Verhaltensempfehlungen gegenüber Christheidentum
Offenbarungen Jesu durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)
Inhaltsverzeichnis
HaG1.003,14] »Sage ihnen noch hinzu, daß sie sich ja nicht in und an der Kirche stoßen sollen; denn eine jede Speise, die Ich anempfehle, reinige Ich für den, der sie im Geiste und in der Wahrheit genießen will, und dann soll er sie genießen ohne Sorge. Was Ich Meine Kindern gebe, das ist rein und wird durch die äußere Form nicht entheiliget für jene, für die Ich es gesegnet habe. Den Tempel werde Ich segnen, und die Stätte wird heilig sein, wo sie sich befinden werden; denn Ich, ihr heiliger Vater, werde da sein mitten unter ihnen, so sie hingehen werden, und kein Haar soll an ihnen gekrümmt werden.«
Him2.154,01] »"Suchet, so sollt ihr finden, bittet, so wird man euch geben, und klopft an, so wird euch aufgetan!" (vgl. Mt.07,07 f.). - Oder: "Betet ohne Unterlaß" (vgl. 1.Thess.05,17), - d.h. habet eure Herzen beständig bei Mir, und das vollkommen, nicht aber stets zur Hälfte auch bei der Welt, so werdet ihr gar bald und leicht finden, was ihr sucht, ebenso leicht und bald empfangen, um was ihr bittet, und die Pforten des Lebens werden euch ohne weiteren Verzug aufgetan werden.
Him2.154,02] So aber jemand also beschaffen ist, daß er nur sucht in der 'Mauer' (äußere Kirche), die da angestopft ist voll von heidnischen Schnitz- und Pinselwerken, und bittet vor Statuen und betet vor dem gebackenen Brote (Hostie) und klopfet an die Steine, wahrlich, der wird wenig finden, noch weniger empfangen, und die Steine werden sich nicht an sein Klopfen kehren!«
Him2.154,09] »Also suchet, bittet und klopfet, so wird euch die Braut werden! - Suchet, bittet und klopfet 'aber im Geiste und in der Wahrheit, und nicht in der Mauer und im Schnitz- und Bilderwerk und im gebackenen Brote', sondern, wie gesagt, im Geist und in der Wahrheit in eurem Herzen, so werdet ihr es finden, erhalten, und die Braut wird auftun die Tür zu ihrem Gemache.«
Him1.098,10] »... Ich habe kein Wohlgefallen am Vatikan noch an der Peterskirche. Und es wäre Mir an deren Stellen ein Armenhaus überaus lieber. Rom ist eine Stadt, die mit den Königen der Welt Hurerei getrieben hat. Sie ist eine Hure und tut wie eine Hure. Sie schmückt ihr Fratzengesicht und zieht ihrem halbverwesten Leibe schöne Kleider an, um auszusehen, als wenn sie noch eine Jungfrau wäre. Seht, dieses alles und tausendfach anderes ist Mir wohlbekannt. Aber sagt ihr nicht selbst: eine Hure erzieht ihre Kinder oft besser als eine stolze Mutter, die da glaubt, sie habe alle Meine Weisheit mit dem Löffel gegessen!? So sage auch Ich: Diese Hure hat schon sehr viele gute Kinder erzogen und hat dadurch Meine Füße gesalbt. Daher will Ich ihr helfen und sie ansehen, damit sie Buße tue; denn sie hat viel gesündigt, aber auch viel geliebt!«
Him1.248,03] »... Ihr (sollt) beten ... für die gesamte römische Kirche, daß sie einsehen möchte ihren Unsinn und erkennen möchte, was sie hat in Meinem Geiste, in Meiner Liebe und in Meiner Wahrheit - sonst wird ihre Flucht alsobald ins Werk gesetzt werden ...«
Him1.098,11] »Zu euch aber sage Ich, daß ihr in ihr geboren und getauft wurdet, daher sollt ihr auch nicht Vernichtung, sondern Heilung ihr wünschen.«
Ev04.199,12] »Wer demnach Mein Wort und Meine Lehre hat und tut festwillig danach, der muß sein Ziel erreichen, und nichts kann ihn daran hindern; aber wer da wohl etwas nach Meinem Worte und daneben aber auch das tut, was die lose Welt begehrt, der gleicht einem Menschen, der einen halben Weg an einen Ort hin macht, so er aber kommt auf den halben Weg, gleichfort umkehrt und den schon begangenen Weg wieder zurückmacht.
Ev04.199,13] Auch gleicht er einem Knechte, der zwei Herren, die wider einander sind, dienen will (vgl. Mt.06,24 Lk.16,13). Wird der mit seiner Arbeit bei den zwei sich gegenseitig anfeindenden Herren zurechtkommen? Wird er beide lieben können, wenn auch nur dem Scheine nach? Welches Gesicht aber werden die beiden Herren machen, so sie erfahren werden, daß der Doppelknecht jedem der zwei Herren gleich zugetan ist? Wird nicht der eine wie der andere zum Knechte sagen: "Ei du schalkhafter Diener, wie magst du meinen ärgsten Feind auch lieben wie mich?! Diene mir allein, oder hebe dich aus meinem Dienste!" Denn niemand kann zweien Herren der Wahrheit nach dienen; er muß den einen dulden und den andern verachten. Und siehe, solch ein loser und schalkhafter Knecht wird dann von beiden Herren zugleich aus dem Dienste gejagt und dann schwer mehr bei einem dritten in den Dienst aufgenommen werden, und es wird mit ihm sein, daß er zwischen zwei Stühlen auf die Erde niedersitzen wird.«
Ev08.077,14] »Sehet, niemand kann zwei Herren, die einander anfeinden, dienen (vgl. Mt.06,24 Lk.16,13); denn er muß es entweder mit dem einen oder mit dem andern halten und muß demnach auch mit ein Freund oder ein Feind des einen oder des andern sein! Also kann auch niemand der Welt und ihrem toten Mammon und zugleich aber auch dem lebendigen Reiche Gottes dienen; denn das ist unmöglich.
Ev08.077,15] Darum muß der, welcher dem Reiche Gottes dienen will, das Reich der Welt aus seinem Herzen schaffen! Wie aber das zu geschehen hat, das habe Ich euch allen schon gar oft nicht nur mit hellen und lebendigen Worten, sondern auch durch allerlei Taten gezeigt. Tut denn auch ihr desgleichen, und ihr werdet viele und gute Früchte ernten!«
Ev01.167,16] »Laßt euch darum nicht verlocken von den blinden und trügerischen Reizen der Welt, sondern seid allzeit nüchtern und schätzet den Wert der Welt richtig; gebet nicht Gold und Perlen, die ihr nun aus den Himmeln empfangen habt, für die Torheiten der Welt, so werdet ihr untereinander stets Frieden haben und den Himmel vor euch offen sehen! Werdet ihr euch aber wieder von den Reizen der Welt gefangennehmen lassen, so werdet ihr es euch aber auch selbst zuzuschreiben haben, wenn der Himmel sich vor euch fester und fester verschließen wird; und so ihr in große Not gelangen und zum Himmel rufen werdet um Hilfe, da wird euch keine Hilfe werden! Denn es ist nicht möglich, daß jemand, der mit Wohlgefallen in was immer an der Welt hängt, zu gleicher Zeit stehen könnte in der segnenden Verbindung mit dem Himmel.
Ev01.167,17] Denn ein jeder Mensch ist also erschaffen und eingerichtet, daß er Böses und Gutes, Falsches und Wahres nicht in einem Herzen nebeneinander ertragen könnte, entweder das eine oder das andere, aber ewig nie beides zugleich!
Ev01.167,18] Ja, er kann und muß beides erkennen in seinem Verstände; aber im Herzen kann nur entweder das eine oder das andere als Lebensgrund weilen.«
Ev08.125,09] »Wer als Mein Jünger der Welt nicht völlig entsagen kann, der wird nicht stark im Gottesreiche werden; denn Gott und der Welt dienen, geht schwer oder auch wohl gar nicht. So aber jemand im Reiche Gottes stark geworden ist, dann erst kann er wahrhaft auch aller Welt nützlichst dienen.
Ev08.125,10] Als in den älteren Zeiten auf den gewissen Bergen noch die wahren Schulen der Propheten bestanden, da mußte der, welcher ein rechter Prophet werden wollte, sich von aller Welt völlig zurückziehen und in sich suchen das lebendige Wort Gottes; hatte er das gefunden, so wurde er auch freigelassen und war so erst fähig, der Welt wahrhaft nützend zu dienen.
Ev08.125,11] Wie aber die wahren Propheten und in der Vorzeit auch die Patriarchen der Welt gedient und genützt haben, das kennet ihr aus der Schrift, und Ich brauche es euch nicht zu erzählen. Und somit kennet ihr nun Meinen Willen und Meinen Rat und könnet nun tun, wie es euch beliebt.
Ev08.125,12] Wer nicht zuvor völlig Gottes wird, ehe er wirkend kehrt zur Welt, den verführt die Welt und verschlingt bald und leicht sein Herz und seine Seele; wer aber zuvor ganz Gottes geworden ist, dem kann die Welt nichts mehr anhaben; denn er hat um sich einen festen Damm und für sich eine Burg erbaut, die von den Pforten der Hölle nicht überwunden werden kann.«
Evl0.091,04] »Aber wer neben Meiner Liebe auch mit der Welt von Zeit zu Zeit mecheln (liebäugeln) wird, der auch wird vor all dem Schaden der Weltgifte nicht gesichert sein.«
Offb. 18,04 -05] Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen! Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.
Jer.51,06] Fliehet aus Babel, und rette ein jeder sein Leben, daß ihr nicht untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist für den Herrn die Zeit der Rache, um ihm seine Taten zu vergelten.
Jer.51,44 -45] Ja, ich habe den Bei zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, was er verschlungen hatte. Und die Heiden sollen nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Babel zerfallen. Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des Herrn!
Erde.073,01] »Dieses gilt aber nicht bloß dem Papsttume, sondern allen sogenannten Sekten oder Konfessionen; denn wo nicht Christus gepredigt wird in Seinem wahren Geiste und in Seiner Wahrheit, da ist falsches Prophetentum an der Stelle einer wahren Kirche.
Erde.073,02] Wenn eine oder die andere Sekte auch spricht: "Siehe, ich habe keine Bilder, also muß mein Bekenntnis das reinste sein!", so sage aber Ich: Bild oder nicht Bild entscheidet gar nichts, sondern allein das Leben nach dem Worte! Denn eine Lehre in sich selbst noch so sehr von allem Zeremoniellen reinigen, um sie zur Aufnahme der reinen Vernunft tauglicher zu machen, heißt mit anderen Worten nichts anderes, als über eine gegebene Lehre fortwährend räsonieren, aber nie darnach leben, - gleich als so jemand ein Haus kaufte und möchte es fortwährend aus- und inwendig putzen und polieren, um es immer tauglicher und tauglicher zu einer Wohnung zu gestalten, aber vor lauter putzen und polieren und vor lauter fortwährend besserem Herstellen zur Bewohnbarkeit käme nie ein Einwohner hinein. Ist da nicht die nächste Hütte, die fortwährend bewohnt wird, besser als ein solches Haus?«
Erde.073,03] »Also verhält es sich auch mit der Kirche. Da ist noch immer diejenige, die irgend eine Norm hat, in welcher deren Gläubige irgendeinen Bestand finden, besser als wie eine solche Kirche, in der nichts als nur fortwährend gefegt und gekätzet (geputzt) wird. Ihre Bekenner stehen daneben und sehen zu wie müßige Menschen bei einem Hausbaue, die auch kritteln und Glossen machen; aber dabei fällt es keinem ein, nur einen Ziegel und einen Schöffel Mörtel zugunsten des Hausherrn einem arbeitenden Maurer zu reichen, und da halten sich die Müßiggänger für viel besser als die Arbeitenden.
Erde.073,04] Sehet, das ist ein rechtes Bild von den vielen Konfessionen! Sie tun aus lauter Vorbereitung und Kritisieren nichts, begeifern fortwährend diejenigen, die nicht ihrer Konfession sind, machen sich über ihre Blindheit lustig und schreien fortwährend: "Kommet her, daß wir euch den Splitter aus den Augen nehmen!"; aber des Balkens in dem eigenen Auge werden sie gar nicht gewahr, (vgl. Mt.07,03 Lk.06,41)
Erde.073,05] Es ist wohl wahr, daß es in der römisch-katholischen Kirche tausend gewaltige Mißbräuche gibt; aber es gibt darin doch auch wieder manches Gute, denn es wird von der Liebe und von der Demut gepredigt. Und so jemand sonst nichts als nur das befolgt, so wird er nicht verloren sein.
Erde.073,06] Aber was soll Ich denn von einer Sekte sagen, die nichts als den Glauben lehrt und die Werke verwirft? Da ist, wie ihr zu sagen pflegt, Taufe und Chrisam verdorben; denn es steht doch laut und offen geschrieben, daß ein Glaube ohne die Werke tot ist, und Ich Selbst habe offenkundig und zu öfteren Malen gesagt: "Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter Meines Wortes (vgl. Jak.01,22 ff.)!" Dadurch ist ja offenbar angezeigt, daß der Glaube allein nichts nützt, sondern das Werk.
Erde.073,07] Was nützt der Erde das Licht der Sonne, wenn es nicht mit der tatkräftigen Wärme verbunden ist?
Erde.073,08] Was nützen einem Menschen alle Kenntnisse und Wissenschaften, wenn er sie nicht anwendet?
Erde.073,09] Oder was nützt es, im kalten Winter bloß zu glauben, daß ein brennendes Holz im Ofen das Zimmer erwärmen kann? Wird das Zimmer durch den Glauben warm? Ich glaube es nicht.
Erde.073,10] Kurz und gut: der allerfesteste Glaube ohne Werke ist gleich einem törichten Menschen, der sich im kalten Zimmer bloß mit einem warmen Gedanken zudecken will, um sich zu erwärmen. Freilich ist das wohl die wohlfeilste Decke; aber ob diese Decke jemanden erwärmen wird, darüber mögen diejenigen Armen urteilen, die in strengen Wintern nicht selten starr erfroren in ihren Zimmern gefunden worden sind, - und meistens aus dem Grunde, weil sie keine andere Decke hatten als eine barste Gedankendecke.
Erde.073,11] So wie diese Gedankendecke ohne eine wirkliche Decke nichts nützt, also nützt auch der Glaube ohne die Werke nichts. Der Glaube ist nur das Aufnahmeorgan einer Lehre, die zu einer gewissen Tätigkeit anleitet. Wer diese Anleitung in seinen Glauben bloß aufnimmt, aber nicht darnach tut, da frage Ich: Wozu dient ihm dann diese Anleitung? Ich sage: Zu nichts anderem als zu einem naseweisen Kritisieren, - gleichwie alle Regeln der Tonkunst allein einem nichts nützen und man nicht imstande ist, auch nur das Leichteste und Einfachste zu leisten! Aber ein solcher bloßer Regelinhaber ist dann naseweis und bekrittelt jeden Künstler, als könnte er wirklich selbst das Ausgezeichnetste leisten! Ich aber sage: Da ist ein Bettelmusiker noch immer mehr wert als ein solcher Kritiker, der selbst nichts kann, aber über alles urteilen will.
Erde.073,12] Also ist Mir auch eine solche Kirche lieber, wo doch noch etwas geschieht, als wie eine, wo nichts geschieht; denn es ist besser, jemandem ein Stück Brot zu geben, als tausend Pläne für Armenversorgung zu machen und dem Armen aber dennoch nichts zu
geben, wenn er zu einem solchen Plänemacher kommt. Pläne sind schon recht; aber das Geben muß auch dabei sein, - sonst ist der Glaube wieder ohne Werke, bei dem die arme Menschheit zu Hunderten verhungert.«
Erde.073,13] »Wer aber recht leben will, der kann es in jeder Kirche; denn eine Hauptregel ist: Prüfet alles, und das Gute davon behaltet! (vgl. Thessl.05,21)
Erde.073,14] Wenn ihr ein Kind gebadet habt, so schüttet bloß das Badewasser weg, das Kind aber behaltet, - und das Kind ist die Liebe!
Erde.073,15] Ich sage zu niemandem: Werde ein Katholik oder werde ein Protestant oder werde ein Grieche, sondern: was einer ist, das bleibe er, - wenn er will. Sei er aber was er wolle, so sei er ein werktätiger Christ, und das im Geiste und in der Wahrheit; denn jeder kann, wenn er es will, das reine Wort Gottes haben.
Erde.073,16] Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, - sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe, aber nicht daran, daß sie einander Narren schelten und ein jeder aus ihnen der Weiseste und Unfehlbarste sein will - mit lauter Räsonieren, aber dabei nichts tut.«
Erde.073,17] »Mein Reich ist ein Reich der höchsten Tatkraft, aber kein Reich eines müßigen, naseweisen Faulenzertums; denn Ich sagte zu den Aposteln nicht: "Bleibet daheim, denket, brütet und grübelt über Meine Lehre nach!", sondern: "Gehet hinaus in alle Welt!" (vgl. Mk.16,15)
Erde.073,18] Dasselbe sage Ich auch zu allen Seligen. Da heißt es tätig sein; denn immer ist die Ernte größer als die Zahl der Arbeiter. Darum ist es auch besser, in irgendeiner Ordnung tätig zu sein, als bloß allein des reinsten Glaubens zu sein. Und tätig sein nach Meiner Lehre ist dann sicher unendlich besser, als die ganze Bibel auswendig zu wissen und zu glauben.
Erde.073,19] Der bloße Glaubensmensch ist dem gleich, der sein Talent vergrub; wenn aber jemand aus der Schrift nur wenig weiß, aber darnach tut, der ist dem gleich, der über das Wenige eine treue Haushaltung führte und dann über vieles gesetzt wird.
Erde.073,20] Aus dem bisher Gesagten wird sicher jeder, der guten Willens ist, leicht herausfinden können, was er zu tun hat, um ein rechter Mensch zu werden. Was er für seine Tatkraft zu wählen und zu meiden hat, das alles findet er hier sonnenklar dargestellt. Es ist demnach in dieser Hinsicht alles erschöpft. Und somit - Amen!«
Ev02.047,13] (Cyrenius:) »... Nun haben wir noch eine äußerst wichtige Frage, und diese besteht darin: Wir sind, wie Dir nur zu wohl bekannt ist, Römer und sonach, wie ihr sagt, Heiden. Sollen wir dem Äußeren nach bleiben was wir sind, nämlich Heiden, oder sollen wir öffentlich dem Heidentume abschwören und uns beschneiden lassen?«
Ev02.047,14] Sage Ich: »Weder das eine noch das andere! Sondern wer, wie ihr, im Herzen beschnitten ist durch den Glauben an und durch die Liebe zu Gott, braucht weiter nichts mehr; denn das genügt vollkommen zur Erreichung des ewigen Lebens. Nach etlichen Jahren aber werden schon ohnehin Meine vom Gottesgeiste erfüllten Jünger zu euch kommen und euch taufen mit dem Geiste Gottes, und ihr werdet dadurch alles erhalten, was euch not tut...«
Ev01.187,20] »... Wir bleiben demnach dem Namen nach Griechen, aber der Wahrheit nach im Herzen vollkommene Bekenner Mosis und der Propheten! Wir werden auch jährlich nach Jerusalem ziehen und den Tempel besuchen ...«
Ev01.187,21] Sage Ich: »Tut da, was ihr wollt; nur bewahret eure Herzen vor Falschheit, Zorn, Rache und Verfolgungslust! Seid dabei keuschen und reinen Sinnes; liebet Gott wahrhaft über alles und eure Nächsten wie euch selbst, segnet, die euch verfluchen, tut nicht Böses denen, die euch hassen und verfolgen, so werdet ihr Gott wohlgefällig sein, werdet Ruhe haben und über die Häupter eurer Feinde glühende Kohlen sammeln!« (vgl. Spr.25,22 Rom. 12,20)
Ev02.053,07] (Umkehrbereite Pharisäer untereinander:) »... dies alles läßt doch offenbarst den Schluß zu, daß da hinter diesem Jesus eine Fülle des urgöttlichen Geistes stecken muß!
Ev02.053,08] Wenn aber das - was seine Taten und Lehren zeigen -, so weiß ich wahrlich nicht, aus welchem Grunde wir noch fortan an der toten Lade hängen, während hier die lebendige vor unsern Augen wandelt und handelt! Wir können pro forma (zum Schein) vor dem Volke das sogar bleiben, was wir nun sind, um die Sache nicht zu auffallend zu machen; aber im Herzen sollten wir uns alle fest zu ihm bekennen!«
Ev02.053,09] Sagt der weise Älteste: »Entweder ganz oder gar nicht! Denn, ist Göttliches in ihm, so wird dieses jede Halbheit verabscheuen; ist aber das nicht der Fall, dann ist es dennoch besser, bei der toten Lade mit wenigstens einer lebendigen Erinnerung an ihren früheren Bestand zu verbleiben, als etwas anzunehmen, davon man den Grund nicht kennt!«
Ev02.053,10] Sagt Chiwar: »Darum wollen wir die Sache prüfen euretwegen; denn meinetwegen braucht sie gar nicht geprüft zu werden. Ich bin im klaren und weiß ganz genau, was ich tue, wenn ich ihm nachfolge.«
Ev02.053,11] Sagt der Älteste: »Meinst du aber, daß der Tempel keine Schritte mehr tun werde, wenn eine Gemeinde und eine Ortschaft um die andere von ihm abfällt wie eine Vollreife Frucht vom Baume? Ich glaube, daß der Tempel gar nicht lange auf sich warten lassen und seine Strafpriester in alle Orte hinaussenden wird! Und dann wehe allen abgefallenen Menschen; die werden mit allerlei bitter geplagt werden! Besser dürfte es dann noch denen ergehen, die der weisen Griechen Lehre angenommen haben, als eben den Jüngern Jesu, die weder völlig Juden und noch weniger Griechen sind und wohlbewußtermaßen wissen, daß diese oder wenigstens einige aus ihnen mit den schlechten und nun vollends leeren Tempelverhältnissen und dessen heiligen Mysterien ganz wohl vertraut sein dürften!
Ev02.053,12] Ich sage es euch: nichts wird die Templer nun in eine größere, natürlich ganz geheimgehaltene, aber für uns desto gefährlichere Unruhe versetzen - als das offenbarste prophetische Wesen Jesu und dessen Jünger! Und solch eine Unruhe wird alle Satanskniffe ergreifen lassen, um eine Lehre zu verderben, durch die dem Tempel der offenbarste Untergang bereitet werden muß.
Ev02.053,13] Oder habt ihr nicht im vorigen Jahre gesehen, was die Templer sogar mit einem Griechen gemacht haben, der es unters Volk brachte, daß diese nun auch römisches Silber- und Goldgeld als Opfer im Tempel annähmen, während dazu allein nur Aarons Münze bestimmt ist und außer diesem kein anderes Geld je angenommen werden dürfte? Seht, man lockte ihn in den Tempel mit Gewinnversprechungen; und als man auf diese feine Weise seiner im Tempel habhaft ward, wurde er sobald auf eine Weise ums Leben gebracht, von der die Chronik kein Beispiel aufzuweisen hat! - Es ist demnach eine große Vorsicht anzuwenden! Wir müssen entweder ganz Griechen werden und als solche dann erst zu den Jüngern Jesu uns gesellen mit Leib und Seele, oder wir müssen ganz das bleiben, was wir sind; denn mit der Halbheit ist uns nirgends etwas geholfen!«
Ev02.053,14] Sagt Chiwar: »Da hast du wieder recht, insoweit es die weltliche Vorsicht erheischt; aber unter uns geradeheraus gesagt: Wenn dieser scheinbare Zimmermann eben der verheißene Messias, also - wie David Ihn nennt in tiefster Ehrfurcht - Jehova Selbst wäre, sollen wir auch dann noch auf schlauen Umwegen Seine Jünger werden, oder sollen wir nicht vielmehr sogleich zu Seiner himmlischen Fahne stoßen und uns von all den Kniffen des Satans schon darum nicht abschrecken lassen, weil wir durch Ihn des ewigen Lebens vollauf versichert sein können, so es uns auch dieses wenigsagende, armselige Erdenleben, das ohnehin nur sehr kurz dauert, kosten sollte?!«
Him2.375,08] »... Die innere Kirche (kann) jedermann leicht finden, wenn er sie nur suchen und finden will.
Him2.375,09] Und dabei ist es gleich, in welcher äußeren Kirche er sich befindet, - so sie nur irgend Meinen Namen und Mein Wort verkündiget! Denn es ist nicht vonnöten, daß da jemand die ganze Bibel im Kopf haben müsse, um damit Mein Reich und Mich zu finden. Sondern dazu genügen auch wenige Texte und ein genaues Beachten und Leben nach denselben.
Him2.376,10] Wer also tut, zu dem wird sich das Gottesreich bald also kehren und vernehmen lassen, wie es im Evangelium steht und also lautet: "Ei du getreuer Knecht, dieweil du im Kleinen getreu warst, sollst du nun über vieles und Großes gesetzt werden!"
Him2.376,11] Wer sich aber in irgendeiner äußeren Kirche befindet und hört da Mein Wort verkünden und vermeint, es sei das Wort falsch und tot, weil in der Kirche sonst so viel Lug und Trug vorkomme, beachtet es darum nicht und verwirft so 'das Kind samt dem Bade' und fluchet dem ganzen Baum, weil dessen äußere Rinde tot ist - der gleicht dem, der sein Talent vergrub, und wird dereinst auch also gerichtet werden.« (vgl. Lk.19,24)
Erde.073,13] »Wer aber recht leben will, der kann es in jeder Kirche; denn eine Hauptregel ist: Prüfet alles, und das Gute davon behaltet! (vgl. Thessl.05,21)
Erde.073,14] Wenn ihr ein Kind gebadet habt, so schüttet bloß das Badewasser weg, das Kind aber behaltet, - und das Kind ist die Liebe!
Erde.073,15] Ich sage zu niemandem: Werde ein Katholik oder werde ein Protestant oder werde ein Grieche, sondern: was einer ist, das bleibe er, - wenn er will. Sei er aber was er wolle, so sei er ein werktätiger Christ, und das im Geiste und in der Wahrheit; denn jeder kann, wenn er es will, das reine Wort Gottes haben.
Erde.073,16] Ich bin nicht wie ein Patriarch und bin nicht wie ein Papst und bin nicht wie ein Generalsuperintendent und nicht wie ein Bischof, - sondern Ich bin wie ein überaus guter und gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig sind und wetteifern in der Liebe, aber nicht daran, daß sie einander Narren schelten und ein jeder aus ihnen der Weiseste und Unfehlbarste sein will - mit lauter Räsonieren, aber dabei nichts tut.«
Him1.297,08] »... Lasset die äußere Kirche sein wie sie ist, und nehmet euch dafür ein Sinnbild an der Spinne, wie sie bei schönem Wetter ihre Fangfäden weit ausdehnt, um allerlei Getier in ihrem Netze zu fangen zur Sättigung ihres großen Bauches; wenn aber ein anderes Wetter im Anzug ist, so gibt sich zwar dieses Tier alle Mühe, ihr Machwerk vor der Zerstörung zu sichern, es kommen aber alsobald starke Winde von den Höhen und gewaltige Platzregen und machen ihrem Raubneste ein Ende! Blicket aber nun in die Ereignisse der Zeit, und Ich sage euch, ihr werdet alsobald gewahren, daß es also ist! - Ich aber stehe höher und tiefer denn jede Kirche! - Darum sehet auf Mich, die ihr Mich nun schon ein wenig erkannt habt in euren Herzen, dann werden eure Ohren nimmer belästigt werden von dem kirchlichen Zähnegeklapper. Denn die reine Liebe, welche die alleinige wahre Kirche ist durch den lebendigen Glauben und durch das lebendige Wort, klappert nicht!«
Him1.097,06] »Ist es wohl löblich, wenn Kinder ihre kranke Mutter verlassen und der Leidenden den Tod wünschen ihrer vielen Gebrechen halber? - Ich sage, die römische Kirche ist eine Hure; aber ihr seid denn doch in ihr geboren worden und habt die erste Kindermilch aus ihrer Brust gesogen. Sie lehrte euch zuerst Meinen Namen nennen, nährte euch wie eine recht zärtliche Mutter und untersagte euch nur das Naschen solcher Speisen, die euch den Magen verdorben hätten. Sie weckte dadurch in euch den Appetit zu kräftigeren Speisen der Seele und des Geistes, welche nach Meinem Willen euch (von Mir) nie vorenthalten wurden, so daß ihr nach Herzenslust habt schwelgen können. Und noch heutzutag schwelget ihr wie nicht bald jemand - in ihrem Schöße!
Him1.097,07] Wie kommt es denn nun, daß ihr mit Jakobus und Johannes rufet: "Herr lasse Blitz und Schwefel regnen auf ihr krankes Haupt!?" - Hört, da schaut noch ganz wenig wahre Liebe heraus! Meint denn ihr, Vernichtung sei der Weg zur Besserung!? O nein, da irrt Ihr euch gar abscheulich. So meinten denn auch alle Sektenstifter. Aber sie haben sich ebenfalls sehr geirrt, und die Folge war: Bruderzwist, Krieg, Mord und Greuel aller Art! War eine solche Besserung gesegnet? Oder kann da eine Sekte sagen: "Meine Lehre ist nicht mit dem Blute der Brüder besiegelt!?"
Him1.097,08] Seht, sie, die Römerin, ist dasjenige ehebrecherische Weib, welches da hätte gesteinigt werden sollen. Ich aber sage auch hier: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!" - Wieder ist sie das kananitische Weib und hat einen großen Glauben und viel Liebe. - Wieder ist sie das Weib, das da zwölf Jahre am Blutgange litt und Mir aus Meinem Kleide die Heilung stahl und genaß, da sie viel Glauben und Liebe hatte. - Und wieder ist sie gleich der großen Hure und hernach Büßerin Magdalena, die da Meine Füße salbte. Unter allen diesen Gestalten kann die römische Kirche auftreten.«
Him1.098,09] »Dagegen sind andere 'Jünger' voll Ärgers, so sie von Meinem 'Fleische und Blute' hören. Sie glauben, was sie wollen, beleben sich mit den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen (was da ist mein zerstückeltes Wort) und wollen in ihrem übermütigen Taumel beweisen, daß Ich gar nicht sei; und wenn doch noch etwas von Mir übrigbleibt, so kann Ich erst dann sein, wenn sie so herablassend waren und Mich in ihrer 'Idee' aufgenommen haben. Wahrlich, Ich sage: so irgendeine Sekte im Vollbesitze Meines Wortes zu keiner besseren Vorstellung von Mir gelangen kann als zu einer solchen, die auf meine gänzliche Vernichtung ausgeht, da sind Mir sogar die Türken in ihrer ehrlichen und strengen Blindheit lieber, da sie Mich doch noch für etwas Höheres halten als ihren Abgott Mohammed; und unvergleichlich lieber die Römischen, allwo man Mir als Gott und Herrn doch noch immer wenigstens ein äußerliches, sichtbares Opfer darbringt, welches für viele ein lebendiges Denkmal meiner Erlösung ist.«
(3) Vergleich Roms mit sündiger und dennoch gut erziehender Hure; Heilung statt Vernichtung erbitten; was besser als Kirchenaustritt ist
Him1.098,10] »Sehet, so steht es also mit Rom! - Ich habe kein Wohlgefallen am Vatikan noch an der Peterskirche. Und es wäre Mir an deren Stellen ein Armenhaus überaus lieber. Rom ist eine Stadt, die mit den Königen der Welt Hurerei getrieben hat. Sie ist eine Hure und tut wie eine Hure. Sie schmückt ihr Fratzengesicht und zieht ihrem halbverwesten Leibe schöne Kleider an, um auszusehen, als wenn sie noch eine Jungfrau wäre. Seht, dieses alles und tausendfach anderes ist Mir wohlbekannt. Aber sagt ihr nicht selbst: eine Hure erzieht ihre Kinder oft besser als eine stolze Mutter, die da glaubt, sie habe alle Meine Weisheit mit dem Löffel gegessen!? So sage auch Ich: Diese Hure hat schon sehr viele gute Kinder erzogen und hat dadurch Meine Füße gesalbt. Daher will Ich ihr helfen und sie ansehen, damit sie Buße tue; denn sie hat viel gesündigt, aber auch viel geliebt!
Him1.098,11] Zu euch aber sage Ich, daß ihr in ihr geboren und getauft wurdet, daher sollt ihr auch nicht Vernichtung, sondern Heilung ihr wünschen. Ich gebe euch den Balsam und heile in euch das Erbübel. So ihr nun lebet nach den gegebenen Regeln, so wird euch die Kirche achten. Und so sie an euch erfahren wird Wunderdinge, so wird sie selbst nach dem Balsam verlangen und wird im stillen viele ihrer Wunden heilen. So ihr aber wollt abtrünnig werden, so wird wenig Segen an eure Brüder gelangen!
Him1.099,12] Lebet, wie Ich euch gezeigt habe, dann wird euch auch nie eine Untersuchung Meinetwegen treffen! Denn Ich werde euch beschützen und Mein Werk wird ungehindert aus Tageslicht treten als ein großer Magnet, der alles an sich ziehen wird. Aber ihr müßt ihn nicht entkräften durch euren Ungehorsam und durch solche Zweiflerei.«
Him1.099,13] »So ihr sagt: Wie kann da ein neunundneunzigfacher Segen darin sein? -Da sage Ich: Es werden im Himmel sich die Engel über einen büßenden Sünder neunundneunzigmal mehr freuen als über ebenso viele Gerechte, die da meinen, durch Mein Vollwort gerechtfertigt zu sein. - Denn das sage ich wahrlich: Luther, Calvin, Melanchthon
u.a. mehr wiegen nicht einen Johann vom Kreuz, noch einen Johann von Gott, noch einen Franziskus, noch einen Thomas von Kempen, noch einen Taulerus, noch eine Theresia und noch viele tausend andere auf.
Him1.099,14] Ja, da hätten die nahmhaftesten Protestanten noch sehr viel lernen können! Selbst Swedenborg hat in Rom manches erfahren, was ihm erst die Pforte zum inneren Leben ganz bedeutend zu öffnen geholfen hat; denn er war einer, der sich aus allem die Quintessenz zu verschaffen wußte und tatsächlich davon den Nutzen zog.
Him1.099,15] Seht, daher geht der Weise in die alte Rumpelkammer und findet da oft große Schätze vom Staube der Zeremonie bedeckt. Den Staub wischt er weg und legt das reine Gold in seine Schatzkammer. Desgleichen tut auch ihr! - Denn es steht geschrieben: "Laßt die Kleinen zu Mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich der Himmel!" (vgl. Mt.19,14) Und wer nicht wird gleich ihnen, wird nicht kommen alsobald in Mein Reich, als bis er wird wie sie, die da nicht grübeln, sondern in der Einfalt den Eltern aufs Wort glauben und darnach tun; und selbst, wenn sie durch Meine Gnade den Eltern entwachsen sind, noch immer ihr Wort ehren, wenn sie es auch nicht benötigen.«
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