder, sondern Kinder des Fürsten der Lüge, Nacht und Finsternis. Diese lieben Mein Licht nicht und werden jene nicht lieben, die Mein Licht zu ihnen bringen werden; aber daran sollen sich die Meinen nicht stoßen, denn für sie ist der Triumph in Meinem Reiche vorbehalten!
Ev03.225,10] Ich sage es euch, daß ihr um Meines Namens willen von der eigentlichen Welt zu allen Zeiten werdet irgendeine Verfolgung und Mißachtung zu erdulden haben; aber es wird dann drüben in Meinem Reiche die Sache ein ganz umgekehrtes Gesicht bekommen, dessen ihr völlig versichert sein könnt, und eure Willensmacht wird auch diesseits noch die Widersacher mit großer Schande bedecken, und ihr werdet frohlocken im geheimen um Meines Namens willen! Denn ihr wisset, wer Ich bin, und was Ich allein euch geben kann; die Welt, die arge Widersacherin des Lichtes und Meiner Liebe, weiß es nicht und wird es auch nicht zu wissen bekommen!«
Joh.01,27] (Johannes:) Der (Messias) wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, daß ich seine Schuhriemen löse.
Joh.01,28] Dies geschah in Bethabara jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.
Ev01.005,13] (Jesus:) »Wie sehr doch gibt Johannes ein allerdemutsvollstes Zeugnis vor den Priestern und Leviten, da er es wohl weiß, Wer in Christo die Erde betreten hat; aber was kümmert dies das hochweltweise Priestertum! Das allerwahrste Zeugnis des Johannes ließ sie unangefochten; denn sie wollten keinen demutsvollen, armen und glanzlosen Messias, sondern einen solchen, vor dem sogleich alles vor Furcht und Schreck hätte zusammenfahren sollen!
Ev01.005,14] Der Messias hätte gleich beim ersten Erscheinen - natürlich nirgends Hilders als in Jerusalem - und linea recta (geradewegs) sichtbarlich mit mehr denn Simnenglanz feurig strahlend, von Myriaden Engeln begleitet vom Himmel herabkommend und nur im Tempel Wohnung nehmend, alle damaligen Potentaten aufheben und vernichten »ollen, - und hätte darauf die Juden auch sogleich völlig unsterblich machen, ihnen alles (leid der Erde verschaffen, wenigstens etliche Hunderte von überflüssig scheinenden Hergen mit starkem Gekrache ins Meer schleudern und dabei aber auch das arme schmutzige Gesindel sogleich hinrichten sollen! Dann hätten sie an Ihn geglaubt und auch gesagt: "Herr, Du bist gar entsetzlich stark und mächtig, alles muß sich vor Dir tiefst beugen und in den Staub werfen, und der Hohepriester ist nicht würdig, Dir die Schuhriemen zu lösen."
Ev01.005,15] Aber Christus kam ganz arm und klein und anscheinend schwach zur Erde, ttub nahe volle dreißig Jahre (außer bis zu seinem zwölften) kein Zeichen vor den Augen der (iroßen von Sich, sondern arbeitete schwere Arbeiten, war samt Josef ein Zimmermann und gab Sich nachher auch noch mit dem gemeinen Proletariat ab; wie konnte in den Augen der stolzen und hochweisen Juden das der so lange erwartete Messias sein? "Weg mit solch einem Gotteslästerer, mit solch einem Magier, der seine Taten nur mit der Hilfe des Obersten der Teufel ausführt! Solch ein allergemeinster, übers Eichenholz grober und roher Zimmermannsgeselle, der irgendwo mit der Satanshilfe zaubern gelernt hat, barfuß einher-Iteht und des allerhundsgemeinsten Gesindels Freund ist, mit ihm herumgeht, Huren nnnimmt und mit öffentlich zu bekannten Sündern ißt und trinkt und somit durch sein Tun und Lassen dem Gesetze offenbarlichst widerstrebt, der soll Christus, der verheißene Messias sein?! - Nein, nimmermehr sei eine solch gotteslästerliche Idee in uns!"
Ev01.005,16] Das war das Urteil der hohen und weisen Juden über Mich bei Meiner fleischlichen Vollgegenwart auf der Erde; und das haargleiche Urteil besteht noch zur Stunde über Mich unter Millionen, die durchaus von einem sanftmütigen, herablassenden und sein Wort haltenden Gott nichts hören wollen!
Ev0l .005,17] Ihr Gott muß erstens sehr hoch über allen Sternen wohnen und vor lauter endlosester Erhabenheit nahe gar nicht existieren; geringere Dinge als Sonnen darf Er gar nicht erschaffen, so Er ein würdiger Gott sein will! Zweitens darf Er Sich nicht unterstehen, irgend eine und schon am allerwenigsten die menschliche Gestalt zu haben, sondern muß bloß so irgend ein unbegreifliches Unding sein!
Ev01.005,18] Drittens darf, so doch Christus Gott sein könnte, Er Sich nur Menschen vom Fache, nur gewissen Sozietäten, Konzilien, außerordentlichen Pietisten, mit einem sogenannten Heiligenschein umgebenen Zeloten und vollendeten Tugendhelden durchs innere lebendige Wort mitteilen, und einem also Beglückten aber auch alsogleich die Macht, Berge zu versetzen, erteilen; sonst ist es rein nichts mit der göttlichen Mitteilung und Offenbarung Christi!
Ev01.005,19] Einem Laien oder etwa gar einem Sünder darf Sich der Herr Jesus nimmer mitteilen; denn in solchem Falle ist dann die Offenbarung schon verdächtig und wird nicht angenommen gleicherweise, wie auch Ich Selbst von den hohen Juden nicht angenommen ward, weil Ich vor ihren stolzen und ruhmsüchtigen Augen viel zu wenig göttlich nobel aufgetreten bin; aber das tut nichts! Nur das Zeugnis Johannis ist gültig!
Ev01.005,20] Die Welt bleibt sich stets gleich und ist fort und fort die Wüste zu Bethabara, allwo Johannes sein Zeugnis gab. - Aber auch Ich bleibe Mir stets gleich und erscheine allzeit bei den Menschen zur Unterdrückung ihres Hochmuts und zur Belebung der wahren Demut und Liebe stets so, wie Ich den Juden erschienen bin. Wohl allen, die Mich also erkennen und aufnehmen, wie Mich der Johannes erkannt und aufgenommen hat laut seines Zeugnisses, das er Mir vor den Augen und Ohren der stolzen Priester und Leviten aus Jerusalem gab zu ihrem großen Ärger!«
Ev01.091,11] »Es verrann kein Jahrhundert, in dem Ich nicht allenthalben, wo Meine Lehre nur einigermaßen bekennet wird, Männer erwählt und geweckt hätte, damit diese den Sachverhalt und die nötige Erklärung der Evangelien genügend den Menschen dartäten. Die Erwählten haben das wohl allzeit getan und haben auch historisch an den Urkunden das ergänzt, was teils durch die Fahrlässigkeit der Menschen, teils durch den starren Sinn und nicht selten bösen Willen der verschiedenen sektischen Aufseher und Priester des Evangeliums, respektive Meiner Lehre, verlorengegangen ist; aber nur sehr wenige nahmen das an.
Ev01.091,12] Die sich mit der Zeit systematisch ausgebildet habenden Kirchen verwarfen es ganz natürlich und erklärten es als "Ketzerei" und "Teufelsspuk", weil es nicht für ihren gewinn- und herrschsüchtigen Kram taugte!
Ev01.091,13] Die Gelehrten und Künstler erklärten dagegen solche Erscheinungen für "Hirngespinste" und "träumerische Faseleien" eines armen Tropfs, der auch etwas sein möchte, ohne sich dazu die erforderlichen Eigenschaften durch Mühe, Heiß und gründliches Studium erworben zu haben!
Ev01.091,14] In dem Orte aber, wo der erwähnte und erweckte Prophet lebte und bekannt war, galt er auch sicher am wenigsten und konnte daher auch wenig ausrichten (vgl. Mt. 13,57 Mk.06,04). Denn nach den Begriffen der Menschen, wie sie allgemein also sind, sollte ein Prophet eigentlich gar nicht auf der Erde wohnen und auch gar keine Menschengestalt haben, auch nichts essen und trinken und keine Kleider tragen, sondern er sollte zum wenigsten wie ein Elias in einem feurigen Wagen in den Lüften herumfahren, vom feurigen Wagen aber für jeden Menschen bloß nur das verkünden, was einer oder der andere eigenliebig gerne hört und was ihm schmeichelt! Das wäre dann ein rechter Prophet, auf den sicher alle Augen und Ohren gerichtet wären, besonders so er dazu noch wunderbarerweise bei seinen Luftfahrten gleich metzenweise Gold- und Silbermünzen unter die Reichen, kleine Scheidemünzen aus Kupfer aber unter die Proletarier schleudern würde und möchte dabei beloben die Großen, Reichen und Mächtigen, aber dafür zu öfteren Malen scharf züchtigen die armen Teufel (Proletarier), besonders so sie es wagten, gegen die Reichen, Großen und Mächtigen zu murren! Freilich würde dann ein solcher Prophet für die Armen eben keine gar zu angenehme Erscheinung sein, und sie würden ihn nicht loben!
Ev01.091,15] Aber so der Prophet ein Mensch ist wie jeder andere, wenn er ißt und trinkt, am Ende sogar eine Wohnstube hat und dabei etwa gar irgend ein weltlich Handwerk betreibt, oh, da ist es schon aus mit seiner Propheterei! Er wird entweder als ein Halbnarr oder als ein Gleisner (Heuchler) deklariert, und in seiner Heimat wird er sicher am wenigsten irgend etwas ausrichten!
Ev01.091,16] Ich habe alsonach durch die nahe 2000 Jahre stets das Fehlende ergänzt; aber wer nahm es an? Ich sage: Allzeit nur sehr wenige, und diese selten lebendig genug! Man nahm sich davon wohl Kenntnisse und Notabene (Merkzeichen); aber daß danach etwa jemand seinen Lebenswandel eingerichtet und dann im Geiste sich selbst überzeugt hätte, daß der sonst natürliche Mensch im Ernste von Mir erwählt war, den Menschen in der so nach und nach finster gewordenen Welt wieder ein frisches Licht aus den Himmeln zu überbringen, das hatte man noch allzeit aus allerlei nichtigen Gründen bleiben lassen!
Ev01.091,17] Der eine hat sich ein paar neue Ochsen gekauft und muß sie nun zum Pflügen abrichten, der hat natürlich keine Zeit; der andere hat einen neuen Acker zu bestellen und kann daher auch nicht kommen! Ein dritter hat sich ein Weib genommen und hat darum schon gar keine Zeit und Gelegenheit mehr! Ein vierter hat ein großes Haus zu bauen und kennt vor lauter Sorgen sich nicht aus; der kann schon gar unmöglich eine Zeit haben
(vgl. Lk.14,16 -20)! Und so hat am Ende ein jeder eine Ausrede, und ein neues Licht aus den Himmeln brennt dann wieder in irgend einem verborgenen Winkel der Erde vergeblich durch ein ganzes Säkulum (Jahrhundert). Und gebe Ich im nächsten Säkulum wieder ein neues Licht zur Erleuchtung der alten Urkunden, so wird ihm dasselbe Los zuteil!
Ev01.091,18] Wenn man das aber nur zu sicher nach aller Zeiten Erfahrung zugeben muß, so fragt es sich, ob da wohl an Mir die Schuld ist, so an den alten Urkunden noch bis /.ur Stunde dieselben Lücken zu entdecken sind, wie sie von eitlen Verstandesforschern und Grüblern schon vor tausend Jahren entdeckt worden sind, woraus dann auch allzeit die vielen Zweifler und endlich Verwerfer Meiner Lehre, Meiner und ihrer (der Lehre) vollsten Göttlichkeit wie die Pilze aus der Erde hervorgegangen sind.
Ev01.091,19] Ich gebe aber darum nun ein vollstes Licht in dieser Sache, auf daß sich dann am Ende niemand damit wird entschuldigen können, als hätte Ich Mich seit der Zeit Meiner leiblichen Gegenwart auf der Erde weder um die Reinheit und Vollständigkeit Meiner Lehre, noch um die sie angenommen habenden Menschen mehr bekümmert!
Ev01.091,20] So Ich jüngst wieder zur Erde kommen werde, so werde Ich eine starke Sichtung vornehmen; und keinen werde Ich annehmen, der Mir mit was immer für Entschuldigungen kommen wird! Denn jeder, der da ernstlich sucht, kann und muß es finden! Die kranken Schafe und Esel an dem Futterbaren aber sollen eine Arznei bekommen, nach der sie sicher gefräßig werden nach dem Futter aus den Himmeln; aber dann werden sie als Rekonvaleszenten langehin sehr homöopathisch gespeist werden! ...«
Ev09.182,01] »Aber wenn eine Seele, so sie die reine Lehre erhalten hat und die Wahrheit auch wohl begreift, sich denkt: "Ah, nun weiß ich, was ich Rechtens zu meinem Heile zu tun habe; aber bevor ich noch danach völlig tätig werde, will ich denn doch auch von den Reizen und Süßigkeiten dieser Welt, weil sie mir geboten sind, eine kurze Zeit nur genießen; denn da ich nun die Wege zur geistigen Vollendung klar und genau kenne, so wird es ja nicht gerade auf die bestimmte Zeit ankommen, wann ich sie dann vollernstlich betreten will; betrete ich sie, so werde ich dann auch sicher vorwärts kommen!" - siehe, Freund, da fängt die Seele an, die Reize und Süßigkeiten der Welt zu verkosten und dann auch bald in vollen Zügen zu genießen und verleiht dadurch der Materie ihres Fleisches ein bedeutendes Übergewicht, das ihre klare Einsicht in die Dinge des Geistes nur sehr schwer und oft auch gar nicht mehr zu überwinden imstande ist.
Ev09.182,02] Weil sich aber eine solche Seele infolge ihres ersten Aberwitzes nach und nach immer mehr und mehr in die Materie versenkt, so wird auch die ursprüngliche rein geistige Erleuchtung stets matter und matter. Die Seele verfällt in allerlei Zweifel und findet es in ihrer materiellen Trägheit gar nicht mehr so recht der Mühe wert, sich aufzurichten und doch wenigstens auf eine kurze Zeit von nur einigen Tagen oder Wochen einen ernsten, sich selbst verleugnenden Versuch zu machen, um sich zu überzeugen, ob an der aus den Himmeln geoffenbarten Lehre zur Gewinnung des inneren, wahren Lebens denn doch irgend etwas sei.
Ev09.182,03] Ja, Freund, wenn solch eine durch ihren höchsteigenen Aberwitz einmal träge gewordene Seele dann auch Menschen um sich sieht, die durch ihren anfänglichen Eifer sich zur inneren Lebensvollendung emporgeschwungen haben, so macht das auf sie dennoch keine erhebliche Wirkung und bestimmt sie nicht zur Selbsttätigkeit. Sie läßt sich wohl, wenn sie gerade gut aufgelegt ist, von den geweckten Nebenmenschen die Wunder des Geistigen im Menschen vorerzählen, und es wird in ihr auch dann und wann der Wunsch rege, selbst das zu sein, was die Vollkommenen sind, aber gleich darauf wirken die
schon genossenen und noch zu genießenden Reize dieser Welt gleich so mächtig auf sie ein, daß sie ihnen nicht widerstehen kann, und sie denkt dabei: "Ja, was Schlechtes tue ich damit denn doch nicht, wenn ich auch nicht sogleich mich völlig umkehre! Dies und jenes will ich in dieser Welt doch noch eher sehen und probieren, und es wird mir dann ja etwa doch noch so viel Zeit übrigbleiben, in die Fußstapfen der Vollendeten zu treten."
Ev09.182,04] Und siehe, also denken, beschließen, simulieren und kalkulieren dann noch mehr die Nachkommen solcher in sich lau und träge gewordenen Menschen, werden im Geiste ganz finster und auch böse, so man sie an das nur erinnert, was sie als Menschen zur Gewinnung der inneren Lebensvollendung tun sollen.
Ev09.182,05] Und so wächst und wuchert dann von einem Lebensalter der Menschen zum andern das Unkraut der Nacht der Seelen infolge ihrer stets wacher werdenden Weltgenußsucht und zunehmenden Trägheit derart, daß Mir dann nichts anderes übrigbleibt, als solche Menschen mit allerlei Plagen und Gerichten heimzusuchen, um ihnen das Nichtige und Arge ihrer Weltbestrebungen an ihnen selbst fühlbar zu machen.
Ev09.182,06] Sind sie durch allerlei bitterste Erfahrungen dahin gebracht werden, daß sie selbst einen wahren Ekel vor der Welt und ihren nichtigen Lustreizen zu bekommen anfangen, dann erst ist es wieder, so wie nun, an der Zeit, ihnen durch neue Offenbarungen aus den Himmeln die Wege zum Lichte des Lebens zu zeigen, auf denen dann viele mit allem Eifer wandeln werden; aber noch um vieles mehrere zu tief in die Nacht des Gerichtes und Todes der Welt Versunkene werden dennoch bleiben und alle verfolgen, die sie zum Leben des Geistes werden erwecken wollen, auf so lange hin, bis die über sie zugelassenen Gerichte sie von der Erde, wie die Stürme die Spreu, hinwegfegen werden.
Ev09.182,07] Ja, Freund, von Mir aus ist das Verhältnis zwischen Geist, Seele und Leib schon bei jedem Menschen ein vollkommen genaust abgewogenes; nur der Aberwitz der Menschen, diese alte Erbsünde, hat das gute Verhältnis zu einem schlechten gemacht.«
Ev03.015,03] (Römer Cyrenius:) »Aber obschon der Weg nun sehr klar bezeichnet ist, so wird er aber meiner Ansicht nach dennoch selten vollkommen betreten werden; denn, das verhindernd, haben eben die zu materiellen Einrichtungen der Welt eine zu starke Schranke über diesen allein wahren und rechten Weg gelegt, und viele, die diesen Weg betreten, werden sich daran stoßen und auf dem halben Wege umkehren, besonders, wenn sie nicht binnen einer kurzen Zeit irgendeinen wunderbaren Erfolg ihrer Mühe an sich bemerken werden, was eben bei Menschen, die vorher schon stark mit der Außenwelt verknüpft waren, nicht so geschwinde gehen wird, als man sich's im ersten Augenblick denkt.«
Ev09.089,01] »Was aber Meine Frage nach dem Stande des Glaubens bei den Menschen in der noch fernen Zukunft betrifft, so des Menschen Sohn wieder auf diese Erde auf die euch schon zu öfteren Malen angezeigte Art und Weise kommen wird, so sage Ich euch, daß Er im ganzen noch weniger lebendigen Glauben finden wird denn jetzt. Denn in jenen Zeiten werden es die Menschen größtenteils durch das unermüdliche Forschen und Rechnen unter den Zweigen und weit ausgebreiteten Ästen des Baumes der Erkenntnis in vielen Wissenschaften und Künsten gar sehr weit bringen und werden mit allen in der Natur der
lirde jetzt den Menschen noch ganz verborgenen Kräften Wunderbares zustande bringen und werden auch sagen: "Sehet, das ist Gott, sonst gibt es keinen!"
Ev09.089,02] Der Glaube dieser Menschen wird demnach so gut wie gar keiner mehr »ein. Also bei diesen Menschen werde Ich in Meiner Wiederkunft keinen Glauben mehr finden!
Ev09.089,03] Ein anderer, auch großer Teil der Menschen aber wird sich in einem noch um vieles dickeren und finsteren abgöttischen Aberglauben befinden, als jetzt alle Heiden auf der ganzen Erde sich befinden. Diese werden ihre Lehrer, Vertreter und Beschützer haben in den dermaligen Großen und Mächtigen der Erde eine geraume Zeit; aber die mit allen Wissenschaften und Künsten wohlausgerüsteten Kinder der Welt werden den finstersten Aberglauben mit aller Gewalt unterdrücken und dadurch die Großen und Mächtigen der lirde in eine übergroße Verlegenheit setzen, weil durch die Wissenschaftler und Künstler aller Art und Gattung das gemeine und lange mit aller Gewalt in aller Blindheit gehaltene Volk einzusehen anfangen wird, daß es nur des Weltruhmes und Wohllebens der Großen und Mächtigen wegen, die selbst keinen Glauben hatten, in der harten Knechtschaft gehalten worden ist. Und so Ich dann kommen werde, so werde Ich auch bei diesen keinen Glauben finden.
Ev09.089,04] In der Zeit der großen Finsternis würde Ich bei ihnen keinen Glauben finden können, weil sie die dümmsten und allerblindesten Knechte ihrer Beherrscher waren, die bei sich gar wohl einsahen, wozu die gänzlich Blinden gut zu gebrauchen sind, und daß die Sehenden sich das niemals gefallen lassen würden wie die gänzlich Blinden. Sind die Blinden aber einmal durch die Wissenschaftler und Künstler auch sehend geworden, so sind sie Anhänger derer geworden, die sie zum größten Teil von der harten Knechtschaft der Großen und Mächtigen frei gemacht haben; und so Ich da kommen würde und sagen: "Höret, ihr Völker der Erde. Ich bin nun wieder zu euch gekommen und will euch von neuem zeigen die rechten Wege zum ewigen Leben eurer Seelen!", was werden die jedes Glaubens baren Menschen dazu sagen?
Ev09.089,05] Sie werden Mir zur Antwort geben: "Freund, wer du auch seist, laß ab von der alten, verbrauchten und glücklicherweise verrauchten Dummheit, für die seit den Zeiten ihrer ersten Entstehung viele Ströme oft des allerunschuldigsten Blutes geflossen sind! Ist der sogenannte gute Vater im Himmel, den wir nicht kennen und nun auch gar keine Sehnsucht mehr nach Ihm haben, gar ein so großer Blutfreund, so kann Er Sich ja leicht den großen Ozean in Blut umwandeln und sich daran höchlichst ergötzen, aber wir brauchen von solch einer Lebenslehre nichts mehr, die statt des verheißenen Gottesreiches nur die aller-barste Hölle unter die Menschen auf die ohnehin magere Erde gebracht hat. Wir halten uns nun an die Wissenschaften und Künste aller Art und Gattung und leben dabei in Frieden und Ruhe, wenn zuversichtlich auch nur zeitlich; denn uns ist nun ein gewisses zeitliches, aber friedliches und ruhiges Leben um gar vieles lieber als ein durch unzähliges Leiden und durch viele Ströme unschuldig geflossenen Blutes erkaufter und dabei doch in Zweifel gezogener Himmel mit allen seinen schönen Seligkeiten!"
Ev09.089,06] Bei solcher Sprache der einstigen Menschen wird Meine Frage, ob Ich bei Meiner Wiederkunft auf die Erde einen Glauben finden werde, wohl sehr zu rechtfertigen, sein!
Ev09.089,07] "Aber", saget ihr nun in euch, "ja, wer wohl wird daran der Schuldträger sein? Etwa die Hölle? Herr, so vertilge sie! Oder etwa die falschen, eigennützigen Propheten, unter deren Deckmantel dann auch bald allerlei Große und Mächtige wie die Pilze aus der feuchten Erde zum Vorschein kommen werden und die Erde mit Krieg nach allen Richtungen überziehen und die Menschen quälen werden? Herr, so laß die falschen Propheten in Deinem Namen niemals aufkommen! Willst Du Selbst es aber also haben, so muß es Dir auch recht sein, wenn Du bei Deiner abermaligen Wiederkunft auf diese Erde unter den Menschen keinen Glauben mehr findest!"
Ev09.089,08] »Ich aber sage hierzu: Die kurzsichtige Menschenvernunft urteilt da freilich nach ihrer Einsicht ganz richtig, und es läßt sich von der diesweltlich-menschlichen Seite eben nicht gar zu vieles dagegen einwenden; aber Gott, als der Schöpfer und ewige Erhalter aller Dinge und Wesen, hat da wieder ganz andere Ansichten und Pläne mit allem, was Er aus Sich erschaffen hat, und so weiß Er es auch am allerbesten, warum Er dies und jenes unter den Menschen auf dieser Erde zuläßt.
Ev09.089,09] Am Ende erst wird aller Aberglaube mit den Waffen der Wissenschaften und der Künste vom Boden der Erde hinweggeräumt werden, wobei aber dennoch kein Mensch in seinem freien Willen nur im geringsten beirrt wird.
Ev09.089,10] Dadurch wird mit der Zeit wohl eine volle Glaubensleere unter den Menschen sein; aber es wird ein solcher Zustand nur eine höchst kurze Zeit dauern.
Ev09.089,11] In jener Zeit erst will Ich den alten Baum der Erkenntnis segnen, und es wird durch ihn der Baum des Lebens im Menschen wieder zu seiner alten Kraft gelangen, und so wird es dann nur mehr einen Hirten und eine Herde geben!
Ev09.089,12] Wer das nun verstanden hat, der wird auch Meine Frage verstehen, ob Ich in jener Zeit wohl einen Glauben, wie jetzt, auf der Erde finden werde. Solch einen Glauben, wie jetzt, werde Ich in jenen künftigen Zeiten wohl sicher nimmer finden, aber einen andern! Worin er aber bestehen wird, davon könnet ihr euch jetzt wohl keine Vorstellung machen; aber dessenungeachtet wird es dereinst dennoch so kommen, wie Ich es euch nun zum voraus gesagt habe!«
Him2.275,02] »Die Welt ist jetzt wie ein Mensch, der sich bei einer schlechten Mahlzeit gar sehr
Wenn du sie ihm vorsetzest, da wird es ihm alsbald bis zum Erbrechen übel, und er wird das beste Gericht fliehen!
Him2.275,03] Siehe, gerade also erginge es vor der Welt nun Meinem Worte! Die Welt würde es fliehen und sich vielfach ärgern an ihm und würde es verdammen und verwünschen, weil es nicht für ihre Interessen gegeben ist, sondern nur für die Interessen des Geistes, den aber die Welt schon lange nicht mehr hat!
Him2.275,04] Es hat aber diese Meine große, lebendige Gnadengabe wohl die Bestimmung, in die Welt überzugehen, aber erst dann, wenn die verdorbene Welt den Hunger nach Meiner Mahlzeit wieder bekommen wird!
Him2.275,05] Den Hunger aber bereitet nun die römische Kirche! - Wie aber? Durch ihre schlechte Mahlzeit und durch die eben durch diese Mahlzeit bewirkte Verschlechterung des seelischen Magens. Dieser wird dann eine Zeitlang jede Kost fliehen und dadurch in den gerechten Hunger gesetzt werden, dann aber mit gar großer Gier nach diesem Meinem wahren Himmelsbrote greifen und sich an ihm sättigen zum ewigen Leben.
Him2.275,06] Siehe, also will Ich es haben! Weil die dumme, arge Welt noch nicht genug gewitzigt ist durch alle die namenlosen Tormente, die sie von der Hure Babels zu bestehen hatte, und ihr noch immer die Cour macht von allen Seiten, aus lauter schändlichen, weltinteresselichen Rücksichten. - Darum schlage Ich nun solche Welt mit dreifacher Blindheit, auf daß sie ja desto sicherer ins alte, aber nun neu ausgebesserte und gar kunstvoll aufgerichtete Garn geht, auf daß dann Babel mit solcher gefangenen Welt auf eine Art verfahren wird, wovon die Geschichte kein Beispiel aufzuweisen hat!«
Ev10.154,03] »Es besteht aber kein Volk auf der ganzen Erde, als von Adam abstammend, das nicht aus der Urzeit her noch eine Art Überrest von der den Vätern geoffenbarten Lehre über den einen und wahren Gott besäße. Daß diesen einen und wahren Gott späterhin die Priester und die Weltherrscher sehr verdeckt haben aus lauter weltlichem Eigennutz und im Seine Stelle dann allerlei Götzen gesetzt haben, an die das Volk glaubte und ihnen auch opferte, ist bekannt.«
Him2.276,10] »Du meinst freilich, die Lutheraner wie auch alle anderen Konfessionen würden dies Mein Wort gewiß vielseitig mit der größten Begierde aufnehmen?! - Das weiß Ich wohl am besten, wie viele es gibt, die es darnach dürstet! - Aber Ich sage ein für allemal: Unter vielen Millionen geben etliche Tausende keinen Ausschlag!«
Him2.098,09] »... So sie das alte Evangelium verachten und Mich Selbst einen "armen Schlucker" nennen, so werden sie vor dir (Lorber) doch sicher nicht anders tun, da du nur von Mir zeugest, von Mir, dem Verachteten und Verspotteten, von Mir, dem Gekreuzigten.
Him2.098,09] Ich sage dir aber: Hätte dein Wort den Beifall der Welt, so wäre es nicht aus Mir! Die Verachtung der Welt aber ist allzeit das größte Zeugnis dessen, was aus Mir kommt.«
Ev10.012,02] »Siehe, Der nun in Mir mit dir spricht, der sprach auch schon also mit dem ersten Menschenpaare dieser Erde und gab ihm ganz dieselben Gebote, die Ich euch, des einen, wahren Gottes und Herrn ganz vergessen habenden Menschen, nun wieder gebe; aber die mit einem vollkommen freien Willen begabten Menschen ließen sich nur zu leicht und zu bald von der Welt und ihrem verlockenden Geiste blenden, flohen Gott und taten nach ihren Gelüsten. Dadurch verfinsterten sie ihre Seelen und verstockten ihre Herzen.
Ev10.012,03] Ich sandte allzeit Boten aus den Himmeln, daß sie belehrten die verblendeten Menschen; nur wenige achteten ihrer, die große Menge wollte nichts von ihnen hören und wissen.
Ev10.012,04] Ich erweckte von Zeit zu Zeit mit Meinem Geiste Männer und Jünglinge, die das Volk belehrten und sie zur alten Wahrheit zurückzuführen sich alle Mühe gaben. Nur wenige hörten sie an, und noch wenigere kehrten sich danach; die große Menge aber verfolgte sie, quälte sie und tötete sie sogar.
Ev10.012,05] Ich unterließ es auch nicht, ein zu entartetes Volk mit großen und kleinen Züchtigungen und Gerichten heimzusuchen. Diese besserten aber auch nur wenige auf eine Zeitlang; nur zu bald trat wieder der arge Weltgeist an Meine Stelle.
Ev10.012,06] Als zur Zeit Mosis dem israelitischen Volke auf Sinai in der Wüste von Mir unter Blitz, Donner und Feuer wieder von neuem Gesetze gegeben wurden, da horchte es anfangs wohl unter Furcht und Zittern auf Meine weithin wohlvernehmbaren Worte, - als aber die Verkündigung eine längere Zeit hindurch währte, da wurde das Volk zum Teil daran gewöhnt und machte sich nicht mehr viel daraus. Zu einem andern Teile aber ward es des anhaltenden Belehrens überdrüssig und bat Mich, daß Ich fürs ganze Volk nur Moses allein Meinen Willen offenbaren solle, - es werde ihn dann schon von ihm vernehmen und befolgen; das Volk aber wolle sich unterdessen von dem Berge Sinai, weil es allda zu furchtbar zugehe, entfernen und in einem weit davon gelegenen Tale seine Wohnhütten aufrichten.
Ev 10.012,07] Es ward das dem Volke nach längerem Flehen gewährt; aber es währte gar nicht lange, als das Volk Meiner und der großen Szenen am Berge Sinai völlig zu vergessen begann, sich aus dem vielen, aus Ägypten mitgenommenen Golde ein Kalb goß, dann um dasselbe tanzte und ihm göttliche Verehrung erwies, (vgl. Mose2.32,04 ff. Mose5.09,16)
Ev10.012,08] Ich zeigte solches Moses an, entsandte ihn zum Meiner gar nicht mehr gedenkenden Volke und ließ es gewaltig züchtigen in der Art, wie das Moses darauf genau beschrieben hat.
Ev10.012,09] Dann kehrte das Volk wohl wieder zu Mir zurück; aber es gab unter ihm stets viele, die sich von allerlei argen Weltgelüsten verleiten ließen, ein und das andere Meiner Gebote zu übertreten und also gegen Meine Anordnungen zu sündigen.
Ev10.012,10] Es mußten von Moses zeitliche Strafen auf die Übertretung Meiner Gebote und Anordnungen festgesetzt werden, um das Volk in der Ordnung zu erhalten.
Ev10.012,11] Als das Volk später aus der Wüste in das Gelobte Land geführt wurde und dasselbe wie aus Meiner Hand in Besitz nahm, da ward es durch weise Richter, die mit Mir in stetem Verbände und Verkehr standen, also nahe völlig von Mir Selbst durch eine geraume Zeit hin regiert und ward unter Meiner persönlichen Regierung groß und mächtig, und sein Wohlstand war größer denn der jedes andern Volkes in der Welt.
Ev10.012,12] Da ward es übermütig und sah auf den Glanz der andern Völker, die von einem Weltkönige tyrannisch beherrscht wurden. Der eitle Weltglanz verblendete es, - es wollte auch glänzen, ward mit Meiner Regierung unzufrieden und verlangte durch den mit Meinem Geiste erfüllten Richter Samuel einen Weltkönig, und es beging so die größte und gröbste aller Sünden.
Ev10.012,13] Und so fiel es dann stets tiefer, obschon Ich es nie unterlassen habe, es stets durch erweckte und von Meinem Geiste erfüllte Propheten zur Besserung und zur Buße zu ermahnen und ihm die Folgen zu verkünden, die es durch seine Verstocktheit zu gewärtigen haben werde; und also handelte Ich bis jetzt mit diesem Volke und kam nun Selbst, mit Fleisch angetan.
Ev10.012,14] Sieh aber nun die übergroße Anzahl der Juden an, die, statt Mich anzunehmen und an Mich zu glauben - da Ich doch überall Mich als Den, der Ich sicher bin, durch nie erhörte Wundertaten und Zeichen über jeden Zweifel hinaus bemerkbar mache -, Mich hassen, verfolgen, zu ergreifen und diesen Meinen Leib zu töten trachten!
Ev10.012,15] Wenn aber für die geistige Bildung der Menschen stets ohne Unterlaß von Mir aus zu allen Zeiten und überall also gesorgt wurde, wie Ich es dir nun in aller Kürze gezeigt habe, - wie magst du als ein mit vieler Vernunft wohlversehener Römer Mich fragen, warum Ich erst jetzt zu euch Menschen kam, um das Reich Gottes, welches da ist ein Reich des ewigen Lebens, bei euch nur wenigen zu gründen!?
Ev10.012,16] Wandere hin in alle Länder, die dir bekannt sind und deren Bewohner irgend vermöge ihres Herzens nur einigermaßen fähig sind, Meine Lehre anzunehmen, und erkundige dich, ob sie sogar in dieser Zeit ohne Kunde von Meinem Hiersein und Wirken sind!
Ev10.012,17] In vielen dir noch unbekannten Ländern und Reichen aber haben die besseren Menschen innere Gesichte von dem, was nun hier ist und geschieht. Nur irgend in den verborgensten Winkeln der Erde ganz verwildert lebende, wahre Tiermenschen können keine Kunde von Mir erhalten, weil sie für deren Aufnahme noch lange nicht fähig sind; doch mit der Zeit soll auch für sie gesorgt werden.«
Ev09.023,01] »Wäre aber diese Welt nicht mit allen erdenkbaren Lustreizen versehen, sondern wäre sie nur das für den Menschen, was da ist eine Wüste für die wilden Tiere, so wären sein gottähnlicher freier Wille, seine Vernunft und sein Verstand ihm auch vergeblich gegeben; denn was sollte da seine Liebe erregen und diese nach der Erregung begehren und wollen, und was könnte da seine Vernunft läutern und seinen Verstand erwecken und beleben?
Ev09.023,02] Das nahezu endlos viele und höchst Mannigfaltige, gut und schlecht, edel und unedel, ist also nur des Menschen wegen da, auf daß er alles sehe, erkenne, prüfe, erwähle und es zweckmäßig gebrauche; daraus kann er dann auch schon zu schließen anfangen, daß das alles ein höchst weiser, guter und allmächtiger Urheber also geschaffen und eingerichtet hat, Der, wenn der Mensch aus sich so zu urteilen beginnt, dann wahrlich niemals säumt, Sich dem denkenden Menschen näher zu offenbaren, wie das noch zu allen Zeiten der Menschen unbestreitbarer Fall war.
Ev09.023,03] Aber natürlich, wenn die Menschen sich zu sehr in die bloßen Lustreize der Welt verrennen und verstricken und nur denken, daß sie bloß darum da sind, um sich als vernünftige und denkende Wesen von der mit allem reichst ausgestatteten Welt auch alle erdenklichen Wohlgenüsse zu bereiten und des eigentlichen Zweckes gar nicht gewahr werden, warum sie in die Welt gesetzt worden sind, und wer sie in die Welt gesetzt hat, da kann von einer eigentlichen und höheren Offenbarung Gottes und Seines Liebewillens so lange keine Rede sein, als bis die Menschen durch allerlei Not und Elend wenigstens so weit zu denken anfangen, daß sie fragen und sagen: "Warum mußten denn wir in diese elende Welt kommen, und warum müssen wir uns denn so plagen und martern lassen bis in den sichern Tod als dem elenden Schlußpunkte unserer Verzweiflung?", - wie auch du, Nojed, ehedem auf eine ganz ähnliche Weise weltweise gefaselt hast.
Ev09.023,04] Dann ist auch die Zeit da, in welcher Sich Gott den Menschen wieder von neuem zu offenbaren beginnt durch den Mund geweckter Menschen zuerst, durch andere Zeichen und auch durch allerlei Gericht an jenen Menschen, die durch allerlei Lug und Trug und Bedrückung der armen und schwachen Menschen reich und mächtig, stolz und lieblos und voll Übermutes geworden sind und bei sich an keinen Gott mehr denken und noch weniger im Herzen glauben, sondern sich nur in alle Lustbarkeiten der Welt stürzen und die armen Menschen mit Füßen treten und ihnen gar nicht mehr den Wert eines Menschen, sondern kaum den eines gemeinen Tieres erteilen.
Ev09.023,05] Wenn das einmal auf der Welt unter den Menschen das gewisse Ubermaß erreicht hat, dann kommt auch ein großes Gericht und mit demselben auch eine große und unmittelbare Offenbarung Gottes an die Menschen, die noch einen Glauben an Gott und also auch eine Liebe zu Ihm und zum Nächsten in ihrem Herzen bewahrt haben.
Ev09.023,06] Da werden die Gottesleugner und stolzen Betrüger und Bedrücker von dem Erdboden hinweggefegt und die Gläubigen und Armen aufgerichtet und aus den Himmeln erleuchtet werden, wie das nun soeben der Fall ist und später, nach nahe 2000 Jahren, auch wieder einmal der Fall werden wird. Die Zeit aber, in der so etwas vor sich gehen kann und sicher wird, ist ebenso leicht zu erkennen, wie ihr im Spätwinter aus dem das herannahende Frühjahr leicht erkennet, so ihr die Bäume betrachtet, wie ihre Knospen stets angeschwollener und saftiger werden und von ihren Ästen und Zweigen der Saft gleich den Tränen der Menschen auf die Erde herabträuft und diese gewisserart um die Erlösung von der Not des Winters, in der so viele Bäume schmachteten, anfleht.
Ev09.023,07] Wenn alsonach einmal die armen Menschen auch anfangen, in ihrem Herzen vom Lichte der Wahrheit aus Gott heller und angeschwollener zu werden und dabei aber durch die unbarmherzige und maßlose Bedrückung den Erdboden mit ihren Tränen sehr zu befeuchten anfangen, dann ist das große geistige Frühjahr in die volle Nähe gekommen.«
Ev08.162,16] »Wenn nach dem wohlentsprechend die Menschen in ihrer inneren Lebenstätigkeit lau, träge, schläfrig und lichtloser werden, so gibt es in der endlos großen Geisterwelt gleich große Bewegungen, und diese verursachen denn auch allerlei Bewegungen und Wogungen unter den noch auf dieser Erde lebenden Menschen durch ihr Einfließen. Da erhebt sich ein Volk wider das andere, eine Lehre bekämpft die andere, und es geht dann lange Zeiten fort, bis die Menschen dadurch in eine möglich größte Lebenstätigkeit versetzt werden.
Ev08.162,17] Dadurch wird es dann denn auch heller und lichter unter ihnen. Die scheinbare Not macht sie erfinderisch und zwingt sie auf diese Art zu einer stets größeren und geordneteren Tätigkeit. Durch solche werden dann die Völker, die ehedem voneinander kaum etwas wußten, miteinander bekannt und mit der Zeit sich gegenseitig nutzdienlich, und das Licht wächst unter ihnen von Zeit zu Zeit stets mehr und mehr und erzeugt zum ersten ein stets größeres Bedürfnis nach einer nahe greifbar erwiesenen Lebenswahrheit.
Ev08.162,18] Wenn dieses Bedürfnis am Ende ein stets allgemeineres wird und die Menschen sich mit dem puren Autoritätsglauben, der immerfort ein Grund zum finsteren und trägen Aberglauben ist, nicht mehr begnügen, dann auch ist es an der Zeit, ihnen ein großes und greifbares Lebenslicht voll Klarheit und Wahrheit zu geben.
Ev08.162,19] Und seht, also müssen die jetzt gar vielen in allerlei Trägheit und Lebensfinsternis wie von einem tiefen Schlafe behafteten Menschen auf der ganzen Erde in eine große und sturmreiche Bewegung versetzt werden, bis sie nach einer längeren Zeitenfolge dahin geweckt werden, daß sie in solchem Gewecktsein endlich zu fühlen anfangen, was ihnen mangelt!
Ev08.163,01] Wenn unter den Menschen solch ein Zustand eintreten wird, dann auch wird es an der Zeit sein, ihnen das zu geben, was ihnen mangelt, oder in solcher Zeit erst werde Ich wieder zu den Menschen in diese Welt kommen und werde das im Allgemeinen tun, was Ich nun tue im Sonderheitlichen nur vor wenigen Zeugen. Ich lege nun den Samen ins Erdreich und bringe dadurch den Menschen nicht den Frieden, sondern nur das Schwert zum Streite und zu großen Kämpfen und Kriegen, (vgl. Mt. 10,34)
Ev08.163,02] Nur der Mensch für sich, der Meine Lehre annehmen und nach ihr leben wird, wird in sich das Licht, die Wahrheit und den wahren Lebensfrieden finden, obschon er dabei mit der Welt viele Kämpfe und Verfolgungen um Meines Namens willen zu bestehen haben wird, was auch ihr alle an euch erleben werdet. Wenn Ich aber zum zweiten Male in diese Welt kommen werde, dann auch wird unter den Völkern der Erde das Gären, Kämpfen und Verfolgen ein Ende haben, und das Urverhältnis der Menschen zwischen (zu) den reinen Geistern der Himmel wird ein normales und bleibendes werden.
Ev08.163,03] Aus dem euch nun Gesagten und Gezeigten werdet ihr nun leicht erkennen und ersehen, warum es zugelassen wird, daß sich mit der Zeit neben dem kleinen und
wahren Stuhle Aarons, auf den Ich nun euch setze, ein falscher und lange andauernder in der Mitte der Heiden erheben wird, und wie und warum denn auch die falschen Propheten und Lehrer in Meinem Namen sogar zugelassen werden.
Ev08.163,04] Ihr aber und eure wahren Nachkommen sollen nicht darauf achten, so sie »uch den Ruf aus dem Munde der Falschen vernehmen werden, nach dem Christus hier oder dort sei. Denn Ich werde nie mehr in einem Tempel, aus Menschenhand erbaut, Wohnung nehmen, sondern nur im Geiste und in der Wahrheit derer, die Mich suchen, bitten, an Mich allein glauben und Mich also auch über alles lieben werden (vgl. Joh.14,21); ihr Herz wird Mein wahrer Wohntempel sein, und in diesem werde Ich auch zu ihnen reden, sie lehren und ziehen und führen. Dieses merket euch nun für euch ganz besonders wohl, auf daß, so das alles also kommen wird, ihr euch nicht ärgert und daran denket, daß Ich euch alles das schon zum voraus samt dem Grunde angezeigt habe!«
Ev05.197,02] »... Die damals lebenden ersten wahren Menschen aber zerfielen infolge ihrer Handlungsweise in zwei Klassen, nämlich in die Kinder Gottes, weil ihr Herz und Gemüt Gott erkannte und Ihm treu blieb, und in die Kinder der Welt, weil sie Gott stets mehr und mehr vergaßen und in allem nur der Welt dienten, so wie nun die meisten Menschen. Sie haben Städte erbaut und allerlei Götzentempel; ihr Hauptgott aber war, wie nun, der Mammon. Sie lebten ganz so wie jetzt; darum war ihr Leben aber auch nur ein ganz kurzes, so wie jetzt.
Ev05.197,03] Aber ganz anders stand es mit den Kindern Gottes. Diese bewohnten nur die Berge, kamen nur höchst selten in die Tiefen hinab und lebten ganz einfach und naturgemäß. Da gab es keine Städte, keine Flecken, keine Dörfer und auch keine gezimmerten Häuser, sondern nur gewisse mit lebenden Bäumen ganz umfangene reine Rasenplätze. Gegen die Bäume zu war ein bankartiger Erdwall gemacht und, wo es nötig war, gegen die Baumstämme hin dick mit Moos belegt, und so bildete dieser innere Rundwall zugleich eine ganz bequeme Tagesruhebank und zugleich ein gutes Nachtruhelager.
Ev05.197,04] Ihre Kost bestand zumeist in guten und stets reifen Baumfrüchten, allerlei geschmackvollen Wurzeln und Milch. Mit der Zeit lernten sie, durch innere Offenbarung belehrt, bald auch sich nötige Hausgerätschaften aus Eisen und anderen Metallen anfertigen und betrieben dann auch schon den Ackerbau, bereiteten Mehl und verstanden ein recht gutes Brot zu bereiten und so noch gar manches und vieles, aber alles ohne Prunk, - der Zweck einer Sache entsprach ihnen vollkommen -, und so lebten sie bei zweitausend Jahre lang in vieler Einfachheit und erreichten dabei ein überaus hohes Alter.
Ev05.197,05] Nur als sie sich nach und nach auch von der Pracht und großen Schönheit der Weltkinder berücken ließen, wurden sie dann zur Strafe häufig von denselben unterjocht und förmlich zu Sklaven gemacht bis auf einen sehr geringen Teil, der bis auf Noah und dann noch fort und fort Gott treu blieb; aber damit änderte sich auch alles bei ihnen. Sie wurden leiblich kleiner und schwächer, und ihr Leben erreichte nur selten hundert Jahre, während sie früher oft nahe an die tausend Jahre alt wurden.
Ev05.197,06] Wie aber bekannt, so wurden alle rein zu Weltmenschen gewordenen Menschenerstlinge der Erde zu Noahs Zeiten eigenverschuldet von der übergroßen Flut ersäuft; denn die Flut deckte den größten Teil der damals bevölkerten Erde also unters Wasser, daß die mächtigen Wogen, durch die Stürme und Orkane erzeugt, nicht selten sogar mehrere Ellen hoch von Zeit zu Zeit über nahe die höchsten Bergspitzen schlugen und daher auch alles Leben in ihrem Bereich erstickten bis auf Noah und dessen kleine Familie, und so auch alles Getier bis auf das, was Noah in seiner Arche beherbergte. Mit Noah aber fing, wie bekannt, eine ganz neue Epoche der Erde an. (Ausführlich geschildert in Lorbers 3 bdg.' "Haushaltung Gottes')
Ev05.197,07] Damit habt ihr nun auch ein ganz kurz gefaßtes, aber getreues Bild von den Urmenschen dieser Erde und möget daraus noch lebhafter ersehen, daß Mein euch gegebener Rat ein ganz guter und richtiger ist.«
Ev08.128,02] »Gott hat schon vom Urbeginn an der freien Menschheit, also dem ersten Menschenpaare, Seinen Willen freuest geoffenbart, und die Hauptnachkommen des ersten Menschenpaares waren in einer steten Verbindung mit Gott und mit den Engeln, die ehedem auch - wennschon auf einem andern Erdkörper - als Körpermenschen gelebt haben, und wurden in allen Dingen hellst belehrt und waren denn auch dadurch vollkommene Menschen und Herren der gesamten Natur; denn ihrem Willen waren sogar alle andern Geschöpfe, wie auch die Elemente untenan.«
Aufklärung über Existenzgrund und Vollendungsrichtlinien durch Offenbarungen
Ev09.118,13] »Damit aber auch der Mensch wohl inne werde, warum er erschaffen und in diese Welt gestellt worden ist, so hat ihm Gott das alles zu allen Zeiten treu geoffenbart und ihm auch solche Lebensgesetze gegeben, durch deren gar leicht mögliche Beachtung er unfehlbar das ihm vorgestellte Ziel erreichen muß.«
Ev06.221,01] »Höre, wie die Menschheit auf dieser Erde zu behandeln ist, das weiß Der allein und sicher am allerbesten, der sie erschaffen hat! Und Der hat es nie und sogar keinen Tag mangeln lassen an allerlei Einfließungen aus den höchsten Lebenshimmeln, um den Menschen die rechten Wege zu zeigen, auf denen sie zu wandeln haben, um das ihnen von Gott gesteckte Ziel ganz leicht zu erreichen. Wenn aber die Menschen sich von den Weltsüßigkeiten und ihren falschen und vergänglichen Reizen stets von neuem haben verlocken lassen und stets von neuem von Gott abgefallen sind und das goldene Kalb und den Mammon der Welt angebetet haben, den sie in ihrer blinden Einbildung und leeren Phantasie selbst zu einem Großwerte erhoben, kann da Gott dafür, so die Menschen Seine Lehren und Ratschläge verwerfen und sich dafür selbst solche Gesetze machen, durch die sie sich stets mehr und mehr des verderblichen Mammons aneignen können?!
Ev06.221,02] Hat Gott sichtbar durch Moses euch nicht alles mögliche von Seiner unendlichen Schöpfungsfülle haarklein gezeigt, wie und warum das alles also ist bloß des
Menschen dieser Erde wegen?! Hat Gott nicht gezeigt, was der Mensch dieser Erde ist, und was endlich aus ihm werden soll?! Moses hat euch haarklein gezeigt den Grund der ganzen Materieschöpfung und wohl gezeigt, warum eine jede Seele den Weg des Fleisches durchmachen muß, um sich nach der Ablegung des Fleisches als ein selbständiger und Gott völlig ähnlicher Geist eben Gott nahen zu können.
Ev06.221,03] Das alles hat Gott schon in den ältesten Zeiten vielfach dem Adam, dem Seth, dem Enos, dem Kenan, Henoch, Lamech, dem Noah und von da an fort und fort bis auf Abraham, Isaak und Jakob den Menschen gezeigt, wohnte oft sogar persönlich unter ihnen und lehrte sie gehen auf den rechten Wegen des Heils. Warum habt ihr Menschen das alles verworfen und habt eure Weltweisheit an die Stelle der göttlichen Offenbarungen gesetzt?!
Ev06.221,04] Wer war Melchisedek, der alleinige höchste Priester, der König von Salem? Wo sind seine Lehren und seine allen Menschen gegebenen weisesten und liebevollsten Gesetze?! Seht, eure Väter haben sie vernichtet!
Ev06.221,05] Moses hatte in seinem großen sechsten und siebenten Buche all das Verlorene wiedergebracht, und ihr habt es vor dem Volke wieder versteckt und ihm dafür Kot gegeben.
Ev06.221,06] Wenn alle Menschheit nun im argen ist durch die Schuld der selbstsüchtigen Priester und anderer herrschsüchtiger Menschen, kann da Gott dafür?!
Ev06.221,07] Gott gab dem Menschen den freien Willen, auf daß der Mensch frei aus sich und für sich tätig sein kann; Gott gab dem Menschen aber auch die Vernunft und den Verstand, damit er die Ratschläge und Gesetze Gottes begreifen und verstehen kann, und hat ihm auch die Kraft verliehen, danach zu handeln. Wenn aber ein Mensch sich dabei dennoch aus seinem freien Willen von der Welt beherrschen läßt und den Rat Gottes nicht achten will, ist er da nicht selbst schuld, so er als ein durch eigenes Verschulden in aller Ordnung Gottes Unkundiger von einem Elend in das andere fallen muß?!«
Ev03.003,14] (Erzengel Raphael:) »Sendet oder erweckt Gott irgendwo einen Propheten, so sollen sich alle um ihn her drängen und von ihm vernehmen zu ihrem höchsten Wohle das heilige Wort Gottes; denn Gott erweckt dergleichen Männer nur von hundert zu hundert Jahren einmal in großer Tiefe der rechten Weisheit der Himmel.
Ev03.003,15] Gar große Propheten aber, durch die Gott den Menschen der Erde sehr viele und große Dinge kundtut, werden höchstens alle tausend bis zweitausend Jahre zu den Menschen dieser Erde gesandt, um ihnen im großen und gedehntesten Maße die weiteren neuen Wege Gottes zur noch höheren Vollendung zu zeigen einesteils, und andernteils sie von den vielen Irrwegen, die sie sich selbst gemacht haben, abwendig und auf den einen rechten Weg hinwendig zu machen.
Ev03.003,16] Denn seht, in der großen Schöpfung Gottes bewegt sich alles in einem fort vorwärts, gleich der Zeit der Erde, die auch nie stehenbleibt! Die Geister machen offenbar stets große Fortschritte. Weil aber im Reiche der reinen Geister so große Fortschritte in einem fort geschehen, so dürfen die unsterblichen Geschöpfe auf den Weltkörpern nicht zurückbleiben, auf daß sie nicht zu ferne zu stehen kommen vom Reiche der Geister.
Ev03.003,17] Nach dem Erscheinen solcher großen Propheten geht es dann wieder auch bei den Menschen aus eigener Tätigkeit gut, wennschon nicht im Allgemeinen, aber dennoch im Sonderheitlichen. Aber wie dann wieder in der Geisterwelt ein großer Vorsprung gemacht wird, dann tut es sich mit dem stets etwas umhüllten Lichte eines vormaligen großen Propheten nicht mehr; es wird ein neuer erweckt und gesandt, und die Menschheit rückt dann auch wieder, wenn anfangs auch sonderheitlich nur, dem großen Vorsprunge de Geisterwelt nach.
Ev03.003,18] Die Menschheit aber wird darauf in ein paar Jahrhunderten dennoch findiger und bringt endlich Sachen zum Vorscheine, von denen den älteren Generationen nie etwas geträumt hatte.
Ev03.003,19] Wenn aber die Menschheit also nach etwa zwölf bis fünfzehn Jahrhunderten irgendeinen Kulminationspunkt erreicht hat, so würde sie dann aus sich heraus träge und bliebe stehen, wie es auf dieser Erde auch von Gott also zugelassen ist, daß sich auf ihr stets alle erdenklichen Bildungszustände sollen vorfinden lassen, auf daß die geweckteren Menschen daraus lernen sollen, daß die Menschheit ohne von Zeit zu Zeit erscheinende Offenbarungen aus sich heraus Jahrtausende auf demselben Flecke stehen bleibt und nicht um ein Haar vorwärts schreitet, wie solches ihr alle bei den heutigen Indiern und Hinterindiern in die Erfahrung bringen könnet.
Ev03.003,20] Der Herr läßt solches zu, damit sich die Menschen, die irgendeinmal dahin kommen, selbst überzeugen können, daß es auf ein Haar also ist, wie ich es euch vorhergesagt habe. Aber jene Menschen werdet endlich ihr selbst in euren Nachkommen zum Nachziehen bekommen; denn für Völker, die auf einer unteren Stufe der Bildung ihres Geistes stehen, erweckt der Herr nie eigens irgendeinen großen Propheten, sondern läßt sie, das heißt die ungebildeten Völker, durch die eigentlich nur durch die Offenbarungen erstgebildeten Hauptvölker dieser Erde gewisserart nachziehen, wofür der Herr Seine endlos weisesten Gründe hat.
Ev03.003,21] Aber die Menschen auf der ersten Stufe vor Gott auf einem Weltkörper sollen solch einen höchsten Beruf (Aufruf) wohl auch allzeit tiefst und dankbarst erkennen und emsigst danach handeln; sonst ist es dann ihre eigene Schuld, wenn sie zuletzt in ihren Nachkommen tief unter die Hinterindier, die wir Sinesen nennen wollen, herabsinken und am Ende den Tieren gleich vollkommen dumm werden! - Saget, ihr dreißig Brüder, mir nun, ob ihr das alles so ganz klar begriffen habt!«
Ev08.219,19] »Damit aber die Menschen wissen, wie sie untereinander zu leben haben, so hat ihnen der Vater im Himmel durch gewisse Propheten Seinen Willen geoffenbart. Wer danach lebt und handelt, der überkommt das ewige Leben.«
Ev09.123,17] »Gehe du nun aber auf einen ersten Menschen zurück! Wie möglich wohl wäre er je verständig und voll Vernunft und auch voll anderer und höherer Erkenntnisse geworden, so Gott nicht durch höhere, himmlische Wesen ihn erzogen und Sich ihm geoffenbart hätte? Wenn Gott der Herr nun uns nicht in allen Dingen Selbst belehren und uns zeigen möchte, wie weit wir uns schon von der Wahrheit entfernt haben, so würden die Menschen derart verwildern, daß sie tief unter die Tiere zu stehen kämen.
Ev09.123,18] Siehe an die gewissen Tempeljuden, die Pharisäer und Schriftgelehrten! Wie waren sie zur Zeit der ersten Richter und auch noch zur Zeit der ersten Könige, - und wie sind sie in dieser Zeit? Sie sind in allen Dingen blind, dumm und dabei voll Hochmutes und jeglicher Bosheit und hassen die, welche aus den Himmeln das Licht des wahren Lebens wiederbringen, und keiner von ihnen glaubt an den Herrn, sondern haßt und verfolgt Ihn nur, wo und wie er es nur immer mag und kann.
Ev09.123,19] Und siehe, das ist ja schon ein hoher Grad der bösen Entartung und Verwilderung der Menschen! Stehen aber nun die Lehrer des Volkes auf einer so tiefen Stufe der Verwilderung, woher soll dann das Volk eine höhere Weisheit nehmen, so nicht der Herr Selbst Sich seiner erbarmte und es nun erleuchtete in allen Dingen durch Lehren und Zeichen?«
Ev03.015,01] (Römer Cyrenius:) »... Wie es für jeden Grashalm ein bestimmtes Gesetz gibt, unter und nach dem er sich entwickeln kann, also gibt es auch nur ein der ganzen Wesenheit des Menschen akkommodiertes psychomoralisches Gesetz (angepaßtes seelischsittliches Gesetz), unter dem der Mensch aus sich selbst heraus sich seine volle ungebunden freieste Selbständigkeit erringen kann, oder es gibt nur immer einen und unwandelbar stets denselben Weg, auf dem man seine wahre und ewige Bestimmung erreichen kann; auf jedem andern der zahllos vielen Freiheitswege, auf denen moralisch die Menschen wohl auch einhergehen können, ist das große, allein wahre und von Gott aus bestimmte Ziel unmöglich je zu erreichen!
Ev03.015,02] Daß aber übrigens der von Dir, o Herr, uns gezeigte Weg der ganz allein rechte und wahre ist, das sehe ich nun aber auch so klar und rein ein, als wie klar am hellsten Mittage die Sonne leuchtet. Auch sehe ich es ein, daß ein jeder Mensch, hoch oder nieder, ganz unbeirrt den rechten Weg fortwandeln kann, wenn er nur einen ernstlichen Willen dazu hat; aber wohl sehe ich es auch ein, daß da kein Mensch von sich selbst heraus je diesen Weg hätte finden können in der Fülle der Wahrheit und allen Lebensverhältnissen so vollkommen entsprechend. So etwas muß unmittelbar vom Geiste Gottes den Menschen, die ein rechtes Verständnis haben, geoffenbart werden!
Ev03.015,03] Aber obschon der Weg nun sehr klar bezeichnet ist, so wird er aber meiner Ansicht nach dennoch selten vollkommen betreten werden; denn, das verhindernd, haben eben die zu materiellen Einrichtungen der Welt eine zu starke Schranke über diesen allein wahren und rechten Weg gelegt, und viele, die diesen Weg betreten, werden sich daran stoßen und auf dem halben Wege umkehren, besonders, wenn sie nicht binnen einer kurzen Zeit irgendeinen wunderbaren Erfolg ihrer Mühe an sich bemerken werden, was eben bei Menschen, die vorher schon stark mit der Außenwelt verknüpft waren, nicht so geschwinde gehen wird, als man sich's im ersten Augenblick denkt.«
Ev01.214,11] In allen anderen Weltkörpern müssen sich die Menschen nicht selbst gestalten, sondern sie werden von Gott, oder was eines ist, von Seinen Kindern gestaltet. Hier aber müssen sich die Menschen vollends selbst gestalten nach der geoffenbarten Ordnung, ansonst sie unmöglich Kinder Gottes werden können! Und so ist ein vollendeter Mensch auf dieser Erde als Gotteskind in allem Gott gleich; aber ein unvollendeter Mensch ist dagegen auch tief unter dem Reiche der Tiere!«
Ev02.040,16] »Um aber solchen frei gestellten Willensteilen, die da "Menschen" heißen, die Mühe der Sichselbsterkennung leichter zu machen, hat der Schöpfer zu allen Zeiten Offenbarungen, Gesetze und Lehren aus den Himmeln herab den Menschen gegeben und ist nun sogar im Fleische Selbst zur Erde gekommen, um den Menschen bei der Arbeit der Sichselbsterkennung zu helfen und ihnen für die Folge mehr Licht zu geben, auf daß ihre Mühe eine leichtere würde, als sie bis jetzt war.«
Ev09.116,20] (Freund Kisjonahs:) »Ja, Herr und Meister, nun verstehe ich das wohl, und Du tust alles nach Deiner unwandelbaren Ordnung, die für jedermann, der Dich mehr denn wir zu beobachten die Gelegenheit hat, auch ein Evangelium ist; aber es gehört da schon ein sehr geweckter Geist dazu, um solch ein Evangelium zu begreifen!«
Ev09.116,21] Sagte Ich: »Es ist aber alles leicht und sicher zu bewirken, so man nur das rechte Mittel dazu hat und es auch recht anwendet. Ebenso kann ein Mensch denn auch den Geist in sich bald und leicht vollends erwecken, so er das rechte Mittel dazu besitzt und es aber dann auch recht anwendet. Das rechte Mittel aber ist die wahre, reine und tätige Liebe zu Gott und also auch zum Nächsten.
Ev09.116,22] Wer aber Gott lieben will, der muß ja zuerst glauben, daß es einen Gott gibt, der, als Selbst ganz Liebe, der ewige Urgrund aller Dinge in der ganzen Unendlichkeit ist.
Ev09.116,23] Wie aber kann ein Mensch zu solch einem Glauben gelangen? Am sichersten durch die Offenbarung, durch das Anhören des Wortes Gottes und durch die Erkenntnis des Willens der ewigen Liebe.
Ev09.116,24] Hat der Mensch solchen Willen erkannt, so unterordne er seinen Willen ganz dem Willen der ewigen Liebe und höchsten Weisheit in Gott, und lasse sich von dem Willen Gottes gleich diesen Fischen als ein wohlzubereitetes Gericht verzehren, so wird er dadurch vom Geiste Gottes ganz durchdrungen werden und aus ihm als eine neue Kreatur hervorgehen zum ewigen Leben.
Ev09.116,25] Wer das an sich bewerkstelligt, der hat auf dem rechten Wege und durch das rechte Mittel den Geist des Lebens und der Weisheit in sich erweckt und wird dann auch in der Natur der Erde und aller Wesen auf ihr, sowie in Mond, Sonne und Sternen ein wohlverständliches Evangelium finden.
Ev09.116,26] Willst du, Freund, vollauf geweckten Geistes werden, so befolge Meinen Rat, und es wird dir dann bald alles klar werden, was dir jetzt noch bedenklich und hie und da zweiflig (zweifelhaft) vorkommt!«
Ev08.176,01] (Wirt:) »Daß der Mensch nur durch die Wahrheit von jedem Wahne und Truge frei gemacht werden kann, das ist gewiß eine große und heilige Wahrheit schon in und für sich; aber es haben gar viele Weise bei allen uns bekannten Völkern beständig nach
der Wahrheit gefragt, sie auch emsig gesucht und haben sie nicht finden können, und noch niemand hat es als völlig ausgemacht und für die Menschen begreiflich dartun können, was die Wahrheit ist. Und so möchte ich denn nun von dir, du lieber Herr und Meister, vernehmen, was im Grunde des Grundes die Wahrheit ist; denn du wirst uns darüber wohl den besten Aufschluß geben können. Erst dann, wenn der Mensch weiß, was die Wahrheit ist, und wie und wo er sie finden kann, kann er sie auch zu seiner Lebensrichtschnur in sich aufnehmen und sich durch sie von jedem Wahne und Truge frei machen. Was ist also die volle Wahrheit, und wie und wo finden wir sie?«
Ev08.176,02] Sagte Ich mit freundlicher Miene: »Sieh Mich an, und vernimm es wohl, was Ich dir nun sagen werde: Gott, der Eine und allein Wahre, ist die Wahrheit. Wer Gott, den allein Wahren, gefunden hat, der hat auch die Wahrheit gefunden, die ihn frei und vollends lebendig machen wird. Hat der Mensch aber Gott gefunden und erkannt Dessen treu geoffenbarten Willen, und lebt und handelt danach, so ist auch der Mensch selbst in sich zur Wahrheit geworden; ist der Mensch aber das, dann ist er auch schon frei und ist vom Tode der Welt und ihrer Materie zum Leben aus Gott vorgedrungen.
Ev08.176,03] Ich sehe in dir zwar noch eine Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist wie diese, die Ich nun schon beantwortet habe, aber Ich werde auch für deine neue, noch nicht ausgesprochene Frage wohl eine für jedermann verständliche Antwort finden.
Ev08.176,04] Deine noch nicht ausgesprochene Frage aber lautet also: "Gott ist schon ganz richtig allein die Wahrheit, und wer Gott gefunden hat, der hat die Wahrheit gefunden, die ihn frei machen kann; aber wo ist Gott, wer ist Er, wie lautet als vollkommen wahr Sein Wille, und endlich: wie finde ich Gott, und wie erkenne ich Ihn, daß Er es auch ist?"
Ev08.176,05] Ja siehe, du Mein lieber Freund, diese Frage ganz lichtvoll zu beantworten, ist für Mich wohl wahrlich keine schwere Sache, aber für dich dahin dennoch, um die gegebene Antwort auch lichtvoll zu verstehen! Doch versuchen wir es!
Ev08.176,06] Siehe, Gott ist ein reinster und ewiger Geist! Dieser ewige Geist ist die purste und reinste Liebe und also das ewige Leben Selbst. Die Liebe aber ist ein Feuer und in sich ein flammend Licht, und alles das ist die Wahrheit.
Ev08.176,07] In Gott als dem ewigen Urgründe alles Seins ist denn auch das vollkommenste Selbstbewußtsein, die höchste Intelligenz, Weisheit und Macht, und wäre es nicht also, so wäre auch nie etwas erschaffen worden; denn was in sich nichts ist, kann sich auch ewig nie zu etwas gestalten.
Ev08.176,08] In Gott ist denn auch die höchste Intelligenz und das lichtvollste Selbstbewußtsein ewig vorhanden und wirkend gegenwärtig. Und wäre es nicht also, - wer hätte da den Engeln und Menschen ein Leben mit der Intelligenz und mit dem Selbstbewußtsein zu geben vermocht? Oder ist es möglich, jemandem etwas auch dann zu geben, so man es selbst nicht hat? Kann eine stumme und rohe Kraft ein vollendetes Leben geben?
Ev08.176,09] Du hast in deinem Leben doch schon zu öfteren Malen allerlei blinde und in sich stumme Kräfte durcheinandertoben und -wüten sehen; aber hast du auch schon einmal irgendwo einen Orkan wüten sehen, der mittels seiner größten Macht- und Gewaltentwicklung auch nur einen noch so elenden Schaf- oder Schweinestall zusammengewirbelt hätte? Oder hat etwa ein Blitz einmal, so er aus der Wolke herab in die Erde schlug, je etwas anderes als nur eine höchst ungeordnete Zerstörung bewirkt?
Ev08.176,10] Betrachte du nun alle die stummen Kräfte und Gewalten, und du wirst an ihnen als Produkte ihres rohen Wirkens nie etwas entdecken, aus dem sich auch nur ein kleinstes Fünklein irgendeiner Intelligenz und Vernunft in und für sich wahrnehmen ließe! Ja, ein weiser Forscher wird auch in dem noch so rohen Wirken der blinden und stummen Kräfte und Mächte eine gewisse Ordnung und einen weisen Plan entdecken; aber das ist kein Eigentum der blinden und stummen Kräfte und Mächte, sondern ein Eigentum Gottes,
der aus Seiner höchsteigenen und endlos weisen Willensmacht derlei Gewalten bewirkt, um für einen oder den andern Teil der Erde einen guten Zweck zu erreichen.
Ev08.176,11] Betrachte du die Pflanzen, Tiere und besonders den Menschen, so wirst du in allem eine größte Ordnung, einen weise angelegten Plan, verbunden mit der besten Zweckdienlichkeit, finden, was alles sich diese lebendigen Dinge nicht selbst je haben geben können, weil sie als zuvor etwa aus sich daseiend ja doch nicht und nie da waren! So sie aber nun da sind und ihr Dasein sicher einen höchst weisen Urheber vorweist, da ist es denn ja auch klar, daß nur Seine höchste Intelligenz, Seine Macht und Sein vollkommenstes Selbstbewußtsein derlei mannigfachste Wesen aus Sich Selbst hat ins Dasein rufen können.
Ev08.176,12] Der Mensch hat selbst in seiner geistig noch unentwickelten puren Naturlebenssphäre schon eine lichtvolle, weithinreichende Intelligenz, daraus die Vernunft und der Verstand wie ein Baum aus einem Samenkorne sich entfalten, mittels derer er bald sehr beachtenswürdige und wohlgeordnete Werke ins Dasein bringt.
Ev08.176,13] Wer außer Gott könnte denn dem Menschen, dessen Leib schon ein kunstvollster Organismus und eine höchst weise eingerichtete Lebensmaschine ist, Intelligenz, Selbstbewußtsein, Vernunft, Verstand, Liebe und einen ganz freien Willen mit der entsprechenden Tätigkeitskraft geben, erhalten und vollenden?! Freund, wenn du das, was Ich dir nun nur so in aller Kürze vorgestellt habe, nur einigermaßen helle überdenkst, so wirst du darin auch ganz leicht den natürlichen Weg finden, auf dem der Mensch, so er es nur ernstlich will, Gott und mit Ihm die ewige Wahrheit finden kann! Und so er diesen Weg mit aller Liebe zu Dem, den er sucht, betritt, so wird er Ihn auch finden; und hat er Ihn gefunden, so wird der Gefundene ihm auch alsbald Seinen Willen kundtun.
Ev08.176,14] Handelt der Mensch dann diesem gemäß, so wird es auch heller und lichtvoller in seiner Seele, die sich durch die Liebe zu Gott, den sie gefunden und erkannt hat, eben mit dem Geiste aus Gott stets mehr und mehr einigt.
Ev08.176,15] Und siehe nun, wenn bei dem Menschen dieser Umstand eingetreten ist, dann ist er selbst zur Wahrheit geworden, weil er in sich die Wahrheit gefunden hat, und mit dem wirst du nun wohl einsehen, was die Wahrheit ist, wie sie zu suchen und wie und wo sie auch allzeit sicher zu finden ist.
Ev08.176,16] Hast du aber die Wahrheit so gefunden, und bist du dadurch denn auch frei und rein geworden, so wird dadurch auch alles, was dich umgibt, zur Wahrheit, Reinheit und Freiheit; denn für den Wahrhaftigen ist alles wahr, für den Reinen alles rein und für den Freien alles frei. Ein mehreres benötigst du vorderhand noch nicht. Frage dich aber nun selbst, ob du das alles auch wohl verstanden hast, was Ich dir nun dargestellt habe!«
Ev01.149,05] »Ich kann solches (Gericht über glaubenslose Städte) wohl sagen und tun; denn dir sage Ich's: "Alle Dinge sind Mir übergeben vom Vater! Aber niemand kennt den Sohn, Der Ich es bin, als nur der Vater; und eben also kennt auch niemand den Vater als allein nur der Sohn und nach Ihm derjenige, dem es der Sohn offenbaren will"« (vgl Mt.11,27; Mt.28,18; Joh.03,35; Joh.17,02; Phil.02,09)
Ev01. 149,06] Sagt Nathanael: »Sonach kennen auch wir als Deine getreuesten Jünger Dich noch lange nicht, und doch hast Du uns schon vieles geoffenbart von Dir und eezeiet Wer Du bist?!« ■.
Ev01.149,07] Sage Ich: »Ihr kennet Mich zwar wohl insoweit, als Ich Mich euch geoffenbart und gezeigt habe. Aber es fehlt euch noch vieles. Wenn ihr erst den Vater erkennen werdet, dann auch werdet ihr Mich vollends erkennen, und das wird sein, so Ich von dieser Erde wieder in Meine Himmel aufgefahren sein werde. Von da an wird euch der Vater ziehen zu Mir hinauf, wie Ich nun euch ziehe zum Vater hin. Und wen der Vater nicht ziehen wird, der wird nicht kommen zu Mir, dem Sohne (vgl. Joh.06,44). Wahrlich sage Ich dir: In jener Zeit wird es jeder von Gott Selbst lernen müssen, Wer da ist der Sohn. Und wer da nicht von Gott gelehrt sein wird, der wird nicht kommen zum Sohne und wird nicht haben das ewige Leben in Ihm.
Ev01.149,08] Aber es ist der Sohn nicht härter denn der Vater; denn was des Vaters Liebe tut, dasselbe tut auch des Sohnes Liebe, und gleichwie des Vaters Liebe der Sohn ist, also ist auch des Sohnes Liebe der Vater.«
1.Mose.28,12 -13] Und ihm (Jakob) träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der Herr stand oben darauf und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Auslegung:
Ev07.057,01] (Nikodemus:) »... Herr und Meister von Ewigkeit, nun sehe ich erst wahrhaft in der Fülle ein, daß Du allein wahrhaft Christus, der Gesalbte Gottes bist, dessen Fülle in Dir wohnt! Denn so hat noch nie ein Prophet auf dieser Erde gelehrt. Da Du uns aber nun schon eine so große Enthüllung gemacht hast, so könntest Du, so es Dein heiliger Wille wäre, uns auch noch über die Himmelsleiter des Vaters Jakob ein Licht geben, auf der eben Engel zwischen Himmel und Erde auf und nieder stiegen. Aus diesem Gesichte konnte ich nie so recht klar werden, was Jehova, der zuallerhöchst dieser Leiter gesehen ward, dem Jakob hat anzeigen wollen. Denn dieses Traumgesicht hat Jakob sicher um vieles besser begriffen als ich, da wir bis jetzt keine nähere Deutung solch eines Gesichtes von ihm überkommen haben. - Herr, bei meiner großen Liebe zu Dir bitte ich Dich darum!«
Ev07.057,02] Sagte Ich: »Was Jakob in seinem Traume sah, war ganz das, was Ich euch allen nun hell zur Übergenüge gezeigt habe. Die Leiter ist das Band zwischen dem Herzen und dem erleuchteten Haupte des Menschen. Das Herz ist hier ebenfalls die gesehene Erde, die damals auch in Jakob, als er sich in großer Not und Verlegenheit befand, zu wüst, öde und wenig erleuchtet war. Aber eben in diesem Zustande fing er an, sehr an Gott zu denken, und dachte nach, was er irgend getan habe, daß Er ihn in eine solch große Verlegenheit habe kommen lassen. Da schlief er auf offenem Felde ein und ersah in sich die Verbindung zwischen seiner Herzerde und seinem Lichthimmel in seinem Haupte. Da ersah er, wie seine Gedanken, Ideen und Begriffe von seinem Haupte wie über eine Leiter hinab in sein Herz stiegen, dasselbe erleuchteten und trösteten und so, durch die erhöhte Liebe des Herzens selbst mehr belebt und gestärkt, wieder empor zu Gott stiegen, um dort wieder mehr und tiefer erleuchtet zu werden. Und siehe nun den ganzen Lebensverlauf Jakobs, und du wirst es sehen, wie er von da an stets mehr und mehr an Gott dachte und auch strenger und strenger nach dem Willen Gottes lebte.
Ev07.057,03] Zugleich aber wurde durch den denkwürdigen Traum auch dargestellt, wie sich aus ihm eine Geschlechtsstufenleiter als ein rechter Bund zwischen seinen Nachkommen und Gott erheben wird, auf der die Kinder Gottes in der bald steigenden und bald wieder sinkenden Erkenntnis Gottes zu- und abnehmen werden, und daß am höchsten Ende seiner gesehenen Geschlechtsstufenleiter sich in Meiner Persönlichkeit Jehova Selbst als ein Mensch offenbaren wird und den alten Bund erneuern und durch und durch zur lebendigsten Wahrheit erheben wird.«
Ev06.230,02] »Der Vater, Ich als Sohn und der Heilige Geist sind unterscheidbar eines und dasselbe von Ewigkeit.
Ev06.230,03] Der Vater in Mir ist die ewige Liebe und als solche der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge, die da erfüllet die ganze ewige Unendlichkeit.
Ev06.230,04] Ich als der Sohn bin das Licht und die Weisheit, die hervorgeht aus dem Feuer der ewigen Liebe. Dieses mächtige Licht ist das ewige vollkommenste Selbstbewußtsein und die hellste Selbsterkenntnis Gottes und das ewige Wort in Gott, durch das alles, was da ist, gemacht worden ist.
Ev06.230,05] Damit aber das alles gemacht werden kann, dazu gehört noch der mächtigste Wille Gottes, und das ist eben der Heilige Geist in Gott, durch den die Werke und Wesen ihr volles Dasein bekommen. Der Heilige Geist ist das große ausgesprochene Wort "Werde!" - und es ist da, was die Liebe und die Weisheit in Gott beschlossen haben.
Ev06.230,06] Und seht, das alles ist nun da in Mir: die Liebe, die Weisheit und alle Macht! Und somit gibt es nur einen Gott, und der bin Ich, und Ich habe nur darum hier einen Leib angenommen, um Mich euch Menschen dieser Erde, die Ich völlig nach Meinem Ebenmaße erschaffen habe aus der Ursubstanz Meiner Liebe, in eurer Persönlichkeit näher offenbaren zu können, - wie es nun soeben der Fall ist.«
Ev06.230,07] »Daß aber auch ihr dieselbe Mir ganz ebenmäßige Dreiheit in euch habt wie Ich Selbst, das soll euch sogleich ganz klar gezeigt werden.
Ev06.230,08] Sehet, ein jeder Mensch hat eine Liebe in sich und infolge solcher Liebe auch einen Willen; denn die Liebe in sich ist ein Begehren und Verlangen, und in dem Begehren und Verlangen liegt ja eben der Wille. Das ist auch allen Pflanzen und Tieren und in gewisser Hinsicht auch der andern Materie eigen.
Ev06.230,09] Liebe und Willen hat selbst der roheste und ungebildetste Mensch. Aber was richtet er damit aus? Er geht nur auf die Befriedigung seiner untersten und materiellsten Bedürfnisse aus, die sich instinktmäßig aus seiner rohen Liebe in seinen Willen übersetzen, aus dem sein Verstand nichts als einen finsteren Dunst überkommt. Sehet auf die Wirkungen solcher Menschen, ob sie nicht um vieles schlechter sind als jene, welche die Tiere hervorbringen, deren Liebe und Verlangen durch ein höheres Einfließen geleitet wird!
Ev06.230,10] Aber ganz anders verhält es sich mit der Liebe und ihrem Willen (bei jenen Menschen), deren Verstand ein helles Licht geworden ist; er durchleuchtet dann die Liebe, ihren Willen und dadurch den ganzen Menschen. Nun erst gibt die Liebe die reinen Mittel, das Licht oder die Weisheit ordnet sie, und der Wille setzt sie ins Werk. Weil aber der Mensch als Ebenmaß Gottes auch solch eine Fähigkeit in sich hat, besteht er darum aus drei Menschen, oder ist er nur ein Mensch?«
Himl.390,14] (Jesus zu Lorber:) »Bringe du daher nur stets fleißig aufs Papier, was du vernimmst! Denn darum gebe Ich es dir, damit Ich der Welt dadurch einen neuen Eck- und Grenzstein setze, über den viele fallen werden, die nicht auf den darin bezeichneten Wegen
der Demut, der gänzlichen Selbstverleugnung, der Geduld, Sanftmut und aller Liebe wandeln werden!«
Ev06.176,12] »Wenn am Ende die Welt die Menschen wieder gar zu weit von ihrer geizigen Bahn abgelenkt hat, so bleibt dann freilich wohl nichts anderes übrig, als zu einer großen Offenbarung zu schreiten, die freilich stets ein Gericht hinter sich hat, weil sie selbst ein leidiges Gericht für die Menschen ist. Denn solange du an das tote Holz kein Feuer legst, wird es nicht brennen; aber das Feuer entzündet es. Und siehe, was das Feuer dem Holze ist, das ist eine große Offenbarung den Menschen ...«
Ev08.129,05] »Überall aber leben schon Menschen und sind nicht ohne Offenbarung von oben und von sehen solcher Geister, die einst dort auch im Heische gewandelt haben. Daß aber solcher Menschen Seelen nicht alsogleich beim Hinübertritt ins Reich der Geister sich in einer solchen Lebenslichtvollendung befinden können, das ist doch sicher und leicht daraus erklärbar, weil auch hier die Menschen, deren Seelen sehr weltliebig geworden sind, nur schwer und mühsam auf den rechten Lebenslichtweg zu bringen sind. Der Leib des Menschen kann weder etwas glauben noch wollen; er dient der Seele eine kurze Zeit nur als ein Werkzeug zur Tätigkeit nach außen und sonach auch zu ihrer Ausbildung. Das Denken, Lieben, Wollen und Handeln nach den erkannten Wahrheiten ist Sache der Seele.«
Ev03.001,01] (Julius, römischer Hauptmann:) »Es hat bei den Griechen und Römern noch allzeit Männer gegeben, die, wenn sie auch keine Juden waren und auch nicht in deren l'rophetenschulen gebildet worden sind, dennoch eine göttliche Inspiration (Eingebung) gehabt und sie als solche auch anerkannt haben.«
Ev03.002,01] (Julius:) »Ebenso sind uns Römern genug geschichtliche Überlieferungen bekannt, daß zum Beispiel ein Sokrates, ein Plato, ein Aristides und noch eine Menge anderer Weisen einen Genius (Schutzgeist) stets bei sich hatten, der sie belehrte und ihnen stets nach der Fähigkeit ihres Herzens weise Lehren und in Notfällen einen sichern Rat erteilte; und wer aus ihnen den Rat nicht befolgte, hatte auch sicher die üble Folge davon zu gewärtigen.«
Ev07.042,16] (Grieche zu Engel Raphael:) »... So der gewisse eine, wahre Gott euch Juden solche Mittel gegeben und solche Wege gezeigt hat, - warum hat er denn das uns nicht getan, da wir doch ebensogut Menschen sind, wie ihr Juden es seid? Wir Griechen haben ja auch Vernunft und Verstand und wurden zu allen uns bekannten Zeiten sogar als eines der geistreichsten und gebildetsten Völker der Erde anerkannt. Daß wir euch nun an der inneren Geisteskraft nachstehen, daran sind wir ja doch wahrlich nicht selbst schuld! Hat sich der gewisse eine, allein wahre Gott euch Juden als solcher offenbaren können, - warum denn uns Griechen nicht?«
Ev07.042,17] Sagte Raphael: »Mein Freund, das steht bei weitem nicht also, wie du dir nun vorstellst, sondern sehr bedeutend anders! Auch die Griechen, wie die Römer un die alten Ägypter haben sich einst auf demselben Punkte befunden, auf dem sich nun noc einige wenige Juden befinden. Aber sie verließen den allein wahren Gott, so wie Ihn n auch wieder gar viele Juden gänzlich verlassen und sich freiwillig von Ihm abwenden; die aber also den allein wahren Gott verließen, die verließ dann auch Er und überließ sie ihrem eitlen Welttaumel.
Ev07.042,18] Wenn sie aber einstens in ihrem Herzen wieder zu Ihm werden zurückkehren wollen, so wird Er sie auch annehmen und wird ihnen wieder die alten Mittel und Wege zeigen, durch die sie auch wieder vollwahre Juden und Kinder Gottes werden können. Es werden zur rechten Zeit schon auch wieder Boten und Lehrer zu euch und zu allen andern Völkern der Erde gesandt werden und werden ihnen die alten Mittel und Wege kundgeben. Wohl denen, die sich danach kehren werden!«
Ev07.042,19] Sagte der Grieche: »Warum aber geschieht das nicht eben jetzt schon?«
Ev07.042,20] Sagte der Engel: »Weil ihr eben jetzt noch zu voll von allen Dingen der Welt seid! Wenn ihr diese mehr und mehr ablegen werdet und dadurch für etwas reiner Geistiges reif werdet, dann wird das, wovon ich sprach, schon auch zu euch kommen ...«
Ev08.195,12] (Jesus zu Araber:) »... Deine Behauptung, es habe Sich Gott euch bis jetzt noch nie geoffenbart, ist nicht richtig! Gott hat Sich auch euren Voreltern ebenso wahr, treu und offen geoffenbart und ihnen kundgetan Seinen Willen; aber ihrer Nachkommen stets wachsende Welt- und Selbstliebe ließ das reine Erkennen des nur einen wahren Gottes gar bald sinken, schwächer und schwächer werden, und das Handeln nach dem geoffenbarten Willen Gottes sank denn auch mit, weil es den Menschen, die sich stets zur Welt hinaus kehrten, zu unbequem und zu sauer vorkam.«
Ev08.196,01] »Es gibt kein Volk auf der ganzen Erde, dem sich Gott nicht zur rechten Zeit geoffenbart hätte; aber dann hätten nach dem Willen Gottes die Eltern ihre Kinder fortwährend also erziehen sollen, daß diese unverwandt im lebendigen Glauben an den einen, wahren Gott geblieben wären und dadurch auch im Handeln nach dem erkannten Willen Gottes. Aber da nur zu bald den Menschen die rechte Demut und die Selbstverleugnung aus der Liebe zu Gott, wie Ich das schon gesagt habe, zu unbequem ward, so ließen sie davon ab und gingen in die Welt- und Selbstliebe über, was ihre Seelen derart verfinsterte und mit der toten Materie vereinte, daß sie alles Reingeistigen bar wurden; und es haben dann die falschen Propheten ein leichtes Spiel gehabt, die ohnehin schon sehr verfinsterten Menschen noch finsterer zu machen, als sie durch ihre Trägheit schon von der Geburt an waren.
Ev08.196,05] Und mit dem von Mir euch allen, Heiden und Juden, nun Gezeigten werdet ihr wohl einsehen, daß Gott kein Volk dieser Erde ohne eine Offenbarung gelassen hat; wenn es mit der Zeit aber dennoch um dieselbe gekommen ist, so war es auf die gezeigte Weise nur allzeit selbst schuld daran ...«
Ev10.154,03] »Es besteht aber kein Volk auf der ganzen Erde, als von Adam abstammend, das nicht aus der Urzeit her noch eine Art Überrest von der den Vätern geoffenbarten Lehre über den einen und wahren Gott besäße. Daß diesen einen und wahren Gott späterhin die Priester und die Weltherrscher sehr verdeckt haben aus lauter weltlichem Eigennutz und
an Seine Stelle dann allerlei Götzen gesetzt haben, an die das Volk glaubte und ihnen auch opferte, ist bekannt.«
Ev01.134,17] »Nehmt zum Überflusse noch hinzu die Religionen fremder Nationen, als zum Beispiel der Türken, der Parsen, Gebern, Hindus, Chinesen und Japaner! Wie sehr sind sie verschieden von der Religion, die Ich nur den Kindern aus dem Himmel aller Himmel gab, und doch waltet auch in ihnen, wennschon um vieles tiefer verborgen, derselbe Geist Gottes!«
Ev09.037,01] »Jetzt mußt du freilich das alles nur glauben; so aber dein Glaube durch Werke lebendig wird, so wirst du durch den lebendigen Glauben schon auch ins Schauen, Selbstfühlen und tiefstes dich überzeugendes Erkennen übergehen, und das ist für die Seele des Menschen um gar vieles besser, als so sie erst etwas als für überzeugend wahr annimmt, was sie durch ihr eigenes Suchen und Forschen mühevoll auf dem Erfahrungswege sich als eine Wahrheit zu eigen gemacht hat.
Ev09.037,02] Es ist wohl solch eine suchende und emsig forschende Seele sicher auch ihres Lohnes wert, da doch jeder Arbeiter seines Lohnes wert ist, aber besser ist eine Seele, die, so sie die Wahrheit - sage - aus dem Munde Gottes vernimmt, da glaubt und danach tätig ist; denn dadurch eint sie durch die Liebe Meinen Geist mit sich, der ihr in einer Stunde Zeit mehr der lichtvollsten Weisheit geben kann und auch gibt, als sie sich auf dem Wege des höchsteigenen Forschens in hundert Jahren erwerben kann. Aber darum sollte auch eine frommgläubige Seele das gerechte Suchen und Forschen nicht auf die Seite setzen! Denn es sollte ein jeder Mensch alles prüfen, was er von Menschen vernimmt, und das Gute, das auch allzeit wahr ist, behalten (vgl. Thessl.05,21); doch was leicht erkennbar von Mir Selbst den Menschen geoffenbart wird, das braucht der Mensch nicht viel zu prüfen, sondern nur zu glauben und danach zu handeln, und die lebendige Wirkung wird sich ihm bald sehr bemerkbar zu machen anfangen.
Ev09.037,03] Wer an Mich glaubt, Meinen Willen tut und Mich liebt über alles und seinen Nächsten wie sich selbst, zu dem werde Ich Selbst kommen und Mich Ihm treulich offenbaren (vgl. Joh.14,21). In der Folge aber wird es also sein, daß am Ende ein jeder, den es wahrhaft nach Mir als der ewigen Wahrheit dürstet, von Mir belehrt werden wird; denn Ich, als die Wahrheit im Vater, bin gleich wie ein Sohn, der Vater aber ist die ewige Liebe in Mir. Wen sonach die Liebe oder der Vater zieht, der kommt auch zum Sohne oder zur Wahrheit, (vgl. Joh.06,44)
Ev09.037,04] Darum ist es besser, sich Mir durch die Liebe zu nahen als durch das Erforschen der puren Wahrheit. Denn mit der Liebe kommt auch der Geist der Wahrheit unfehlbar gleich also, wie mit dem Feuer, so es sich zur lebendigen Flamme gesteigert hat, das Licht; aber so jemand ein irgend fernes Licht wohl ersieht und demselben nacheilt, da
wird er sicher länger zu tun haben, bis er an die Stelle des Lichtes gelangen mag, um daselbst auch von des Lichtes lebendiger Flamme zum Leben erwärmt zu werden.
Ev09.037,05] Wer Gott wahrhaft sucht, der muß Ihn im eigenen Herzen, also im Geiste der Liebe, in der alles Leben und alle Wahrheit verborgen ist, suchen, und er wird Gott und Sein Reich auch so leicht und bald finden, - auf jedem andern Wege aber schwer und in dieser Welt oft wohl gar nicht.
Ev09.037,06] Es heißt auch in der Schrift, daß der Mensch Gott anbeten solle. Wie aber soll er Gott anbeten, so er erstens Gott noch niemals anders als höchstens vom Hörensagen erkannt hat und dabei kaum glaubt, daß es einen solchen Gott gibt, und zweitens, er auch nicht von ferne hin weiß, was Gott anbeten heißt! An dem gewissen Lippengebet, bei dem das Herz ferne ist, kann aber Gott ja doch wohl, als Selbst die ewige und reinste Liebe, kein Wohlgefallen haben.
Ev09.037,07] Gott anbeten heißt: Ihn stets über alles lieben und den Nächsten wie sich selbst. Und Gott wahrhaft lieben heißt: Seine Gebote treust halten unter oft noch so mißlich scheinenden Lebensverhältnissen, die Gott, so es nach Seiner Liebe und Weisheit irgend nötig ist, über einen und den andern Menschen kommen läßt zur Stärkung und Lebensübung der von der Materie zu sehr angezogenen Seele; denn Gott allein kennt jede Seele, ihre Natur und Eigenschaft, und weiß es auch am klarsten und besten, wie ihr auf den wahren Lebensweg zu helfen ist.«
Ev06.150,03] »Da aber an dem (ihren Werken) die wahren Propheten von den falschen ganz leicht zu unterscheiden sind und ein jeder nüchterne Mensch daraus wohl entnehmen kann, daß es also im vollsten Ernste rechte und falsche Propheten gibt - welch letztere sicher nie entstanden wären, so ihnen nicht die rechten vorangegangen wären -, so können die Menschen ja daraus auch dessen ganz leicht innewerden, daß es einen wahren Gott gibt, der die Menschen niemals als ganz verwaist auf der Erde umherwandeln läßt, sondern ihnen Seinen Willen allzeit kundgibt und ihnen Seine große und weise Absicht mit ihnen auch stets offenbart.«
Ev10.101,13] »Siehe, diese ganze, große und schöne Weltnatur ist demnach für die Selbstbildung des Menschen höchst notwendig; denn ohne sie würde es mit seinem Denken, Fühlen und Empfinden ganz mager aussehen, und er würde sich nicht viel über das Reich der Tiere erheben! Da aber die Erde so überaus mannigfach mit allen Kreaturen ausgestattet ist, so muß der Mensch sie einmal mit verwunderndem Wohlgefallen zu betrachten anfangen, und aus solchem Betrachten und Vergleichen der verschiedenen Dinge durch alle Reiche der Natur dieser Erde und so auch des steten Wechsels der Tages- und Jahreszeiten und auch der Gestirne am Himmel, geht der Mensch notgedrungen in ein stets tieferes Denken über und fängt dabei denn auch an, den Urgrund des Daseins so zahllos vieler Dinge zu suchen und zu erforschen. Und ist der Mensch durch die Eigentätigkeit einmal so weit gekommen, so komme auch Ich ihm entgegen und offenbare Mich ihm stets mehr und mehr und klarer und klarer.«
Ev10.091,01] Sagte der Redner: »O Du Herr und Meister von Ewigkeit! Verstanden haben wir das sicher alle wohl und gut, denn Du hast ja in reiner, uns wohlverständlicher Sprache zu uns geredet; aber das sehen wir auch ein, daß wir noch sehr weit vom rechten Lebensziel entfernt sind, und daß wir noch manchen Kampf mit uns selbst und mit den andern Menschen dieser Welt werden zu bestehen bekommen!«
Ev10.091,02] Sagte Ich: »Da hast du ganz richtig und recht geredet; denn um Meines Namens willen werdet ihr von der Welt viele Verfolgungen und Verlästerungen zu erdulden bekommen. Aber da verliert die Geduld und den Mut nicht, und kämpft mit aller Liebe und Sanftmut gegen die Feinde der Wahrheit und des Lichtes aus den Himmeln, und ihr werdet euch die Krone des Sieges erringen!
Ev10.091,03] Stehet nur von der rechten Liebe in eurem Herzen niemals ab; denn sie erduldet alles und siegt am Ende über alles! (vgl. Lk.10,19) So ihr in der Liebe mit Mir handeln und wandeln werdet, so werdet ihr auf Schlangen und Salamandern und Skorpionen einhergehen können, und ihre Giftbisse werden euch keinen Schaden verursachen können; und so man euch Gift zu trinken bieten wird, da wird es nicht krank machen eure Eingeweide (vgl. Lk.10,19). Und Ich, der Herr, sage dazu: Amen, also sei es und bleibe es für jeden, der wahrhaft in Meiner Liebe verbleiben wird!
Ev10.091,04] Aber wer neben Meiner Liebe auch mit der Welt von Zeit zu Zeit mecheln (liebäugeln) wird, der auch wird vor all dem Schaden der Weltgifte nicht gesichert sein.
Ev10.091,05] Wer Mich aber wahrhaft lieben und Meine leichten Gebote halten wird, zu dem werde Ich, wenn er es im Herzen nur immer ganz lebendig wünschen und verlangen wird, kommen und werde Mich ihm offenbaren (vgl. Joh.14,21) und ihm geben allerlei Kraft und Macht, zu kämpfen wider alle die argen Geister der Welt und der Hölle, und sie werden ihm nicht zu schaden vermögen. Und nun wisset ihr noch näher, wie ihr mit Mir daran seid!
Ev 10.091,06] Wer Mich nicht verlassen wird, den werde auch Ich nicht verlassen; und wer mit Mir wider die Welt und die Hölle kämpfen wird, der wird auch des Sieges sicher sein.«
(1) Definition von Gottesliebe und Nächstenliebe
Ev03.053,05] »Gott über alles lieben aber heißt natürlich: Gott und Seinen geoffenbarten Willen erkennen und dann aus wahrer innerer Liebe zu dem erkannten Gott danach handeln und sich daneben gegen jeden Nebenmenschen wegen Gott also verhalten, wie sich ein jeder vernünftige Mensch gegen sich selbst verhält; natürlich ist hier von der reinen und in möglichst höchstem Grade uneigennützigen Liebe, sowohl gegen Gott als eben auch gegen jeden Nächsten, die Rede.«
Ev05.128,01] »Mein Freund, sieh, die Vögel haben ihre Nester und die Füchse ihre Löcher; aber Ich, als nun des Menschen Sohn, habe auf dieser Erde auch nicht einmal einen Stein, den Ich als weltgesetzlich eigen unter Mein Haupt legen könnte, (vgl. Mt.08,20) -geschweige ein irdisch mit Weizen vollbebautes Feld, das nun der Schnitter bedürfte!
Ev05.128,02] Der "Acker", den Ich meine, ist diese Welt, und der reife "Weizen" a demselben sind die Menschen, und die "Schnitter" sollen sein, die Ich Meine Jünger nenn Diese sollen hinausgehen in alle Welt und bekehren die Menschen und auf den rechten We bringen alle, die auf Ab- und Irrwegen wandeln und ein sicheres Asyl mit dreimal verbun denen Augen suchen, aber keines finden können.
Ev05.128,03] "Reif" sind sie, weil in ihnen das Streben nach einem höheren Ziele wach und lebendig geworden ist. Alle suchen die lebendige, mit aller Seligkeit gekrönte Ruhe -aber auf irreführenden Wegen - und erreichen somit trotz ihres Suchens nichts als am End des Leibes Tod; darüber nach jenseits hinaus ist bei jedem tiefste Nacht.
Ev05.128,04] Solange der Mensch in sich ein solches Bedürfnis nicht fühlt, sondern ganz einem Tiere gleich unbekümmert für seine Lebenssphäre, in was sie auch übergehe, fortlebt und ißt wie ein Polyp auf dem Meeresgrunde, in dem ist noch keine Reife für eine höhere Offenbarung vorhanden; aber Menschen, wie es nun deren überaus viele gibt, sogar unter den Heiden, auf nahe ein Drittel der bewohnten Erde, daß sie suchen allerlei, sich auch voll Gier nach dem Besitze einer wenn auch geträumten Seligkeit sehnen, oft begraben in allerlei Leidenschaft, sind eine für eine höhere Sehe, für die Wahrheit, also für Mein Reich, reife "Saat" und es bedarf da vieler Schnitter, Lehrer aus Meiner Schule, ausgerüstet mit aller Liebe, Geduld, Sanftmut, Weisheit und Kraft.
Ev05.128,05] Und siehe, solcher gibt es nun noch wenige; außer euch gibt es keine irgend mehr, außer den Mohren, die hier waren und sich für ihren Stamm das nötige Licht geholt haben und in ihrem Lande auch damit gut wirken werden! Darum sollet ihr wenigen von nun an eure Hände nicht in den Schoß legen, sondern arbeiten ohne Rast und Ruhe, auf daß sich stets mehre die Zahl der Schnitter auf dem großen Lebensacker Meiner Saat! - Das ist es, was Ich dir damit habe sagen wollen, als Ich zuvor sprach von Meinem Acker, von der reifen Frucht und von der dafür zu kleinen Anzahl der Schnitter.«
Ev04.109,12] »Ja, Ich werde in jenen künftigen Zeiten wohl auch hie und da unter den wahren Bekennern Meines Namens Männer und Mägde erwecken, denen alle Geheimnisse der Himmel und der Welten von Mir aus eröffnet werden durch ihr liebevolles Herz (vgl. Apg.02,17 f.; Joel.03,01); aber es werden wenige sein, die das als etwas wie überzeugend Wahres annehmen werden!
Ev04.109,13] Denen es aber geoffenbaret wird, die werden im Schauen sein, und werden eine große Freude haben, und werden loben und preisen den Namen Dessen, der ihnen solche Dinge als für sie vollüberzeugend wahr geoffenbart hat, zu denen sonst keines Menschen Sinn je dringen kann.
Ev04.109,14] Ja es wird auf dieser Erde dereinst noch Menschen geben, vor deren Sehe die ganze Schöpfung wie eine geheime Schrift Gottes offen aufgerollt sein wird; aber niemandem, der zuvor nicht geglaubt hat an Meinen Namen und getauft ward in selbem, wird solch eine Gnade erteilt werden!«
Ev08.161,10] »Aber es werden dennoch auch wieder viele sein, die sich von der Weltweisheit nicht werden blenden lassen und Mein Wort offen verkünden werden; und zu denen werde Ich denn auch kommen bei Tag und Nacht, werde Mich ihnen offenbaren und werde sie beschützen vor den Verfolgungen der Welt und werde ihnen auch geben die
Wundergabe, durch die Liebe zu helfen den Bedrängten, den Bresthaften und Kranken. Und es wird also dann lichter und tröstlicher werden auf Erden ...«
Ev04.112,10] »Freund, das hier geschieht nicht auf dem Wege der geheimen Offenbarung, sondern durch offenes Wort für jedes Fleischohr wohl vernehmbar! Aber ganz was anderes ist's, zu vernehmen das geheime, innere Wort, das da kommt von Meinem Herzen in das Herz dessen, der es in sich vernimmt; und dafür muß es schon eine gewisse vorbereitete Linie von Menschen geben, deren Inneres fähig ist, die Allgewalt und Allkraft Meines Wortes zu ertragen! Denn jeden Unvorbereiteten würde ein Jota nur, unmittelbar aus Mir kommend, schon zerstören und töten. Wenn es aber einmal geschrieben ist, da mögen es Menschen, die eines guten Willens und Sinnes sind, wohl lesen; es wird sie nicht nur nicht töten, sondern stärken und kräftigen zum ewigen Leben.
Ev04.112,11] Aber so es arge Weltmenschen lesen würden, um es zu verhöhnen, so würde es sie auch, wenngleich es nur geschrieben ist, zerstören und töten! - Nun weißt du auch, wie da diese Dinge stehen; und Ich sage nun, daß ihr euch bereit haltet, zu schauen die Wunder des Werdens, Seins und Bleibens für ewig!«
Ev09.182,06] »Sind sie (Weltsüchtige und Träge) durch allerlei bitterste Erfahrungen dahin gebracht werden, daß sie selbst einen wahren Ekel vor der Welt und ihren nichtigen Lustreizen zu bekommen anfangen, dann erst ist es wieder, so wie nun, an der Zeit, ihnen durch neue Offenbarungen aus den Himmeln die Wege zum Lichte des Lebens zu zeigen, auf denen dann viele mit allem Eifer wandeln werden; aber noch um vieles mehrere zu tief in die Nacht des Gerichtes und Todes der Welt Versunkene werden dennoch bleiben und alle verfolgen, die sie zum Leben des Geistes werden erwecken wollen, auf so lange hin, bis die über sie zugelassenen Gerichte sie von der Erde, wie die Stürme die Spreu, hinwegfegen werden.«
Ev04.079,01] »Es gibt in der Welt eine große Menge der Gefahren für die Seele. Auf der einen Seite hast du die Armut; ihre Begriffe von Mein und Dein werden desto schwächer, je mehr ein Mensch von derselben gedrückt wird. Darum lasset unter den Menschen die Armut nie zu groß werden, wollet ihr sicheren Weges wandeln!
Ev04.079,02] Wer aber schon arm ist, der bitte die wohlhabenderen Brüder um eine nötige Gabe; stößt er an harte Herzen, so wende er sich zu Mir, und es soll ihm geholfen werden! Armut und Not entschuldigen den Diebstahl und den Raub nicht, und noch weniger den Totschlag eines Beraubten! Wer arm ist, der weiß nun, wohin er sich zu wenden hat.
Ev04.079,03] Es ist zwar die Armut eine gar große Plage für die Menschen, aber sie trägt den edlen Keim der Demut und wahren Bescheidenheit in sich und wird darum auch stets unter den Menschen verbleiben; dennoch aber sollen die Reichen sie nicht mächtig werden lassen, ansonst sie sehr gefährdet werden hier und dereinst auch jenseits.
Ev04.079,04] Wenn ihr unter euch Arme habt, so sage Ich es euch allen: Ihr brauchet ihnen nicht zu geben, daß auch sie reich würden; aber Not sollet ihr sie nicht leiden lassen! Die ihr sehet und kennet, denen helfet nach Recht und Billigkeit! Es wird aber noch gar viele geben auf dieser weiten Erde, die gar entsetzlich arm sind und eine übergroße Not leiden. Allein ihr kennet sie nicht und vernehmet auch nicht ihr Jammergeschrei; darum lege Ich sie euch auch nicht ans Herz, sondern die nur, die ihr kennet und die irgend zu euch kommen.
Ev04.079,05] Wer von euch ein Freund der Armen sein wird aus vollem Herzen, dem werde auch Ich ein Freund und ein wahrer Bruder sein, zeitlich und ewig, und er wird nicht nötig haben, die innere Weisheit von einem andern Weisen zu erlernen, sondern Ich werde sie ihm geben in aller Fülle in sein Herz. Wer seinen nächsten armen Bruder lieben wird wie sich selbst und wird nicht hinausstoßen eine arme Schwester, welchen Stammes und welchen Alters sie auch sei, zu dem aber werde Ich Selbst kommen allzeit und Mich ihm treulichst offenbaren (vgl. Joh.14,21). Seinem Geiste, der die Liebe ist, werde Ich's sagen, und dieser wird damit erfüllen die ganze Seele und ihren Mund. Was der dann reden oder schreiben wird, das wird von Mir geredet und geschrieben sein für alle Zeiten der Zeiten.
Ev04.079,06] Des Hartherzigen Seele aber wird ergriffen werden von argen Geistern, und diese werden sie verderben und sie einer Tierseele gleichmachen, wie sie dann auch jenseits also offenbar werden wird.
Ev04.079,07] Gebet gerne und gebet reichlich; denn wie ihr da austeilet, so wird es euch wieder zurückerteilt werden (vgl. Mt.16,27)! Wer ein Hartherz besitzt, das wird von Meinem Gnadenlichte nicht durchbrochen werden, und in ihm wird wohnen die Finsternis und der Tod mit all seinen Schrecken!
Ev04.079,08] Aber ein sanftes und weiches Herz wird von Meinem Gnadenlichte, das gar zarter und übersanfter Wesenheit ist, gar bald und leicht durchbrochen werden, und Ich Selbst werde dann einziehen in ein solches Herz mit aller Fülle Meiner Liebe und Weisheit.«
Ev03.165,11] »Ich sagte dir, was Ich dir gesagt habe, nur, um dir auch darin Meine Ordnung und Meinen Willen zu zeigen; denn Ich sage es dir: Wer da nicht abläßt vom kleinsten Stäubchen Hochmutes, dem wird in der Folge Mein Reich nicht geoffenbart werden im Geiste, und er wird nicht eher hineinkommen, als bis er das letzte Stäubchen Hochmutes wird aus sich geschafft haben!«
Ev05.236,09] »... Das alles wird euch euer Geist(funke), der eigentlich Mein Geist in euch ist, in eurer Seele selbst offenbaren, und ihr werdet es sodann lebendig in euch sehen; denn erkläre Ich es euch jetzt, so werdet ihr das Erklärte in euer Wissen aufnehmen und dann glauben, daß es also sei, weil Ich es euch eben also erklärt habe. Aber da seid ihr noch lange nicht in der vollen Wahrheit, und das darum, weil das Erklärte nicht euer Eigentum ist, sondern nur Dessen, der es euch erklärt hat aus Seinem lebendigen Schatze; aber wenn
euer Geist es euch in eurer Seele offenbart, dann ist die Offenbarung euer Eigentum, und ihr seid also dann erst in der vollen Wahrheit.
Ev05.236,10] Der Geist aber, von dem Ich sage, daß er euer Geist sei, ist eben auch Mein Geist in euch und weiß um alle Dinge und Verhältnisse gleichwie Ich Selbst und kann euch in alle Weisheit leiten. Aber jetzt ist er in euch noch nicht wach und vollwirkend, das heißt, er ist zwar für sich wohl wach und wirkend, aber sein Wachsein und Wirken ist für euch wie etwas Fremdes und euch nicht Angehöriges, weil eure Seele noch nicht rein genug ist, um sich mit Meinem Geiste völlig zu einen.
Ev05.236,11] Aber so Ich nach Meinem euch schon bekanntgegebenen Leiden werde aufgefahren sein in Meine Himmel, so werde Ich erst den heiligen Geist aller Wahrheit über eure Seelen ausgießen und sie mit ihm vereinen. Dieser Geist, der dann in euch mit euch völlig eins sein wird für ewig, wird euch dann in alle Wahrheit und Weisheit leiten.«
Ev08.070,04] »... Sieh, darum werden die Menschen ... erst dann die Wahrheiten zu fassen imstande sein, wenn sie erstens in allerlei Wissenschaften werden bewandert sein, und zweitens, so es ihnen ihr geweckter Geist offenbaren wird!«
Ev08.070,01] »Höre, du Mein Mir sehr liebgewordener Markus! Gar vieles habe Ich euch schon gesagt und gezeigt und werde euch auch noch das sagen und zeigen; aber alles das euch nun Gesagte und Gezeigte wird nicht viel über eure nächsten Nachkommen hinauskommen, weil die Weltmenschen das nicht fassen, nicht begreifen und somit auch nicht glauben werden. Du hast wohl einen ganz guten Grund aufgestellt, demzufolge eine von dir beanspruchte Erklärung über die Dinge und Bestandsverhältnisse dieser Erde zur wahren Festigung des Glaubens der Menschen an Meine Lehre besonders als notwendig erscheint. Doch habe Ich es euch aber auch gesagt, daß über alles in Meiner Schöpfung Vorkommende einem jeden, der im Geiste wiedergeboren wird, eben der Geist es offenbaren wird (vgl. Joh.16,13 -14). Wem es aber der Geist offenbaren wird, der wird es dann auch im wahren Lichte lebendig begreifen, wie sich alle die dir nun noch so unbegreiflich scheinenden Dinge verhalten.
Ev08.070,02] Was Ich euch aber nun mündlich darüber sagen werde, das werdet ihr Mir wohl glauben, weil Ich es euch sage; aber in der Tiefe begreifen werdet ihr es auch nicht, und noch weniger werdet ihr imstande sein, den andern nun im Geiste noch völlig blinden Menschen einen rechten Begriff (davon) beizubringen. Und so werden die Menschen noch lange zu warten haben, bis für sie alle die sogenannten großen Fragen werden beantwortet werden können, auf eine solche Weise, daß sie ihnen verständlich werden.«
Ev05.233,03] »Nun habe Ich euch alles klar gezeigt, ohne Mich dabei einer Bildersprache bedient zu haben, wie solches die alten Weisen getan haben. Aber Ich habe das nun auch nur euch gezeigt, weil ihr dazu die nötige Fassungskraft besitzt; der andern
Weltmenschheit aber brauchet ihr das nicht wiederzugeben, sondern nur, daß sie glaube an Meinen Namen und die Gebote Gottes halte, die da sind wahrhafte Gebote der Liebe. Alles andere wird dem bekehrten Menschen schon ohnehin sein eigener geweckter Geist, der aus Gott ist, nach Bedarf der Seele offenbaren. Die Kinder dürfen nur mit Milch gesättigt werden; wenn sie einmal männlich und stark sind, dann werden sie auch festere Speisen verdauen können.«
Ev10.065,03] »Überhaupt sollt ihr euch besonders im Anfange nicht mit den Erklärungen der Erscheinungen in der Naturwelt abgeben - erstens, weil ihr selbst darin noch nicht völlig im klaren seid, und zweitens, weil von der Erkenntnis derselben das eigentlich wahre Lebensheil einer Menschenseele nicht abhängt -, sondern lehret die Menschen nur lebendig an Mich glauben und leben und handeln nach Meinem euch bekannten Willen; alles andere und Weitere werde dann schon Ich Selbst besorgen! Denn wer Meine Gebote hält und Mich wahrhaft in der Tat über alles liebt, zu dem werde Ich Selbst kommen und Mich ihm in allem offenbaren nach dem Maße seiner Aufnahmefähigkeit.« (vgl. Joh.14,21)
Himl.232,01] »Ihr werdet schon dann und wann bemerkt haben, daß Ich euch manches mit ganz gewöhnlichen Worten und manches wieder mit Worten voll Kraft und Inhaltsschwere geoffenbart habe. - Es geschah das aus dieser folgenden Ursache: Je nachdem der Gegenstand und die Verfassung eurer Empfänglichkeit geartet war, darnach wurde auch das zu offenbarende Wort gerichtet - entweder hoch oder nieder.«
Ev06.204,01] »Mein Freund, was du wünschest (weltweite Glaubensverbreitung), das wird auch geschehen! Aber so leicht, wie du es dir vorstellst, wird es wahrlich nicht gehen. Denn es hat das alte Priestertum schon zu tiefe Wurzeln geschlagen, und das hebt man von heute bis morgen nicht auf! Dazu gehören Jahrhunderte. Und selbst da wird es auch noch vielfach seine geweisten Wege haben: und in ein paar tausend Jahren wird diese Erde noch lange nicht frei sein von allem Priestertum und noch weniger von allem Heidentum.
Ev06.204,02] Die Weltmenschen gefallen sich in der Welt, und so muß auch eine Gotteslehre ganz weltlich aussehen, wenn sie bei den Menschen einen Anklang finden soll.
Ev06.204,03] Die Wahrheit wird stets nur verdeckt den Menschen dieser Erde gegeben werden; denn offen würden die Menschen sie ebensowenig ertragen, wie du das Licht der Mittagssonne mit offenen Augen zu ertragen imstande bist. Die Menschen müssen denken lernen, dann suchen und selbst finden. Und hat ein Mensch das innere Licht des Lebens
nicht selbst gefunden, so nützen ihm tausend Lehrer nichts. Und es ist da am Ende schon eins, ob er das Licht für Finsternis oder die Finsternis für Licht hält.
Ev06.204,04] Daher muß ein Mensch wohl einen Stoß zur Aufsuchung der Wahrheit bekommen, aber die volle Wahrheit niemals urplötzlich; denn diese würde kein Mensch ohne Verlust seines irdischen Lebens ertragen, so sie ihm auf einmal völlig klar würde. Und so werden wir bei den Menschen dieser Erde auch noch lange Zeit hin mit der ganzen, vollen Wahrheit nicht gar so geschwinde herauskommen können. Du bist ein pur vernünftig gebildeter Römer, und Ich kann darum mit dir auch nicht anders als nur ganz natürlich reden. Aber urteile nun selbst, ob Ich nicht völlig recht habe!«
Ev06.204,05] Sagte der Römer: »Das sicher; aber ich begreife da die Weisheit Gottes nicht und noch um vieles weniger Seine Allmacht! Hat Er denn nicht diese ganze Erde samt der Menschheit erschaffen, und hängt nicht alles Sein von Ihm ab?«
Ev06.204,06] Sagte Ich: »Allerdings, aber auch vor allem die wahre, innere Lebensbildung und vor allem die mögliche volle Selbständigkeit und Selbstkraft des geschaffenen Lebens eines jeden Menschen! Und diese kann Gott nur durch Seine möglichste Zurückgezogenheit und eben auch nur durch ein leises Einfließen in das Gemüt des Menschen nach und nach bewirken.
Ev06.204,07] Daher muß der Mensch anfangs nur durch allerlei Erscheinungen in der Materiewelt und dann durch manche Träume sogar und durch kleine innere Stößchen dahin gebracht werden, daß er über alle die Erscheinungen und Wahrnehmungen nachzudenken anfängt, - und das nicht gleich ein jeder Mensch, sondern nur der, welcher ganz geheim von Gott dazu bestimmt ist. Die andern hören es dann erst von solch einem geweckteren Menschen, machen dann auch Beobachtungen und denken darüber nach.
Ev06.204,08] Wenn besonders geweckte Menschen viel darüber nachdenken, so wird es erst zugelassen, daß sie von selbst auf die Spur kommen, daß es einen Gott geben muß, der alles werden läßt und alles ordnet und leitet. Auf diese Weise entwickelt sich auf dem ganz natürlichen Wege die Erkennung eines allmächtigen, allgütigen und allweisesten Gottwesens.
Ev06.204,09] Ist einmal die Menschheit allgemeiner zu dieser Erkenntnis gelangt, dann erst werden größere Offenbarungen und genauere Bestimmungen zugelassen, aus denen die Menschen schon heller und mit einer größeren Zuversicht das Gottwesen zu erkennen anfangen, aber dabei doch noch einen großen, ganz freien Spielraum haben, alles das ihnen Geoffenbarte als Wahrheit anzunehmen und danach zu handeln oder auch nicht anzunehmen und nicht danach zu handeln.
Ev06.204,10] Wer die Offenbarung als wahr annimmt und danach handelt, der kommt dann auch bald zu stets hellerem Erkennen und zum wahren, selbständigen, freien Leben. Wer aber das nicht annimmt, sondern sich allein auf seine Vernunft und an seine Erfahrungen hält und danach handelt, der begeht darum keine Sünde; aber er bleibt dennoch zurück und wird um sehr vieles länger zu tun haben, bis er zur reinen Erkenntnis Gottes und zur Vollendung seines inneren, wahren Lebens gelangen wird.
Ev06.204,11] Wer aber die volle Wahrheit einer Offenbarung annimmt und sie mit seinem Verstände klar einsieht, aber eigenwillig dagegen handelt, der sündigt und verdirbt dadurch sein Leben auch jenseits auf eine für euch oft undenkbar lange Zeitenfolge; denn der ist allen inneren Lichtes bar, da er weder seiner absoluten Vernunft, noch der wohlverstandenen Offenbarung willig Folge geleistet hat.
Ev06.204,12] Wenn aber eine Seele also durch ihr eigenes Verschulden in die dickste Lebensfinsternis gelangt, so kann ihr Gott mit aller Seiner Allmacht auch nicht helfen, sondern muß sie in ihrem eigenen Zustande belassen, so lange, bis sie noch immer möglicherweise in sich anfängt, zu einiger Erkenntnis zu kommen. Ist das der Fall, so hat Gottes Liebe und Weisheit der geeignetsten Mittel und Wege in endlosester Fülle, solch eine Seele auf
die unbemerkbarste Art zurechtzubringen. Und siehe, also steht das Verhältnis zwischen Gott und allen Menschen auf dieser Erde, welche da ist, um die Kinder Gottes zu tragen.
Ev06.204,13] Was das Verhältnis der Menschen anderer Erden (zu Gott) betrifft, so geht das den Menschen dieser Erde gar nichts an; wenn sie aber als Kinder Gottes vollendet sein werden, dann erst werden sie das vollste Recht aus Gott, ihrem Vater, überkommen, sich auch darum zu bekümmern.
Ev06.204,14] Nun aber geschieht von Gott aus für die Menschen dieser Erde wohl die höchste Offenbarung; denn mehr als Ich Selbst im Fleische der Menschen kann zu den Menschen dieser Erde ewig nimmer kommen. Wohl dem, der an Mich glaubt, sich nicht an Mir ärgert und dann also lebt und handelt, wie Ich es hier offenbar lehre! Denn wer Meine Worte hält und genau danach lebt und handelt, der wird es bald innewerden, daß diese Worte, die Ich zu euch rede und geredet habe, nicht Menschenworte, sondern Gottesworte sind, die in sich selbst Leben, Licht und die ewige Wahrheit sind.
Ev06.204,15] Darum aber lassen wir auch die da unten, wenn sie an Mich auch nicht glauben wollen; denn es gibt ja daneben doch sehr viele schon, die an Mich glauben und darum das wahre, ewige Leben schon jetzt völlig in sich tragen; denn wahrlich, es gibt schon jetzt solche da, die den Tod nicht fühlen und schmecken werden! Wahrlich, Ich bin ein rechter Bräutigam, und wer an Mich glaubt und Mich liebt, ist wahrhaft Meine Braut! Und die Braut wird ebenalso in sich das ewige Leben haben, wie Ich es in Mir Selbst habe und es auch geben kann, wem Ich es geben will...«
Willensfreiheit und Offenbarungen als Kennzeichen wahrer Religion
Him2.268,01] Also schreibe ein rechtes "Kriterium" über Religion und Offenbarung!
Him2.268,02] »Die Religion ist eine Wiederverbindung des Menschen mit Gott, der ihn aus Sich frei erschaffen und wie außer Sich in die materielle Welt gestellt hat, zur Probung und Ausbildung der Freiheit, die allein das Leben des Geistes bedingt, weil sie in sich die Liebe, als das Grundurwesen alles Seins, ist!
Him2.268,03] Man sagt, Gott könnte ja durch Seine Allmacht die Menschen so gestalten und halten, daß sie ihrem (göttlichen) Berufe (Berufung) allezeit vollkommen entsprechen könnten. - Wozu da dann eine geoffenbarte Religion? - Wozu das Geschöpf frei wandeln lassen unter Geschöpfen und Wesen, die es so wenig wie sich selbst erkennt?
Him2.268,04] Das könnte Gott wohl, aber dann wäre der Mensch nicht Mensch, sondern nur ein Tier. Er wäre gerichtet gleich dem Tiere und müßte sich notwendigerweise in den engen Schranken des ewigen Muß bewegen! - Hätte aber dann der Mensch nach der Absicht des Schöpfers wohl auch ein selbständiges, freies Leben?
Him2.269,05] Nein, das hätte er ewig nimmer! Denn alles eigentliche, selbständige Leben muß als solches frei erworben sein, weil ein jeder Zwang die Freiheit hemmt und somit auch das eigentliche Leben richtet und eben dadurch tötet.
Him2.269,06] Selbst die Liebe ist tot ohne Freiheit! - Daher kann beim Menschen nicht die göttliche Allmacht anstatt der geoffenbarten Religion (zur Grundlage) genommen werden.
Him2.269,07] Die darauf sich stützende Notwendigkeit einer göttlichen Offenbarung ist der erste Beweis für die Echtheit einer solchen Offenbarung. Denn ein jedes gerichtete Wesen kommt schon mit allen ihm zukommenden Vollkommenheiten zur Welt und braucht daher keine Offenbarung. - Aber ganz anders verhält es sich mit dem Menschen! Dieser
kommt in seiner ganzen Sphäre nackt zur Welt und bedarf daher gar wohl einer geoffenbarten Anleitung, nach der er seine ganz freie, durch nichts gebundene Lebenskraft soll auszubilden anfangen, um ein wahrhaft selbständig freies, lebendiges Wesen zu werden.«
Him2.269,08] »Worin aber liegt dann das "Kriterium" der Echtheit einer wirklich notwendigen göttlichen Offenbarung? - Das Kriterium liegt lediglich im Handeln nach der Offenbarung. Wer da gewissenhaft einer erkannten Offenbarung getreu lebt, der wird zur inneren Freiheit seines Geistes gelangen, ob er ein Jude, ein Türke, ein Brahmine oder ein Christ ist - so wie da ein jeder, der nach einer Schule irgendeine Kunst lernt, sicher ein Meister wird, so er fleißig die Schule studiert und nach ihren Grundsätzen vorwärtsschreitet.
Him2.269,09] Also steht es ja auch geschrieben: Wer da tun wird nach Meinen Worten, der wird es erkennen, ob sie von Gott oder ob sie vom Menschen sind. (vgl. Joh.07,17)
Him2.269,10] Darin liegt das Hauptkriterium für die Echtheit einer göttlichen Offenbarung! Denn also muß ein jeder Mensch "von Gott gelehrt" sein! (Joh.06,45 Jes.54,13) Wer es nicht von Gott lernt, der hat es nicht und weiß es nicht.
Him2.269,11] Ein jeder aber lese den ersten Brief Pauli an die Korinther, und zwar das zweite Kapitel! - Dort wird er auch ein Hauptkriterium finden. - Es sei!«
1.Joh.04,01 -03] Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt. Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeder Geist, der bekennt, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.
Ev09.037,02] »Es ist wohl solch eine suchende und emsig forschende Seele sicher auch ihres Lohnes wert, da doch jeder Arbeiter seines Lohnes wert ist, aber besser ist eine Seele, die, so sie die Wahrheit - sage - aus dem Munde Gottes vernimmt, da glaubt und danach tätig ist; denn dadurch eint sie durch die Liebe Meinen Geist mit sich, der ihr in einer Stunde Zeit mehr der lichtvollsten Weisheit geben kann und auch gibt, als sie sich auf dem Wege des höchsteigenen Forschens in hundert Jahren erwerben kann. Aber darum sollte auch eine frommgläubige Seele das gerechte Suchen und Forschen nicht auf die Seite setzen! Denn es sollte ein jeder Mensch alles prüfen, was er von Menschen vernimmt, und das Gute, das auch allzeit wahr ist, behalten (vgl. Thessl.05,21); doch was leicht erkennbar von Mir Selbst den Menschen geoffenbart wird, das braucht der Mensch nicht viel zu prüfen, sondern nur zu glauben und danach zu handeln, und die lebendige Wirkung wird sich ihm bald sehr bemerkbar zu machen anfangen.«
Ev06.204,14] »Nun aber geschieht von Gott aus für die Menschen dieser Erde wohl die höchste Offenbarung; denn mehr als Ich Selbst im Fleische der Menschen kann zu den Menschen dieser Erde ewig nimmer kommen. Wohl dem, der an Mich glaubt, sich nicht an Mir ärgert und dann also lebt und handelt, wie Ich es hier offenbar lehre! Denn wer Meine Worte hält und genau danach lebt und handelt, der wird es bald innewerden, daß diese Worte, die Ich zu euch rede und geredet habe, nicht Menschenworte, sondern Gottesworte sind, die in sich selbst Leben, Licht und die ewige Wahrheit sind.«
Ev03.204,05] »Diese (direkte Offenbarung) ist nicht nur für den Menschen gültig, dem sie gegeben wird, sondern für alle Menschen, und zunächst für das Volk, dem der Prophet angehört...«
Tragweite und ewige Gültigkeit von Herzensoffenbarungen
Ev03.080,10] (Raphael:) »Aber jetzt heißt es, sich im Herzen, sich im ganzen Wesen bereit halten; denn so Er etwas tut, da gilt das nicht nur für uns hier auf diesem Flecke, ebenso auch nicht für dieses Land oder für diese ganze weite Erde, sondern das gilt gleich unter einem für die ganze Unendlichkeit und Ewigkeit! Daher heißt es da alles wohl fassen in seiner tiefsten Tiefe! Solches verstehet und beherziget es wohl! Denn jedes Wort aus dem Munde, der vom ewigen Geiste Gottes in die Bewegung gesetzt wird, und jede darauf erfolgte Handlung hat stets die unendlichste Tragweite!...«
Ev10.188,23] »Aber das Wort, das Ich zu euch rede, gilt nicht allein nur für diese Erde, sondern entsprechenderweise für die ganze Unendlichkeit; denn Meine Worte sind nicht Menschenworte, sondern Gottesworte, werden auch von den zahllosen Myriaden von Engeln vernommen und von einem Ende Meiner endlos vielen Schöpfungen zum andern als wirksam getragen.«
Ev03.204,01] »... Das Gute und Wahre ist gleich, ob es ein Mensch durch sein reges Forschen entdeckt, oder ob es ihm von Gott unmittelbar geoffenbart wurde; denn das Selbstfinden einer Wahrheit ist eben auch eine Offenbarung von oben, aber eine mittelbare, und das Mittel dazu war das rege Forschen.
Ev03.204,02] Durch solches Forschen macht sich die Seele freier von den groben Banden der Materie und erweckt dadurch auf Momente den göttlichen Geist in sich, oder sie kommt
mehr ins Lebenszentrum ihres Herzens, dahin stets und unablässig Gottes Licht und Erbarmung fließt und ebenso der Seele das Leben und geistiges Wachstum schafft, wie der Sonne Licht und ihre Wärme in die Furchen der Erde dringt und daselbst das Leben und das Gedeihen der Pflanzen erweckt, erhält und fördert, bis aus der Pflanze eine freie, selbständige und dadurch eine Vollreife Frucht erzeugt wird, deren eigenes Leben nicht mehr von der Pflanze abhängig ist, sondern für sich selbst besteht.
Ev03.204,03] Wenn in den wahren, lebensregen Momenten die Seele in das beschriebene Lebenszentrum im Herzen kommt, so ist sie dadurch auch zur Offenbarung des Geistes Gottes in jegliches Menschen Herz gelangt und kann da nichts anderes als nur die ewige gleiche Wahrheit aus Gott in sich selbst finden. Und das ist eine mittelbare Offenbarung und unterscheidet sich von der unmittelbaren nur dadurch, daß da Gott in den Fällen großer Menschenverfinsterung taugliche Menschen ohne ihr Zutun erweckt und deren Seele eben auch in ihr Lebenszentrum leitet, um von da aus den andern Blinden das augenöffnende Licht wieder zu verschaffen.
Ev03.204,04] Und noch ist da ein Unterschied zwischen der mittelbaren und unmittelbaren Offenbarung, und dieser besteht darin: Die mittelbare Offenbarung gibt dem suchenden Menschen nur darüber ein rechtes Licht, darüber er speziell eines haben möchte, und gleicht einem guten Lampenlicht, mit dem man irgendein dunkles Gemach ganz hell erleuchten kann; die unmittelbare aber gleicht der Sonne am hellsten Mittag, deren mächtiges Licht die ganze Welt in allen ihren großen und kleinen Furchen erleuchtet, also auch die unmittelbare Offenbarung.
Ev03.204,05] Diese ist nicht nur für den Menschen gültig, dem sie gegeben wird, sondern für alle Menschen, und zunächst für das Volk, dem der Prophet angehört...«
GSo2.015,03] »... Aber solches wißt ihr nicht, daß eben aus den Himmeln keine Kunde völlig enthüllt zu den Menschen auf der Erde gelangen kann, sondern noch allezeit ist eine jede Kunde mit einer Hülse umschlossen. Denn ohne eine solche hülsige Umschließung könnte keine Kunde aus den Himmeln, welche rein geistig ist, zu den Menschen gelangen, so wenig als da jemand von euch imstande wäre, den für den Leib nur tauglichen ätherischen Nahrungsstoff ohne Beigabe gröberer Materie in sich aufzunehmen.«
Ev01.042,05] (Nathanael:) »Siehe, die Dinge der Natur haben ihre Ordnung und können nur in dieser ihrer eigentümlichen Ordnung bestehen; und so haben auch die Dinge des Geistes ihre höchst eigentümliche Ordnung und können außer solcher Ordnung nicht bestehen, nicht gedacht und nicht ausgesprochen werden. Aber zwischen den Naturdingen und den geistigen Dingen, weil jene aus diesen hervorgegangen sind, ist und besteht eine genaue Entsprechung, die freilich wohl nur der Herr allein am allerbesten kennt.
Ev01.042,06] Wenn nun der Herr uns rein Geistiges verkündet, die wir noch sämtlich in der starren Ordnung der Naturmäßigkeit uns befinden, so kann Er solches ja nur auf dem Wege der gleichnisweisen Entsprechungsbilder geschehen lassen. Um diese aber recht zu verstehen, müssen wir trachten, unsern Geist durch die Beachtung der Gottesgebote zu wecken. Erst in solcher Gewecktheit werden wir darüber ins klare kommen, was der Herr unter einem solchen entsprechenden Gleichnisbilde alles gesagt und geoffenbart hat, un eben darin wird sich Sein göttlich Wort ewig von unserem menschlichen unterscheiden.«
Ev06.204,02] »Die Weltmenschen gefallen sich in der Welt, und so muß auch eine Gotteslehre ganz weltlich aussehen, wenn sie bei den Menschen einen Anklang finden soll.
Ev06.204,03] Die Wahrheit wird stets nur verdeckt den Menschen dieser Erde gegeben werden; denn offen würden die Menschen sie ebensowenig ertragen, wie du das Licht der Mittagssonne mit offenen Augen zu ertragen imstande bist. Die Menschen müssen denken lernen, dann suchen und selbst finden. Und hat ein Mensch das innere Licht des Lebens nicht selbst gefunden, so nützen ihm tausend Lehrer nichts. Und es ist da am Ende schon eins, ob er das Licht für Finsternis oder die Finsternis für Licht hält.
Ev06.204,04] Daher muß ein Mensch wohl einen Stoß zur Aufsuchung der Wahrheit bekommen, aber die volle Wahrheit niemals urplötzlich; denn diese würde kein Mensch ohne Verlust seines irdischen Lebens ertragen, so sie ihm auf einmal völlig klar würde. Und so werden wir bei den Menschen dieser Erde auch noch lange Zeit hin mit der ganzen, vollen Wahrheit nicht gar so geschwinde herauskommen können ...«
Ev03.205,11] (Schabbi, persischer Kaufmann:) »Und siehe, großer und erhabener Meister, du wolltest mich, auf mein vollkommenstes Nichtswissen hindeutend, dahin zurechtweisen und sagen: "Gott, der Allweiseste, stellt vieles vor die Augen des Menschen und vor alle seine äußeren Sinne und durch diese auch gleichzeitig vor die Sinne der Seele, um den Menschen zum Denken zu zwingen." Aber die Erklärung muß sich der Mensch selbst suchen; denn gäbe Gott ihm auch diese hinzu, so möchte der Mensch ehest träge und am Ende über alles ganz tatlos und faul werden.
Ev03.205,12] Denn was ein Mensch einmal vollkommen innehat und versteht, für das hat seine träge Natur keinen Sinn mehr; dies ist zu sehr durch eine nur zu allseitige Erfahrung bestätigt und erwiesen und bedarf darum keines neuen Beweises mehr. Und so würde sich der Mensch offenbar auch ganz sicher in der rein geistigen Sphäre verhalten, so er alles auf ein Haar klein und sonnenhell verstünde, was die großen Propheten aus Gott in die Bücher der Weisheit niedergezeichnet haben. Er würde sich bald schlafen legen und endlich über gar nichts mehr nachdenken; worüber aber sollte der Mensch denn auch noch irgend etwas nachdenken, so er ohnehin alles verstünde?!«
Ev04.176,01] (Simon:) »Ich sehe nun, daß Du, o Herr, Dich den Menschen ganz als Gott offenbarst und nirgends einen Rückhalt oder irgendein Geheimnis machst gleich den alten Propheten, die Dich den Menschen stets nur unter einer dicksten Verschleierung offenbarten und kaum den Saum Deines Kleides den Sterblichen zeigten. Sie gründeten wohl eine Religion und eine Kirche; aber was war das für eine Religion, was für eine Kirche? Die Religion war ein kaum sichtbarer Stern, aus irgendeiner endlosen Raumestiefe einen aller-spärlichsten Hoffnungsstrahl zur mit dickster Nacht umhüllten Erde herabspendend, und die Kirche ein Gebäude aus harten Steinen, ein Tempel, um den lauter Irrgänge und finstere Vorhöfe standen, in welche die Menschen gelangen konnten, aber nie in des Tempels Innerstes, wo alle die großen Lebensgeheimnisse enthüllt auf goldenen Tischen lagen.
Ev04.176,02] Hier aber wird nicht nur des Tempels Innerstes allen Menschen als vollkommen zugänglich eröffnet, sondern Gott, als der ewig Unzugängliche, offenbart Sich Selbst persönlich ganz, wie Er war, ist, und sein wird ewig, den Menschen. Daher ist es aber andernteils auch notwendig, Gott nicht etwa nur teilweise, sondern ganz in sich leiblich, seelisch und geistig aufzunehmen durch die ausschließlich alleinige Liebe zu Ihm. Ein solches Entgegenkommen, wie das des Schöpfers zum Geschöpfe, also auch das des Geschöpfes zum Schöpfer, muß ja am Ende notwendig eine volle Identifizierung zwischen dem schöpferischen Ursein und dem geschöpflichen Nachsein zur Folge haben.«
Ev09.090,01] Sagte nun einer aus der Zahl der sogenannten Judgriechen: »Herr und Meister, wird denn mit Deiner abermaligen Ankunft auf dieser Erde den Menschen auch eine Lehre gegeben werden? Wenn Du ihnen wieder mit dieser Lehre kommen wirst, so werden sie dann ja auch sagen: »Oh, bleibe uns vom Halse mit dieser Lehre, die so viel Unheil auf der Erde angerichtet hat!«
Ev09.090,02] Sagte Ich: »Freund, die Lehre, die Ich euch nun gebe, ist Gottes Wort und bleibt ewig, und darum werden jene Menschen, von denen hier die Rede ist, auch nur diese Lehre von Mir überkommen, die ihr von Mir überkommen habt; aber in jenen Zeiten wird sie ihnen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach enthüllt gegeben werden, und darin wird das neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf diese Erde hemiederkommen wird. In seinem Lichte wird den Menschen erst klar werden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden nun von den Pharisäern, hintergangen und betrogen worden sind.
Ev09.090,03] Sie werden dann nicht mehr Mir und Meiner Lehre die Schuld an all dem vielen Unheil auf der Erde in die Schuhe schieben, sondern den höchst selbst- und herrschsüchtigen falschen Lehrern und Propheten, die sie schon im Lichte ihrer Wissenschaften und vielen Künste nur zu genau werden erkannt haben, wessen Geistes Kinder sie waren.
Ev09.090,04] Wenn aber das hellste Licht des neuen Jerusalems über die ganze Erde scheinen wird, dann werden die Lügner und Betrüger völlig enthüllt werden und der Lohn für ihre Arbeit wird ihnen gegeben werden. Je höher von ihnen sich jemand zu stehen dünken wird, desto tiefer wird auch sein Fall sein. Darum hütet euch schon jetzt vor den falschen Propheten!...«
Ev06.225,02] »Das Leben der Seele kann dir weder ein Mensch und noch weniger ein schon abgeschiedener Geist zeigen und beweisen. Das mußt du in dir selbst finden; und das ist nicht anders denkbar möglich als nur durch die wahre Liebe zu Gott und durch die Liebe zum Nächsten.
Ev06.225,03] Du meintest, daß eine Rückkunft einer schon abgeschiedenen Seele den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und den Glauben an Gott am meisten stärken würde, und Ich sage dir, daß du da in einer ganz grundirrigen Meinung steckst! Fürs erste hat eine abgeschiedene Seele jenseits für sich und für ihre dortigen Nächsten zur Ubergenüge zu tun und hat gewisserart eben nicht zu viel Muße, zu öfteren Malen wieder in einem aus der Luft der Erde sich angeschaffenen Leibe den Fleischmenschen zu erscheinen und sie zu lehren, wie es drüben steht und aussieht, und fürs zweite kann ein jeder vollkommene Geist ohnehin auf die Menschen ohne Beschränkung ihres freien Willens bestmöglich einwirken, und ein solch unsichtbares Einwirken ist dem Menschen um vieles heilsamer denn eine Sichtbarkeit und Hörbarkeit eines abgeschiedenen Geistes. Denn so dir ein guter und schon sehr erleuchteter Geist gute und edle Gedanken und Gefühle in dein Herz legt, so sind sie schon so gut, als hättest du selbst sie in dir erfunden; sie einen sich mit deinem Leben und bestimmen dich zur Tätigkeit.«
Ev06.225,04] »So aber ein Geist, wie zum Beispiel der des Moses, dir erschiene und zu dir sagte: "Dieses und jenes mußt du tun, so du zum Leben eingehen willst; tust du das nicht, so verfällst du dem Gerichte des allmächtigen Gottes, und es wird schwerlich ein vollglückliches Erstehen vom Tode des Gerichtes geben!", da wirst du nach solch einer Mahnung erbeben und wirst dich dein Leben lang nichts anderes zu tun getrauen, als was dir der Geist Mosis zu tun befohlen hat.
Ev06.225,05] Welches Verdienst aber wirst du dann dabei haben? Siehe, gar keines; denn da hat nicht dein eigenes besseres Erkennen deinen freien Willen zur besseren Tätigkeit bestimmt, sondern die Macht des zu dir gekommenen Geistes, und das hat für deine Seele beinahe gar keinen Wert! Es ist nahezu dasselbe, wie wenn ihr Menschen einen Ochsen oder einen Esel oder auch ein anderes Tier zu irgendeiner Arbeit abrichtet. Ohne Stock, Spieß oder Geißel wird nicht leichtlich jemand mit einem Tier etwas ausrichten; habt ihr aber ein Tier zu einer groben Feldarbeit abgerichtet, so ist das sicher nur euer Verdienst und nicht ein Verdienst des Tieres.
Ev06.225,06] Wenn Ich vermöge Meiner Allmacht wollte, daß kein Mensch je eine Sünde begehen solle, so würde auch kein Mensch je mehr sündigen; denn er würde sich nicht um eine Linie über Meinen Willen hinauswagen und -bewegen können, gleichwie da auch niemand seinen Leib anders gestalten kann, als wie er von dem Willen Gottes gestaltet ist, und auch sein Leibesleben nicht nach seinem Belieben verlängern kann, weil das alles von dem allmächtigen Willen Gottes abhängt. So nun Gott es nicht zuließe, daß ein Mensch je eine Sünde begehen könnte, wer hätte dann da ganz allein für sich das Verdienst ob des ganz sündenfreien Lebens eines Menschen, den allein Gottes Allmacht also leitete, wie sie das Wachstum der Bäume und aller andern Früchte leitet und die Welten leitet und führt durch den endlosen Raum? Doch sicher niemand anders als Gott allein, weil der Mensch da nichts als eine Spielpuppe in den Händen Gottes wäre! Es wäre das für Gott auch um vieles bequemer, wie es für Ihn auch bequemer ist, die verschiedensten Tiere mit ihren mannigfaltigsten und seltsamsten Eigenschaften zu erschaffen und sie dann zu leiten und jegliches in seiner Art tätig sein zu lassen.
Ev06.225,07] Aber die Menschen dieser Erde sind bestimmt, freie und völlig selbständige Kinder Gottes zu werden, und so müssen sie auch also geleitet werden, daß dabei ihr notwendig freiester Wille ja nicht die geringste Nötigung von einer mächtigeren Seite eines Geistes erfahre, sondern allein durch Offenbarung und Lehre und durch äußere Gesetze dahin geleitet werde, aus sich selbst das Wahre und Gute, das sie gelehrt wird, mit ihrem freien Willen zu ergreifen und aus eigener Selbstbestimmung danach tätig zu werden.«
Ev06.225,08] »Sieh, die Achtung des freien Willens der Menschen dieser Erde geht von Gott aus sogar so weit, daß Er nicht einmal stets darauf sieht, was ein oder auch mehrere Menschen denken, wollen und tun. Nur wenn sie zu weit von Gott abgewichen sind, dann erst sieht Gott sie an und erweckt wieder Seher, Lehrer und Propheten, damit sie den Menschen wieder den Willen Gottes und Seine Absichten mit ihnen von neuem verkünden sollen. Kehren sich die Menschen daran, so geht es dann schon wieder ganz gut; kehren sie sich aber nicht daran, und verspotten und verfolgen sie die für sie von Gott erweckten Seher, Lehrer und Propheten, so muß Gott dann notwendig ein äußeres Strafgericht über die Menschen und oft über ein ganzes Volk kommen lassen. Aber selbst ein solches Gericht geht niemals unmittelbar von dem allmächtigen Willen Gottes aus, sondern ein solches Gericht kommt stets von der blinden und böswilligen Verkehrtheit der Menschen.
Ev06.225,09] Die mächtigen Hanochiten sind mehr denn hundert Jahre hindurch gewarnt worden, daß sie nicht des Goldes und der Edelsteine wegen und auch wegen leichterer Führung ihrer Kriege ganze Berge zerstören und bis auf den Grund völlig abgraben sollten, da sie dadurch die unterirdischen großen Wasserschleusen öffnen und sie alle ersäuft werden würden. Aber es nützte alles nichts; sie taten, was sie wollten, stachen noch tiefer in die Berge und öffneten die Wasserschleusen. Siehe, das hat also Gott nicht unmittelbar durch Seine Allmacht, sondern nur durch Seine Zulassung geschehen lassen, was notwendig daraus folgen mußte, daß die Menschen Seinen rechtzeitigen Ermahnungen kein Gehör mehr leihen wollten!
Ev06.225,10] Gott hätte die Menschen ja durch Seine Allmacht bannen können, daß sie nimmer die Berge weiter hätten zerstören können! Ja, das wäre Gott ein ganz leichtes gewesen; aber die Menschen hätten dann aufgehört, Menschen zu sein, und wären hernach auch im Geisterreiche nicht mehr auf den freimenschlichen Fuß zu stellen gewesen. Gott aber ließ eher zu, daß ein ganzes Menschengeschlecht durch seinen eigensinnigen Willen dem Heische nach zugrunde ging, als daß es an seiner Seele nur im geringsten etwas darin einbüßen solle, was da betrifft deren freien Willen und volle Selbständigkeit.
Ev06.225,11] Ebenso ist ein Volksstamm noch von dem König zu Salem mehrere Male gewarnt worden, die Landschaft von Sodom und Gomorra zu bewohnen, weil sie unter sich viele Schwefellager und teilweise Erdpech enthielt. Es wurde dem Volke auch klar und verständlich gezeigt, wie sich solchen Lagern in einem fort unreine Naturgeister entwinden und die Fleischmenschen zur Unzucht reizen; denn wie im Weine die Geister der Unzucht daheim sind und das Fleisch dazu antreiben, so ein Mensch im Übermaß davon genossen hat, ebenso sind sie auch im Schwefel und im Erdpech. Es ward dem Volke auch gesagt, daß sich in einer solchen Landschaft häufig Erdbeben, Bergbrände und viele böse Gewitter einstellen und oft vielen und großen Schaden anrichten, worauf leicht Hungersnot und Pest
entstehen; aber es half all solcher guter Rat sogar aus dem Munde Jehovas nichts. Weil die Landschaft sonst sehr üppig und fruchtbar war, so siedelten sich dennoch die Menschen an und bevor zweihundert Jahre vergingen, waren allda schon nächst Sodom und Gomorra noch zehn Städte erbaut. Die Menschen wurden ganz sinnlich und trieben allerlei unbe schreibbare Unzucht und die allergräßlichste Hurerei sogar mit den Tieren.
Ev06.225,12] Sie wurden abermals zu Nahors und wieder zu Tharahs Zeiten gewarnt, und es ward ihnen geraten, die böse Landschaft zu verlassen; doch niemand kehrte sich daran. Tharahs Söhne waren Abraham, Nahor - der also hieß wie sein Großvater - und Haran, der den Lot gezeugt hat. Haran zog selbst hin und predigte auf Gottes Geheiß, richtete aber auch nichts aus, Lot, sein Sohn, tat dasselbe mehrere Jahre hindurch, hielt sich wechselweise bald in der einen und bald in der andern Stadt auf und wurde dabei nahe selbst ein Opfer des Geistes der Unzucht.
Ev06.225,13] Da kamen sichtbare Engel, die zuvor Abraham besuchten, und Jehova war mitten unter ihnen und gab dem Abraham treulich kund, wie es Sodom und den anderen Städten ergehen werde. Und es wurden die beiden Engel in Gestalt von zwei kräftigen Jünglingen dahin abgesandt, um noch den Lot zu retten. Das Volk hörte die Jünglinge gar nicht an, sondern wollte noch mit ihnen die unnatürlichste Unzucht treiben. Da entkam Lot auf die Warnung der beiden Jünglinge. Nur sein Weib ward ein Opfer ihrer säumigen Neugier; es ward zur Salzsäule dem Leibe nach, nach der Voraussage der Jünglinge. Denn diese sagten: "Wir müssen nun schnell fliehen und uns nicht einmal die Zeit zum Umsehen nehmen; denn das unterirdische Feuer greift schnell um sich, und seine überall ausbrechenden Dämpfe ersticken schnell alles Naturleben und verwandeln alles schnell in ein steiniges SalzT Lots Weib aber blieb dennoch einige Augenblicke stehen und ward von den Dämpfen ereilt und dadurch ein Opfer.
Ev06.225,14] Siehe, da hatte abermals nicht Gottes allmächtiger Wille so ganz eigentlich den vollen Untergang der bösen Landschaft verursacht; denn es wäre diesem unreifen Flecke das auch durch seine Natur widerfahren, was ihm nachher unter Abraham widerfahren ist. Aber daß dabei so viele Menschen zugrunde gegangen sind, daran war niemand schuld als der Ungehorsam ihres freien Willens.«
4. Förderung der Vollkommenheit durch Offenbarungen
Ev06.225,15] »Gott hätte diese Menschen freilich wohl mit Seinem allmächtigen Willen herausziehen und in ein anderes, gesundes Land versetzen können; aber das wäre offenbar wider ihren Willen geschehen. Da aber dieser von Gott am allermeisten geachtet wird und auch geachtet werden muß, so ließ Er es lieber zu, daß diese Menschen dem Leibe nach alle zugrunde gingen, als daß nur ein Atom an der Freiheit des Willens ihrer Seelen verwüstet wurde. Denn selbst für Gott ist das das größte Meisterwerk Seiner Liebe, Weisheit und Macht, Menschen zu erschaffen, die Ihm in allem vollkommen ähnlich werden.
Ev06.225,16] Um aber das zu bewirken, muß der Mensch nahezu ohne Kraft in der dies-weltlich größten Verlassenheit geboren werden und seinen Unterricht nach und nach von der äußersten Welt nehmen. Wenn er sich so einige Kenntnisse und Fertigkeiten gesammelt hat, dann erst wirken die ihn umgebenden guten und auch schlechten Geister ganz unvermerkt auf ihn ein, - die guten auf sein Gemüt und die schlechten auf seine physische Natur, auf daß die Seele stets in der vollkommensten Freischwebe erhalten werde.
Ev06.225,17] Hat ein Mensch den guten äußeren Lehren und Ermahnungen freiwillig gegen manche Anfechtungen seiner Sinne Gehör gegeben und sein Leben danach eingerichtet, so wird der stille Einfluß der guten Geister auch stets mächtiger, den aber kein Mensch anders fühlt und fühlen darf, als daß er sein freies Werk ist. Wird aber der Einfluß des Guten aus den Himmeln durch des Menschen eigenen Willen einmal so gekräftigt, daß
die Seele ganz in denselben übergegangen ist, so wird der wahre, göttliche Geist der Liebe in ihr wach, durchdringt die Seele ganz, und dann erst ist die Seele in die erste Stufe ihrer Vollendung getreten, ist dann schon unverwüstbar frei und kann, so sie auch noch im Fleische ist, Gesichte und Offenbarungen von Geistern und selbst von den höchsten Engeln empfangen.
Ev06.225,18] Und da geschieht es eben häufig, daß solche Menschen Gesichte haben, mit Seelen im Jenseits sprechen und sich von ihnen wie persönlich belehren lassen und davon auch anderen, noch ganz naturmäßigen Menschen treue und wahre Kunde geben können. Wer ihnen glaubt, tut sicher ganz wohl daran, - nur muß er nicht auch gleich verlangen, dasselbe selbst zu erfahren; denn das kann nicht eher geschehen, als bis er die vorbeschriebene geistige Seelenreife erlangt hat.
Ev06.225,19] Es soll sich aber ein jeder Mensch zuerst gläubig nach den empfangenen guten Lehren richten und dann acht haben auf sein Gemüt, aber auch auf die in seinem Heische oft schlummernden bösen Leidenschaften, die sich in Trägheit, Arbeitsscheu, Wollust, Eigenliebe, Starrsinn, Hochmut, Neid, Geiz und Herrschsucht nur zu klar kundgeben. Diesen letzteren soll er durch die Macht der Liebe zu Gott und durch die Liebe zum Nächsten, durch Geduld, Demut und Sanftmut begegnen, so wird er gar nicht lange dahin haben, wo sich die guten Geister ihm fühlbarer und ersichtlicher offenbaren werden.
Ev06.225,20] Übrigens gibt es aber schon gar keinen Menschen, bei dem es nicht einmal zugelassen worden wäre, gewisse Winke und sogar Gesichte aus dem Jenseits zu bekommen. Wenn aber der Mensch nachher das alles in den Wind schlägt und es für nichts als einen Sinnentrug betrachtet, so kann man ihm da nicht helfen ...«
Ev01.215,12] »... Solange jemand bei all seinem Tun und Lassen seine Schritte nicht in gerader Linie zu Mir hin richtet, ist all sein Tun und Gehen und Stehen ein vergebliches für sein Leben. Und gewönne er die ganze Welt, hätte aber Mich nicht, so nützte ihm die ganze Welt nichts; denn er ist tot! So Ich aber nun in dieser Zeit der Enthüllung des Evangeliums jemanden rufe und zu ihm sage: "Komme!" - und er aber kommt nicht, der wird dem Tode des Geistes verfallen! Und es ist darob dieser Philopold ein rechtes Muster, nach dem sich jedweder richten soll! Wer gerufen wird, so er nach Mir fragt, der komme und zaudere nicht! Denn Ich bleibe nicht gleichfort in Kana (entsprechend: voll Gnade in dieser Welt), sondern ziehe bald weiter und wende ab Auge und Ohr von all denen, die da zaudern auf Mein "Kommet!"«
Ev10.141,13] »... So sie Mich Selbst nicht hören und Mir nicht glauben trotz der vielen Zeichen, die Ich vor ihren Augen gewirkt habe, so werden sie euch noch weniger hören und euren Worten glauben, - wohl aber würden sie euch ins Gefängnis werfen und euch züchtigen lassen! Darum lasset das, und bleibet, wo ihr seid, und prediget Mein Evangelium bei schicklicher Gelegenheit den Heiden, und gebet ihnen das Licht der Wahrheit, das Ich euch gegeben habe; doch setzet nichts hinzu und nehmet auch nichts hinweg!« (vgl. Offb.22,18)
Ev11.314] »Jedoch solle niemand einen solchen Propheten anders verdingen, denn allein im Namen Dessen, in dessen Namen er Prophet ist. Wehe aber denen, die ihn verkürzen und eigennützig verkümmern wollen. Wahrlich, das alles tun sie mir, nicht dem Propheten! Auf sie wird wenig des Prophetensegens fallen, und am Ende wird sie des Prophetengeistes Feuer verzehren!«
Himl.079,00] An obengenanntem Tage (13.8.1840) empfing der Freund J. Lorbers Andreas Hüttenbrenner, Bürgermeister von Graz, das Schreiben eines Unbenannten mit folgendem Wortlaut: »Wohlgeborener Herr! Auch die Schriften, welche aus unseren Staaten ins Ausland zum Drucke gesandt werden, unterliegen den k.k. Zensurgesetzen. Da man durch einen Beamten auf Ihr Vorhaben (vermuüich Drucklegung der Lorberschriften) all hier aufmerksam gemacht wurde, so erinnere ich Sie und ihre Herren Teilnehmer freundschaftlich, diese Gesetze nicht zu übertreten, um sich nicht gewissen Unannehmlichkeiten auszusetzen.«
Jakob Lorber und seine Freunde richteten danach folgende Bitte an den himmlischen Vater: Herr! Wir bitten Dich in aller Demut, wohlbewußt unserer großen Schwäche, infolge welcher wir ohne Dich, Du allerbester Vater, nichts, mit und in Deiner großen Liebe und Gnade aber alles nach Deinem heiligen Willen vermögen. Du weißt all unser Tun und Lassen, und auf unserem Haupte ist kein ungezähltes Haar. Du weißt, daß uns die Welt nicht mehr anziehen kann, am allerwenigsten aber die wie immer gearteten politischen Verhältnisse; daß wir nur Dein lebendiges Wort suchen, um nach demselben ein Dir, o bester Vater, wohlgefälliges, stilles, sonst aber aller Welt und deren Verhältnissen unschädliches Leben zu führen. Sage uns gnädigst, was hinter dem Schreiben an Bruder A. steckt? 0 bester Vater, Du Ewige Liebe in Jesu Christo, erhöre unsere Bitte! - Dein Wille geschehe! Amen. Es erging folgende Antwort:
Himl.079,01] »Nun, so schreibe! - Ich sage dir, nichts ist dahinter! - Wenn aber ein so großes Licht aus den allerhöchsten Himmeln zur Erde, darniedersteigt, wie sollte es geschehen, daß es nicht irgend gewittert werden möchte!? Seht ihr doch noch den leisen Schimmer einer unendlich fernen Sonne, wie wäre es möglich, daß das allerhöchste Licht so ganz und gar unbemerkt zur Erde gelangen sollte!?
Himl.080,02] Aber seid unbesorgt, es geschieht alles nur nach Meinem Willen! Keinem von euch wird je ein Haar gekrümmt werden. Daher seid fröhlich und voll guten Mutes! Denn Ich bin ja allezeit bei euch.
Himl.080,03] Liebet nur Mich und sehet allezeit auf Mich! Und machet euer Vertrauen fester als einen Diamanten. Denn wer auf Meinem Grunde baut, der bauet fest. Und Ewigkeiten werden keinen Stein verwittern in allen Gemächern eines Hauses, das da gebaut wurde auf Meinem Grunde in der wahren Liebe zu Mir.
Himl.080,04] Wahrlich, wahrlich, wahrlich sage Ich: Diese ganze Erde wird verwehet sein wie Spreu mit all ihren schönen Herrlichkeiten, ja, in der ganzen Unendlichkeit wird jede Sonne ewig zunichte werden - aber höret, was da Ich gesagt habe, wird bestehen wesenhaft, solange Ich, Gott, der Unendliche, der Ewige, bleiben werde!
Himl.080,05] Wehe aber dem, der es wagen wird, böswillig daran auch nur ein Häkchen zu ändern, für den wäre es besser, er wäre nie geboren worden. Denn ewig verflucht sei der, der da widerstreben wird dem Geiste Meiner großen Gnade!
Hirn 1.080,06] Ich lege der Welt keine Hindernisse in den Weg und lasse sie wandeln ihre Schlammwege; aber das sage Ich: Den Spötter werde Ich stürzen in die Gräber der Finsternis, den Verächter strafen mit dem plötzlichen Tode, und wer da wird aufhalten wollen Meine Schritte, der wird zerquetscht werden gleich einem Wurme. Wer aber aus zeitlichem Interesse Meine Wege mit vernichtenden Augen ansehen wird, den wird Mein Blick vernichtend fressen, und da soll ein (blinder) Teufel eher Gnade finden als ein solcher Satansbruder!
Himl.080,07] Einst trat Ich als Bettler arm und schwach auf die Erde und wurde gekreuzigt. Nun komme Ich als starker Held und Mein Gericht mit Mir! Wer Mich ergreifen wird mit Liebe, der wird leben ewig; wer aber auch nur einen Finger gegen Mich kehren wird, der soll gekreuzigt werden im Feuer Meines Grimmes!
Himl .080,08] Das sei euch eine sichere Urkunde aus Meinem Munde, daß ihr nichts zu besorgen habt. Denn jetzt nehme Ich jeden auf, zu dem Ich komme und der Mich aufnimmt. Wer da hören wird Meine Stimme, der wird leben; der Taube aber wird zugrunde geben.
Himl.081,09] Das sage Ich, die Ewige Wahrheit, aus der großen Mitte Meiner unendlichen Macht! - Amen, Amen, Amen.
Him2.276,09] Und siehe, in eben diesem sicheren Begebnisse (Sturz des Papsttums nach Höhepunkt des Beherrschens der Völker) liegt eine Hauptvorbereitung zur Offengabe dieses Meines Wortes. Denn sonst müßte es sich auch, so gut wie alles aus Mir, das Verdammungsurteil von Seite dieser Hure gefallen lassen, was aber für diesmal und fürder allemale nicht in meiner Ordnung liegt.«
Him2.276,16] »Also soll es auch bei der Veröffentlichung dieses Wortes gehen! - Zuvor aber muß ein großes Wehe über einen großen Teil der Welt ergehen aus der Hure. Wehe allen jenen Staaten, die nun der Hure (Papsttum) auf den Thron helfen, und daß sie ihre Throne feste! Wahrlich, diese werden einen Fall von ihrem Throne tun, größer und weiter, als die beiden Pole des Himmels voneinander abstehen! - Fürchte dich aber nicht darum! Denn Ich werde die Meinen allezeit schützen, und es solle nie ein Haar auf ihren Häuptern gekrümmt werden.«
Hirn 1.099,12] »Lebet, wie Ich euch gezeigt habe, dann wird euch auch nie eine Untersuchung Meinetwegen treffen! Denn Ich werde euch beschützen und Mein Werk wird ungehindert aus Tageslicht treten als ein großer Magnet, der alles an sich ziehen wird. Aber ihr müßt ihn nicht entkräften durch euren Ungehorsam und durch solche Zweiflerei.«
Ev09.090,01] Sagte nun einer aus der Zahl der sogenannten Judgriechen: »Herr und Meister, wird denn mit Deiner abermaligen Ankunft auf dieser Erde den Menschen auch eine Lehre gegeben werden? Wenn Du ihnen wieder mit dieser Lehre kommen wirst, so
werden sie dann ja auch sagen: "Oh, bleibe uns vom Halse mit dieser Lehre, die so viel Unheil auf der Erde angerichtet hat!"«
Ev09.090,02] Sagte Ich: »Freund, die Lehre, die Ich euch nun gebe, ist Gottes Wort und bleibt ewig, und darum werden jene Menschen, von denen hier die Rede ist, auch nur diese Lehre von Mir überkommen, die ihr von Mir überkommen habt; aber in jenen Zeiten wird sie ihnen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach enthüllt gegeben werden, und darin wird das neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf diese Erde herniederkommen wird. In seinem Lichte wird den Menschen erst klar werden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden nun von den Pharisäern, hintergangen und betrogen worden sind.
Ev09.090,03] Sie werden dann nicht mehr Mir und Meiner Lehre die Schuld an all dem vielen Unheil auf der Erde in die Schuhe schieben, sondern den höchst selbst- und herrschsüchtigen falschen Lehrern und Propheten, die sie schon im Lichte ihrer Wissenschaften und vielen Künste nur zu genau werden erkannt haben, wessen Geistes Kinder sie waren.
Ev09.090,04] Wenn aber das hellste Licht des neuen Jerusalems über die ganze Erde scheinen wird, dann werden die Lügner und Betrüger völlig enthüllt werden und der Lohn für ihre Arbeit wird ihnen gegeben werden. Je höher von ihnen sich jemand zu stehen dünken wird, desto tiefer wird auch sein Fall sein. Darum hütet euch schon jetzt vor den falschen Propheten! Habt ihr das nun wohl auch verstanden?«
Ev09.090,05] Sagten darauf auch Meine anderen Jünger: »Herr und Meister, warum gibst Du uns denn Deine Lehre nicht auch schon enthüllt also, wie Da sie dereinst in der fernen Zukunft den bezeichneten Wissenschaftlern und Künstlern aller Art und Gattung geben wirst? Solch ein neues Jerusalem täte den Menschen jetzt auch not!«
Ev09.090,06] Sagte Ich: »Ich hätte euch noch gar vieles zu sagen und zu enthüllen, aber ihr alle könntet das noch nicht ertragen; wenn aber der Geist der Wahrheit aus Mir über euch kommen wird, so wird er euch in alle Wahrheit und Weisheit leiten, und ihr werdet euch dann schon völlig im Lichte des neuen Jerusalems befinden.
Ev09.090,07] Ob ihr aber dann auch imstande sein werdet, das Licht an eure Jünger übergehen zu lassen, das ist eine Frage, die ihr schwer beantworten werdet, vorausgesetzt, daß ihr das begreifet und einsehet, daß erstens aller Unterricht gewisserart an Kinder zu ergehen hat, und daß er ein mehr freier denn ein zwingender sein muß, und zweitens, daß man von niemandem verlangen kann, die Schrift zu lesen, so ihm die Buchstaben unbekannt sind.
Ev09.090,08] Ihr könnet es nun noch gar nicht ahnen, zu welch großen und vieles umfassenden Wissenschaften und Künsten es dereinst die Menschen bringen werden, und wie sehr dadurch aller Aberglaube unter den Menschen gelichtet werden wird. Wo in der ganzen Welt aber ist nun wohl eine Rede von einer auf den Grundsätzen der wohlberechneten Wahrheit stehenden reinen Wissenschaft, und wo von einer durch solche Wissenschaft berechneten Kunst?
Ev09.090,09] Wo es nun unter den Menschen auch noch eine Wissenschaft und eine von ihr abgeleitete Kunst gibt, so sind dabei auch stets über drei Vierteile blinder Aberglaube. Auf solch eine faule Frucht von dem noch ungesegneten Baume der Erkenntnis aber läßt sich keine höhere Himmelswahrheit stellen; und wollet ihr sie darauf stellen, so wird darauf eine Frucht zum Vorschein kommen, die man wohl den Drachen zum Fräße vorwerfen, aber nicht den Menschen zur Nahrung geben könnte.
Ev09.090,10] Und sehet und merket es wohl! Aus derlei Früchten werden auch die falschen Propheten mit all ihren Irrlehren und falschen Wunderzeichen hervorgehen und mehr denn drei Vierteile der Erde verderben. Denn so man sich bemühen wird, Meine reinste Wahrheitslehre mit den nun unter den Menschen bestehenden, mit allerlei Aberglauben untermengten Wissenschaften und wenig sagenden und leistenden Künsten in der Meinung zu vereinen, daß sie dadurch für die Menschen um so leichter annehmbar würde, so wird
man, leicht von selbst verständlich, Meine Lehre stets mehr und mehr verunreinen, und die Wissenschaften und Künste, die voll Aberglauben sind, werden dadurch noch tiefer in die alte Nacht hinabsinken, als sie seit Anbeginn der Menschen jemals gesunken sind. Sie werden am Ende eine Zeitlang bloß nur zu einem Eigentum der falschen Propheten werden, damit diese mit ihrer Hilfe desto leichter und umfangreicher das blindgehaltene Volk für sich gewinnen werden können.
Ev09.090,11] Aber es wird das nicht also verbleiben; denn zur rechten Zeit werde Ich Menschen erwecken für die reinen Wissenschaften und Künste, und diese werden es den Menschen von den Dächern herab verkünden, wie die Diener Balaams ihre Wunder bewirkt haben. Dadurch wird die reine Wissenschaft in allen Dingen und auch die reinen Künste zu einem unbesiegbaren Vorläufer und Vorkämpfer für Mich gegen den alten Aberglauben werden; und so durch sie der Augiasstall wird gereinigt sein, dann werde Ich ein leichtes und wirksamstes Wiederkommen auf dieser Erde haben. Denn mit der allenthalben reinen Wissenschaft der Menschen wird sich Meine reinste Lebenslehre auch leicht vereinen und so den Menschen ein vollständiges Lebenslicht geben, da eine Reinheit die andere nimmer-dar verunreinigen kann, so wie eine sonnenhelle Wahrheit die andere nicht.«
Ev08.042,04] »Bei dem bleibet, und lehret es auch alle andern Völker, so werdet ihr Mir das angedrohte Gericht über alle Heiden in den späten Zeiten ersparen; aber ihr müßt vor den Menschen nicht zittern und beben, sondern in gutem und mutvollem Willen ihnen den vollen göttlichen Ernst der Wahrheit offen verkünden! Und werdet auch ihr nicht ganz imstande sein, alles Heidentum vollends siegreich zu bekämpfen in kurzer Zeit, so wird aber das die reine Wahrheit in den späten Zeiten doch gar wohl vermögen. Denn das große auch von Mir angekündigte Gericht über das Reich der Lüge wird eben in dem Siege der Wahrheit über sie bestehen, und das wird keine andere Wahrheit sein als eben diese, die Ich euch hier nun verkünde.
Ev08.042,05] In jenen Zeiten werde Ich wieder Männer und sogar Mägde erwecken, die den Menschen diese Wahrheit ebenso rein und klar überliefern werden aus Meinem Munde in ihren Herzen, wie Ich sie nun euch Selbst mit Meinem leiblichen Munde verkünde, und solche Wahrheit wird für alle blinden Heiden der mächtige und unerbittliche Richter sein.«
Neuoffenbarungen als Vorbereitung der Wiederkunft Christi
Ev09.094,02] »Ich werde bei Meiner zweiten Wiederkunft nicht mehr aus einem Weibe irgendwo wieder als ein Kind geboren werden; denn dieser Leib bleibt verklärt so wie Ich als Geist in Ewigkeit, und so benötige Ich nimmerdar eines zweiten Leibes in der Art, wie du das gemeint hast.
Ev09.094,03] Ich aber werde zuerst unsichtbar kommen in den Wolken des Himmels, was so viel sagen will als: Ich werde vorerst Mich den Menschen zu nahen anfangen durch wahrhaftige Seher, Weise und neu erweckte Propheten, und es werden in jener Zeit auch Mägde weissagen und die Jünglinge helle Träume haben, aus denen sie den Menschen Meine Ankunft verkünden werden, und es werden sie viele anhören und sich bessern; aber die Welt wird sie für irrsinnige Schwärmer schelten und ihnen nicht glauben, wie das auch mit den Propheten der Fall war.«
Ev09.094,04] »Ebenso werde Ich von Zeit zu Zeit Menschen erwecken, denen Ich alles das, was jetzt bei dieser Meiner Gegenwart ist, geschieht und gesprochen wird, durch ihr Herz in die Feder sagen werde, und es wird dann das einfach Geschriebene auf eine eigene, den dermaligen Menschen wohlbekannte kunstvolle Art in einer ganz kurzen Zeit von einigen Wochen und Tagen in vielen Tausenden gleichlautenden Exemplaren können vervielfacht und so unter die Menschen gebracht werden; und da die Menschen in jener Zeit beinahe durchgängig des Lesens und Schreibens wohl kundig sein werden, so werden sie die neuen Bücher auch selbst wohl lesen und verstehen können.
Ev09.094,05] Und diese Art der Ausbreitung Meiner neu und rein wiedergegebenen Lehre aus den Himmeln wird dann um vieles schneller und wirksamer zu allen Menschen auf der ganzen Erde gebracht werden können denn so wie jetzt durch die Boten in Meinem Namen von Munde zu Munde.
Ev09.094,06] Wenn auf diese Art Meine Lehre unter die Menschen, die eines guten Willens und tätigen Glaubens sein werden, gebracht sein wird und zum wenigsten ein Drittel der Menschen davon Kunde haben werden, so werde Ich denn auch hie und da persönlich und leibhaftig sichtbar zu denen kommen, die Mich am meisten lieben und nach Meiner Wiederkunft die größte Sehnsucht und dafür auch den vollen und lebendigen Glauben haben werden.
Ev09.094,07] Und Ich werde aus ihnen Selbst Gemeinden bilden, denen keine Macht der Welt mehr einen Trotz und Widerstand zu bieten vermögen wird; denn Ich werde ihr Heerführer und ihr ewig unüberwindlicher Held sein und richten alle toten und blinden Weltmenschen. Und also werde Ich die Erde reinigen von ihrem alten Unflate.«
Ev09.094,08] »Zur Zeit der neuen Seher und Propheten aber wird eine große Trübsal und Bedrängnis unter den Menschen sein, wie sie auf dieser Erde noch niemals da war; aber sie wird Meiner dermaligen Auserwählten wegen nur eine kurze Zeit dauern, auf daß diese an ihrer Seligwerdung nicht sollen einen Schaden erleiden, (vgl. Mt.24,21 -22)
Ev09.094,09] Doch in diesem Lande, wo Ich nun schon von einem Orte zum andern von den Juden des Tempels wie ein Verbrecher verfolgt werde, und das in jener Zeit von den finstersten Heiden zertreten wird, werde Ich persönlich nicht wieder zuerst auftreten und lehren und trösten die Schwachen. Wohl aber in den Landen eines andern Weltteiles, die nun von den Heiden bewohnt werden, werde Ich ein neues Reich gründen, ein Reich des Friedens, der Eintracht, der Liebe und des fortwährend lebendigen Glaubens, und die Furcht vor dem Tode des Leibes wird nicht mehr sein unter den Menschen, die in Meinem Lichte wandeln und im beständigen Verkehr und Umgang mit den Engeln des Himmels stehen werden. Da hast du nun eine rechte Antwort auf deine Frage.«
Ev09.094,10] Sagte der Schriftgelehrte: »Asien, die alte Wiege der Menschen und der vielen Segnungen Gottes, wird sonach nicht mehr das Glück haben, Dich in Deiner Wiederkunft auf diese Erde zu sehen und zu hören? Das ist wahrlich keine freudige Kunde für diesen Weltteil.«
Ev09.094,11] Sagte Ich: »Die Erde ist allenthalben Mein, und Ich weiß, woorts Meine Wiederkunft für die ganze Erde am allerwirksamsten sein wird! In jener Zeit aber, in der sich die Menschen von einem Ende der Erde zum andern so schnell, wie da fährt ein Blitz aus der Wolke, werden verständigen können, und in der die Menschen auf ehernen Straßen mit Benutzung der im Feuer und Wasser gebundenen Geister schneller die weitesten Strecken des Erdbodens werden überfahren können, als da der heftigste Sturm von einem Ende der Erde zum andern treibt, und die Schiffe mit Hilfe derselben Kräfte den großen Ozean in einer viel kürzeren Zeit überfahren werden als nun die Römer von Rom aus bis nach Ägypten, da wird die Kunde von Meiner persönlichen Wiederkunft in einer ganz kurzen Zeit leicht über die ganze Erde verbreitet werden können, und also auch nach Asien.«
Ev09.094,12] »Aber es fragt sich da wieder: Wird die Kunde bei den blinden und tauben Heiden dieses Weltteils auch Glauben finden?
Ev09.094,13] Ich meine und sage: Schwerlich aber, als bis es durch ein großes Weltgericht geläutert werden wird!«
Ev09.094,14] »Es gibt ein gar großes Land im fernen Westen, das von allen Seiten vom großen Weltozean umflossen ist und nirgends über dem Meere mit der alten Welt zusammenhängt. Von jenem Lande ausgehend, werden die Menschen zuerst große Dinge vernehmen, und diese werden auch im Westen Europas auftauchen, und es wird daraus ein helles Strahlen und Widerstrahlen entstehen. Die Lichter der Himmel werden sich begegnen, erkennen und sich unterstützen.
Ev09.094,15] Aus diesen Lichtern wird sich die Sonne des Lebens, also das neue, vollkommene Jerusalem, gestalten, und in dieser Sonne werde Ich auf diese Erde wiederkommen. - Und nun mehr denn zur Genüge von dem, was dereinst geschehen wird!«
Ev09.094,16] Hierauf machten sogar Meine Jünger große Augen und sagten unter sich: »So klar und umständlich hat Er von Seiner einstmaligen Wiederkunft noch nicht geredet! Glücklich werden die Menschen sein, die in jener Zeit dort leben werden, wo Er wiederkommen wird mit aller Fülle Seiner Gnade, aber überunglücklich jene, die an Ihn nicht glauben werden und etwa, gleichwie nun die Pharisäer, sich gegen Ihn erheben und Ihm nach dem Leben streben, sich wider Ihn setzen und ihr Heidentum schützen wollen. Denen wird Er, wie Er das schon zu öfteren Malen und auf dem Ölberge durch Zeichen am Himmel angezeigt hat, als unerbittlicher Richter entgegenkommen und ihnen geben den Lohn in der Hölle.«
Ev09.094,17] Sagte Ich: »Ja, ja, da habt ihr nun die Wahrheit geredet! Und Ich sage es euch: Wahrlich, wahrlich, dieser sichtbare Himmel und diese Erde werden in der rechten Länge der Zeiten auch vergehen; aber Meine Worte, die Ich zu euch geredet habe, werden nicht vergehen!«
Nachfolge Christi