Gleichheit statt Titel, Rängen und Hierarchie bei wahrerer Nachfolge Christi

Thematische Textauszüge mit Link zum Originaltext der Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht



Gleichheit statt Titel, Rängen und Hierarchie

Kath. Priester + Ministrant

Kath. Priester + Ministrant
Ev01.202,09] »Ihr sollet als diejenigen, denen Ich zuerst Meinen Geist mitteilte, euch darum nicht um ein Haar besser dünken, als da ist ein jeder andere Mensch, und sollet aus der Gabe nicht irgendein festes Amt machen, gleichwie solches tun die Heiden und die doppelt finsteren Juden und Pharisäer, sondern da ist nur Einer euer aller Herr; ihr alle aber seid ganz gleich als Brüder und Schwestern, und soll nie darinnen ein Unterschied sein unter euch!« (vgl. Mt.23,08)

Streben nach Rang und Ehre als Pharisäerpraktiken; Kontext

Mt.23,01] Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern (Mk.12,37b; Lk.20,45; Mt.23,02) und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer.

Ev07.199,01a] Ich aber öffnete bald Meinen Mund und sprach: »Auf dem Stuhle Mosis sitzen wohl nun die Schriftgelehrten und die Pharisäer.

Mt.23,03] Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn a sie sagen's zwar, tun's aber nicht, (a Mal.02,07 f.; Röm.02,21 -23)

Ev07.199,01b] Alles, was sie euch sagen als von Moses und den Propheten herrührend, was ihr tun sollet, das haltet, und tuet es auch; aber nach ihren Werken sollet ihr euch nicht richten und nicht also tun, wie sie tun und machen«!
Ev07.199,02a] Sie sagen euch zumeist Gutes und Wahres, das ihr tun sollet; aber sie selbst tun nicht, was sie lehren.

Mt.23,04] a Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen, (a Mt.11,28 -30; Apg.15,10; Apg.15,28; Lk.11,46)
Ev07.199,02b] Sie binden euch zu schweren und oft unerträglichen Lasten und legen solche den Menschen auf den Hals; sie selbst aber wollen dieselben auch nicht mit einem Finger anrühren.

Mt.23,05] Alle ihre Werke aber tun sie, a damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre b Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß, (a Mt.06,01 b 4.Mose.15,38 f.; Mk.12,38; Lk.20,46)
Ev07.199,03] Alle Werke, die gut zu sein scheinen, tun sie nur, um von den Menschen als seiende Diener Gottes gesehen zu werden! Darum machen sie auch ihre Denkzettel breit (die Denkzettel waren Aufzeichnungen für die, welche zu ihrem guten Fortkommen große und lange Gebete und Opferungen teuer bezahlt hatten) und die Säume an ihren Kleider groß (die großen Säume an den Kleidern zeigten einen strengen und anhaltenden Opfer- und Betdienst an, der aber auch nur im längeren Tragen der großen Säume bestand).

Mt.23,06] Sie a sitzen gern obenan bei Tisch und in den Synagogen (a Lk.14,07; Mk.12,39; Lk.20,46)
Ev07.199,04a] Sie sitzen gern obenan an den Speisetischen, wie auch in den Schulen,

Mt.23,07] und haben's gern, daß sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. (Lk.20,46)
Ev07.199,04b] und haben es gern, daß man sie grüßt auf dem Markte (ein großer Platz, wo viele Menschen miteinander verkehren), und daß sie von den Menschen "Rabbi" genannt werden.

Mt.23,08] Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder.
Ev07.199,05] Aber ihr, so ihr auch Meine Jünger seid und werden möget, sollet euch nicht also nennen lassen! Denn nur einer ist euer wahrhafter Meister, und der bin Ich (Christus); ihr aber seid lauter gleiche Brüder unter euch.

Mt.23,09] Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.
Ev07.199,06] Ihr sollet auch niemanden auf der Erde von nun an im vollen Sinne der Wahrheit Vater nennen; denn nur einer ist euer wahrer Vater, der Ewige im Himmel nämlich!

Mt.23,10] Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
Ev07.199,07] Und nochmals sage Ich euch, daß ihr euch ja nie und niemals von jemandem Meister in Meiner Lehre nennen und grüßen lasset; denn ihr wisset es nun schon, wer da euer Meister ist.

Mt.23,11] Der größte unter euch soll euer Diener sein.a (a Mt.20,26; Mt.20,27)
Ev07.199,08a] Also soll unter euch auch keine Rangordnung bestehen, wie sie da nun im Tempel und in der Menschenwelt besteht, sondern der Größte und Höchste unter euch sei der anderen Brüder Diener und Knecht!

Mt.23,12] Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht, a (a Hiob.22,29; Spr.29,23; Hes.21,31; Lk.18,14; 1.Petr.05,05)
Ev07.199,08b] Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; wer sich aber aus Liebe zu seinen Brüdern selbst erniedrigt, der soll erhöht werden!«
Ev07.199,09] Als die Pharisäer aber solche Lehre von Mir vernahmen und Mich mit zornigen Augen ansahen, da rief alles Volk Mir laut zu: »O Meister, du allein bist wahrhaftig; also sollte es sein unter allen Menschen, so wäre diese Erde schon ein wahrer Himmel! Aber wie es nun geht und steht unter den Menschen, wo ein jeder oft um ein kaum Denkbares mehr und höher sein will, als da ist sein Nächster, da ist die Erde eine wahre Hölle; denn in dem eingebildeten Hoheitsdünkel verfolgt ein Mensch den andern und erdrückt den Schwachen mit seinem nie zu sättigenden Hochmutseifer. O wehe nun der armen und schwachen Menschheit dieser Erde! Es wäre da ja für gar viele besser, so sie nie geboren worden wären!
Ev07.199,10] O Meister, wir erkennen, daß dein Wort ein wahres Gotteswort ist, aber die es hören, befinden sich mit Haut und Haaren in der Hölle. Darum wird ihnen dein göttliches Wort auch keinen Nutzen bringen; denn die es am meisten anginge, werden sich auch am wenigsten danach kehren und richten. Schon jetzt blecken und fletschen sie mit den Zähnen ihres verbissenen Zornes gleich hungrigen Wölfen und Hyänen nach einem Lamme auf der Weide!«

Himmlische Rangordnung; Sitzrangstreit-Gleichnis

JL.Ev07.177,01] Wir kamen nun in die große Herberge des Nikodemus, allwo schon ein wohlbereitetes Abendmahl unser harrte. Da sich aber unter Meinen Jüngern nun schon eine ziemliche Anzahl von Templern befand, die aber noch so geheim bei sich auf ihre alte Tempelvorrangordnung hielten, so entspann sich unter ihnen ein kleiner Streit dahin, wer am großen Tische mehr obenan oder mehr untenan Platz nehmen solle. Demzufolge besetzte denn auch sogleich unser Schriftgelehrter und die zwei an diesem Nachmittage bekehrten Pharisäer gewohntermaßen sogleich die ersten Plätze und achteten dabei nicht darauf, daß erstens Ich Selbst noch keinen Platz genommen hatte, also auch die Römer, die drei Magier aus Indien und auch die Oberägypter nicht, was dem Nikodemus wie auch dem Lazarus sichtlich nicht sonderlich wohlgefiel.
Ev07.177,02] Da ging Ich zu ihnen hin und sagte: »Höret, in Meinem Reiche aber gibt es gar keine Rangordnung, sondern daselbst heißt es wahrlich nur: Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst ganz bescheiden erniedrigt, der soll erhöht werden!

Lk.14,08] Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es könnte einer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, a (a 8 -10 Spr.25,06 -07)
Ev07.177,03a] Wenn du zu Gaste geladen bist und kommst zum Gastmahlstische, so setze dich nicht sogleich obenan an den Platz, den der Gastgeber vielleicht für einen noch Vornehmeren bestimmt hat!

Lk.14,09] und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: "Weiche diesem!", und du mußt dann beschämt untenan sitzen.
Ev07.177,03b] So dieser dann käme und der Gastgeber zu dir sagte: "Freund, setze du dich weiter unten an, weil ich diese Plätze für noch Vornehmere bestimmt habe!", würde dir das dann nicht sehr unangenehm sein, so dich der Gastgeber vor der ganzen Gesellschaft notgedrungen beschämte?

Lk.14,10] Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.
Ev07.177,04a] Wenn du aber als ein geladener Gast kommst und dich bescheiden untenan setzest, der Gastgeber aber kommt und zu dir sagt: "Freund, rücke herauf auf den ersten Platz; denn die Plätze da unten sind bestimmt für die gemeineren Gäste!", so wirst du darob sicher eine rechte Freude haben.

Lk.14,11] Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden, a (a Lk.18,14; Mt.23,12; Jak.04,06-10)
Ev07.177,04b] Und es soll unter euch auch das ein Hauptlehr- und Lebensgrundsatz bleiben: Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, der soll erhöht werden!
Ev07.177,05] Also wird es auch sein in Meinem Reiche dereinst. Wer da wird sein der Kleinste und Geringste, der wird auch sein der Größte. Denn im Himmel ist alles gegen diese Weltordnung verkehrt; was vor den Augen der Welt groß und glanzvoll ist, das ist im Himmel ganz klein und gering und ohne allen Glanz und Prunk.
Ev07.177,06] Diese Lehre soll aufgezeichnet werden, und wo Mein Evangelium gepredigt wird, da muß auch dieses getreu allen Menschen gepredigt werden!
Ev07.177,07] Ich bin doch der Herr Selbst, und seht, Ich bin von ganzem Herzen sanftmütig und demütig! Seid ihr alle dasselbe, so wird es sich dadurch vor allem weisen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid!«
Ev07.177,08] Hierauf erhoben sich die etlichen Pharisäer, sichtlich etwas unangenehm berührt, von ihren Plätzen und wollten sich sogleich ganz untenan setzen.
Ev07.177,09] Da aber sagte Ich: »Wo ihr nun sitzet, da bleibet! Denn es ist nun unter uns ganz gleich, wo jemand sitzt; denn nun hängt der Rang des Platzes von der Person ab, die ihn einnimmt. Bin Ich der Herr, so bin Ich es auf jedem Sitze, den Ich einnehme, und einem andern wird dieser oder jener Sitz niemals eine Herrlichkeit verleihen.
Ev07.177,10] Was nützete es dir wohl, so du zum Beispiel nun nach Rom gingest und setztest dich auf des Kaisers Thron, und er ließe sich den Scherz gefallen und setzte sich daneben auf eine gemeine hölzerne Bank? Du wirst darum dennoch nie ein Kaiser sein, und er wird auch auf der Holzbank der mächtige Kaiser bleiben. Daher hängt der Rang des Platzes nicht von ihm selber ab, sondern allzeit nur von dem, der ihn einnimmt; und so bleibet nun nur auf euren ersten Plätzen!
Ev07.177,11] Darauf ging Ich und setzte Mich mit Meinen Jüngern und mit Raphael, Lazarus und Nikodemus ganz unten an, und Agrikola sagte: »0 Herr und Meister, nun sehe ich es nur zu gut ein, wo für jeden Menschen der eigentliche erste Platz ist! In der wahren Demutstiefe ist der erste Rangplatz einem jeden wahren Menschen verborgen! Auch wir Römer haben da ein altes gutes Sprichwort - es lautet also: Laus propria sordet (Eigenlob stinkt) -, und ich fand es nun aus Deinem Worte, daß es also ist, und bin nun recht froh, daß wir Römer ohne Offenbarung denn doch durch Denken und Prüfen dahintergekommen sind, was nun im Lichte Deiner Weisheit sich wahrlich um vieles besser ausnimmt als so manche neuen Institutionen des Tempels bei euch, den der weiseste aller Könige der Erde erbaut hat!«
Ev07.177,12] Sagte Ich: »Siehe, darum aber wird auch das Licht den Juden genommen und euch Heiden überantwortet werden, wie solches geschrieben steht in den Propheten!«

Demut als Eigenschaft des Leiters

Ev09.145,02] »... So ihr werdet bleiben in Mir, da werde Ich auch bleiben in euch. Ohne Mich aber werdet ihr nichts zu tun imstande sein.
Ev09.145,03] So ihr aber mit Mir und in Meinem Namen alles werdet getan haben, da saget es in euch: "Siehe, o Herr, wie wir doch stets als faule und unnütze Knechte in der Bearbeitung Deines Weinbergs vor Dir dastehen!" Denn wahrlich: wer sich selbst erhöhen wird, der wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigen wird, der wird erhöht werden! (vgl. Mt.23,12)
Ev09.145,04] Aber dabei sollet ihr doch zu niemandem "Herr" sagen; denn nur einer ist euer Herr und Meister, und Der bin Ich (vgl. Mt.23,08)! Also sollet ihr zu niemandem "Vater" sagen; denn nur einer ist euer Vater, - Der im Himmel nämlich (vgl. Mt.23,09)! Also sollet ihr auch niemanden gut und heilig nennen; denn nur Gott allein ist gut und heilig!
Ev09.145,05] Ihr alle aber seid Brüder und Schwestern untereinander. Wer aber unter euch der Erste und meiste sein will, der sei aller Knecht und Diener (vgl. Mt.23,11; Mt.20,26.27)! Denn in Meinem Reiche ist der Demütigste und Geringste und anscheinend der Letzte eben der Erste und Größte in aller Weisheit und Macht.
Ev09.145,06] Nun wisset ihr, was ihr zu tun und stets zu beachten habt, um Mich und Meine Kraft und Macht in euch zu erhalten und mit ihr zu wirken; tut denn auch allzeit also, da werdet ihr auch verbleiben in Mir und Ich in euch!«

GSo2.059,14] »Weißt du, was da ist die Liebe zu Gott? Willst du ein Kind des Herrn sein, so mußt du nicht sein wollen der Erste und der Vornehmste, sondern mußt sein gleich einem geringsten Knechte gegen alle diejenigen, die du führest. Du mußt sie nicht lehren die Weisheit in sich, sondern die Demut und Liebe in sich, dann wirst du und die Deinigen erst diejenige wahre Weisheit überkommen, in welcher da zugrunde liegt alle wirkende Kraft. Die ganze Regel ist demnach diese:
GSo2.059,15] Sei von ganzem Herzen demütig! Liebe Gott aus all deinen Lebenskräften über alles und erfülle in dem Seinen Willen, daß du deine Brüder und Schwestern liebest und achtest mehr denn dich selbst! -...«

Begründung des Verzichts auf Rangpositionen unter Jüngern

Ev10.134,01] Als die Jünger solches vernommen hatten, da sagte zu Mir Simon Juda: »Herr und Meister, da wir uns nun in zwei Gruppen teilen, soll denn nicht eine jede Gruppe einen Vorsteher haben?«
Ev10.134,02] Sagte Ich: »Wann hat denn die reinste Liebe und die vollste und klarste Wahrheit aus den Himmeln eines Vorstehers benötigt?
Ev10.134,03] Die Liebe, wie die Wahrheit in ihrer höchsten Reinheit und Vollendung ist ja eben in sich auch alsosehr das Allerhöchste in sich selbst, daß sich darüber nichts noch Höheres denken und begreifen läßt!
Ev10.134,04] Ist aber solch eine Liebe und Wahrheit aus Mir in jedem von euch, die Ich nun in Meinem Namen aussende, - wer von euch will oder möchte dann seinem Bruder einen Vorsteher abgeben? Wie willst du dir da eine Vorstehung anmaßen, so du sagst und lebendig glaubst, daß nur Ich der Herr bin, - alle die andern aber sagen und glauben ganz dasselbe? Wer von euch will bei solch einer Annahme und bei solch einem Glauben ein Erster sein?
Ev10.134,05] Wenn ein guter Rechner sagt und beweist, daß drei ganz gleiche Dinge und wieder ebenso drei ganz gleiche Dinge sechs solche ganz gleichen Dinge ausmachen, und ein zweiter und dritter, vierter, hundertster ebenso guter Rechner sagen und beweisen ganz dasselbe, - Frage: Wer von ihnen soll da wohl der Vorzüglichere sein, und wen von ihnen sollten die hundert gleich guten Rechner zu einem eitlen Vorsteher über sich erwählen, und warum?
jl.Ev10.134,06 "Siehe, Ich ganz allein bin der Herr! Ihr alle untereinander aber seid ganz gleiche Brüder, und es soll keiner mehr noch minder sein; denn eine jede noch so geringe Vorsteherei erweckt im Gemüte des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr, wie es sich gleich im Anfange des Königtums nur zu klar erwiesen hat und sich nun im Tempel zu Jerusalem mehr und noch klarer erweist.
Ev10.134,07 (Vgl. Mt.20,26 -27; Mt.23,11; Mk.10,43 -44:) Wer von euch denn aber schon durchaus ein Erster Meiner Jünger sein will, der sei ein Letzter und Geringster von ihnen und sei ihrer aller Knecht und Diener! Denn also besteht die Ordnung in Meinen Himmeln unter Meinen Engeln!
Ev10.134,08] Wahrlich, Ich sage es euch: Alle, die sich auf dieser Erde in einem andern Sinne werden zu Vorstehern berufen lassen, werden jenseits einen schweren Stand überkommen! Denn die schwerste Lebensaufgabe für einen Hochmütigen - was am Ende nahe ein jeder Vorsteher wird - ist die Demütigung seines Gemütes.
Ev10.134,09] Darum bleibet alle völlig gleiche Brüder, und keiner wolle vor dem andern einen noch so geringen Vorzug haben; und alle Menschen werden daraus, daß ihr euch untereinander als wahre, vollkommen gleichberechtigte Brüder liebt und achtet, ersehen und erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid, so ziehet nun hin und tut nach Meinem Willen!«

Berechtigte Rangordnung in Bezug auf Nähe zu Gott

HaG3.041,15] »Die Rangordnung aber, welche der Herr unter uns Menschen aufgestellt hat, ist nur auf unsere Liebe zu ihm gegründet, und da heißt es: "Je mehr du Liebe zu Mir, Deinem heiligen Vater, hast in deinem Herzen, desto näher auch bist du bei Mir; mit je weniger Liebe zu Mir aber bist du auch desto ferner von Mir!"

HaG3.041,16] Solches ist alsonach nur das Verhältnis der Liebe zu Gott; aber unter Menschen soll in liebtätigen Stellungen solches nicht also sein, daß sie sich voneinander sondern sollten, als dünkte sich der eine mehr denn der andere!
HaG3.041,17] Nur vor Gott sind wir unterschiedlich durch unsere Liebe zu Ihm; aber unter uns soll kein selbstgemachter Unterschied walten!
HaG3.041,18] Denn wer da groß wird sein wollen, der wird klein sein vor Gott; sind wir aber lauter Liebebrüder untereinander, so werden wir es auch sein vor Gott!«

Rangstreben als Höllenkennzeichen; Vorbildbedeutung; Hilfe-Richtlinien

Ev10.090,01] »Höret, so ihr in Meinem Namen Mein Licht und Reich mit der rechten und uneigennützigen Nächstenliebe unter euren noch in tiefer Finsternis schmachtenden Brüdern und Schwestern ausbreiten werdet, desto erleuchteter und lebensvollkommener werdet ihr selbst werden, und es werden euch dann erst Dinge eröffnet werden, von denen ihr jetzt noch keine Ahnung habt und auch nicht haben könnt!
Ev10.090,02] Bleibet aber fortan diesem eurem Vorsatz getreu, und lasset ihn nicht verdrängen von den Anreizungen dieser Welt, so werdet ihr bleiben in Mir und Ich in euch!
Ev10.090,03] Suchet die Welt zuerst in euch zu besiegen, und es wird dann für euch auch ein leichtes sein, sie auch in euren Brüdern zu besiegen! Es kann niemand seinem Nächsten etwas geben, das er zuvor nicht selbst besitzt. Wer in seinem Bruder die Liebe erwecken will, der muß mit der Liebe ihm entgegenkommen, und wer in seinem Nebenmenschen die Demut erzeugen will, der muß mit der Demut zu ihm kommen. So erzeugt die Sanftmut wieder Sanftmut, die Geduld die Geduld, die Güte die Güte, die Barmherzigkeit die Barmherzigkeit.
Ev10.090,04] Nehmet euch alle an Mir ein Beispiel! Ich bin der Herr über alles im Himmel und auf Erden, in Mir ist alle Macht, Gewalt und Kraft, und dennoch bin Ich von ganzem Herzen voll Liebe, Demut, Sanftmut, Geduld, Güte und Barmherzigkeit. Seid ihr alle desgleichen, und man wird daraus wohl erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid!
Papst Benedikt XVI mit Tiara

Papst Benedikt XVI mit Tiara

    Ev10.090,05] Liebet euch untereinander als Brüder, und erweiset euch Gutes! Keiner erhebe sich über den andern und wolle ein Erster sein; denn Ich allein bin der Herr, - ihr alle aber seid pur Brüder (vgl. Mt.23,08). In Meinem Reiche wird nur der ein Erster sein, der ein Geringster und stets bereit ist, in allem Guten und Wahren seinen Brüdern zu dienen.
    Ev10.090,06] In der Hölle dies- und jenseits, als im Reiche der Teufel und aller bösen Geister, ist der hochmütigste, stolzeste, selbst- und herrschsüchtigste Geist der Erste zur Qual der Niedereren und Kleineren, und zwar aus dem Grunde, damit die andern mehr oder weniger in einer Art Demut, im Gehorsam und in der Untertänigkeit erhalten werden; aber in Meinem Reiche ist es nicht also, sondern wie Ich es euch nun gesagt habe.
    Ev10.090,07] Seht hin auf die Großen dieser Welt, die auf den Thronen sitzen und über die Völker herrschen! Wer darf sich ihnen anders als nur mit der tiefsten Untertänigkeit nahen? Würde es jemand wagen, sich einem Herrscher gebieterisch zu nahen, - was würde wohl sein Los sein?
    Ev10.090,08] Seht, ebenso ist die Ordnung auch in der Hölle bestellt; aber unter euch, Meinen Jüngern, soll es nicht also sein, sondern so nur, wie Ich es euch gezeigt habe!
    Ev10.090,09] Die Großen der Welt lassen sich lange bitten, bis sie jemand irgendeine Wohltat im Wege der außerordentlichen Gnade erweisen; aber ihr sollet euch zur Erweisung einer Wohltat von einem eurer Nächsten nicht zuvor bitten lassen. Denn nur Gott, den wahren Herrn und Vater von Ewigkeit, möget ihr um all die guten Dinge bitten, und sie werden euch zukommen; aber Brüder sollen sich untereinander nicht bitten lassen.
    Ev10.090,10] So aber ein demütiger, armer Bruder seinen reicheren um etwas bittet, da soll der Reichere es ihm ja nicht vorenthalten, ihm das zu tun, um was der Ärmere ihn gebeten hat; denn eine Herzenshärte erzeugt die andere, und Mein Reich ist nicht in ihr.
Ev10.090,11] Was nützte es dem Menschen, in sich zu sagen und zu bekennen: »Herr, Herr, Gott Himmels und der Erde, ich glaube ungezweifelt, daß Du der einzige und ewig allein wahre, allweiseste und allmächtige Schöpfer aller Sinnen- und Geisterwelten bist, und daß alles, was da lebt, denkt und will, nur aus Dir lebt, denkt und will!«?
Ev10.090,12] Ich sage es euch, daß das niemandem zum wahren Heile seiner Seele etwas nützen würde, sondern nur dem wird ein solcher Glaube wahrhaft zum Heile seiner Seele nützen, der das mit aller Freude tut, was Ich zu tun ihm anbefohlen habe; denn ein freundlicher und fertiger Täter Meines Willens tut mit dem wenigen, was er tun kann, zehnfach mehr als derjenige, der sich lange bitten läßt und dann mit der Liebestat an seinem Nächsten sich rühmt und brüstet.
Ev 10.090,13] Wie ihr es nun aus Meinem Munde vernommen habt, also tuet es auch, und ihr werdet dadurch erst in euch lebendigst innewerden, daß Meine Worte wahrhaft Gottes Worte sind, und ihr werdet dadurch Meinen Geist in euch erwecken, und der wird euch in alle Weisheit der Himmel leiten, euch zum ewigen Leben reinigen und euch zu wahren Gotteskindern machen.«

Folgen und Gefahren von Rangstreben

Lüge, Laster und Gewalttaten als Folgen von Rangstreben

Ev01.056,11] »Ich sage es dir, und du mußt es einsehen: Nicht die Wahrheit, sondern allein die Lüge ist es, von der alles Unheil auf der Erde unter die Menschen kommt, und das darum, weil die Menschen mit seltener Ausnahme herrschsüchtig und hochmütig sich gegenseitig begegnen. Ein jeder will mehr sein als sein Nebenmensch, und so greift der blinde Mensch nach allen Mitteln, die ihn befähigen können, sich seinen Nebenmenschen in einem wie nur immer möglich größeren Vorrange zu zeigen und dem Schwächeren glauben zu machen, er sei bei weitem mehr und viel vorzüglicher als irgend ein anderer Mensch.
Ev01.056,12] Diese Ranggier verleitet dann mit der Weile die Menschen zu allerlei Lastern, zum Mord und Totschlag sogar, so es ihnen auf anderen Wegen der Lüge und des Betrugs nicht gelingen will, zu großem Rang und Ansehen vor anderen Menschen zu gelangen.
Ev01.056,13] Weil demnach die Menschen nahe allesamt besser und vorzüglicher sein wollen als sie sind, so bleibt ihnen freilich nichts anderes übrig, als sich kreuz und quer in einem fort so viel nur immer möglich anzulügen, und die Wahrheit hat in der Mitte solcher Menschen einen überaus schweren Stand.
Ev01.056,14] Möchten aber die Menschen den endlosen Vorzug der Wahrheit vor der Lüge erkennen, was sehr leicht möglich wäre, so sie Gott und dessen heilige Gesetze in der wahrhaftigen Tat respektierten, dann würden sie die Lüge fliehen ärger denn die Pest, und die wahre Gerechtigkeit Gottes würde dann einen Lügner strafen mit dem Tod. Aber weil die Menschen hochmütig und herrschsüchtig sind allzumal, so lieben sie die Lüge und reden ihr das Wort.
Ev01.056,15] Aber die Menschen, wie es die etlich tausendjährige Erfahrung zeigt, leben nicht ewig auf dieser Erde, sondern sie müssen alle in kurzer Zeit sterben dem Leibe nach, der am Ende den Würmern zur Speise gegeben wird; die Seele aber wird dann treten müssen vor Gottes Gericht! Da frage ich, wie sie mit ihrer hochgepriesenen Lüge vor Gott bestehen wird!
Ev01.056,16] Ich aber meine und halte es lebendig dafür, daß es in dieser Welt besser sei, um der Wahrheit willen ans Kreuz zu kommen, als dereinst vor Gott zuschanden zu werden und von Ihm den Ruf: "Weiche von Mir!" für ewig zu vernehmen

Hochmutsgefahr bei Vorstandsämtern

jl.Ev10.134,06] »Siehe, Ich ganz allein bin der Herr! Ihr alle untereinander aber seid ganz gleiche Brüder, und es soll keiner mehr noch minder sein; denn eine jede noch so geringe Vorsteherei erweckt im Gemüte des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr, wie es sich gleich im Anfange des Königtums nur zu klar erwiesen hat und sich nun im Tempel zu Jerusalem mehr und noch klarer erweist.«

Warum geistige Absonderung und Kastenbildung wenig Segen bringen

JL.Him1.333,03] »Was sagte Ich zu den Aposteln? - Daß sie untereinander Brüder in aller Liebe sein sollen, das sagte Ich ihnen! - Wie nannten diese nach Meinem Gebote alle Menschen? Nicht anders als: "Liebe Brüder" usw. - Was soll's denn da mit der Kasterei (geistlichen Standeswesen, Hierarchie)?
Him1.334,04] Ihr aber sollet untereinander sein eines Ordens der reinen Liebe zu Mir, als lauter Kinder eines und desselben Vaters und als einerlei Erlöste durch Meine Menschwerdung! Und ihr sollt eine und dieselbe liebevolle, barmherzige Bruder- und Schwesterkaste sein in der lebendigen Kraft Meines Wortes und Namens, da ihr alle durch denselben Jesus Christus seid zu Kindern einer Liebe, Erbarmung und Gnade gemacht worden.
Him1.334,05] Wenn aber Menschen - wenn auch zum Teil aus redlicher Absicht - sich von andern absondern, um dadurch eine gewisse, so oder so geartete, tugendheldliche Kaste zu bilden, zu der nur die wenigsten können hinzugelassen werden - was kann da heraus für ein Segen dem Volke erwachsen, wo nicht alle sind wie einer und einer wie alle?!
Him1.334,06] Es mag einer wohl nicht zugleich ein Weber, Schneider, Schuster, Schmied usw. sein; es muß ja eine Verschiedenheit der Arbeiter wie der Stände dem Äußern nach geben. Aber nicht so ist es dem Innern nach! Da sollen alle gegenseitig lauter liebeerfüllte, barmherzige Brüder und Schwestern sein

Wie Mord an Nachfolgern Jesu durch Papsttum kaschiert wurde

JL.Him2.197,26] »Bis jetzt jubeltest du, so du sahest Meine Bekenner (Antirömlinge, Protestanten, Hugenotten) in irgendeinem Elende und schobest alles als Schuld ihres Ketzertums gegen dich auf sie und nanntest das eine "gerechte Züchtigung" und stimmtest Lobgesänge an, wenn durch deine Ranglust und arge List tausende Meiner Bekenner getötet worden sind. Aber in der Zukunft sollst du diese Freude nimmermehr haben! Du sollst dich nicht freuen über die Prüfungen der Meinen, und deine Gesandten sollen mit ihnen nichts richten in der Zeit ihrer Probe!« (Interpretation von Obd.12)


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