Offenbarungen Jesu Christi durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)
Inhaltsverzeichnis
Ev08.023,03] »... Ich (sage) euch, daß ihr eher hundert heidnischer Priester für Meine Lehre gewinnen werdet denn einen Pharisäer. Denn erstens haben die heidnischen Priester durch die griechischen und auch nach ihnen gebildeten römischen Weltweisen ungeheuer viel an ihrem alten Ansehen verloren; und zweitens ist durch die vielen umherziehenden Magier, die von allen Orten der Erde nach Rom kamen, auch ihr Wunderwirken in einen großen Mißkredit beim Volke gekommen. Es macht des gewissen Anstandes und Ansehens wegen wohl noch so manches mit und schaut des Zeitvertreibes wegen die Spektakel an; aber es hat keinen besonderen Glauben mehr daran. Und es wird sonach auch geschehen, daß im Volke bald gar kein heidnischer Priester mehr bestehen, während das Pharisäertum der Juden sich noch gar lange fort erhalten wird. Und was aber noch ärger als das alte Pharisäertum sein wird, das wird leider darin bestehen, daß sich unter Meinem Namen ein neues Pharisäertum bilden wird, das viel ärger denn das gegenwärtige sein wird!«
Ev05.118,01] »Wohl liegt nun die Menschheit in einer allerdicksten Nacht begraben und schläft einen Schlaf der Toten; all ihr Wissen ist ein eitles Träumen, und niemand weiß dem andern einen Bescheid zu geben. Es gibt wohl eine Menge von Lehrern und Führern aller Art, - aber was nützen sie?! - Denn sie alle sind ebenso blind wie ihre Führlinge; kommen sie an eine Grube, so fallen Führer und Führung hinein, und keiner findet einen Ausweg aus der verderbenbringenden Grube.
Ev05.118,02] Aber darum denke man ja nicht, daß sich die Menschen nicht gern einem rechten Führer anvertraueten! Was ist einem Blinden wohl erwünschter als ein sehender Führer, und dann noch um so mehr, so der Führer zum Blinden sagen kann mit einem guten und reell wahren Gewissen: "Freund, nun bist du zwar noch blind; aber so du treu und gläubig mir folgst, so sollst da in Kürze selbst sehend werden!" Und wenn dann trauig der Blinde mit dem sehenden Führer wandelt und in kurzer Zeit seine Augen anfangen, einen
nicht unbedeutenden Tagesschimmer wahrzunehmen, - wie wird sein Herz in aller Freude anzuschwellen anfangen!
Ev05.118,03] Oh, Ich sage es dir, es ist nicht gar so schwer, wie du es meinst, einem wahrhaft lichtbedürftigen Blinden ein rechter Führer zu werden! Schwer wird dieses Geschäft erst dann, so der zu führende Blinde von dem ein Irrlicht erzeugenden Wahne beseelt ist, daß er selbst ein Sehender sei. Solche Blinde sind unsere Pharisäer und Schriftgelehrten; auch der Heiden allerlei Priester sind davon nicht ausgenommen. Aber was ist da zu tun? - Ein kurzes Beispiel soll dies Verhältnis, und was da zu tun ist, näher bezeichnen!
Ev05.118,04] Es zog ein Feldherr mit seinem Heere aus wider einen sehr lästigen, bösen Nachbarfürsten, der sein Reich mit vielen Festungen und festen Burgen wohl versehen und befestigt und alle mit Kriegern und allerlei Kriegswaffen wohl bespickt hatte. Als der Feldherr sich mit seinem Heere den Grenzen des feindlichen Gebietes zu nahen begann, da sprachen seine Unterfeldherren und -führer zu ihm: "Herr, da werden wir alle nichts oder nur sehr wenig ausrichten; denn der Feind hat sich ganz kurios befestigt, bis an die Zähne bewaffnet, und wir werden mit aller unserer großen Heeresmacht nichts ausrichten gegen ihn und werden mit Mann und Maus in seinem Lande zugrunde gehen! Daher wäre es etwa doch vernünftiger, diesmal diesen Feldzug ganz aufzugeben und irgendeine günstigere Zeit abzuwarten!"
Ev05.118,05] Darauf entgegnete der große Feldherr: "Bei dem wird die Zeit nie günstiger, und alle die vielen Ermahnungen sind an seinen tauben Ohren und an seinem Herzen stets total abgeprallt. Da heißt es mit bewaffneter Hand ihm zeigen, daß nicht er allein der Mensch ist, alle Güter der Erde für sich in Beschlag zu nehmen. Er hat in seinem Lande wohl eine Menge Festungen und Burgen erbaut und sie bis an die Zähne bewaffnet; allein die gehen uns nichts an! Wir dringen dort ins Land, wo keine Festungen und Burgen stehen, ziehen mit leichter Mühe seine mit ihm höchst unzufriedenen Völker an uns, geben ihnen Licht und weise Gesetze, und er soll da sehen, was ihm alle seine Festungen und Burgen nützen werden. Greift er uns aber an, die wir vom Kopfe bis zur kleinen Zehe bestens gewappnet sind und das Schwert, die Lanze, die Pfeile und die Wurfspieße wohl zu gebrauchen verstehen, so reiben wir ihn durch unsere große Übermacht und durch unseren Mut und durch unsere anerkannt größte Waffengebrauchsgeschicklichkeit bis auf den letzten Kriegsmann auf!"
Ev05.118,06] Als die Unterfeldherren solchen weisen Angriffsplan von ihrem Oberfeldherm bekamen, da bekamen sie nicht nur die sehr löbliche Einsicht, daß es also sicher am allerbesten gehen werde, sondern auch den rechten Kriegsmut und die volle Überzeugung für ein sicheres Gelingen ihres Kriegsplanes. Sie kamen an des Feindes Landesgrenze, allwo keine Festungen und Burgen standen, und drangen also ohne einen Schwertstreich ins Land. Das Volk strömte ihnen mit weißen Fahnen haufenweise entgegen und begrüßte sie als seine Lebensretter.
Ev05.118,07] Als des Tyrannen Kriegsleute aus ihren Burgen das sahen, wie alles Volk sich um das fremde Heer stets mehr und mehr zu scharen begann, da fingen sie an, sehr ernstlich zu beraten, was da nun zu tun sein werde. Der Tyrann gebot ihnen, alles aufzubieten, um den Feind aus dem Lande zu treiben; aber seine Feldherren sagten zu ihm: "Das ist zu spät! Was nützen uns unsere Festen und Burgen?! Der Feind hat alles Volk für sich und daher schon eine ungeheuer große Macht. Unser Kampf gegen sie wäre wie ein Mann gegen tausend. Wir sind total besiegt, und unsere Festen und Burgen nützen uns nichts mehr; denn die festeste Burg ist das Volk, und dieses ist in den Händen der Feinde, und uns bleibt daher nichts übrig, als ganz ehrlich zu kapitulieren!" Der Tyrann rümpfte hier freilich ganz entsetzlich die Nase; aber was wollte er tun?! Er mußte sich am Ende dennoch nach dem Rate seiner Feldherren richten.
Ev05.118,08] Sehet, desgleichen tuet auch ihr als kluge Ausbreiter Meiner Lehre! Lasset stehen die Tempel und die vielen Priesterhäuser; bearbeitet nur das Volk! Ist das mit leichter Mühe einmal auf eurer Seite, dann werden die alten Götzentempel ehestens von selbst allen Wert verlieren und zusammenstürzen. Und ihre Diener werden, aus eigenem Antriebe und durch die Not gedrungen, zu euch übergehen und die neue Lehre annehmen und mit ihr zu handeln und zu wirken anfangen.
Ev05.118,09] Und du, Mathael, wirst daraus hoffentlich auch so klug geworden sein, um einzusehen, daß die Ausbreitung dieser Meiner Lehre eben nicht zu schwer ist, wenn man sie nur klug genug auszubreiten anfängt; aber greift man etwas plump an, so wird die Wirkung auch gleichen dem Angriffe! - Hast du, und ihr alle, das nun wohl begriffen und verstanden?«
Ev03.162,03] «... Ihr sollet dem Volke so nach und nach und, wo sich guter Anklang zeigt, auch plötzlich zeigen, was der Tempel nun ist, was seine Diener machen, und wie sie unter sich beschaffen sind!
Ev03.162,04] Zugleich aber sollet ihr das Volk auf das sehr aufmerksam machen, was ihr hier gesehen und gehört habt, so wird dadurch die arge Wirtschaft des Tempels und der Tempel selbst ganz in der besten und wirksamsten Ordnung untergraben, und wird am Ende von selbst in die vollste Nichtigkeit versinken und somit aufhören das zu sein, was er ist; und an seine Stelle werden treten die neuen Tempel des Geistes Gottes, aus denen ein ganz neues Jerusalem im Himmel erbaut wird.
Ev03.162,05] Freilich müßtet ihr dieses gute Geschäft so unvermerkt als möglich anfangen...«
Him2.390,01] »Also schreibe denn ein wohlzubeachtendes Wörtlein Meinem lieben Andreas H.-W. (A. Hüttenbrenner, Bürgermeister in Graz, 1847), nach dem er ganz getrost und besten Mutes handeln soll! Und es wird die rechte Wirkung nicht unterwegs verbleiben.
Him2.390,02] Ich habe es dir, du lieber Andr. H.-W., ja schon im vorigen an dich gerichteten Wörtchen gesagt, daß diese verkehrte Art (kath. Kirche) nun alle Minen wird sprengen und kein Mittel unversucht lassen, durch das es ihr däucht, ihren finsteren und herrschsüchtigen Zweck zu erreichen. Aber darob mache du dir nur keine Skrupel! Denn siehe, alles, was sie nun ergreift, führt sie nur eine Stufe näher zu ihrem Untergange, also, wie es gerade Mein Wille ist. Denn siehe, mit den eigenen Zähnen wird sich diese Natter zerfleischen!
Him2.390,03] Auf daß du dich aber bei allen künftigen Begebnissen, die da vorkommen können und auch werden, zu richten und zu benehmen wissest, so merke, was Ich dir nun sagen werde!
Him2.390,04] Es wird sich ergeben, daß diese nach Rache lechzenden Diener Baals, da sie keinen rechten Grund irgend fassen können, das Gubernium (Landesbehörde) und den Magistrat wie die Polizei bei Hofe zu verdächtigen, selbst Hand aus Werk legen, im verborgenen Krawalle und demonstrative Meutereien gegen sich selbst anzetteln, sich dies und jenes antun lassen und dann sagen werden: "Seht, das sind die Früchte, die durch lauter weltliche hohe Staatsbehörden an uns Jüngern Gottes verübt werden! Das tut ein gottloses
Gubernium, das ein Magistrat, dessen Beamte von A bis Z lauter gotteslästerliche, verdammliche Ketzer sind, die alle der Hölle und dem Teufel angehören!" - und dergleichen Geschrei mehr an das dumme, blinde Volk durch Predigten, im Geheimen, in den Beichtstühlen, wie auch womöglich an die harmlose Schuljugend während der Katechisierstunden.
Him2.391,05] So werden sie es auch nicht unterlassen, Mietlinge zu dingen, die dieser Stadt und ihren weltlichen Behörden wie auch ihren Vorständen ein 'Lebehoch' darbringen werden in anderen Städten, und zwar an solchen Plätzen, an denen ein solch demonstratives Benehmen irgendeinem Hofmanne zumeist auffallen muß.
Him2.391,06] Daher habe Ich dir schon letzthin eine strenge Überwachung dieser Baalsknechte anbefohlen, weil Ich wohl sehe und sehr genau weiß, was da diese Verruchtheit alles zu tun imstande ist, um ihre Rache zu kühlen und dadurch zu ihrem herrschsüchtigen Zwecke zu gelangen.
Him2.391,07] So werden sie auch anonyme Blätter unter allerlei Entstellungen über das hier nicht nach ihrem Sinne erfolgte Begräbnis (einer hohen Grazer Persönlichkeit) einsenden, um womöglich die weltlichen Behörden dieser Stadt zu verdächtigen und sie so irgendeiner Verantwortung zu unterziehen, ja sie womöglich sogar aus dem Amt zu entfernen, oder das Staatsoberhaupt wenigstens dahin zu vermögen, daß es ihnen (den Priestern) die Gewalt einräume, solchen 'ketzerischen' Landes- und Stadtbeamten ein zweites sogenanntes lebendiges Glaubensbekenntnis abzunehmen, indem solche Beamte weder Kirchen zu besuchen und noch weniger der Beichte obzuliegen pflegen und somit Kirche und Staat nicht mehr wissen könne, in was für verruchten Händen sich die weltliche Amtsgewalt befinde.
Him2.391,08] Ich aber sage und rate dir: Sammle dir eine gerechte Beschwerde, lasse sie von recht vielen Zeugen bewahrheitskräftigen, suche auch den Gouverneur dazu zu vermögen, ein gleiches zu tun; und getrauete er sich nicht, so tue es für dich! - Solche gegründete Beschwerde reichet höchsten Ortes ein und bittet auf euere Kosten um eine völlig unbefangene Hofkommission, so werdet ihr den Baalsdienern die Wege abschneiden, auf denen sie euch bei Hofe zu verdächtigen emsigst bemüht sind - was ihnen aber freilich nicht gelingen wird, da dies Meine Sorge ist.
Him2.392,09] Denn es sehen die da oben (Staatsleitung) nun wohl recht gut ein, daß ihnen in dieser politischen Geistlichkeit eine große Laus im Pelze sitzt. Aber sie können ihrer darum nicht los werden, weil sie sich in ihre eigenen Lebensfibem eingefressen hat. Wird sie getötet (das heißt, in ihrem finsteren Wirken), so fürchten sie, mit ihr mitgetötet zu werden. Und lassen sie diese Laus aber wuchern in ihrem Lebensorganismus, dann sehen sie wohl auch ein, daß solch eine Laus sie am Ende selbst auffressen muß.
Him2.392,10] Darum aber sind sie (die obersten Staatsbehörden) auch still und sagen zum Ganzen nichts und warten bloß beobachtend ab, wohin am Ende nach einer Zeit die Waage den größeren Ausschlag geben wird.
Him2.392,11] Die Pfaffen spüren das wohl, wie viel geringer ihr Gewicht gegenüber dem gerechten ist, das sich in deiner Wagschale befindet. Darum aber tragen sie nun auch nach all ihren Kräften allerlei Unflat in ihre leere Schale, um damit euer gerechtes Gewicht zu vernichten. Aber ihre Schale ist glühend vor Zorn und verzehrt bald von selbst, was sie hineinlegen. Daher sie denn auch bisher noch nichts ausgerichtet haben!
Him2.392,12] Tue da Mein lieber Freund, aber nur, was Ich dir geraten habe! Und sei hier sehr wachsam auf jede meuterisch riechende Bewegung! Ahnde streng und gerecht jeden, der da auf irgendwie immer gestaltete Demonstrationen offen sinnt und sich über die Ausführung derselben bespricht! Und schone da niemand, weder Geistliche noch Weltliche - auf daß sie keine Sache wider dich irgend finden und dann sagen sollen, du seiest lau oder gar heimlich mit den Demonstranten einverstanden. - Denn siehe, alles das rührt von ihnen her!
Him2.392,13] So ein Volk selbst um seine Rechte kämpft, da erweckt es Mein Wille in großer Masse - und nicht in verächtlichen nächtlichen Klubs, die allezeit von den 'Schwarzen' herrühren. Gegen solche muß kräftigst zu Felde gezogen werden.
Him2.392,14] Es wäre auch gut, so die Geistlichkeit des Landes durch die Bezirksobrigkeiten genauer überwacht würde als bis jetzt. Sonst wiegeln diese Geistlichen in ihren Pfarreien das Landvolk zu Demonstrationen auf und werden dann die Schuld auf die Hauptstadt schieben und sagen: "Sehet, das sind die Früchte, wenn ein Land Ketzer zu höchsten Landesbeamten hat! Exempla trahunt (Beispiele wirken nachahmend)! Weil in der Hauptstadt uns Geistlichen Gubernium und Magistrat nicht gehorchten, so tut nun das gemeine Landvolk auch desgleichen!"
Him2.393,15] Kurz und gut, diese verkehrte Art muß nun unter ein strenges Augen- und Ohrenmerk gestellt werden, sonst wird sie unter der Hülle ihres Schafpelzes wühlen wie eine Schermaus im Finstem und kann dem Lande einen großen Schaden zufügen. Denn Ich kann und darf nicht mit Meiner Allmacht ihren Willen brechen. Und Mein Licht würde sie töten, wie das Leuchten des Blitzes die Krebse, so sie sich zuvor nicht in ihre Sumpflöcher verkriechen, bevor ein Wetter kommt.
Him2.393,16] Darum rate Ich euch hier die rechte Klugheit an, die oft mehr vermag als eine Heeresmacht von vielen hunderttausend Kriegern!
Him2.393,17] Ich aber werde dieser Art nur noch eine ganz kurze Zeit zusehen, ob sie sich bessere. Dann aber werde auch Ich ein 'Kriegsheer' gegen sie anrücken lassen, desgleichen die Welt noch nicht geschaut hat!
Him2.393,18] Über alles aber sei du voll guten Mutes! Ich werde stets dir zur Seite sein und dir kein Haar krümmen lassen. - So klug wie diese sind, werde wohl etwa auch Ich sein! - Alles dessen sei du, mein lieber Andr. H.-W., völlig versichert! - Das sage Ich, der allsehende Jesus, dir! Amen.«
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