Thematische Textauszüge mit Link zum Originaltext der Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)
Inhaltsverzeichnis:
JL.Ev03.008,01] "Nach solchen Worten erhebt sich der junge Pharisäer, geht zu Mir hinüber und sagt: »Herr, Meister und Heiland ohnegleichen! Wer ich und meine 29 Brüder sind, das weißt du ganz sicher und gewiß, und wer du so ganz eigentlich bist, haben wir auch durch den hohen Gebieter Julius vernommen; da wird es sonach nicht viel des Hin- und Herfragens bedürfen. Aber da wir vernommen haben, daß du zuzeiten auch Jünger annimmst, so möchten auch wir - auf eine kurze Zeit nur, wenn es etwa nicht auf eine längere sein könnte - deine Jünger sein!«
Ev03.008,02] Sage Ich: »Wäre alles gut; aber seht: Die Vögel haben ihre Nester und die Füchse ihre Löcher; aber Ich habe nicht, dahin Ich Mein Haupt legete! (Mt.08,19 -20; Lk.09,58)
Bischofsstab - die perfekte Verkehrung von Jesu Gebot, keinen Stab zu haben
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Ev03.008,03] Der Mein Jünger sein oder werden will, der muß eine starke Bürde auf seinen Rücken nehmen und Mir also nachfolgen! Irdische Vorteile schauen bei Meinen Jüngern gar keine heraus, im Gegenteil müssen sie sogar um Meines Namens und um Meiner Liebe willen die schon gehabten irdischen Vorteile und Besitztümer nicht nur für eine Zeitlang, sondern für immer verlassen; sogar Weiber und Kinder dürfen sie daran nicht hindern, so sie vollends wahre Jünger des Reiches Gottes werden wollen.
Ev03.008,04] Geld oder sonstige Weltschätze dürfen sie nicht haben, auch nicht zwei Röcke, ohne Not Schuhe, Säcke zum Einstecken und irgendeinen Stock oder Wanderstab, um sich gegen einen allfälligen Feind zu verteidigen, (vgl. Mt.10,10)
Ev03.008,05] Sie dürfen auf der Erde nichts haben als allein das verborgene Geheimnis des Reiches Gottes. Könnet ihr euch dazu bequemen, dann könnet ihr Meine Jünger sein!
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Ev03.008,06] Auch muß ein jeder Meiner Jünger gleich Mir voll Liebe, Sanftmut und Geduld gegen jedermann sein. Er muß seinen ärgsten Feind ebenso segnen wie seinen besten Freund und muß, wenn sich Gelegenheit bietet, dem Gutes tun, der ihm zuvor geschadet hat, und beten für den, der ihn verfolgt.
Ev03.008,07] Zorn und Rache müssen ferne sein dem Herzen eines jeden, der Mein Jünger sein will; über die bitteren Vorkommnisse auf dieser Erde darf er nicht klagen oder darüber gar ärgerlich zu murren anfangen.
Ev03.008,08] Er muß alles ergötzliche Sinnenleben fliehen wie die Pest, aber dafür alles aufbieten, um vollauf durch Mein lebendiges Wort im eigenen Herzen sich förmlich einen neuen Geist zu schaffen und endlich für ewig vollkommen in diesem Geiste fortzuleben in der Fülle aller geistigen Kraft.
Ev03.008,09] Überdenket darum diese Bedingungen, und saget es Mir, ob ihr damit einverstanden seid, und ob ihr euch alldem völlig unterziehen wollet!«
Ev03.008,10] Über diese Meine Vorstellung fangen die jungen Pharisäer gewisserart an, sich sehr hinter den Ohren zu kratzen, und es weiß keiner, was er so als ganz Geeignetes darauf sagen solle. Der gewöhnlich mit dem Julius verkehrende, aber nun noch bei Mir stehende junge Pharisäer sagt aber dennoch nach einer Weile, so zur Hälfte scherzweise: »Lieber, guter und unübertrefflichster Meister! Die uns gestellten Bedingungen mögen an und für sich ganz gut sein in Anbetracht der Erreichung auch nur einiger deiner außerordentlichen, gottähnlichen Eigenschaften; aber es werden sich ganz wenige nur dazu bekennen und bequemen! Und fürs Allgemeine aber kann solch ein Verlangen ja ohnehin nie einen Wert erhalten; denn wollten am Ende alle Menschen in deine Jüngerschaftsbedingungen eingehen, so würde die Erde bald also aussehen, wie sie nach Moses am zweiten oder dritten Schöpfungstage ausgesehen hatte, nämlich öde, wüste und leer! Weißt du, Proselyten (Neubekehrte) wirst du auf diesem Wege sehr wenige zustande bringen! Einige wenige ja, die sich dem sogenannten beschaulichen Leben unterziehen und schon gewisserart auf dieser Erde das erreichen wollen, was sie erst jenseits zu erreichen haben, werden sich wohl dazu bequemen; aber alle Menschen!? O Gott, wohin mit der Welt!?
Ev03.008,11] Da ist und bleibt die alte Lehre Mosis für die physische und moralische Sphäre eines jeden Menschen denn doch immer das Erschöpfendste und in jeder Hinsicht aller Kreatur Dienlichste! Da kann man vor Gott und vor der Welt gleich einem David ein angesehener Mensch sein, was im höchsten Grade zur Erhaltung der Ordnung auf der Erde nötig ist. Stelle du nur alle Menschen gleich, und du wirst dich bald überzeugen, wohin die Menschheit da kommen wird schon in einer jüngsten Zeit! Einige wenige ja sollten im Besitze der Geheimnisse des Reiches Gottes auf Erden sein; aber für alle Menschen taugte das gerade also, als wenn bei einem Heere entweder lauter gleichrangige Feldherren sich vorfänden oder aber auch lauter gemeine, rohe Krieger ohne alle Kenntnis von der Führung eines Krieges, also ohne einen Feldherrn. Wahrlich, mit so einem Kriegsheere könnten es am Ende auch einige nur einigermaßen gut geleitete Altweiberscharen aufnehmen!
Ev03.008,12] Ich für mich allein will allerdings recht gerne dein Jünger werden, und hättest du mir noch schwerere Bedingungen gestellt; aber ob sich alle meine Gefährten dazu bequemen werden, das ist eine sehr bedeutend andere Frage! Denn siehe, der Tempel verlangt wohl wahrlich sehr vieles; aber du verlangst gleich alles, - und dazu, Freund, dazu werden sich sehr wenige verstehen!«
Ev03.009,01] »... Ich zwinge ja niemanden! Wer Mir folgen will, der folge; wer aber nicht will und nicht kann, der bleibe daheim!
Ev03.009,02] Aber in diesen Tagen leidet das Reich Gottes Gewalt; und die es nicht mit Gewalt an sich reißen, die werden es nicht besitzen, (vgl. Mt.11,12; Lk.16,16;
(a
Lk.16,16;
⇒ jl.ev01.144,16*;
jl.ev01.201,05;
jl.ev02.059,09-14;
jl.ev02.159,16-17;
jl.ev03.009,02;
jl.ev05.090,03;
jl.ev08.104,01-08;
jl.ev08.105;
jl.ev07.126,13;
jl.ev07.127,01-06;
jl.ev07.140,01;
jl.ev08.016,03;
jl.ev08.104,08;
jl.ev08.105,01 ff.;
jl.ev09.038,07;
jl.ev09.144,13;
jl.ev10.017,13;
jl.ev10.110,05-06;
jl.ev10.117,12-14;
jl.ev10.167,03;
jl.gso2.071,19-20;
jl.hag2.085,14;
jl.him1.013,04-06;
jl.him1.205,16
jl.him1.223,04;
jl.him1.279,18;
jl.him3.210,02 f.;
jl.rbl2.196,06;
jl.bmar.015,03;
gm.pred.002, S. 16
gm.sgeh.094)
Ev03.009,03] Ich aber meine in Hinsicht Meiner euch gestellten, allerdings etwas schweren Bedingungen: So du einen alten und schon sehr zerlumpten Rock hast, mit dem es eine barste Schande ist, mehr unter die Menschen zu treten, und es kommt ein Mensch zu dir mit einem neuen, guten Rocke und spricht zu dir: "Freund, ziehe aus deinen alten Rock und vertilge ihn ganz, weil er für eine weitere Zukunft durchaus nicht mehr zu gebrauchen ist, und ich gebe dir hier darum einen neuen, der für alle Zeiten taugen wird, weil er aus einem Stoffe gewebt ist, dem keiner Zeit Stürme etwas anhaben können!" - wirst du bei solch einem Antrage wohl noch der Narr sein und behalten den alten, morschen Lumpenrock?
Ev03.009,04] Weiter weißt du, so wie deine Gefährten, daß dies irdische Schul- und Probeleben nur eine äußerst kurze Zeit dauert und hinter demselben gleich die endloseste Ewigkeit beginnt. Weißt du wohl, wie und ob du nach des Leibes Tode noch irgendein Fortleben haben wirst? - Ich aber bin nun allein in der Lage, dir wie jedermann für dieses kurze und armselige Leben mit der höchsten Bestimmtheit das ewige, vollkommenste Leben eines Engels zu geben.
Ev03.009,05] Wirst du da auch irgend noch ein Bedenken tragen, Meinen Antrag anzunehmen, zumal Ich der einzige bin, der dir das ewige Leben bereiten und ganz zu eigen geben kann? Wahrlich, Ich verlange nur sehr Geringes - und gebe aber darum überaus vieles!
Ev03.009,06] Meinst du denn, die Erde würde wüste und leer werden, so da mit der Zeit, was auch einstens geschehen wird, alle Menschen den Anforderungen Meiner Lehre nachkämen? Oh, du kurzsichtiger Pharisäer!
Ev03.009,07] Da siehe diesen Meinen Engel! Er allein hat so viel Macht und Kraft aus Mir, daß er, so Ich es wollte, diese ganze Erde, die große Sonne, den Mond und alle die andern dir sichtbaren Sterne, gegen deren Weltgröße diese ganze Erde kaum ein kleinstes Sandkörnchen zu nennen ist, in einem Augenblick ebensoschnell zunichte machen könnte, als wie er zuvor den Stein zunichte gemacht hat. Wenn du aber glaubst, daß die Kultur des Erdbodens nur von den Menschen abhängt, so irrst du dich gewaltig!
Ev03.009,08] Ich will dir ein Stück Feldes geben, aber es zuvor belegen mit Meinem Fluche, und du magst dann darauf arbeiten, wie du willst, und es wird dir auch nicht einmal Dornen und Disteln zum Fraße deiner Würmer tragen! Wohl legt der Sämann das Korn in die gefurchte Erde; aber es müssen bei der Aussaat auch Meine Engel mitarbeiten und also segnen den Acker, ansonst er dir ewig keine Früchte tragen wird! - Verstehst du das?
Ev03.009,09] Wenn aber die Hauptbearbeiter des Erdbodens zur Tragung irgendeiner Nährfrucht gleichfort Meine Engel sind, so könnten sie im günstigen Notfalle schon auch das Aussäen auf sich nehmen, so wie sie solches auch an Stellen dieser Erde tun, die noch keines Menschen Fuß betreten hat.
Ev03.009,10] Aber weil die Menschen im alten Fluche leiden und selbst für ihren Leib mit aller Gewalt arbeiten wollen, - nun, so haben Meine Engel dabei stets gut den gleichen alten Feiertag halten!«
Ev03.010,01] »Habt ihr nicht gelesen vom einstigen Eden der Erde, allwo der erste Mensch erschaffen wurde? Dieses Eden war ein großer Garten und bestens bestellt mit den besten Früchten der ganzen Erde; und doch hatte ihn zuvor unmöglich irgendeines Menschen Hand bearbeiten können! Also hatten die ersten Menschen keine Häuser und Städte; sie hatten nur äußerst wenig Bedürfnisse, die leicht zu befriedigen waren, blieben aber dabei gesund, erreichten stets ein sehr hohes Alter und hatten darum sehr viel Zeit, sich mit ihrer inneren Seelenbildung abzugeben und standen fast gleichfort im sichtbaren Verbände mit den Mächten der Himmel.
Ev03.010,02] Ein Kain aber erbaute durch Eingebung des Satans seinem Sohne Hanoch schon eine Stadt gleichen Namens; und er hat dadurch den Grundstein zu allen Übeln der Erde gelegt.
Ev03.010,03] Ich sage es euch: Der Mensch bedarf zum Leben auf dieser Erde gar nicht viel; aber des Menschen Hoffart, seine Trägheit, sein Hochmut, seine Selbstsucht und Herrschlust brauchen unbeschreibbar vieles und sind dennoch nie zu befriedigen!
Ev03.010,04] Dafür ist zumeist der Menschen Sorge genährt, und die Menschen haben dann ganz natürlich keine Zeit mehr, sich mit dem abzugeben, womit sie sich eigentlich abgeben sollten, weil sie von Gott nur darum auf diese Welt gesetzt worden sind.
Ev03.010,05] Von Adam bis Noah führten die Kinder der Berge nie einen Krieg, weil sie nur sehr geringe Bedürfnisse hatten und keiner mehr sein wollte, als was da war sein Bruder, und die Eltern aber ihr Ansehen gegenüber ihren Kindern dadurch stets auf die ansehnlichste Weise behaupteten, weil sie gleichfort die weisen Führer und Lehrer und Ratgeber ihrer Kinder verblieben.
Ev03.010,06] In der Tiefe aber, wo die am Herzen und Verstande blinden Menschen sich ihre Lehrer und Führer und Ratgeber gar prächtig zu schmücken begannen, ihre Häupter salbten und mit Kronen zierten und ihnen des größeren Ansehens wegen auch allerlei Macht und Gewalt einräumten, da war es dann auch aus mit dem Leben unter leichten und kleinen Bedürfnissen!
Prachtvoller Petersaltar, Petersdom, Rom
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Ev03.010,07] Die Pracht hat einen großen Magen, der nimmer zu sättigen ist. Die Erde konnte auf einem engen Flächenraume kein genügend Futter mehr aus dem Boden treiben, und die schwer zu sättigenden Prachtmenschen fingen an, sich weiter und weiter auszudehnen, nannten den okkupierten Boden gleich ihr volles Eigentum, sorgten darauf gleich für die Pracht und erweckten dadurch den Neid und die Eifersucht und dadurch auch bald Mißgunst, Zank, Hader und Krieg, und der Stärkere bekam am Ende das Recht und ward Herrscher über die Schwächeren und zwang sie, für ihn zu arbeiten und ihm in allem Untertan zu sein. Die Widerspenstigen aber wurden gezüchtigt und gar mit dem Tode zum unbedingtesten Gehorsam getrieben!
Ev03.010,08] Und seht, das war alles die Folge der äußeren Kultur der Erde, der Prachtliebe und des daraus hervorgehenden Hochmutes!
Ev03.010,09] Wenn Ich nun aber in Meinem Geiste aus den Himmeln kommend euch wieder auf den glücklichen Urzustand der ersten Menschen zurückführen will und euch die lange gänzlich verlorenen Wege ins Gottesreich zeige, wie könnet ihr da sagen, daß die von Mir gestellten Bedingungen, um Meine Jünger zu werden, zu hart und fürs Allgemeine nahezu unausführbar seien!
Ev03.010,10] Ich sage es euch: Das Joch, das Ich auf eure Nacken lege, ist sanft, und die Bürde, die Ich euch zu tragen biete, ist federleicht gegen das, was ihr nun Tag für Tag traget, (vgl. Mt.11,30;
a
Lk.11,46; 1.Joh.05,03;
jl.ev01.039,09;
⇒ jl.ev01.149,11*;
jl.ev03.010,10;
jl.ev03.120,04;
jl.ev04.100,04;
jl.ev05.090,03;
jl.ev07.140,01;
jl.ev08.078,07b;
jl.ev08.105,01-04;
jl.ev09.057,08;
jl.ev11.305;
jl.gso1.012,09;
jl.gso2.027,04;
jl.gso2.071,20;
jl.gso2.102,12;
jl.bmar.183,21;
jl.him1.013,04;
jl.him1.264,03-04;
jl.him3.168,02a)
Ev03.010,11] Wie weit hinaus in alle Welt sind eure Sorgen gerichtet! Tag und Nacht habt ihr keine Ruhe und keine Rast; und das allein nur der Welt wegen, und daß ihr nicht etwa wo verkürzt würdet in eurer eingebildeten Pracht und in eurem Wohlleben, auf Kosten des oft blutigen Schweißes eurer schwachen Brüder und Schwestern!
Ev03.010,12] Wie soll bei solch einem Sorgen die Seele noch irgendeine Zeit finden, für die Erweckung des Geistes Gottes in ihr auch noch etwas zu tun!?
Ev03.010,13] Ja, eure Seelen und die Seelen von Millionen wissen nicht einmal mehr, daß sie Träger des Geistes Gottes sind, geschweige, daß sie bei ihren ins Endlose gehenden
Weltsorgen zur Frei- und Selbständigwerdung desselben irgend etwas Ersprießliches tun könnten und möchten. Die arme und schwache Menschheit wird aber von euch zu sehr für eure Pracht- und Wohllebensliebe zu blutig-rastloser Knechtsarbeit angetrieben und kann darum auch nicht für die Frei- und Selbständigwerdung ihres Geistes irgend etwas tun, und so seid ihr samt euren Untertanen tot und seid wahrhaft Kinder des Satans und möget nicht vernehmen Mein Wort, das euch ernstlich und wahr führet zum Leben, sondern ihr verteidiget euer Wort, aus dem für euch und für alle eure Untergebenen der ewige Tod notwendig erfolgen muß!«
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Ev09.039,08] »Siehe, warum Ich Selbst als ein Menschensohn in diese Welt gekommen bin, das habe Ich euch und auch gar vielen andern Menschen nur schon zu oft mit steter Hinweisung auf die Propheten kundgetan und habe das hier früher wieder berührt. Ich habe euch aber auch schon sattsam gezeigt, welchen Verlauf in den künftigen Zeiten diese Meine Lehre, die da ist eine wahrhaft von Mir Selbst neu gegründete Kirche, unter den Menschen nehmen wird. Das habe Ich euch in Jerusalem auch mit großen Zeichen am Firmamente gezeigt; und sieh, jene letzte und allerfinsterste Zeit, in der Meine Lehre in ein tausendfach größeres Götzentum ausarten wird, als je auf der ganzen Erde bis auf diese Zeit eine reine Gotteslehre ausgeartet ist, in der man verstorbenen und von den Priestern heilig und selig gesprochenen Menschen und sogar ihren vermoderten Gebeinen Tempel und Altäre erbauen und ihnen in selben göttliche Verehrung erweisen wird, entspricht eben dieser Begebenheit.
JL.Ev09.039,09] Ich habe euch, Meinen Jüngern, schon bei mehreren Gelegenheiten offen gesagt und gezeigt, daß Mein Reich nicht von dieser Welt ist (vgl. Joh.18,36), daß ihr euch auch nicht sorgen sollet um den kommenden Tag, was ihr essen und trinken werdet, sondern suchen, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit unter den Menschen auszubreiten (vgl. Mt.06,33 -34), und sollet euch dafür von niemand als irgend pflichtgemäß bezahlen lassen, sondern nur das annehmen, was euch der Menschen Liebe in Meinem Namen geben wird; denn umsonst habt ihr alles von Mir empfangen, und umsonst sollet ihr es auch wieder andern geben! (vgl. Mt.10,08)
Ev09.039,10] Also habe Ich auch zu euch und zu den andern etlichen siebzig Jüngern, die Ich in Emmaus hinausgesandt habe, daß sie verkündeten den Menschen das Evangelium aus den Himmeln, gesagt, daß keiner haben solle zwei Röcke, keinen Sack, um etwas einzustecken, und auch keinen Stock, um sich gegen einen Feind zur Wehr zu setzen (vgl. Mt.10,10); denn Mein Name, Mein Wort und Meine Gnade genüge jedem!
Inquisition - Tötung Andersgläubiger
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Ev09.039,11] Also habe Ich euch und vielen andern Menschen auch treu und offen gesagt, daß ihr niemanden richten sollet, um nicht einmal selbst gerichtet zu werden (vgl. Mt.07,01 f.), daß ihr auch niemanden verfluchen und verdammen und nie jemanden feindlich verfolgen sollet, um nicht dasselbe an euch zu erleben; denn mit dem Maße ihr ausmessen werdet, mit eben dem Maße wird es euch zurückbezahlt werden (vgl. Mt.07,02; Mk.04,24; Lk.06,38)!
Ev09.039,12] Ja, ihr sollt nur beten für die, welche euch hassen und fluchen, und Gutes erweisen denen, die euch Arges zu tun bestrebt sind (vgl. Mt.05,45), so werdet ihr den Lohn von Mir zu erwarten haben und werdet so glühende Kohlen über den Häuptern eurer Feinde sammeln (vgl. Spr.25,22) und sie so am ehesten zu euren Freunden machen!
Ev09.039,13] Und sehet, unter dem Banner der wahren und lebendigen Nächstenliebe habe Ich euch zu lehren, zu leben und zu handeln befohlen und habe euch auch gesagt, daß man euch daran allzeit als Meine wahren Jünger erkennen wird, so ihr euch untereinander also als Brüder lieben werdet, wie Ich Selbst euch liebe (vgl. Joh.13,34), und daß man allzeit Meine wahren Nachfolger pur an den Werken der uneigennützigsten Nächstenliebe erkennen wird.
Ev09.039,14] Aber sehet, so wird es in jener finstersten Zeit nicht sein, sondern gerade solcher Meiner euch treust geoffenbarten Lehre nur schnurgerade entgegengesetzt!
Ev09.040,01] Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleibe den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geiste gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und andern großen Erdengütern strotzenden und aller-hochmütigsten und herrsch- und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger und Meine Stellvertreter den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, daß sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes vergessendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginne der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben.
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Ev09.040,02] Doch der allerärgste und allerfinsterste Zustand wird nicht lange währen, und es wird kommen, daß die falschen Lehrer und Propheten sich selbst am Ende den Todesstoß geben werden. Denn es wird da Mein Geist, das ist der Geist aller Wahrheit, unter den vielfach bedrängten Menschen wach werden, die Sonne des Lebens wird gewaltig' zu leuchten beginnen, und die Nacht des Todes wird sinken in ihr altes Grab.«
JL.Ev01.070,03] »Stelle dich aber einmal nicht als Richter, sondern als ein Mensch voll Liebe deinen armen Brüdern gegenüber, die sich an dir versündigt haben, und erwecke in ihren Herzen Gegenliebe, und diese Sünder werden dir mit Reue und vielen Tränen treu und wahr bekennen, wie, wann und was sie gegen dich gesündigt haben! Aber dann falle auch die Strafe hinweg! Denn jegliche Strafe selbst ist keine Wahrheit, sondern das Gegenteil, weil sie nicht aus der Liebe, sondern aus dem Zorne des Gesetzes und dessen Gebers kommt. Der Zorn aber ist selbst ein Gericht; im Gerichte aber ist die Liebe nicht. Wo aber die Liebe fehlt, da ist auch die Wahrheit nicht.«
Ev01.070,04] Halte dich daher an die reine Liebe und handle in ihrer Wahrheit und Kraft, und du wirst dann auch allenthalben die Wahrheit finden und wirst gar sehr ersichtlich
gewahr werden, daß es gar wohl eine allgemeine Wahrheit gibt, die nicht nur diese Erde, sondern die ganze Unendlichkeit durchdringt!
Ev01.070,05] Wenn du unter den Menschen also handeln möchtest, da würdest du Mir moralisch ganz gültig nachfolgen und dir durch solche Nachfolge das ewige Leben erkämpfen. So du aber bleibst, wie du nun bist, da wird dir über dem Grabe nichts als Nacht und ein leeres, lügenvolles Sein, das da ist des Geistes der Liebe und Wahrheit Tod, übrigbleiben!
Ev01.070,06] Denn sieh, nur sehr kurz dauert dieses Erdenleben; dann kommt die endlose Ewigkeit! Wie du fallen wirst, so wirst du auch liegenbleiben, so in dir die echte Wahrheit nicht lebendig geworden ist!«
JL.Ev06.161,03] »... Lasset die guten Werke der Lehre vorangehen, und die Menschen werden daraus am ehesten erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid! Tuet Gutes sogar den Feinden, und ihr werdet glühende Kohlen auf ihre Häupter sammeln!
Ev06.161,04] Nehmet euch alle an Mir ein Beispiel! Denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen demütig und sanftmütig und richte niemanden und verdamme niemanden; aber ein jeder, der mühselig und mit allerlei Gebrechen behaftet ist, der komme zu Mir, und Ich werde ihn erquicken! (vgl. Mt.11,28 f.)
Ev06.161,05] Wie aber Ich Selbst bin gegen alle Menschen, so sollet auch ihr sein! ...«
JL.Ev08.064,17] »Solange euch noch ein sogar gutgemeintes Wahrheitswort aus dem Munde eures Nebenmenschen kränken und beleidigen kann, stehet ihr ferne vom Reiche Gottes! Wer aber Mein wahrer Jünger und Nachfolger sein will, der muß sogar seinen wahren und erwiesenen Feinden vergeben, für die beten, die ihm fluchen, und die segnen, die ihn hassen und verwünschen, also auch denen Gutes erweisen, die ihm einen Schaden zugefügt haben, so wird er eher glühende Kohlen der Reue über den Häuptern seiner Feinde sammeln, als so er Böses mit Bösem vergilt.« (vgl. Spr.25,22; Röm.12,20)
Erde.063,27] »Wer andere bessern will, der bessere zuerst sich und lebe gerecht, - so werden die anderen ihm nachfolgen, wenn sie den Vorteil ersehen werden. Und wer andere demütigen will, der demütige sich zuerst, so wird er seinem Nachbar durch sich selbst eine Stufe wegnehmen, auf welcher der Nachbar höher gestiegen wäre. Wenn aber schon jemand seinen Bruder trägt, wird sein Bruder wohl vom Berge herabkommen, wenn sich sein Träger nicht herabbegeben will? Der Träger richte daher seine Schritte zuerst nach abwärts, so wird auch der hinabkommen, den er trägt; geht aber das Lasttier aufwärts, so geht sicher auch der mit ihm höher, der darauf sitzt und dasselbe drückt.«
Priesterseminar, Konvikt
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JL.Ev09.057,04] »Es werden in der Zukunft wohl gar viele Schulen (Konvikte, Seminare, Bibelschulen etc., d. Hrsg.) errichtet werden, aus denen wohl eine Unzahl falscher Lehrer und Propheten hervorgehen werden, aber nur sehr wenige der wahren dem Willen Gottes gemäß.
Ev09.057,05] Wahrlich sage Ich dir: In der Folge wird nur der ein Seher und Prophet, der an Mich glauben, Mich über alles, seinen Nächsten wie sich selbst lieben und Meine Lehre
tatsächlich befolgen wird! Darum wird aber auch nicht ein jeder, der gläubig zu Mir rufen wird:"Herr, Herr!", in Mein Reich eingehen, sondern nur der, welcher Meinen in Meiner Lehre klar ausgesprochenen Willen tun wird. (vgl. Mt.07,21 f.)
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Ev09.057,06] Darum seid denn auch ihr nicht nur pur eitle Hörer, sondern sofortige Täter Meines Wortes (vgl. Jak.01,22), so werdet ihr in euch auch das wahre Reich Gottes überkommen! Erwartet aber niemals, als werde das Reich Gottes, als das Reich des inneren Lebens, jemals mit irgend äußeren Zeichen und äußerem Glanzgepränge zu den Menschen kommen, sondern es ist inwendig in euch (vgl. Lk.17,20 f.)! Wer es auf die von Mir euch gezeigte Art und Weise sucht in sich und es nicht also findet, der sucht es in aller Welt und in allen Gestirnen vergeblich.
Ev09.057,07] Der Pfad zum wahren und lebendigen Reiche Gottes ist somit ein sehr schmaler (vgl. Mt.07,14) und oft mit allerlei Dornengestrüpp überwachsener. Demut und vollste Selbstverleugnung ist sein Name. Für den Weltmenschen ist er völlig ungangbar.
Ev09.057,08] Wer aber an Mich glaubt und Meine Gebote hält, dem werden die Dornen auf dem Pfade zum Reiche Gottes nicht die Füße verwunden. Nur ein ernster Anfang ist schwer; wenn der Ernst aber bleibt und nicht durch allerlei Weltrücksichten geschwächt wird, so ist die volle Erreichung des Reiches Gottes in sich etwas ganz Leichtes. Denn solch einem stets vollernstlichen Bestreber nach dem Gottesreiche in sich ist Mein Joch sanft und leicht die ihm zu tragen von Mir aufgelegte Bürde, und Ich werde den ernsten Suchern des wahren Reiches Gottes stets laut in ihren Herzen zurufen: "Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und belastet seid (vgl. Mt.11,28)! Ich Selbst komme euch schon mehr denn auf dem halben Wege entgegen und will euch vollauf kräftigen und erquicken!"
Schwelgender Mönch
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Ev09.057,09] Die aber zu Mir nur wohl "Herr, Herr!" rufen, ihre Hauptsorge aber pur weltlichen Dingen zuwenden und nur so nebenbei nach dem trachten werden, was des Reiches Gottes ist, zu denen werde Ich sagen: "Was rufet ihr Weltlinge Mich, und was schreiet ihr? Mein Herz hat euch noch nicht erkannt. Um was ihr euch sorget, das bringe euch auch die von euch gewünschte Hilfe!" Wahrlich sage Ich euch: Solche Menschen werden diesseits schwerlich je das wahre und lebendige Reich Gottes in sich finden und werden ihren Nebenmenschen gegenüber schlechte Lehrer, Seher und Propheten darstellen; und im Jenseits wird es für solche halbtoten Seelen noch ums unvergleichbare schwerer sein, das Reich Gottes in sich zu suchen und zu finden.
Ev09.057,10] Darum arbeite ein jeder, solange der Tag währt; denn es kommt darauf die Nacht, da wird es sich schwer arbeiten lassen!
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Ev05.010,20] Ich sagte aber auch zum Cyrenius: »Laß du einige deiner offensten Diener mitgehen, auf daß sie auch etwas lernen für euren weltlichen Bedarf! Denn Ich will, daß alle, die Mir nachfolgen, in allen Dingen weise und tüchtig sein sollen ...«
JL.Ev05.171,03] »Will jemand aber des Satans noch in seinem Fleische ledig werden, so muß er das Kreuz, das Ich schon jetzt im Geiste trage, auf seine Schulter nehmen und Mir nachfolgen!...«(vgl. Mt.16,24)
JL.Him1.373,11] »... (Du) mußt dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern. - Tue desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern.«
JL.Ev01.139,08b] »Wer seine Last, ob sie ihn schon drücke wie das römische Todeskreuz, nicht willig auf seine Schultern nimmt und Mir nachfolgt, der ist Meiner schon durchaus nicht wert, und er soll keinen Teil am Reiche Gottes haben.« (vgl. Mt.10,38; Mt.16,24)
Him1.335,01] »Das Kreuz ist eine wahre Not(durft) des Lebens! - Wenn das Leben keine Not hat, so zerstreuet es sich und verflüchtigt sich wie ein Äthertropfen. Die kein Kreuz tragende Seele ermattet und stirbt und verliert sich in die Nacht des Todes.
Him1.335,02] Die Not des Lebens aber ist ein Gefäß des Lebens, in welchem dieses gefestet wird gleich einem Diamanten, der da auch nur ein gefesteter Äthertropfen ist, obschon nicht ein Lebenstropfen.
Him1.335,03] Daher nehme jeder das Kreuz auf seine Schulter und folge Mir in aller Liebe nach, so wird er sein Leben erhalten ewig! (vgl. Mt.10,38; Mt.16,24; Lk.14,27; Mk.10,21)
Him1.335,04] Wer mit seinem Leben zärtelt, der wird es verlieren. Wer es aber kreuzigt und von Mir kreuzigen läßt, der wird es erhalten für alle Ewigkeiten.«
JL.Him2.015,08] »... Ich habe dir alle die Fehler schon lange nachgesehen, habe dich schon lange gesegnet. Nur das einzig Geringe, das "tägliche Stündchen", verlange Ich von Dir für so viele deiner Gebrechen und Sünden vor Mir, deinem Vater. Und du hast Mich einer Unbilligkeit beschuldigen können, als wenn Meine Liebe und Weisheit unvollkommen wäre, da sie unausführbare Forderungen stelle an die Kräfte der Menschen!
Him2.015,09] Oder meinst du denn, so du Meinen Weg wandeln möchtest, daß Ich dir nicht voll behilflich sein möchte? Habe Ich dir bis jetzt nicht alles liebeernstlich angezeigt, was nur immer dein Haus nachteilig hätte belangen mögen, damit du Mich ergreifen könntest und Ich dir dann hülfe, wie Ich dir noch allezeit geholfen habe!? Und doch konntest du Mich einer Unbilligkeit wegen des leichten Kreuzes beschuldigen!
Him2.015,10] Wärest du nur ein wenig weniger blind, als du es bist, dann müßtest du dich ja doch wahrlich verkriechen vor Mir, deinem ewigen, heiligen Vater, der dich also liebt, daß Er dir alle deine vielen groben Fehler nachgelassen und dich dafür über und über gesegnet hat!
Him2.015,11] Es steht dir alles zu Dienste von Mir aus, um was du nur immer bitten magst! Und habe Ich nicht dein schwaches Gebet in jeder billigen Sache allzeit voll erhört?! Welche langen Wege habe Ich dich schon auf Meinen Vaterhänden tragend geführt und habe dir von tausend Seiten mehr Gnadenlicht zukommen lassen als tausendmal tausend anderen! Denke nur ein wenig nach! - Denke aber auch, ob Ich wegen dieses letzten kleinen Versuchskreuzchens von dir wohl verdient habe, einer unbilligen und dir unmöglich ausführbaren Forderung an dich also beschuldigt zu werden!
Him2.015,12] Wenn du also fortfährst, da wirst du mit dir wohl schwerlich je fertig werden! Und vom wahren Ziele der Deinen wird wohl auch noch gar lange nicht die Rede sein!
Him2.015,13] Was Ich dir gebe und rate, du Blinder, das ist ja ohnehin schon Meine große und allergesegnetste Hilfe! So du sie nur annehmen und befolgen möchtest, so würde dein ganzes Haus schon lange über und über in den hellsten, heiligsten Liebesflammen stehen. - Allein du willst nichts tun, was nur ein wenig bekreuzt ist, und rufst dafür Meine
Allmacht und Allwissenheit an, ohne zu bedenken, daß du dir darinnen nicht das Leben, sondern nur den Tod erbittest! - Sollte Ich denn noch mehr Wunder vor deinen Augen tun, als Ich ohnehin schon getan habe und noch immer Tag für Tag tue?
Him2.016,14] Oh, was des Törichten verlangst du von Mir?! - Mein durch Meine Gnade scharf sehender Knecht kann und darf dein ganzes Haus durchschauen und klebet mit seinen Ohren beständig an Meinem Munde und kommt täglich zu dir. - Wenn du Glauben hast, daß er solches aus Mir vermag, warum machst du deine Kinder nicht ernstlich darauf aufmerksam in ihren Herzen!? - Alle Schwierigkeit wäre da behoben!
JL.Him2.016,15] Ich sage dir, wie unter vielen Tausenden und tausendmal Tausenden keinem stehen dir wahrhafte Wundermittel zu Gebote, durch welche du dir deines Kreuzleins Last bis zur barsten Null verringern könntest, wenn du sie nur recht ergreifen und gebrauchen wolltest! Aber du möchtest jetzt schon des höchsten Himmels Wonne müßig genießen, ohne das dazu erforderliche Kreuzlein auch nur des Tages ein Stündchen lang zu tragen! - Siehe, solches ist aber wahrhaft rein unmöglich! Du mußt das Leichte tun, du mußt darinnen Mir deinen Glauben und deine Liebe lebendig erweisen, willst du zu Mir kommen! Du mußt dich verleugnen, dein Kreuzlein auf deine Schultern laden und Mir nachfolgen!
Him2.016,16] Du mußt Mich in der Tat mit dem Kreuzlein in der Hand suchen, willst du Mich im Ernste finden! Willst du etwas empfangen von Mir, dann mußt du bitten mit dem Kreuzlein in der Hand! - Und die Pforten des ewigen Lebens werden dir nur aufgetan, so du klopfen wirst an dieselben mit dem Kreuzlein!
Him2.016,17] Siehe, kein anderer als nur allein der Weg des Kreuzes führt zum Leben! -So du aber eine Kreuzesscheue in dir hast, welchen Weg willst denn du hernach gehen, um zu Mir zu gelangen? - Ich sage dir, du wandelst einen bequemen Weg zwar; allein zu Mir führet ein ganz schmaler, unbequemer und oft sehr steiler Pfad himmelwärts bergan! -Beurteile daher den deinen genau und siehe, ob er zu Mir führt?«
JL.Ev07.085,04] Auf diese Rede richtete einer von ihnen die Frage an Mich, was es mit dem alten Fastengebot für eine Bewandtnis habe.
Ev07.085,05] Ich aber sah ihn an und sagte: »Ich habe bei einer guten Gelegenheit auch schon davon eine Erwähnung getan, nur habt ihr das - wie so manches andere - wieder vergessen, und so sage Ich euch das nun noch einmal: Ich hebe das alte Fastengebot nicht auf. Wer da im guten Sinne fastet, der tut für sich zwar ein gutes Werk - denn durch ein rechtes Fasten und Beten zu Gott wird die Seele freier und geistiger -; aber selig wird niemand durchs pure Fasten und Beten, sondern nur dadurch, daß er an Mich glaubt und den Willen des Vaters im Himmel tut, wie Ich euch solchen verkünde und verkündet habe. Das kann aber jedermann auch ohne die gewissen Fasten und ohne das Sich-Enthalten von gewissen Speisen und Getränken.
Ev07.085,06] Wer aber irgendeinen Überfluß hat und übt wahrhaft die Nächstenliebe, der fastet wahrhaft, und solch ein Fasten ist Gott wohlgefällig und dem Menschen zum ewigen Leben dienlich. Wer viel hat, der gebe auch viel, und wer wenig hat, der teile auch das wenige mit seinem noch ärmeren Nächsten, so wird er sich dadurch Schätze im Himmel sammeln! Geben aber ist schon für sich seliger als Nehmen.
Ev07.085,07] Wer aber vor Gott wahrhaft und zum ewigen Leben der Seele verdienstlich fasten will, der enthalte sich vom Sündigen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten; denn die Sünden beschweren die Seele, daß sie sich schwer zu Gott erheben kann.
Ev07.085,08] Wer da gleich den Pharisäern und anderen Reichen Fraß und Völlerei treibt und für die Stimme der Armen taub ist, der sündigt gegen das Fastengebot, also auch ein jeder Hurer und Ehebrecher.
Ev07.085,09] Wenn dich das üppige Fleisch einer Jungfrau oder gar des Weibes eines andern anzieht und verlockt, so wende deine Augen ab und enthalte dich der Lust des Fleisches, und du hast dadurch wahrhaft gefastet!
Ev07.085,10] Wenn dich jemand beleidigt und erzürnt hat, dem vergib; gehe hin und vergleiche dich mit ihm, und du hast dadurch gültig gefastet, (vgl. Mt.05,44; Lk.06,28)
Ev07.085,11] Wenn du dem, der dir Böses zugefügt hat, Gutes erweisest, und den segnest, der dir flucht, so fastest du wahrhaft, (vgl. Mt.05,44)
Ev07.085,12] Was zum Munde hineingeht zur Ernährung und Kräftigung des Leibes, das verunreinigt den Menschen nicht; aber was oft aus dem Munde kommt, wie Verleumdung, Ehrabschneidung, unflätige Worte und Reden, böser Leumund, Fluch, falsches Zeugnis und allerlei Lüge und Gotteslästerung, das verunreinigt den Menschen (Mt.15,11; Mt.15,18-20), und wer solches tut, der ist es, der wahrhaft das wahre Fasten bricht.
Ev07.085,13] Denn wahrhaft fasten heißt, sich selbst in allem verleugnen, seine ihm zugewiesene Bürde geduldig auf seine Schultern legen und Mir nachfolgen (vgl. Mt.10,38; Mt.16,24); denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen sanftmütig und geduldig, (vgl. Mt.11,29)
Ev07.085,14] Ob aber jemand dies oder jenes ißt, um sich zu sättigen, so ist das einerlei; nur soll ein jeder darauf sehen, daß die Speisen rein und auch gut genießbar sind. Besonders sollet ihr mit dem Fleischessen behutsam sein, so ihr am Leibe lange und dauernd gesund bleiben wollet. Das Fleisch von erstickten Tieren dient keinem Menschen zur Gesundheit, da es böse Geister in den Nerven des Leibes erzeugt, und das Fleisch der als unrein bezeichneten Tiere ist nur dann gesund zu genießen, wenn es also zubereitet wird, wie Ich euch solches schon angezeigt habe.
Ev07.085,15] Wenn ihr aber hinausziehen werdet in alle Welt unter allerlei Völker in Meinem Namen, da esset, was man euch vorsetzen wird (vgl. Lk.10,08)! Aber esset und trinket nie über ein rechtes Maß, so werdet ihr die rechte Faste halten; alles andere aber ist Aberglaube und eine große Dummheit der Menschen, von der sie erlöst werden sollen, wenn sie es selbst wollen.«
Ev01.207,08] »... Wer fastet zur rechten Zeit, tut besser als der, welcher allzeit schwelgt und praßt; aber es ist dennoch ein Unterschied zwischen Fasten und Fasten! Ein völlig rechtes Fasten besteht darin, daß man sich enthalte von aller Sünde und sich in allen Dingen der Welt aus allen Kräften selbst verleugne, sein Kreuz (in der damaligen Zeit figürlich: Elend, Not und Drangsal) auf seine Schultern nehme und also Mir nachfolge, ohne darum gar zu ängstlich im Essen und Trinken zu sein, aber auch nicht über die Notdurft (das Nötige) hinaus ins Schwelgen überzugehen; alles andere Fasten hat entweder wenig oder gar keinen Wert.«
Ev01.215,09] Nach diesen Worten des Engels faßt Philopold endlich doch den Mut und geht ganz bedächtigen Schrittes zu Mir hin und sagt noch in einer Ferne von dreißig Schritten: »Herr, gestattest Du mir, daß ich mich Dir nahe? Wo nicht, so weiche ich wieder zurück!«
Ev01.215,10] Ich aber sage: »Wer kommen will, der komme; denn durchs Zaudern ist noch nie ein Mensch weitergekommen!«
Ev01.215,11] Philopold, solches vernehmend, beschleunigt seine Schritte und ist sonach auch bald bei Mir und hat also schnell erreicht, was zu erreichen viele zaudern und daher
auch oft gar nicht erreichen, weil sie trotz alles Zurufens nicht vom Flecke, da sie stehen, zu bringen sind.
JL.Ev01.215,12] Denn solange jemand bei all seinem Tun und Lassen seine Schritte nicht in gerader Linie zu Mir hin richtet, ist all sein Tun und Gehen und Stehen ein vergebliches für sein Leben. Und gewönne er die ganze Welt, hätte aber Mich nicht, so nützte ihm die ganze Welt nichts; denn er ist tot! So Ich aber nun in dieser Zeit der Enthüllung des Evangeliums jemanden rufe und zu ihm sage: "Komme!" - und er aber kommt nicht, der wird dem Tode des Geistes verfallen! Und es ist darob dieser Philopold ein rechtes Muster, nach dem sich jedweder richten soll! Wer gerufen wird, so er nach Mir fragt, der komme und zaudere nicht! Denn Ich bleibe nicht gleichfort in Kana (entsprechend: voll Gnade in dieser Welt), sondern ziehe bald weiter und wende ab Auge und Ohr von all denen, die da zaudern auf Mein "Kommet!"«
Ev01.045,07] Über diese Rede voll Entschlossenheit erstaunte der Oberpriester sehr und sagte: »Wahrlich, so ich nicht hier notwendig wäre und ich nicht hätte Weib und Kinder und manches andere, ich zöge selbst mit euch!«
Ev01.045,08] Sagt Nathanael: »Wir aber haben Weiber, Kinder und Sachen verlassen und sind Ihm gefolgt, und unsere Weiber und Kinder leben dennoch! Ich sage dir nach meinem Dafürhalten: Wer in dieser Welt aus Liebe zu Ihm nicht verlassen kann, sei es was es wolle, der ist Seiner Gnade nicht wert (vgl. Mt. 10,37)! Ob dich das beleidigt oder nicht, es ist einmal also! Denn mein Herz sagt es mir, und im Herzen ist alles Wahrheit, so in selbem einmal der Geist zum lebendigen Denken in Gott erwacht ist. Er bedarf unser nicht; aber wir bedürfen Seiner.
Ev01.045,09] Hast du Ihm schon je geholfen die große Sonne über den weiten Horizont emporheben und ausbreiten ihr Himmelslicht über die weite Erde? Oder hast du die Fesseln je gesehen, und noch weniger geschmiedet, die der Herr den Winden anlegt, wie Er die Blitze hält und den gewaltigen Donner und das Meer in seinen Tiefen?! Wer kann sagen, daß er dem Herrn je in irgend etwas geholfen habe?! Wenn aber also, wer, zu dem der Herr spricht, daß er Ihm folge, kann da noch gedenken seines Weibes, seiner Kinder, seiner Sachen und nicht ganz unbedingt folgen Ihm, dem Herrn alles Lebens, aller Himmel und aller Welten, auf Den wir so lange gehofft haben, daß Er kommen werde und nun gekommen ist, genau in der Art und Weise, wie da alle Propheten und Erzväter von Ihm geweissagt haben?!«
Ev01.045,10] Spricht nun der Oberpriester: »Wenn ich nur nicht Oberpriester wäre, wahrlich, ich täte, was ihr alle getan habt! Aber ich bin Oberpriester; und nachdem ihr nunmehr, wie ich es vernommen habe, nur noch einen Tag bei uns verweilen werdet, so bin ich hier diesen noch Schwachgläubigen so notwendig wie das Auge zum Sehen. Daher wirst du wohl einsehen, daß ich nicht so sehr meines Weibes, meiner Kinder und meiner Sachen wegen hier verbleiben muß, als vielmehr dieser Schwachgläubigen wegen, die sich von der alteingepflanzten Idee über die Beschaffenheit des Messias und über den Zweck Dessen Auftretens noch lange nicht völlig zu trennen werden imstande sein. Es wird mir die Mühe sauer werden; aber was kann ich tun?!
Ev01.045,11] Ich glaube nun einmal fest, daß euer Meister der verheißene Messias ist; aber meine Gemeinde?! Du hast es gesehen, wie sich schon während der Predigt eine Menge davonmachten! Diese sind voll ärgerlichen Unglaubens, und werden solchen nun fleißig ausbreiten, und viele, die noch hier geblieben und gestern voll Glaubens waren, sind nun auch voller Zweifel und wissen nicht, was sie glauben sollen!
Ev01.045,12] Denke dir aber nun mich, der ich allen diesen ein Orakel bin, - was ich nun für eine Arbeit haben werde! Bekehre ich sie aber nicht, so bleiben sie alles, was du willst, nur das nicht, was sie sein sollen, bis ans Ende der Welt! Und siehe, darin liegt der Hauptgrund, warum ich hauptsächlich hier verbleiben muß! Und ich glaube, der Herr wird mir darum nicht ungnädig sein! Denn bin ich auch nicht in Seiner Gesellschaft leiblich, so werde ich es doch geistlich verbleiben immerdar und werde Ihm als ein getreuer Knecht und Hirte Seiner Herde allergetreuest zu dienen mich bemühen, vollkommen nach Seiner hier vernommenen Lehre, und ich meine, daß es Ihm also auch recht sein werde!«
Ev01.045,13] Sage Ich: »Ja, also ist es mir vollends recht und lieb! Denn du sollst Mir in dieser Gemeinde ein tüchtiges Rüstzeug sein, und dein Lohn im Himmel soll dereinst groß heißen!«
JL.Ev01.127,13] Es fragten aber Meine Jünger, ob sie Mich hier erwarten oder ob sie auch mitgehen sollten. Ich aber sagte: »Ihr alle, die ihr Meine Jünger seid, und du auch Matthäus, der du ein Zöllner warst, folge Mir! Für dein irdisches Haus habe Ich gesorgt und werde fortan sorgen; du aber sollst dafür auch, wie diese hier, Mein Jünger sein!«
Ev01.127,14] Matthäus wirft sogleich sein Wirtsgewand von sich, zieht seinen guten Rock an und folgt Mir, ohne zuvor daheim die gewöhnlichen hausherrlichen Verordnungen zu machen, was die Seinen in seiner Abwesenheit tun sollen.
Ev01.127,15] Nota bene (merke wohl): Also muß auch ein jeder es tun, der Mir folgen will! Er muß dem irdischen Sach- und Fachleben ganz absterben und seiner irdischen Lebensverhältnisse nicht gedenken, ansonst er nicht taugt für und in Mein Reich! Denn wer die Hand an den Pflug legt und seine Augen nach rückwärts richtet, ist nicht geschickt zum Reiche Gottes!« (vgl. Lk.09,62)
Ev07.157,06] »Ich habe es euch aber ja auch schon zum voraus gesagt, daß ein Versprechen geben viel leichter ist, als dasselbe halten. Ich sage euch aber noch hinzu: Wer um Meines Namens willen nicht Haus, Acker, Weib und Kind verlassen kann, der ist Meiner auch noch lange nicht wert; und wer seine Hände an den Pflug des Reiches Gottes legt, sich aber dabei noch umsieht nach den Dingen der Welt, der ist noch lange nicht geschickt zum Reiche Gottes (vgl. Lk.09,62)! Das wisset ihr nun; tuet, was ihr wollet!«
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