Wahrheitsverfälschung und -Verfolgung durch kath. Kirche
Offenbarungen Jesu Christi durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)
Inhaltsübersicht:
Ev05.050,06] (Raphael:) »Zu allen Zeiten und in allen Landen der Erde ist ursprünglich von Gott aus den Menschen die allerreinste Wahrheit gepredigt worden durch den Mund der vom Geiste Gottes durchdrungenen Propheten. Sieh nun nach etwa ein paar tausend Erdenjahren diese Wahrheiten an! Was sind sie? Zum allergrößten Teile Unkraut, Menschensatzungen, Lügen und bergdicke Betrügereien aller Art! ...«
Ev03.113,11] »Und so geht es auch stets mit allen Geistesgaben aus den Himmeln; mögen sie in ihrem Entstehen noch so rein sein, so werden sie mit der Zeit durch die weltschmutzigen Interessen dennoch also getrübt wie alles, was Ich dir soeben gezeigt habe.
Ev03.113,12] Und so wird es wohl auch dieser Meiner allerreinsten Lehre ergehen; da wird kein Häkchen unbekrittelt und unbenagt verbleiben!
Ev03.113,13] Den Tempel, den Ich nun aufbaue, werden sie ebenso zerstören, wie in nicht gar zu ferner Zeit die Römer den Tempel zu Jerusalem zerstören werden, wo kein Stein auf dem andern bleiben wird!
Ev03.113,14] Aber diesen Meinen Tempel werde Ich wieder erbauen...«
Ev03.214,02] »Mein Freund, die Stunde ist noch nicht gekommen, in der der finstere Fürst der Welt gerichtet werden wird; aber sie ist sehr nahe herangerückt! Wenn er aber auch gerichtet sein wird, so wird es dennoch nur zu bald Menschen geben, die mit Meinen reinsten Gesetzen in der Zeit noch ärger verfahren werden denn der Satan selbst. Auf dieser Erde wird stets das Licht mit der Finsternis zu kämpfen haben!«
Ev10.025,02] »Im Verlaufe der Mitteilungen alles dessen, was Ich bei Meinen Leibeszeiten auf dieser Erde im ganzen Reiche der Juden gewirkt und gelehrt habe, ist bis schon nach fünfhundert Jahren Meines Erdenseins - besonders was die Erklärungen der Dinge und Erscheinungen der Naturwelt anbelangt - das meiste teils in Vergessenheit geraten, größtenteils aber mit dem alten Unsinne wieder so vermengt worden, daß da niemand mehr die reine Wahrheit hat herausfinden können.
Ev10.025,03] Es sind wohl viele ziemlich gleichlautende Aufzeichnungen, die zumeist von den Griechen und Römern bewerkstelligt worden sind, teils in den zehn Städten im langen und weiten Jordantale - darunter aber wohl gut bei sechzig Städte, die alle zu Meiner Zeit und auch vor Mir schon und nach Mir noch bis über die Zeit der Zerstörung Jerusalems und seiner Umgebungen größtenteils von Griechen und Römern bewohnt wurden, zu verstehen sind -, teils in Essäa - von dem aber schon vor zwölfhundert Jahren keine Spur mehr anzutreffen war, da dieser Orden von den heidnischen Römerchristen zu sehr verfolgt wurde - und zum großen Teil aber in der großen Bibliothek zu Alexandria aufbewahrt worden.
Ev10.025,04] Aber betrachte alle die verheerendsten Kriege und die großen Völkerwanderungen, von denen mehr denn halb Asien, der Norden Afrikas und beinahe ganz Europa heimgesucht worden sind, und zwar aus dem Grunde, weil nur zu bald nach Mir - wie solches schon der Prophet Daniel und bald nach Mir Mein Jünger Johannes auf
der Insel Patmos in der von Mir ihm gegebenen Offenbarung gezeigt hat - die Menschen, und besonders die Gemeindevorsteher, Meine Lehre, da sie ihnen als die reinste Wahrheit aus den Himmeln zu kleine Zinsen trug, zu verdrehen und mit dem alten Unsinne zu vermengen anfingen.
Ev 10.025,05] Und es hieß da von Mir aus: Gut denn, weil euch der alte, finstere Weltunflat lieber ist als Mein reinstes Gold aus den Himmeln und ihr stets mehr und mehr den Hunden darin gleicht, daß sie zu dem zurückkehren, was sie gespien haben, und auch den Schweinen, die auch wieder mit aller Hast zu der Pfütze zurückrennen, in der sie sich schon oft über alle Maßen beschmutzt haben, so soll euch für lange hin das Gold der Himmel genommen werden, und ihr sollet Mir schmachten in aller Trübsal, Finsternis und Not, und der Tod soll euch wieder ein größter Schreck auf Erden werden!
Ev10.025,06] Und also ward es denn auch bis zu dieser Zeit. Beinahe alle die Städte und Orte, in denen sich Aufzeichnungen von Meinem vielen Wirken und Lehren häufig vorfanden, sind zerstört und verwüstet worden; nur die Kleinevangelien des Johannes und Matthäus sind noch, der Sittenlehre für die Menschen eines guten Willens wegen, mehr oder weniger sprachrichtig bis jetzt als echte Dokumente über Mein Wirken und Lehren erhalten worden, so auch die Schriften des Lukas und des Markus, insoweit er das von Paulus Vernommene in aller Kürze für sich aufgezeichnet hatte, und im gleichen auch mehrere Briefe der Apostel, von denen aber auch viele verlorengegangen sind, und die Offenbarung Johannis, aber freilich auch mit einigen Sprachunrichtigkeiten, was der Hauptsache für den, der von Mir geführt wird, keinen Eintrag macht.
Ev10.025,07] Von den andern Lehren, was die Dinge und Erscheinungen und ihre Beschaffenheit betrifft, ist bis auf diese Zeit hie und da ganz im Verborgenen nur weniges verblieben; und wo noch aus der Zeit der Römer und Griechen etwas vorgefunden ward, wurde es von den Klöstern aufgefangen, aber der im Finstern schmachtenden Menschheit auch nie ein Häkchen groß davon verkündet.
Ev10.025,08] Sonnen- und Mondfinsternisse, Kometen und noch andere ganz natürliche Erscheinungen haben bei ihrer Wahrheitsdarstellung den Priestern nichts eingetragen; man hat sie nur zu bald wieder zu Vorboten und Verkündern der von Mir über die Menschen verhängten Strafen gemacht, damit die dadurch geängstigten Menschen dann zu den Tempeln, die bald wie die Pilze aus der Erde emporgewachsen sind, in großen Scharen wallfahrteten und daselbst reiche und viele Opfer zu den Füßen der Priester niederlegten.
Evl0.025,09] In den Katakomben Roms und in den Pfaffenburgen Spaniens und Italiens und hie und da auch des deutschen Reiches finden sich noch gar manche sehr gewichtigen Aufzeichnungen aus Meiner Zeit vor; aber die noch jetzt heilendste Hab-, Glanz- und Herrschsucht der Hure Babels läßt davon ja nichts unter die Menschen kommen, und das aus der Furcht und großen Sorge, nun sich gewaltig zu verraten und dann von aller Welt dahin zur strengsten Rechenschaft gezogen zu werden, aus welchem Grunde sie den Menschen so viele Jahrhunderte die Wahrheit vorenthalten habe. Da der schnöde Grund wohl jedem Denker von selbst einleuchtend ist, so ist es hier denn auch wahrlich nicht nötig, ihn noch näher zu beleuchten.
Ev10.025,10] Wie lange ist es denn seit der Zeit, als man dem Volke die vier Evangelien und die Apostelgeschichte des Lukas, die Briefe der Apostel und die Offenbarung Johannis auf das strengste vorenthalten hat und in mehreren Ländern ihm das noch immer vorenthält?
Ev10.025,11] Wie sträubte man sich gegen das Licht Meines hellen Wissenschaftsblitzes, der vom Aufgange bis zum Niedergange alles, was auf Erden ist, von neuem hell zu erleuchten anfing, und das schon vor dreihundert Jahren, und dessen Licht nun stets heller und heller leuchtet, und das also, daß in dieser Zeit sogar die geheimsten und verborgensten Gemächer der einst so großen und mächtigen Hure Babels wie am hellsten Tage offen liegen!
Ev10.025,12] Man fragt mit Recht und sagt: Ja, wie lange wird diese Hure Babels ihr Wesen noch treiben?
Ev10.025,13] Und Ich sage: Welch eine kleinliche Frage! Siehe an das in aller Welt von Tag zu Tag stets heller und mächtiger werdende Licht Meines Blitzes! Wie kann sich neben den tausend, jetzt nur zu mathematisch erwiesenen und zum Gebrauch für alle Menschen frei und offen stehenden Wahrheiten aus allen Fächern der Wissenschaften und Künste der alte, babylonisch-heidnische, finstere Wunderquark, dessen Betrug bis in die kleinsten Fugen und Falten erleuchtet ist, noch halten?
Evl0.025,14] Solange noch einige alte und aus der früheren Zeit irgend noch sehr verdummte, abergläubische Weiber und einige gleisnerische, sogenannte Betbrüder noch leben und sich von den Pfaffen einen blauen Dunst vormachen lassen, und solange jene Herrscher noch irgend einige Mittel besitzen, den Thron der Hure Babels zu schirmen, - was aber nur eine ganz kurze Zeit noch andauern kann und wird, da schon dafür gesorgt wird, daß derlei Herrschern die Mittel benommen werden, wie sie schon vielen benommen worden sind, und die nun ohne Land und Volk zusehen müssen, wie ihre alten Arbeiten, Mühen und finsteren Werke in Rauch und Dampf aufgehen!
Ev10.025,15] Sage: Kann irgend die Nacht an der Erde ihre Herrschaft ausüben, wo die Sonne bereits schon hoch über dem Horizonte steht? Also ist es auch nun schon an der Erde! Das Licht ist zu mächtig geworden, und die ehedem aller Finsternis - ihrer Throne und ihres unbeschreibbaren Wohllebens wegen - so sehr huldigenden Machthaber fangen an, in der unbesiegbaren Macht dieses Lichtes ihre große Ohnmacht einzusehen, und müssen nun, so sie bestehen wollen, dem ihnen ehemals so verhaßten Lichte ein freundliches Gesicht zu machen beginnen; und wollen sie wieder so ganz unvermerkt in die alte Finsternis einlenken, so erkennt es das Volk und versagt ihnen den Gehorsam und treibt sie bald in große Verlegenheiten und - wie nun schon viele Beispiele zeigen - auch von ihren Herrscherthronen.
Ev10.025,16] Meinem Willen läßt sich kein Trotz bieten! Ich lasse zwar den Menschen gleichfort ihren ganz freien Willen im Besonderen; aber im Allgemeinen bin Ich der Herr und nehme keine Rücksicht vor den Mächtigen dieser Erde! Die Zeit des Lichtes ist einmal da und kann durch keine irdische Menschenmacht mehr aufgehalten werden.«
Him1.043,03] »... So ergeht es mir in den meisten meiner Kirchen: Überall sucht man Mich den Blicken Meiner Kinder zu entziehen und stopfet ihre Ohren mit leerem Schall, damit sie nur Meine Vaterstimme nicht vernehmen sollen. Man hält ihnen hölzenre Christusse vor die Augen, damit sie ja den Lebendigen nicht sehen sollen, und macht mit dem Geläute der Glocken ihre Ohren taub für Meine Stimme und läßt nicht laut werden in den Herzen Mein lebendiges Wort.«
Ev03.177,05] »Niemand wird von Meiner Lehre sagen können, daß sie nur irgend etwas Unnatürliches, Unbilliges und Unmögliches verlange; und doch werden sich mit der Zeit solche Härten und Unausführbarkeiten einstellen, die dem ganzen Umfange nach kein Mensch wird zu beachten imstande sein.
Ev03.177,06] Man wird da im übertriebenen Eifer Menschen zu Hunderttausenden hinschlachten, ärger denn die wildesten Waldbestien, und wird der Meinung sein, Gott einen äußerst angenehmen Dienst zu erweisen.«
Ev05.128,06] »Was aber den alten 'Libanon' mit seinen Zedern betrifft, so stellt er dar die Schrift von Moses bis auf diese Zeiten her. Sie besteht wohl noch, aber ihre Bilder sind alt und morsch geworden gleich den früher so herrlichen Zedern, aus denen der alte Tempel zu Jerusalem, zuallermeist innerlich, ist erbaut worden, und aus deren Holze schon lange früher die wunderbare Arche des Bundes ist erbaut worden.
Ev05.128,07] Die 'Zedern' bezeichnen sonach die Worte und die Gesetze in der Schrift. Einst, als die Zedern auf dem Libanon noch jung und kräftig waren, schafften sie viel Nutzen den Menschen, und ein Richter Samuel konnte wahrhaft beten unter ihren Ästen. Aber die irdische Gewinnsucht der Menschen hat den schönen Libanon nahe ganz entzedert, und es wuchs an der alten und vollgesunden Zedern Stelle nur zu bald allerlei wildes Gesträuch, und selbst die alten, noch übriggebliebenen Zedern mit ihren vielen morsch gewordenen Ästen dienen nun nur mehr den Affen als den Menschen zum Schutz und Gewinne, - aber das natürlich nur wie zufällig; denn der Affe kann den Wert einer Zeder nicht erkennen und somit auch nicht schätzen und weiters zweckdienlich bestimmen.
Ev05.128,08] Und so ergeht es nun der alten Schrift und den Propheten. Man verehrt das alte Buch auf einem Altare und betet es wie eine Gottheit haarsträubend dumm und blind an und kümmert sich weiter um den Inhalt gar nicht, und noch weniger und noch seltener, um danach zu handeln. Da gleicht ein solcher Mensch ja ganz dem Affen, der ganz munter auf den dicken Ästen herumhüpft und den, der ihn davon vertreiben wollte, gleich mit den dicksten Prügeln bewirft und ihn zur Flucht nötigt, weil der Affe ein Affe ist und den kostbaren Baum zu einem ganz andern Zweck gebraucht, als welcher im Baume selbst von der Natur aus zu suchen und zu finden ist.
Ev05.128,09] Und also ist die Schrift den Menschen nichts mehr, als eine morsche Zeder den Affen, und der ganze Libanon ist nun wucherisch überwachsen mit allerlei wilden und oft giftigen Gesträuchen. Diese gleichen den verderblichen und überaus schlechten Menschensatzungen, die da an die Stelle der Gesetze Gottes getreten sind, und gleichen ferner noch den fein und geschmackvoll übertünchten Gräbern der Propheten, die inwendig voll Todes, Moders und Ekelgeruches sind, während das in den Büchern aufgezeichnete lebendige Wort der Propheten unbeachtet bleibt in der Sphäre, in der es eben beachtet werden sollte. Man betet es als ein Heiligtum an und reibt dem, der da unwürdig das Buch der Propheten anrührt, die Hände mit Salz blutig; aber daß man die Worte der Propheten beherzigte und danach handelte, - oh, davon ist keine Spur irgend wahrzunehmen! Was ist
da dann die sogenannte Heilige Schrift? Nichts als der mit wildem Gestrüpp überwachsene Libanon, nun eine Wohnstätte der Affen und nicht mehr gottbegeisterter Menschen!
Ev05.128,10] Es kann mit der Weile mit der Lehre, die Ich nun gebe, wohl auch so werden, daß man sie als eine heilige Reliquie wie einen Götzen anbeten wird und wird gar leichten Sinnes und Gewissens sich weiter gar nicht kümmern um den inneren Sinn und Geist eben dieser Meiner Lehre, sondern man wird sich richten nach den Satzungen der Menschen und wird sagen: "Was Weiteres brauchen wir?"
Ev05.128,11] Aber dann wird auch kommen jene große Trübsal, von der der Prophet Daniel geweissagt hat, als er auf der heiligen Stätte stand, indem er sagte: "Es wird aber in jener Zeit eine Trübsal unter den Menschen sein, wie sie nicht war vom Anbeginne der Welt!"
Ev06.151,10] »Was tun die Pharisäer nun mit den Sündern aller Art und Gattung? Sehet, sie nehmen eine Sündenlöse, entweder in Geld oder auch in anderen reichlichen Opfern, und geben darauf den Sündern einen Freibrief für die schon begangenen Sünden und auch schon für die, welche ein Mensch, wie es deren nun genug gibt, besonders in der reichen Welt, in Zukunft zu begehen gedenkt und sagen den Menschen: "Es ist euch dienlicher, so ihr opfert, wenn ihr nicht das schwere Gesetz halten möget!" Und so heben die Templer das Gebot Gottes auf und stellen an dessen Stelle ihre selbstsüchtigsten Weltsatzungen, da ihr Sinn nur das Wohlleben der Welt auf Kosten der armen, blinden Menschheit ist.
Ev06.151,11] Sehet, geradeso wird es auch der Widerchrist tun und alle seine Jünger, und ihr werdet ihn daran um so leichter erkennen! Und so dann seine Jünger in aller Welt mit weit geöffneten Mäulern schreien werden: "Sehet, hier ist der wahre Christus!" oder "Dort ist er!" (vgl. Mt.24,23 Mk.13,21), so glaube ihnen solches niemand von den Meinen! Die echten Kinder der Welt aber lasset und rufet sie nicht, auf daß ihr Ruhe habt vor dem Drachen und seinem Anhange; denn er wird sich auf eine Zeitlang eine große Macht aneignen und wird seine Feinde gar übel behandeln! Aber eben damit wird er sich selbst sein Gericht und seinen Untergang bereiten.«
RBl2.223,09] »... Alles ist nicht schlecht an der Römerin! Nur das ist ein Greuel, so sie des irdischen Mammons wegen Mittel ergreift, die rein höllischer Natur sind - als da sind: Falsche Wunder, falsche Heil(s)mittel, Ablässe, Reliquien und Bilderdienst, Amulette, fromm klingende Zaubersprüche, blinde Zeremonien, Gnadenwallfahrtsorte, Kirchenschätze für leeren kirchlichen Luxus, hohe Ämter und Ehrenstellen, die ausgedehnteste Herrschsucht und die hartnäckigste Alleinrechthaberei. Ich will von ihren Meßopfern nichts sagen, nichts von ihrer Ohrenbeichte, von ihren Tempeln, Glocken und Orgeln, nichts von würdigen Kunstwerken, nichts von der Heilighaltung ihrer Bethäuser und nichts von den Begräbniszeremonien für die Verstorbenen. Denn dies alles im reinen Sinn würdig benützt ist nicht untauglich, das menschliche Gemüt zu erheben und zu veredeln. - Aber daß die Römerin diese an und für sich reinen Dinge dazu gebraucht, das menschliche Herz zu verdummen und blind glauben zu machen, daß man durch sorgfältigen Gebrauch alles dessen zum Leben in den Himmeln und nur durch sie zu Meiner Gnade gelangen könne, -das ist schlecht! Denn dadurch werde Ich bei den Kindern als Vater zu einem Tyrannen
gemacht, den die Dummheit wohl fürchtet, aber nie liebt. Die Verständigen und Weltläufigen aber fangen dann an, Meiner sich zu schämen. Sie wollen dann oft von einem solchen Erlöser, wie Ihn die Römerin schildert, nichts mehr hören und verwerfen damit das Kind samt dem Bad. Und das bewirkt die römische Kirche durch ihre eigenmächtigen Lehren, Satzungen, Zugeständnisse und Privilegien, die sie als von Mir empfangen vorgibt, und durch allerlei geduldeten und gepredigten Aberglauben. Das ist es aber, wodurch sie selbst sich zugrunde richtet und eigentlich schon zugrunde gerichtet ist.«
Him2.372,00] Frage Lorbers: »O Herr, was sind denn so ganz eigentlich die 'Geheimnisse', mit denen besonders unsere römische Kirche so überaus vollgestopft ist und worauf sie sich viel zugute tut und sozusagen ihr Hauptansehen stützt? - So es Dein heiligster Wille wäre, gib uns darüber einige Winke!«
Him2.372,01] »'Geheimnisse' (Mysterien) sind nichts anderes als Nacht und Finsternis in eben den Dingen, die als ein Geheimnis betrachtet werden. Und so sind auch die (kirchlichen) 'Geheimnisse' die barste Blindheit der Seele und ein völliger Tod des Geistes.
Him2.372,02] Und wieder sind die 'Geheimnisse' eine Bosheit! Denn die Menschen hüllen gewöhnlich das in Geheimnisse, womit sie sich nicht offen ans Licht getrauen, weil da die andern den Betrug erschauten und dann Rache nehmen möchten an den Betrügern -jeder Betrug aber ist eine allergröbste Sünde und somit eine größte Bosheit. Und somit ist ein 'Geheimnis', das da nichts ist als ein Betrug, auch eine barste Bosheit.
Him2.372,03] Weiter ist ein 'Geheimnis' auch ein Mörder und ein Totschläger! Denn nichts tötet den Geist so sehr, als eben die 'Geheimnisse'. - Daher sind sie denn auch geistige Räuber, Mörder und Totschläger. Denn über alles hat der Mensch mehr Mut als über ein Geheimnis - aus welchem Grund in der früheren Zeit auch der Aberglaube so ausgebreitet wurde, da niemand den Mut hatte, hinter die Augendecke Mosis zu greifen, um sich zu überzeugen, was denn so ganz eigentlich hinter derselben liegen könnte! Jeder betrachtete die 'Geheimnisse' als rein unerforschlich und blieb und bleibt dabei stehen, weil er am Ende nicht nur das Geheimnis, sondern auch dessen Enthüllung fürchtete und noch fürchtet.«
Him2.372,04] »Jedes Geheimnis aber gebiert ein anderes, und das andere ein drittes, und das so fort, bis endlich alles ein 'Geheimnis' wird, das ganze Leben samt dem Tode. Um also die Menschheit geistig völlig zu töten, braucht man sie nur in recht viele und recht derbe Geheimnisse zu treiben, so kann man seiner Sache gewiß sein, natürlich von der höllischen Seite her.
Him2.372,05] Aber in der Nacht ist es einträglich, auf den Raub auszugehen; im Trüben ist gut fischen. Die Blinden lassen sich leicht führen. Und die Toten kann man überhaupt tragen, wohin man will und sie sieden und braten noch oben darauf, und sie werden sich nicht rühren. Daher gibt es kein besseres Mittel als recht viele große 'Geheimnisse' und ein Volk ist auf ein Jahrtausend zerschlagen und läßt alles aus sich machen.
Him2.373,06] Dergleichen 'Geheimnisse' dürfen dazu nur noch mit einigen taschenspielerischen Wundern, mit großem Pompe und glänzender Zeremonie begleitet sein
und mit recht viel Rauch und schrecklichen Historien, so haben sie dann eine gewaltige Macht, der selbst die beherztesten Menschen keinen Widerstand zu leisten imstande sind.«
Him2.373,07] »Ja, da ist dann die Trübsal so stark, daß sie selbst den Auserwählten schaden könnte, so diese möglicherweise ohne Meinen besonderen Beistand in ihr Gebiet könnten geleitet werden. Daher auch nun alle die Christen, bei denen 'Geheimnisse' walten, über das Wesen des Lebens nach des Leibes Tode im völligen Tode wandeln. Denn sie wissen davon nichts und glauben an dasselbe, wenn es gut geht, nur ungefähr also, wie ein Lottospieler auf einen Terno, der möglicherweise wohl herauskommen könnte, aber höchstwahrscheinlich nicht herauskommen wird!
Him2.373,08] Wie viel aber ist solch ein verfluchter Glaube wert? - Ich sage: Er ist nicht einmal des Auslachens und Anpfeifens wert! - Denn er kann niemanden vom Tode erretten. Daher solche Schwachgläubige auch alle dahinsterben, als wären sie nie dagewesen, und zu Schemen und Phantomen der Geisterwelt werden, denen sogar die Fähigkeit mangelt, Meinen Namen auszusprechen - was alles eine Frucht der 'Geheimnisse' ist.
Him2.373,09] Was Gott, was Ich, Jesus, was der Heilige Geist, was also diese Dreieinigkeit, was das Abendmahl, was das Wort Gottes ist, davon wissen sie gerade soviel wie der nächste beste Stein! - Sie beten zwar wohl Gott an; aber einen Gott, der nirgends ist und sein kann. Der Vater aber, der ihr allerbekanntester und allernächster Erzieher sein sollte, ohne welchen niemand das ewige Leben erhalten kann, ist das geheimnisvollste und somit entfernteste und also auch ein völlig nichtdaseiendes Wesen! -Frage: Wie kann zu solch einem Vater je eine Liebe erweckt werden, von der doch alles abhängt, was nur immer das ewige Leben bedingt?!«
Him2.373,10] »Es kann wohl für Laien Geheimnisse geben - wie für Schüler, solange sie noch in der Schule sind und lernen müssen. Aber bei Menschen, bei wahren Menschen sollen keine Geheimnisse sein! Denn ihr wißt es nun, daß der rechte Geist Gottes, so er im Menschen ist, auch in Meine Tiefen dringt, wie es Mein Paulus aus Mir gelehrt hat.
Him2.374,11] Hinweg daher mit allen 'Geheimnissen'! - Sie gehören der finsteren Welt an.
Him2.374,12] Bei euch aber sei es Tag in euren Herzen! - Denn darum lasse Ich stets so viel Licht zu euch, auf daß ihr für ewig aus der harten Gefangenschaft der 'Geheimnisse' erlöst werden sollet! Amen.«
Ev06.123,05] »Ich bin im Geiste von Ewigkeit her immer der völlig Gleiche, habe Mich nie verändert und werde Mich auch ewig nie verändern in Meinem Sein, Wirken und Wollen. Ich bin nun bei drei Tage lang bei euch und habe euch gelehrt, was ihr zu wissen, zu glauben und zu tun habet - ein jeglicher für sich -, um zu erlangen das ewige Leben der Seele. Habe Ich euch da von irgendwelchen Gebeten oder von irgendeinem wirksamen mysteriösen, Mir allein wohlgefälligen Gottesdienst etwas gesagt...?«
Ev01.202,06] »Aber so ihr selbst euch bis nahe über die Sterne hinaus in lauter tiefste Geheimnisse einkleidet und den Menschen begreiflich machen wollet, daß ihr von Gott berufen seid, sie zu richten, zu segnen oder zu verfluchen, und ärgert euch dann noch obendarauf, so euch Meine Engel bei solchen Dingen nicht unterstützen wollen, so muß es euch ja klar sein, daß also zu handeln durchaus nicht Mein Wille ist, der euch geoffenbart ist, sondern ihr euch selbst eine Ordnung geschaffen habt und aus dieser eine neue, wohleingefriedete Kirche an der Stelle der alten mosaischen habt aufbauen wollen, vor der eure Lämmer ihre Knie schon von weitem hätten beugen sollen!«
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